Stiftung Bayerische Gedenkstätten

Stiftung Bayerische Gedenkstätten

Die Stiftung Bayerische Gedenkstätten ist die Trägergesellschaft der KZ-Gedenkstätten in Dachau und Flossenbürg und einer Vielzahl von Außenstellen und kleinerer Gedenkstätten in Bayern. Das Stiftungsvermögen umfasst die Grundstücke und Liegenschaften und die dort vorhandenen umfangreichen Ausstellungs- und Archivbestände.

Der Stiftungszweck wird im Bayerischen Gedenkstättengesetz (GedStG) wie folgt definiert:

„Die Erinnerung an die nationalsozialistische Unrechtsherrschaft wach zu halten und die geschichtlichen Erfahrungen und die daraus gewonnenen Erkenntnisse weiter zu tragen, ist nicht alleine Aufgabe des Staates, sondern ihrem Wesen nach eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Sie kann nur erfolgreich sein, wenn sie von den maßgebenden Kräften der Gesellschaft mitgetragen wird, und muss diejenigen einbeziehen, die der Gedenkstättenarbeit in besonderer Weise verbunden sind.“

Als Stiftungsdirektor wurde der stellvertretende Vorsitzende der CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag Karl Freller gewählt.

Durch die Gründung der Stiftung am 1. Januar 2003 und die Übertragung der beiden KZ-Gedenkstätten vom Freistaat Bayern an die Stiftung sollten gesellschaftliche Gruppen stärker in die Erinnerungsarbeit eingebunden werden. Dennoch steht der Stiftungsrat unter dem Vorsitz des Bayerischen Kultusministers. Weiter gehören dem Gremium Vertreter des Freistaates (Finanzministerium, Wissenschaftsministerium), des Bayerischen Landtages, des Bundes, der Kommunen Dachau und Flossenbürg sowie je ein Repräsentant der evangelischen und der katholischen Kirche, der israelitischen Kultusgemeinden in Bayern und drei ehemalige Häftlinge, darunter einer für das Comité International de Dachau, an. Ein Kuratorium mit beratender Funktion bezieht weitere gesellschaftliche Gruppen mit ein, so den bayerischen Jugendring, den Verband der Sinti und Roma in Bayern und den bayerischen DGB. Zur Beratung in inhaltlichen Frage gibt es außerdem einen internationalen wissenschaftlichen Beirat, dem sieben Historiker und Geschichtsdidaktiker angehören.

Aufgaben der Stiftung

Laut GedStG, Art. 2, Abs. 2 gehören zu den Aufgaben der Stiftung insbesondere:

  • die Präsentation von Dauer- und Wechselausstellungen,
  • die Sammlung und Dokumentation von zeitgeschichtlichen Fakten, von Berichten der Zeitzeugen sowie der einschlägigen Literatur,
  • die Betreuung der Besucher,
  • die Unterstützung der historisch-politischen Bildungsarbeit der Schulen, der Jugendarbeit und anderer Bildungsträger,
  • die Durchführung von themenbezogenen Veranstaltungen und wissenschaftlichen Kolloquien im nationalen und internationalen Rahmen,
  • die Herausgabe eigener Veröffentlichungen,
  • die Zusammenarbeit mit Institutionen und Organisationen gleicher Zielsetzung im In- und Ausland.

Dabei ist der je eigenen Geschichte und Bedeutung der Konzentrationslager Dachau und Flossenbürg und ihrer Außenlager besonders Rechnung zu tragen.

Für Bau und Umgestaltungsmaßnahmen sind, sofern Spenden und andere Einnahmen (etwa aus den Parkgebühren am Busparkplatz der Gedenkstätten) nicht ausreichen, separate Haushaltsmittel zu beschließen.

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