Straßenbahnnetz Leipzig

Straßenbahnnetz Leipzig
Animation der Entwicklung des Gleisnetzes

Die Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) betreiben mit der Straßenbahn Leipzig heute eines der größten Straßenbahnnetze Deutschlands. Die Geschichte des Straßenbahnnetzes Leipzig wird in Form von Tabellen dargestellt, die Streckeneröffnungen, Elektrifizierungen, Neutrassierungen, Stilllegungen und Betriebsstrecken enthalten. In den Tabellen werden die zeitgenössischen Straßennamen verwendet, sofern sie bekannt sind. Die heutigen Bezeichnungen sind jeweils in (Klammern) hinzugefügt.

Inhaltsverzeichnis

Entwicklung des Gleisnetzes

Leipziger Pferde-Eisenbahn-Gesellschaft (LPE)

Am 20. April 1871 erteilte die Stadt Leipzig Gabriel Graf Diodati und dem Genfer Bankier Adolph Schaeck eine Konzession für den Bau von Pferdebahnen. Der Baubeginn war im Februar 1872. Bereits sechs Tage nach Eröffnung der Strecken wurde am 24. Mai 1872 die Gesellschaft nebst Anlagen und die Konzession von der von Hutton Vignoles in London gegründeten Leipzig Tramways Company Ltd. übernommen. Im Deutschen Reich firmierte die Bahn weiterhin unter LPE. Die LPE wurde am 1. Januar 1896 von der Großen Leipziger Straßenbahn (GLSt) übernommen.

Die erste Bauphase (1872/73)

Datum Art der Änderung Strecke
18.05.1872 Eröffnung Zentrumsring: Roßplatz - Augustusplatz - Georgiring - Bahnhöfe (Hauptbahnhof) - Blücherplatz (Tröndlinring/Kurt-Schumacher-Straße) - Fleischerplatz (Tröndlin-/Goerdelerring) - Obstmarkt (Martin-Luther-Ring) - Königsplatz (Wilhelm-Leuschner-Platz) - Roßplatz
Eröffnung Augustusplatz, Mittelfahrbahn - Johannisplatz - Dresdner Straße - Reudnitz, Depot
Eröffnung Königsplatz - Peterssteinweg - Südplatz - Kochstraße - Connewitz, Kreuz - Connewitz, Eiskeller (Nähe Koburger Brücke)
04.06.1872 Eröffnung Obstmarkt - Weststraße (Fr.-Ebert-Straße, die Straße mündete damals in Höhe Rudolfstraße parallel zur Karl-Tauchnitz-Straße in den Ring) - Plagwitzer Straße (Karl-Heine-Straße) - Plagwitz, "Felsenkeller"
22.09.1872 Eröffnung "Felsenkeller" - Zschochersche Straße - Plagwitz, "Drei Linden" (Zschochersche/Dreilindenstraße)
01.12.1872 zu Betriebsstrecke Augustusplatz - Bahnhöfe - Schulplatz - Obstmarkt/Weststraße
19.12.1872 Wiederinbetriebnahme Augustusplatz - Bahnhöfe - Blücherplatz
Eröffnung Blücherplatz - Blücherstraße (Kurt-Schumacher-Straße) - Chausseehaus (Delitzscher/Georg-Schumann-Straße) - Eutritzsch, Markt - Gräfestraße - Eutritzsch, Gasthof "Zum Helm"
20.01.1873 Eröffnung Yorckplatz (W.-Liebknecht-Platz) - Gohliser Straße - Menckestraße - Möckernsche Straße - Gohlis, "Weintraube" (Möckernsche Str. 5)

Schon beim Streckenbau gab es erste Unstimmigkeiten bei der Spurweite. Zwar sollte die Regelspur von 1435mm angewendet werden, doch führt die genaue Umrechnung des fehlerhaften Wertes von 4' 8" 6"' zu einem Maß von 1438mm. Der Oberbau mit Flachschienen und Langschwellen der Bauart Loubat erwies sich als nicht spurstabil und führte durch die Belastung im Betrieb und durch eindringendes Oberflächenwasser nach nur wenigen Jahren zu Spurerweiterungen auf durchschnittlich 1460mm. Weil der Führung der »Leipziger Pferde-Eisenbahn« die Ausgaben für die Spurweitenregulierung als zu hoch erschienen, presste man die Radsätze auf ein Spurmaß von 1458mm um, ohne die Aufsichtsbehörden zu informieren. Damit entstand die besondere und nur in Leipzig verwendete Spurweite, die auch in der Folgezeit beibehalten wurde und bis heute Durchbindungen in das Fernbahnnetz verhindert.

