Strampfer-Theater

Strampfer-Theater

Das Strampfer-Theater war ein Theater im 1. Wiener Gemeindebezirk Innere Stadt an der heutigen Adresse Tuchlauben 12. Es bestand von 1871 bis 1884 und war der Lokalposse und der Operette gewidmet.

Geschichte

1871 erwarb der Schauspieler Friedrich Strampfer das ein Jahr zuvor gebaute Tuchlauben-Theater und nannte es Strampfer-Theater. Es gelang ihm hier, Schauspieler wie Alexander Girardi, Josefine Gallmeyer, oder Karl Blasel zu Stars zu machen. Anton M. Storch und Julius Hopp waren die Kapellmeister und Komponisten. Das Theater war weniger renommiert und hatte auch geringere Eintrittspreise als die Wiener Vorstadttheater, zog deshalb aber ein kleinbürgerliches Publikum an. Zeitweise galt es als eine Art Gegenpol des vornehmeren Theaters an der Wien, das zeitweise ebenfalls von Strampfer geleitet wurde.

Das Strampfer-Theater hatte eine wichtige Funktion in der Frühphase der Wiener Operette und führte auch zahlreiche Werke Jacques Offenbachs auf. Ein Neubau von Camillo Sitte 1873 kam nicht zustande, und Strampfer verließ das Theater ein Jahr später. 1875 übernahm Josefine Gallmeyer gemeinsam mit dem Schriftsteller Julius Rosen die Direktion. Das Theater musste 1884 wegen Insolvenz schließen.

1885 wurde das Gebäude abgerissen, an seiner Stelle entstand der Mattoni-Hof.

Literatur

  • Hans Pemmer: Das Strampfer-Theater unter den Tuchlauben und sein Repertoire. In: Wiener Geschichtsblätter. Nr. 19 (79), 4, 1964, ISSN 0043-5317, S. 353–366.
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