Steinerne Brücke (Hadamar)

Steinerne Brücke (Hadamar)
Elbbachbrücke
Hadamar Steinerne Bruecke Elbbach.jpg
Technische Daten
Länge ca. 48 m
max. Stützweite 9,42 m
Überbaubreite ca. 4,60 m
Höhe
System Bogenbrücke

Die Elbbachbrücke ist eine 1571 erbaute Brücke in Hadamar im hessischen Landkreis Limburg-Weilburg über den Elbbach. Sie wird auch als Steinerne Brücke, Stadtbrücke oder Nepomukbrücke bezeichnet.

Die Brücke befindet sich in der ehemaligen nassauischen Residenzstadt Hadamar in unmittelbarer Nähe zum Schloss. Sie besitzt heute nur noch lokale Verkehrsbedeutung.

Sie ist dem Heiligen Johann von Nepomuk geweiht. Johann von Nepomuk gilt in katholischen Gebieten als Schutzpatron der Brücken.

Inhaltsverzeichnis

Erscheinungsbild

Die Statue des Heilige Nepomuk auf der Steinernen Brücke

Die Brücke verfügt über fünf unregelmäßige Bögen, von oberstrom gesehen, von rechts nach links, mit der Breite 5,00 Meter, 6,50 Meter, 7,65 Meter, 9,25 Meter und 5,15 Meter. Die Pfeilerbreite schwankt zwischen 2,10 Meter und 3,65 Meter. Auf der Oberstromseite haben die Pfeiler halbrunde Vorköpfe mit Kanzel auf Höhe der Brüstung. Auf der Unterstromseite befinden sich halbrunde Vorköpfe, die bis zur Brüstungsoberkante reichen. Die Wangen sind mit Platten aus Schupbacher Marmor gedeckt. Die Fahrbahnbreite schwankt zwischen 2,93 und 3,95 Meter. Die Fahrbahn ist mit Naturstein gepflastert. Der höchste Punkt ist über dem zweiten Bogen von oberstrom rechts.

Auf der Kanzel des zweiten Pfeilers steht eine Statue des Heiligen Nepomuk aus rotem Sandstein hinter einem schmiedeeisernen Gitter. Der Kopf der Figur wird von einem Kranz aus fünf Sternen umstrahlt, seit 1924 beleuchtet. Die Statue wurde von Martin Volk um 1740 geschaffen, einem der Hauptvertreter des Hadamarer Barocks. Die Figur wurde 1941 teilweise zerstört und 1945 wieder hergestellt.

Geschichte

Die Elbbachbrücke geht auf eine ältere Furt an dieser Stelle zurück. Möglicherweise gab die Furt der Stadt ihren Namen. Der Name der Stadt wurde 832 n. Chr. erstmals in einer karolingischen Tauschurkunde erwähnt. Er soll sich angeblich aus dem Germanischen herleiten, den Worten „hadu“ und „mar“, was so viel wie „umkämpfte Wasserstelle“ bedeutet. Die Bachquerung war Teil eines Handelswegs in Ost-West-Richtung

Das Baudatum der ersten Brücke an dieser Stelle ist unbekannt. Das älteste Bauteile, ein romanischer Bogenfries auf der Unterstromseite, dürfte bereits im 12. Jahrhundert errichtet wurden sein. Darauf deuten Reste eines Rundbogenfrieses hin. Die Uferabschnitte rund um die Brücke sanken ursprünglich wohl mit leichtem Gefälle zum Bachlauf und zur Furt ab. Erst nach dem Brückenbau wurde das Gelände aufgeschüttet und mit Stützmauern befestigt.

Im Jahr 1552 wurde die Brücke durch Hochwasser zerstört. Danach wurde eine Behelfsbrücke aus Holz errichtet. Erst 1571 konnte, nach Finanzierung durch Hofrat Georg Lorich, wieder eine Steinerne Brücke gebaut werden. Eine Steintafel am westlichen Brückenkopf weist ihn heute als Stifter aus, wobei die Stifterschaft eines anderen, gleichnamigen Mitglieds der Familie nicht auszuschließen ist.

Um 1760 stifteten vermutlich Jesuiten die Nepomukstatue. Am 2. Januar 1764 wurde die Brücke durch ein erneutes Hochwasser stark beschädigt und im Sommer des gleichen Jahres erneuert, wobei nahezu die gesamte Bausubstanz ausgetauscht wurde. Dabei verschwand auch das Wachhäuschen auf einem der beiden Ausweichbögen in der Mitte der Brücke. 1775 wurde am stadtabgewandten Ufer eine Brüstungsmauer errichtet, um Stürze von der Straße in den Bach zu verhindern. 1984/85 wurden umfangreiche Instandsetzungsarbeiten vorgenommen.

Quellen

Weblinks

  • Elbbachbrücke auf www.baufachinformation.de [1], [2]
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