Die zweite Bauphase (1881-1891)

Nachdem sich das neue Verkehrsmittel bewährt hatte und sich bei den Leipzigern zunehmender Beliebtheit erfreute, plante man, auch andere umliegende Stadtteile an das Schienennetz anzubinden.

Beginnend 1881 wurde bis 1886 auch auf den bereits vorhandenen Strecken der mangelhafte Langschwellenoberbau gegen gewalzte Haarmann-Doppelschienen mit auch heute noch üblichen Spurhaltern aus Flachstahl ausgewechselt. Ab 1889 wurden schließlich einteilige Rillenschienen eingebaut.

Datum Art der Änderung Strecke
1881 Eröffnung Südplatz - Connewitzer Chaussee (K.-Liebknecht-Straße) - Connewitz, Kreuz
Stilllegung Südplatz - Kochstraße - Connewitz, Kreuz
24.12.1881 Eröffnung Frankfurter/Leibnizstraße (Jahnallee/Leibnizstraße) - Waldplatz - Angerbrücke - Kuhturmstraße (>) / Dreilindenstraße (<) - Lindenauer Markt - Odermannstraße - Lützner Straße - Endersstraße - Guts-Muths-Straße (>) / Merseburger Straße (<) - Plagwitz, Depot (Nähe König-Albrecht-Brücke)
01.04.1882 Eröffnung Brühl/Katharinenstraße - Schulplatz - Frankfurter/Leibnizstraße
18.06.1882 Eröffnung Augustusplatz, Mittelfahrbahn - Goethestraße - Brühl - Brühl/Katharinenstraße
22.07.1882 Eröffnung Plagwitz, "Felsenkeller" - Albertstraße (Karl-Heine-Straße) - Plagwitz, Depot
zu Betriebsstrecke Plagwitz, "Felsenkeller" - Plagwitz, "Drei Linden"
22.08.1882 Eröffnung Bahnhöfe - Goethestraße/Brühl
Eröffnung Augustusplatz/Goethestraße - Schillerstraße - Peterstor (Schiller-/Petersstraße)
24.10.1882 Neutrassierung Umbau der Endstelle Augustusplatz, Mittelfahrbahn auf zwei statt bisher vier Gleise
22.12.1882 Eröffnung Georgiring/Wintergartenstraße – Wintergartenstraße – Eisenbahn-/Kirchstraße (Eisenbahn-/H.-Liebmann-Straße)
25.07.1883 Eröffnung Gohlis, "Weintraube" - Möckernsche Straße - Gohlis, Depot (Möckernsche Straße 37/41)
Eröffnung Peterstor - Königsplatz
07.09.1883 Eröffnung Roßplatz - Kurprinzstraße (Grünewaldstraße) - Windmühlenstraße - Bayrischer Bahnhof
18.05.1884 Eröffnung Johannisplatz - Ostplatz
22.06.1884 Eröffnung Obstmarkt/Harkortstraße - Harkortstraße - Spießbrücke (Harkort-/Telemannstraße)
13.07.1884 Eröffnung Spießbrücke - Pestalozzistraße (Telemannstraße) - Festplatz Scheibenholz
18.07.1884 Wiederinbetriebnahme Centralhalle Dittrichring (Schauspielhaus) - Obstmarkt/Weststraße
01.08.1884 zu Betriebsstrecke Spießbrücke - Festplatz (nur bei Veranstaltungen betrieben)
16.09.1884 Wiederinbetriebnahme Fleischerplatz (Tröndlin-/Goerdelerring) - Centralhalle Dittrichring
1885 Wiederinbetriebnahme Blücherplatz - Fleischerplatz
 ??.12.1885 Eröffnung Ostplatz - Mühlstraße - Thonberg, Cecilienstraße
1886 Eröffnung Eutritzsch, Gasthof "Zum Helm" - Gräfestraße - Eutritzsch, Depot
14.05.1887 Eröffnung Eisenbahn-/Kirchstraße - Eisenbahnstraße - Torgauer Platz
1887 Eröffnung Reudnitz, Depot - Breite/Engelsdorfer Straße (Breite/Zweinaundorfer Straße)
19.08.1888 Eröffnung Breite/Engelsdorfer Straße - Anger-Crottendorf, "Albertgarten" (Zweinaundorfer/Herbartstraße)
28.10.1889 Eröffnung Wiesenstraße (G.-Mahler-Straße) - Promenadenstraße (K.-Kollwitz-Straße, damals verlief die Straße geradlinig bis zur Wiesenstraße) - Fleischerplatz
Eröffnung Bayrischer Bahnhof - Bayrische Straße (A.-Hoffmann-Straße) - Kantstraße - Schlachthof (MDR-Zentrum)
Eröffnung Spießbrücke - Kaiser-Wilhelm-Straße (A.-Bebel-Straße) - Kaiser-Wilhelm-/Kronprinzstraße (A.-Bebel-/K.-Eisner-Straße)
05.05.1890 Eröffnung Fleischerplatz - Pfaffendorfer Straße - Nordplatz
Neutrassierung geradlinige Führung über den Nordplatz im Zuge der Michaelis- und Gohliser Straße wird ersetzt durch die noch heute vorhandene Umfahrung des Platzes
08.09.1890 Eröffnung Thonberg, Hospital-/Mühlstraße (Prager/Mühlstraße) - Reitzenhainer Straße (Prager Straße) - Friedhofsweg
zu Betriebsstrecke Strecke in der Mühlstraße
13.06.1891 Eröffnung Chausseehaus - Hallische Straße (G.-Schumann-Straße) - Möckern, Kernstraße

