Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Logo der Stiftung: Flagge der DDR mit ausgeschnittenem Wappen

Die Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur (Stiftung Aufarbeitung) ist eine bundesunmittelbare Stiftung des öffentlichen Rechts. Sie tritt inzwischen als „Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur“ (Bundesstiftung Aufarbeitung) auf. Die Aufgabe der Stiftung ist die Aufarbeitung der Geschichte und der Folgen der SED-Diktatur in der ehemaligen DDR.

Die Stiftung wurde aufgrund der Empfehlungen der beiden Enquête-Kommissionen „Aufarbeitung von Geschichte und Folgen der SED-Diktatur in Deutschland“ von 1992 und 1995 am 5. Juni 1998 gegründet. Sie berät und fördert Projekte, Archive, Verbände, Wissenschaftler und Bildungseinrichtungen. Weiterhin unterstützt sie die Beratung und Betreuung von Opfern der SED-Diktatur und gibt eigene Publikationen heraus.

Inhaltsverzeichnis

Organisation

An der Spitze steht ein auf fünf Jahre gewählter Stiftungsrat, der unter anderem aus Vertretern des Bundestages und der Bundesregierung sowie externen Fachleuten besteht. Er kontrolliert die Arbeit des ehrenamtlichen Vorstands. Der Vorstand wird von drei Fachbeiräten beraten.

Den ehrenamtlichen Vorstand bilden seit Anfang 2004 Rainer Eppelmann, Bernd Faulenbach, Doris Liebermann, Gerd Poppe und Hermann Rudolph (Journalist).

Kontroverse

Zu den von der Stiftung initiierten Projekten gehört das Stipendienprogramm „Aufbruch 1989“, an dem insgesamt 17 kirchliche, arbeitgebernahe, gewerkschaftliche, sowie parteigebundene Stiftungen beteiligt sind.[1] Zu letzteren gehört auch die der SED-Nachfolgepartei Die Linke nahestehende Rosa-Luxemburg-Stiftung. Die Zusammenarbeit mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung stieß auf Ablehnung seitens Hubertus Knabe, Mitglied des Fachbeirates Wissenschaft, wurde jedoch mehrheitlich von den Stiftungsgremien gutgeheißen. Nach Bekanntwerden[2] dieser Meinungsverschiedenheit bezeichneten prominente Bürgerrechtler und Historiker in einem offenen Brief[3] diese Zusammenarbeit als Verstoß gegen den gesetzlichen Auftrag der Stiftung und forderten diese dazu auf, die Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung umgehend aufzukündigen. Zu den Unterzeichnern gehören Bürgerrechtler und Verfolgte der SED-Diktatur wie Bärbel Bohley und Werner Schulz, sowie Schriftsteller wie Lutz Rathenow, Joachim Walther und Ralph Giordano oder Erich Loest. Sie werden dabei von Persönlichkeiten wie Lea Rosh oder Michael Wolffsohn unterstützt.[4][5][6]

Weblinks

Quellen

  1. http://www.stiftung-aufarbeitung.de/aufbruch1989/
  2. Die Welt, 30. Juni 2007: "Zwist unter Aufarbeitern"
  3. "Der Verherrlichung der SED-Diktatur entgegentreten!" (Offener Brief an die Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur)
  4. Focus: „Streit unter SED-Opfern“
  5. PR-inside: SED-Opfer kritisieren Zusammenarbeit mit Luxemburg-Stiftung
  6. Märkische Allgemeine vom 6.7.07

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