Stjenka Rasin

Stjenka Rasin
Stenka Rasin

Stepan „Stenka“ Rasin (andere Schreibweise: Stenka Razin; russisch Стенька Разин, wiss. Transliteration Sten'ka Razin; * 1630; † 6. Junijul./ 16. Juni 1671greg. in Moskau) war ein Ataman der Donkosaken. Er war Anführer eines Aufstandes gegen das russische Zarenreich.

1667 bis 1669 waren Rasin und seine Gefolgschaft als Piraten am Kaspischen Meer am Werk. 1670 begann er die Wolga stromauf zu ziehen. Der kosakischen Kerntruppe seiner Schar schlossen sich schnell Bauern, Altorthodoxe sowie andere religiöse und ethnische Minderheiten an. Rasins Heer eroberte mehrere Städte, darunter Astrachan und Samara, so dass die Aufständischen für kurze Zeit weite Teile Südrusslands kontrollierten. Auch in die Wirren um den Zarenthron griff der Kosakenführer ein, indem er einen angeblichen Sohn Zar Alexeis als rechtmäßigen Erben präsentierte. Nachdem ein reguläres Adelsaufgebot mobilisiert worden war und den Aufständischen rasch Niederlagen beibrachte, zerstreute sich Rasins Anhängerschaft schnell. Am 14. April/24. April 1671 wurde er von Kosaken aus seinem Gefolge festgenommen und später durch Vierteilung hingerichtet.

Der Rasinsche Aufstand steht in der Reihe der zahlreichen Aufstandsbewegungen seiner Zeit, die maßgeblich durch die verschärfte Behandlung der Leibeigenen unter Zar Alexei und die darauf folgende Fluchtbewegung angeheizt worden waren. Bemerkenswert wurde er durch seine großen Anfangserfolge und durch die erstmalige Verbindung mit religiösen Abspaltungen von der orthodoxen Kirche.

Stenka ist eine Verniedlichungsform des Vornamen Stepan. Der richtige vollständige Name lautet Stepan Timofejewitsch Rasin (russ.: Степан Тимофеевич Разин).

Stenka Rasin wird in mehreren russischen Liedern besungen, darunter insbesondere in dem bekannten Volkslied „Stenka Rasin“. Als zwanzigjähriger schrieb Alexander Glazunov sein symphonisches Gedicht Stenka Razin Op. 13. Auch Dmitri Schostakowitsch schrieb 1964 eine kantatenähnliche Tondichtung mit dem Titel „Die Hinrichtung des Stenka Rasin“ für Baritonsolo, Orchester und gemischten Chor.

Literarische Bearbeitungen

  • Alexei Pawlowitsch Tschapygin Stepan Rasin (historischer Roman), Verlag Kultur und Fortschritt, Berlin (DDR), 1953
  • Wassili Makarowitsch Schukschin Ich kam euch die Freiheit zu bringen. (Roman), Verlag Volk und Welt, Berlin (DDR), 1978

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Alexander Alexandrowitsch Wolkow (Regisseur) — Alexander Alexandrowitsch Wolkow (russisch Александр Александрович Волков, wiss. Transliteration Aleksandr Aleksandrovič Volkov; auch Alexandre Volkoff und Alexander Wolkoff; * 27. Dezember 1885 in Moskau; † 22. März 1942 in Rom) war ein… …   Deutsch Wikipedia

  • Волков, Александр (режиссер) — Александр Александрович Волков Дата рождения: 27 декабря 1885 Место рождения: Москва, Россия Дата смерти: 22 марта 1942 Место смерти: Рим, Италия Гражданство …   Википедия

  • Vasgen Badal — Vasgen Badal, auch Vahagen Badal, Vahayn Badal (* 9. Mai 1905 in Teheran; † Ende 1959, vermutlich in Berlin) war ein iranisch stämmiger Filmkaufmann (Filmverleih) und Filmproduzent beim deutschen Film. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2… …   Deutsch Wikipedia

  • Волков, Александр Александрович (режиссёр) — В Википедии есть статьи о других людях с такой фамилией, см. Волков. В Википедии есть статьи о других людях с именем Волков, Александр Александрович. Александр Александрович Волков Дата рождения: 27 декабря 1885(1885 12 27) …   Википедия

  • Bornträger — Eduard Bornträger (eigentlich: Eduard Janaz Franz Bornträger; * 22. Juni 1888 in Wiesbaden; † 9. März 1958 in Berlin) war ein deutscher Schauspieler, der vor allem zwischen 1930 und 1945 als Nebendarsteller in diversen deutschen Filmproduktionen… …   Deutsch Wikipedia

  • Eduard Bornträger — (eigentlich: Eduard Janaz Franz Bornträger; * 22. Juni 1888 in Wiesbaden; † 9. März 1958 in Berlin) war ein deutscher Schauspieler, der vor allem zwischen 1930 und 1945 als Nebendarsteller in diversen deutschen Filmproduktionen auftrat. Leben und …   Deutsch Wikipedia

  • Erich Haußmann — (* 13. Juli 1900 in Ulm; † 9. September 1984) war ein deutscher Schauspieler. Leben Haußmann wurde im Jahre 1918 zum Kriegsdienst eingezogen. Anschließend verweigerte er sowohl eine Ausbildung zum Landwirt als auch eine kaufmännische Lehre. Gegen …   Deutsch Wikipedia

  • Franz Weihmayr — (* 31. Dezember 1903 in München; † 26. Mai 1969 ebenda; gebürtig Franz Xaver Weihmayr) war ein deutscher Kameramann. Seine fotografische Ausbildung erhielt er bis 1921 in dem väterlichen Porträtfotoatelier. Anschließend wurde er Kameraassistent… …   Deutsch Wikipedia

  • Hans Adalbert Schlettow — auf einer Fotografie von Minya Diez Dührkoop Hans Adalbert Schlettow (* 11. Juni 1888[1] in Frankfurt am Main; † 30. April 1945 in Berlin; g …   Deutsch Wikipedia

  • Hans Adalbert von Schlettow — Hans Adalbert Schlettow (* 11. Juni 1887 in Frankfurt am Main; † 30. April 1945 in Berlin; gebürtig Hans Adalbert Droescher) war ein deutscher Schauspieler. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Filmografie (Auswahl) 3 Weblinks …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”