Leipziger Elektrische Straßenbahn (LESt)

Die zweite Straßenbahngesellschaft in Leipzig, die LESt, wurde am 3. April 1893 gegründet und am 7. Mai 1895 ins Handelsregister der Stadt eingetragen. Die AEG fungierte als Unternehmer der neuen Gesellschaft. Da die Wagen der LESt rot lackiert waren, wurde die Gesellschaft im Volksmund als "Rote" bezeichnet, die Konkurrenz (LPE bzw. ab 1896 GLSt) fuhr mit blauen Wagen, was ihr den Namen "Blaue" einbrachte. Die Konzession zum Bau und Betrieb elektrischer Straßenbahnen wurde der LESt am 28. Februar 1895 erteilt. Der Bau begann nach kurzer Planungsphase bereits am 11. Juni 1895. Aufgrund der Regelung, dass die LESt die Strecken der Konkurrenz nur auf jeweils 400 Metern Länge mitbenutzen durfte, kam es zu erheblichem Parallelverkehr und zu heute unsinnig wirkenden Streckenführungen durch enge Nebenstraßen.

Aufbau des konzessionierten Netzes (1896-1898)

Datum Art der Änderung Strecke
20.05.1896 Eröffnung Mockau, Kirche - Berliner Straße - Nordstraße (>) / Gerberstraße (<) - Katharinenstraße (>) / Reichsstraße (<) - Neumarkt - Königsplatz (Ostseite) - Brüderstraße
Eröffnung Schönefeld, Löbauer Straße - Volbedingstraße - Berliner/Volbedingstraße
02.06.1896 Eröffnung Brüderstraße - Nürnberger Straße - Bayrischer Bahnhof
03.06.1896 Eröffnung Königsplatz (Ostseite) - Wächterstraße - Grassistraße - Beethovenstraße - Marschnerstraße - S.-Bach-Straße - Klingerbrücke - Könneritzstraße - Schleußig, Oeserstraße
05.06.1896 Eröffnung Gohlis, Platnerstraße - Rosental - Waldplatz - Elsterstraße - Zentralstraße - Thomaskirche - Markt - Augustusplatz (Nordseite, am Eingang des Opernhauses vorbei) - Poststraße (heute überbaut) - Querstraße - Schützenstraße - Karlstraße (Chopinstraße) - Marienplatz
22.06.1896 Eröffnung Schleußig, Oeserstraße - Antonienstraße - "Adler" - Hauptstraße (Dieskaustraße) - Großzschocher, Huttenstraße
30.10.1896 Eröffnung Quer-/Poststraße - Johannisplatz - Nürnberger Straße - Nürnberger/Brüderstraße
Eröffnung Bayrischer Bahnhof - Albertstraße (Riemannstraße) - Mozartstraße - Grassi-/Beethovenstraße
05.08.1897 Eröffnung Albert-/Elisenstraße (Riemann-/B.-Göring-Straße) - Elisenstraße - Elisen-/Arndtstraße
20.10.1897 Eröffnung Marienplatz - Ranftsche Gasse - Kohlgartenstraße - Bergstraße - Kirchplatz (Berg-/H.-Liebmann-Straße) (hier entstand ein prov. Gleisdreieck)
14.11.1897? Eröffnung Kirchplatz - Kirchstraße (H.-Liebmann-Straße) - Schönefelder Brücke (Südrampe) (evtl. erfolgte die Eröffnung erst am 10.01.1898)
08.12.1897 Eröffnung Johannisplatz - Täubchenweg - Riebeckstraße - Stötteritzer Straße - Stötteritz, Hofer Straße/Stadtgrenze
21.12.1897 Eröffnung Lindenthaler/Hallische Straße (G.-Schumann-/Lindenthaler Straße) - Eisenacher Straße (>) / Wahrener Straße (Wolfener Straße) (<) - Gohlis, Platnerstraße
15.05.1898 Eröffnung Stötteritz, Stadtgrenze - Wasserturmstraße - Weißestraße - Arnoldstraße - Holzhäuser Straße - Stötteritz, Depot (heutige Endstelle)
23.07.1898 Eröffnung Kirchplatz - Kirchstraße (H.-Liebmann-Straße) - Wurzner Straße - Wurzner/Plaußiger Straße
20.08.1898 Eröffnung Stannebeinplatz - Schönefeld, Löbauer Straße
Eröffnung Berliner/Apelstraße - Wittenberger/Heinickestraße
30.08.1898 Eröffnung Bayrischer Bahnhof - Windmühlenweg (Ph.-Rosenthal-Straße) - Johannisallee - Ostplatz - Oststraße (>) / Stötteritzer Straße (<) - Riebeckstraße
Eröffnung Stötteritzer/Schönbachstraße - Schönbach-/Reitzenhainer Straße (Schönbach-/Prager Straße)
1898 Eröffnung Wittenberger/Heinickestraße - Eutritzsch, Markt - Delitzscher Straße/Alte Dübener Landstraße
14.11.1898 Eröffnung Gohlis, Kasernen (Landsberger/Olbrichtstraße) - Landsberger Straße - Lindenthaler/Hallische Straße

Kurze Verlängerungen (1899-1917)

Nachdem das Hauptnetz der LESt aufgebaut war, kam es nur noch zu kürzeren Erweiterungen an verschiedenen Endstrecken und im Stadtzentrum. Nachdem der Konkurrenzkampf den Verantwortlichen der Stadt zu sehr überhand genommen hatte, wurde während des Ersten Weltkriegs die Vereinigung beider Gesellschaften angestrebt. Am 1. Januar 1917 war es soweit, die LESt wurde der großen Konkurrentin, der GLSt, angeschlossen.

