Stereokarte

Stereokarte

Anaglyphenkarten sind Anaglyphenbilder, bei denen die übereinander gedruckten, gezeichneten oder projizierten Halbbilder (Karten) komplementär eingefärbt sind und bei der Betrachtung durch eine Brille mit den gleichfarbigen, aber entgegengesetzt angeordneten Gläsern bzw. Folien wieder optisch getrennt werden. Im Gehirn des Betrachters entsteht eine dreidimensionale Vorstellung; er "sieht" vor sich ein räumliches Gebilde. Anaglyphenkarten sind also raumplastische Karten, die dem Betrachter ein virtuelles Modell vortäuschen.

Außer dem um 1850 von F. Rollmann erfundenen Anaglyphenverfahren gibt es auch noch andere Stereoverfahren der optischen Bildtrennung (z.B. Polarisationsverfahren mit Brille, brillenloses Linsenrasterverfahren). Aber die Anaglyphenmanier ist für Bilder und Karten eines der rentabelsten Stereoverfahren für den Schulunterricht, das allerdings nicht eine farbige Wiedergabe der Abbildungsobjekte gestattet.

In der Abteilung Geographie - Methodik der Pädagogischen Hochschule Potsdam sind für die Einführung der Schüler in das Kartenverständnis vielfältige dreidimensionale Karten nach dem Anaglyphenverfahren entwickelt und im Heimatkunde - und Geographieunterricht erfolgreich erprobt worden.

Literatur

  • Breetz, Egon: Anaglyphen zur Unterstützung der Raumvorstellung und des Kartenverständnisses im Geographieunterricht. In : Zt. f.d Erdkundeunter., H 11/1966, S. 413 - 421 (mit Bild- und Kartenbeilage).
  • Breetz, Egon und Gerth, Ewald : Verfahren zur Herstellung großflächiger Parallaxstereogramme, insbesondere für die raumbildliche Darstellung des Bodenreliefs. DDR-Patentschrift 83301, WPa 75/148 150 (12. August 1971).
  • Göbel, Joachim: Anaglyphen im Geographieunterricht der Schwerhörigenschule. In: Die Sonderschule, H. 5/1968, S. 279-283.


Siehe auch

Kartenarbeit (Schule)
Kartenverständnis und Kartennutzung (Schule)


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