Stocksberg

Stocksberg
Stocksberg von Süden aus gesehen

Stocksberg ist ein etwa 100 Einwohner zählender und zur Stadt Beilstein gehörender Weiler im Landkreis Heilbronn in Baden-Württemberg. Der Ort befindet sich am Nord- und Osthang des gleichnamigen, 539 Meter hohen Berges Stocksberg.

Geografie

Der Weiler Stocksberg hat eine Gemarkungsfläche von 147,5508 ha. Er ist mit 490 m der höchstgelegene und mit 8 km am weitesten von der Kernstadt Beilstein entfernte Weiler. Die nächstgelegenen Orte, mit denen Stocksberg durch Kreis- und Landstraßen verbunden ist, sind die ebenfalls zu Beilstein gehörenden Weiler Etzlenswenden und Kaisersbach im Westen, das zu Oberstenfeld gehörende Prevorst im Süden, Neulautern und der Weiler Lohmühle, beide zu Wüstenrot gehörend, im Osten, sowie die Klinik Löwenstein im Norden, zwischen der Stadt Löwenstein selbst und ihrem Teilort Hirrweiler gelegen.

Geschichte

Der Name Stocksberg leitet sich her vom Ausstocken des Waldes (d.h. der Beseitigung der Baumstumpen) bei der Rodung. Graf Ulrich V. von Württemberg kaufte 1444/46 den einen Teil des Weilers von den Herren von Liebenstein und Talheim, den anderen von Konrad von Heinriet. Er war somit württembergisch, wurde Stadt und Amt Beilstein zugeordnet und bildete bis zum 1. April 1931 eine Teilgemeinde Beilsteins. Die Bergkuppe mit dem Stocksberger Jagdhaus blieb dagegen im Besitz der Grafen von Löwenstein und ist bis heute Teil der Stadt Löwenstein.

Kirchlich war Stocksberg bis 1852 Filial von Beilstein und wurde dann dem östlich gelegenen Neulautern zugeordnet. Ursprünglich bestand der Weiler aus vier Höfen, die später immer mehr aufgeteilt wurden. Im 17. und 18. Jahrhundert herrschte Statistiken und der Oberamtsbeschreibung des Oberamts Weinsberg von 1866 zufolge große Armut, was sich erst im späteren 19. und dann im 20. Jahrhundert verbesserte.

Am 6. Januar 1919 machten Bürger des benachbarten Prevorst eine Eingabe an das württembergische Innenministerium, in der sie beantragten, Prevorst und Stocksberg zu vereinigen. Der Beilsteiner Gemeinderat beschloss jedoch, darauf nicht einzugehen, und Stocksberg blieb bei Beilstein. 1924 fragte die Stadt Löwenstein an, ob Beilstein mit der Eingemeindung Stocksbergs nach Löwenstein einverstanden sei. Als Stocksberg daraufhin als Gegenleistung die Chaussierung der Straße Löwenstein–Stocksberg verlangte, zog der Löwensteiner Gemeinderat sein Ansinnen am 2. September 1926 zurück. Zum 1. April 1931 wurden die Beilsteiner Teilgemeinden aufgehoben, Stocksberg wurde zu einem Beilsteiner Teilort.

1936 stellte das damals zu Gronau gehörende Prevorst einen Antrag auf Selbstständigkeit und regte die Vereinigung von Prevorst, Stocksberg und der benachbarten Weiler Kurzach und Nassach zu einer Gesamtgemeinde an. Beilstein war dazu bereit, erhob aber seinerseits Forderungen auf Entschädigung durch die Zuteilung Schmidhausens und Helfenbergs (heute Teil Ilsfelds) zu Beilstein, worauf die staatlichen Behörden nicht eingehen wollten, so dass es beim alten Zustand blieb. Letztmalig wurde die Zuordnung zu Beilstein 1945 in Frage gestellt, als der damalige kommissarische Heilbronner Landrat Emil Beutinger in einem Erlass („Eingemeindungsverfügung“) vom 25. Mai 1945 anordnete, dass Stocksberg von Neulautern aus verwaltet werden solle. Auf Drängen seines Nachfolgers, Landrat Hirsch, und der Stocksberger Bürger hob das Stuttgarter Innenministerium den Erlass wieder auf und verfügte, dass Stocksberg vom 1. Juli 1950 wieder von Beilstein aus verwaltet werde.

Literatur

  • Beilstein in Geschichte und Gegenwart. Stadt Beilstein, Beilstein 1983
49.0695833333339.4073611111111

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