Datum Art der Änderung Strecke
19.11.1899 Eröffnung Gohlis, Stockstraße - Eisenacher Straße - Möckernsche Straße - Kirschbergstraße - Möckern, Gasthof "Zum Anker" (den es heute noch gibt)
10.09.1900 Eröffnung Elisen-/Arndtstraße - Elisenstraße (B.-Göring-Straße) - Elisen-/Scharnhorststraße
12.06.1902 Eröffnung Riebeck-/Stötteritzer Straße - Riebeckstraße - Arbeitsanstalt (Riebeck-/Prager Straße)
14.07.1904 Eröffnung Elisen-/Scharnhorststraße - Elisen-/Hardenbergstraße
21.10.1905 Eröffnung Wurzner/Plaußiger Straße - Paunsdorf, Stadtgrenze (an der Ostmauer des Friedhofs Sellerhausen)
15.12.1906 Eröffnung Elisen-/Hardenbergstraße - Elisenstraße - Waisenhausstraße (A.-Nitzsche-Straße) - Connewitz, Kreuz
10.03.1910 Eröffnung gemeinsam mit der GLSt: Wendescheife Bahnhöfe/Richard-Wagner-Straße (südlichstes der vier Schleifengleise gehörte der LESt)
30.09.1910 Eröffnung Gohlis, Depot (heutige Endstelle Landsberger Straße) - Landsberger Straße - Gohlis, Kasernen (vorerst nur als Betriebsstrecke)
10.11.1912 Eröffnung Waisenhausstraße - Zwenkauer Straße - Depot Connewitz/Hildebrandstraße
01.03.1913 Eröffnung Windmühlenweg/Johannisallee - Windmühlenweg (Ph.-Rosenthal-Straße) - Siegismundstraße (hier entstand eine Wendeschleife ungefähr an der heutigen Schleife Deutscher Platz)
01.05.1913 Eröffnung Quer-/Schützenstraße - Hahnekamm - Brandenburger Straße - Richard-Wagner-Straße / Hauptbahnhof
01.06.1913 Eröffnung Paunsdorf, Stadtgrenze - Paunsdorf, Depot (vorerst nur als Betriebsstrecke)
16.07.1913 Eröffnung Reitzenhainer/Schönbachstraße - Reitzenhainer Straße (Prager Straße) - Südfriedhof (Kuppelendstelle auf der Südseite der Reitzenhainer Straße)
17.02.1914 Eröffnung Schleife Siegismundstraße (Deutscher Platz) - Reitzenhainer Straße - Naunhofer Straße (Endstelle in der Naunhofer Straße)
31.10.1914 Eröffnung Eutritzsch, Delitzscher Straße/Dübener Landstraße - Krankenhaus St. Georg (heutige Endstelle)
18.08.1916 Neutrassierung zwischen Waldstraßenbrücke und Polizeiwache (etwa in Höhe Tennisplatz) entstand ein eigener Bahnkörper neben der Straße

Große Leipziger Straßenbahn (GLSt)

Aufgrund der allgemeinen Entwicklung beschloss auch die LPE, ihre Strecken auf elektrischen Betrieb umzustellen. Zu diesem Zweck wurde am 15. November 1895 die Große Leipziger Straßenbahn AG ins Handelsregister der Stadt Leipzig eingetragen. Mit Wirkung vom 1. Januar 1896 ging die LPE nebst ihren Verträgen mit der Union-Elektricitäts-Gesellschaft (UEG) und dem Bankhaus Becker & Co. auf die GLSt über.

Elektrifizierung (1896-1897)

Da der Konkurrenzbetrieb bereits mit dem Bau umfangreicher elektrischer Straßenbahnstrecken beschäftigt war, musste nun die Elektrifizierung vorhandener Pferdebahnstrecken eilig vorangetrieben werden. Innerhalb von 18 Monaten wurde das gesamte Pferdebahnnetz auf Oberleitungsbetrieb umgestellt.

Datum Art der Änderung Strecke
18.04.1896 Elektrifizierung Gohlis, Depot Möckernsche Straße - Nordplatz - Bahnhöfe - Goethestraße - Schillerstraße - Königsplatz (W.-Leuschner-Platz) - Connewitzer Chaussee (K.-Liebknecht-Straße) - Connewitz, Kreuz - Connewitz, Eiskeller (Nähe Koburger Brücke)
30.10.1896 Elektrifizierung Plagwitz, Depot - Lindenauer Markt - Waldplatz - Blücherplatz - Georgiring - Augustusplatz - Roßplatz - Bayrischer Bahnhof
Elektrifizierung Fleischerplatz - Brühl - Brühl/Goethestraße
Elektrifizierung Augustusplatz - Johannisplatz - Hospitalstr. (Prager Straße) - Reitzenhainer Str. (Prager Straße) - Friedhofsweg
31.10.1896 Elektrifizierung Plagwitz, Depot - "Felsenkeller" - Obstmarkt - Königsplatz - Roßplatz
Elektrifizierung Georgiring/Wintergartenstraße - Eisenbahnstraße - Torgauer Platz
Eröffnung Plagwitzer Bahnhöfe - Albertstraße (K.-Heine-Straße) - Plagwitz, Depot
02.03.1897 Elektrifizierung Augustusplatz, Mittelfahrbahn - Reudnitz - Anger-Crottendorf, "Albertgarten"
03.03.1897 Elektrifizierung Nordplatz - Fleischerplatz - Obstmarkt - Spießbrücke - Kaiser-Wilhelm-/Kronprinzstraße (A.-Bebel-/K.-Eisner-Straße)
04.03.1897 Elektrifizierung Blücherplatz - Chausseehaus - Möckern, Kernstraße
05.03.1897 Elektrifizierung Wiesen-/Promenadenstraße (G.-Mahler-/K.-Kollwitz-Straße) - Promenadenstraße - Fleischerplatz
Elektrifizierung Bayrischer Bahnhof - Bayrische Straße (A.-Hoffmann-Straße) - Schlachthof
17.04.1897 Elektrifizierung Chausseehaus - Eutritzsch, Markt - Eutritzsch, Depot Gräfestraße
09.05.1897 Elektrifizierung/ Wiederinbetriebnahme Spießbrücke - Rennbahn
28.10.1897 Elektrifizierung/ Wiederinbetriebnahme Plagwitz, "Drei Linden" - "Felsenkeller"

Umfangreicher Ausbau des Streckennetzes (1897-1902)

Auch an Neubaustrecken wurde gearbeitet. Viele Stadtteile waren immer noch nicht ans Netz der Leipziger Straßenbahn angeschlossen.

Datum Art der Änderung Strecke
28.10.1897 Eröffnung "Felsenkeller" - Zschochersche Straße - "Adler" - Windorfer Straße - Kleinzschocher, Taborkirche
13.11.1897 Eröffnung Albert-/Nonnenstraße (K.-Heine-/Nonnenstraße) - Nonnenstraße - Weißenfelser Straße - Weißenfelser/Zschochersche Straße
Ende 1897 Eröffnung Lützner-/Endersstraße - Lützner Straße - Lindenau, Depot (heute Bushof Lindenau) (vorerst nur als Betriebsstrecke)
01.06.1898 Eröffnung Reitzenhainer Straße/Friedhofsweg (Prager Straße/Friedhofsweg) - Friedhofsweg - Südfriedhof (An der Tabaksmühle)
24.07.1898 Eröffnung Reudnitz, Depot - Wurzner Straße - Torgauer Straße - Torgauer Platz
26.10.1898 Eröffnung Kaiser-Wilhelm-/Kronprinzstraße (A.-Bebel-/K.-Eisner-Straße) - Kronprinz-/Südstraße (K.-Eisner-/K.-Liebknecht-Straße)
Eröffnung Connewitz, Kreuz - Bornaische/Meusdorfer Straße
1898 Eröffnung Gohlis, Depot Möckernsche Straße - Wiederitzscher Straße - Wiederitzscher/Hallische Straße
Eröffnung Nordplatz - Roscherstraße - Roscher-/Eutritzscher Straße (Betriebsstrecke)
27.01.1899 Eröffnung Lindenauer Markt - Querstraße - G.-Schwarz-Straße - Leutzsch, Schule
14.04.1899 Eröffnung Leutzsch, Schule - Rathenaustraße - Bahnhof Leutzsch
23.07.1899 Eröffnung Möckern, Kernstraße - Hallische Straße - Möckern, Kirche
30.11.1899 Eröffnung Bornaische/Meusdorfer Straße - Lößnig, Bornaische/Blasbalgstraße (Siegfriedstraße)
06.12.1899 Eröffnung Lößnig, Blasbalgstraße (Siegfriedstraße) - Bornaische Straße - Dölitz, Leinestraße
1900 Eröffnung Dölitz, Leinestraße - Dölitz, Depot (vorerst nur Betriebsstrecke)
20.12.1900 Eröffnung Reitzenhainer Straße/Friedhofsweg - Reitzenhainer Straße (Prager Straße) - Probstheida, Depot (heute Bushof Probstheida) (zwischen Probstheida, Gasthof (Prager/Russenstraße) und Depot nur Betriebsstrecke)
Aufn. Linienverkehr Lützner/Endersstraße - Lindenau, Depot
14.10.1901 Eröffnung Waldplatz - Westplatz
22.11.1901 zu Betriebsstrecke Spießbrücke - Rennbahn (nur bei Rennveranstaltungen betrieben)
09.06.1902 Eröffnung Schiller-/Universitätsstraße - Roßplatz
Eröffnung Bayrische/Kronprinzstraße (A.-Hoffmann-/K.-Eisner-Straße) - Kronprinz-/Südstraße (K.-Eisner-/K.-Liebknecht-Straße)

Wendeschleifen beschleunigen den Betrieb (1908-1917)

Nachdem auch die GLSt das von ihnen geplante Netz realisiert hat, begann man damit, an wichtigen Endstellen, an denen Platz vorhanden war, Wendeschleifen einzurichten (Bf. Leutzsch, Richard-Wagner-Straße (gemeinsam mit der LESt), Eutritzsch/Markt, Völkerschlachtdenkmal/Gletschersteinallee, Connewitz/Klemmstraße, Ludwig-/Bussestraße (Tauchaer Tor), Tabaksmühle). Auch einige kurze Erweiterungen an einigen Endstrecken konnten gebaut werden. Daneben wurde trotz des Krieges am 19. Juni 1915 der Linienverkehr zum Depot Dölitz aufgenommen.

Datum Art der Änderung Strecke
05.10.1911 Eröffnung Gohliser/Menckestraße - Lützowstraße - Gohlis-Nord, Virchow-/Gottschallstraße
01.11.1913 Eröffnung Lindenau, Depot - Lützner Straße - Plautstraße - Lindenau, Plaut-/Demmeringstraße
13.01.1914 Eröffnung Torgauer Platz - Eisenbahnstraße - Eisenbahn-/Portitzer Straße (hier entstand eine viergleisige Umsetzanlage)
09.07.1914 Eröffnung Kaiser-Wilhelm-/Kronprinzstraße - Kaiser-Wilhelm-/Kaiserin-Augusta-Straße (A.-Bebel-/R.-Lehmann-Straße)
01.01.1915 Eröffnung Kaiser-Wilhelm-/Kaiserin-Augusta-Straße - Brand-/Simildenstraße (Depot Connewitz/Brandstraße inkl. Betriebsstrecke in der Simildenstraße)

Netzbereinigung (1917-1923)

Nach der Übernahme der LESt konnte damit begonnen werden, das Streckennetz zu vereinfachen. Viele nun sinnlos gewordene Parallelstrecken wurden stillgelegt, jedoch wurde auch an kurzen Neubaustrecken gearbeitet, um die beiden Netze effektiver miteinander zu verbinden.

Datum Art der Änderung Strecke
07.02.1917 zu Betriebsstrecke Enders-/Lützner Straße - Guts-Muths-Straße (>) / Merseburger Straße (<) - Albertstraße
31.03.1917 zu Betriebsstrecke Kronprinz-/Bayrische Straße (K.-Eisner-/A.-Hoffmann-Straße) - Kronprinz-/Südstraße (K.-Eisner-/K.-Liebknecht-Straße)
01.04.1917 Stilllegung Schiller-/Universitätsstraße - Roßplatz
zu Betriebsstrecke Kaiser-Wilhelm-/Kronprinzstraße (A.-Bebel-/K.-Eisner-Straße) - Brandstraße
20.09.1917 Neutrassierung zwischen Polizeiwache (etwa in Höhe Tennisplatz) und Gohliser Wehrbrücke entstand ein eigener Bahnkörper neben der Waldstraße
19.11.1917 zu Betriebsstrecke Berliner/Apelstraße - Eutritzscher Markt
Stilllegung Elisen-/Waisenhausstraße (B.-Göring-/A.-Nitzsche-Straße) - Connewitz, Kreuz
zu Betriebsstrecke Albert-/Elisenstraße (Riemann-/B.-Göring-Straße) - Elisenstraße - Waisenhausstraße - Zwenkauer Straße - Connewitz, Depot Hildebrandstraße
zu Betriebsstrecke Eutritzsch, Markt - Eutritzsch, Depot Gräfestraße
02.01.1918 Aufn. Linienverkehr Paunsdorf, Stadtgrenze - Paunsdorf, Depot
Stilllegung Gohlis, Stock-/Eisenacher Straße - Eisenacher Straße - Kirschbergstraße - