Bahnstrecke Langenlonsheim–Hermeskeil

Bahnstrecke Langenlonsheim–Hermeskeil
Hunsrückquerbahn
Langenlonsheim–Hermeskeil
Streckennummer: 3021
Streckenlänge: 110,4 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Legende
Strecke – geradeaus
von Bingen
Bahnhof, Station
0,0 Langenlonsheim
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
nach Bad Kreuznach
1,9 Kloningersmühle[1]
6,4 Heddesheim[2]
8,7 Windesheim
11,6 Schweppenhausen
14,9 Stromberg (Hunsrück)[3]
18,2 Stromberger Neuhütte
22,4 Rheinböllerhütte
22,4 Tunnel Rheinböllerhütte (23 m)
23,8 Rheinböllen
27,5 Ellern[4]
30,9 Argenthal
von Gemünden (abgebaut)
37,8 Simmern[5]
nach Boppard
41,2 Nannhausen
43,7 Unzenberg
47,9 Kirchberg
51,2 Nieder Kostenz
53,9 Niedersohren
57,5 Sohren
59,9 Büchenbeuren
zum Flughafen Hahn
63,9 Hirschfeld
67,8 Hochscheid
70,8 Zolleiche
72,6 Hinzerath
76,9 Bischofsdhron
78,9 Morbach
83,9 Hoxel
Hoxeler Viadukt (160 m)
87,6 Hoxeler Tunnel (240 m)
89,7 Deuselbach
94,1 Thalfang
97,6 Dhronecken
99,3 Geisfeld
101,3 Rascheid
105,3 Pölert
von Trier (Gleis endet kurz nach Abzweig)
Bahnhof, Station
110,4 Hermeskeil
Strecke – geradeaus
nach Türkismühle

Die Hunsrückquerbahn ist eine Eisenbahnstrecke, die in Langenlonsheim von der Nahetalbahn abzweigt und über Simmern nach Hermeskeil führt. Zwischen Langenlonsheim und Stromberg (Hunsrück) findet Güterverkehr statt, der Rest der Strecke ist stillgelegt. In Hermeskeil trifft sie auf die teilweise abgebaute Hochwaldbahn TrierTürkismühle.

Ursprünglich wurde diese Strecke als Hunsrückbahn bezeichnet. Nach Einstellung des Personenverkehrs (etappenweise zwischen 1976 und 1984) auf der Strecke Langenlonsheim–Simmern–Hermeskeil wurde der Name Hunsrückbahn für die weiterhin im Personenverkehr betriebene Strecke BoppardEmmelshausen aus Vermarktungsgründen benutzt. Zur Unterscheidung wird die hier beschriebene Strecke daher neuerdings teilweise auch als Hunsrückquerbahn bezeichnet.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Hunsrückquerbahn wurde etappenweise eröffnet:

  • 6. Oktober 1889: Langenlohnsheim – Simmern
  • 15. Juli 1901: Simmern – Kirchberg (Hunsrück)
  • 15. Dezember 1902: Kirchberg – Morbach
  • 1. Oktober 1903: Morbach – Hermeskeil (Güterverkehr 1. November 1903)

Von da an wurde ein planmäßiger Zugverkehr zwischen Langenlonsheim und Hermeskeil durchgeführt. Durch den Zweiten Weltkrieg kam es zwischen 1945 und 1950 zur Unterbrechung der Strecke Zwischen Morbach und Hermeskeil, da im Februar 1945 die Viadukte bei Hoxel und Geisfeld gesprengt wurden.[6]

Zwischen 1952 und 1962 wurde der Streckenteil Simmern – Stromberg auf Zugleitbetrieb umgestellt. Die Strecke wurde in den Folgejahre besonders zum Holztransport eingesetzt.

1976 wurde der Personenverkehr Simmern – Hermeskeil eingestellt, 1984 der Personenverkehr Langenlonsheim – Simmern. Im Golfkrieg 1991 wurden die Strecke für Militärtransporte der US Army nochmals stark frequentiert.[6] Der Güterverkehr zwischen Morbach und Hermeskeil wurde am 31. Dezember 1997 eingestellt, am 1. Juli 1999 zwischen Stromberg und Morbach. Anschließend übergab die DB Cargo die Güterzugleistungen im Hunsrück an die Bahngesellschaft Waldhof. Diese bediente den Güterverkehr aber auch nur bis zum 30. Juni 2002. Am 11. Juli 1998 wurde die Strecke Morbach – Hermeskeil endgültig stillgelegt. Im September 1998 übernahm die Bahngesellschaft Waldhof die Betriebsführung auf der restlichen Strecke.[6]

Zwischen 1998 und 2006 fuhren auf der Strecke nur unregelmäßig Güterzüge.

Geplante Wiederbelebung der Trasse

Stillgelegter Streckenabschnitt zwischen Nannhausen und Simmern

Nachdem 2001 die rheinland-pfälzische Landesregierung der Deutschen Bahn vorgeworfen hatte, die Reaktivierung der Strecke durch den Pächter der Strecke, die RP-Eisenbahn (RPE) zu behindern,[7] haben die Deutsche Bahn und das rheinland-pfälzische Verkehrsministerium am 23. September 2005 bekannt gegeben, dass die Strecke zur Erschließung des Flughafens Frankfurt-Hahn (Abzweig Büchenbeuren) im Personenverkehr reaktiviert werden soll. Damit soll insbesondere die Anbindung an das Rhein-Main-Gebiet verbessert werden. Bis zur Reaktivierung ist die Anbindung an den öffentlichen Verkehr nur über Fernlinienbusse gewährleistet.

Eine Inbetriebnahme soll frühestens im Jahr 2010 erfolgen. Dann sollen stündlich ein Regional-Express zwischen Mainz und Hahn sowie alle zwei Stunden eine Regionalbahn zwischen Bingen und Hahn verkehren.[8]

Viadukt der Hunsrückquerbahn bei Nieder Kostenz

Am 5. Juli 2007 unterzeichnete der rheinland-pfälzische Verkehrsminister Hendrik Hering eine Planungsvereinbarung mit DB Netz zur Reaktivierung der Strecke.[9] Dabei sagte Hering, dass der bislang für das Jahr 2010 geplante Start der Verbindung „nicht umsetzbar“ sein werde.[10] Als Grund nannte er die Notwendigkeit von umfassenden Baumaßnahmen entlang der 62 Kilometer langen Strecke, die in Teilstücken zweigleisig ausgebaut werden soll. Darüber hinaus werde sich das Projekt erheblich verteuern. Sahen ursprüngliche Planungen noch Kosten von 62 Millionen Euro vor, werde man voraussichtlich rund 85 Millionen Euro investieren müssen. Der Bauherr DB Netz stellt sich auf mehrjährige Ertüchtigungsarbeiten ein: Fast auf der ganzen Strecke müssten Schienen, Schwellen und Schotter erneuert werden. Die Anzahl der zur Zeit rund 80 Bahnübergänge soll auf die Hälfte reduziert werden. Geplant sind laut Bahn auch der Bau eines Fernbahnhofs und eines elektronischen Stellwerks. Bei dem gemeinsamen Treffen habe man sich jedoch darauf verständigt, den Ausbau auf einmal in Angriff zu nehmen und nicht, wie zunächst geplant, in mehreren Stufen.

Die Hochwaldbahn-Gruppe hat mit Wirkung vom 1. September 2008 die Strecke von Büchenbeuren bis Hermeskeil gepachtet. Die Anbindung an das übrige Schienennetz soll über die ebenfalls von der Hochwaldbahn-Gruppe betriebene Strecke Hermeskeil – Türkismühle hergestellt werden.

Seit Oktober 2008 fanden auf dem Abschnitt Büchenbeuren – Morbach Reaktivierungsarbeiten statt, die von ehrenamtlichen Helfern unterstützt wurden. Auf diesem Streckenabschnitt soll ein Tourismusbahnbetrieb mit Museumsfahrzeugen etabliert werden. Die Arbeiten zur Reaktivierungen sind seit Dezember 2008 weitestgehend abgeschlossen. Die Betriebsgenehmigung durch das "Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau – Rheinland Pfalz" steht derzeit noch aus. In einem weiteren Schritt soll der Tourismusbahnbetrieb auf den momentan stillgelegten Abschnitt Morbach–Hermeskeil ausgeweitet werden; die Arbeiten hierzu haben begonnen.

Einzelnachweise

  1. hunsrueckquerbahn.de: Bahnhof/Haltepunkt Kloningersmühle
  2. hunsrueckquerbahn.de: Bahnhof Heddesheim
  3. hunsrueckquerbahn.de: Bahnhof Stromberg (Hunsrück)
  4. hunsrueckquerbahn.de: Bahnhof Ellern
  5. hunsrueckquerbahn.de: Bahnhof Simmern
  6. a b c Markus Göttert, Aktuelle Meldungen Strecke Langenlonsheim–Simmern + Zeittafel der Strecke, Hunsrückquerbahn.de, 27. November 2007, Abgerufen 9. Januar 2009
  7. Bauckhage: Deutsche Bahn AG blockiert Reaktivierung der Hunsrückbahn / Affront für den Hunsrück, Pressemitteilung des rheinland-pfälzischen Verkehrsministeriums vom 2. Juli 2001
  8. Bund, Bahn und Land unterzeichnen Vereinbarung zur Hunsrückbahn, Pressemitteilung des rheinland-pfälzischen Verkehrsministeriums vom 16.11 .2005
  9. Pressemitteilung des rheinland-pfälzischen Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau vom 5.7.2007
  10. DPA-Meldung vom 5. Juli 2007: „Bahn zum Hahn“ soll kommen - aber später und teurer als geplant

Weblinks


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