Sternwarte Leipzig

Sternwarte Leipzig

In der sächsischen Großstadt Leipzig existierten zwei Sternwarten, die von der Universität Leipzig betrieben wurden.

Die alte Sternwarte auf der Pleißenburg

Sternwarte in der Pleißenburg im Jahr 1804.

Die alte Universitäts-Sternwarte befand sich von 1790 bis 1861 auf dem Turm der Pleißenburg. Sie entstand 1787/1790 durch den Umbau des Turmes nach einem Entwurf der Leipziger Mathematiker G. H. Borz (1714-1799) und Carl Friedrich Hindenburg (1741-1808). Den am 3. Februar 1794 eingeweihten klassizistischen Rundbau der Universitätssternwarte als oberen Abschluss des Burgturmes entwarf der Architekt und Baudirektor der Stadt Leipzig Johann Carl Friedrich Dauthe (1746-1816).

Der Sternwarte stand bis 1848 der Observator vor, der durch (bis 1815 zwei, danach nur noch einen) Gehilfen (Amanuensis) unterstützt wurde. Zum Personalbestand gehörte außerdem ein Aufwärter (seit 1842: Castellan). Im Jahr 1848 wurde die Stelle des Gehilfen in die eines zweiten Observators umgewandelt, der bisherige Observator fungierte seitdem als Direktor der Sternwarte.

Observatoren der alten Sternwarte waren:

Im Jahr 1861 wurde die Sternwarte geschlossen, nachdem sie durch die dichte Bebauung ihrer eigentlichen Bestimmung nicht mehr gerecht werden konnte und als Ersatz die neue Sternwarte im Johannistal eröffnet worden war. Die mittelalterliche Pleißenburg wurde mitsamt der alten Sternwarte 1897 abgebrochen, um Platz zu schaffen für das Neue Rathaus von Leipzig.

Die neue Sternwarte im Johannistal

Die neue Universitäts-Sternwarte in Leipzig wurde 1860/1861 am Westrand des Johannistales auf dem heutigen Grundstück Stephanstraße 3 erbaut und am 8. November 1861 eröffnet.

Direktoren der neuen Sternwarte waren:

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Sternwarte teilweise zerstört. Im Jahr 1956 musste sie ihren Betrieb völlig einstellen.

Im Sternwartengebäude befindet sich seit 1993 das Institut für Meteorologie der Fakultät für Physik und Geowissenschaften der Universität Leipzig.


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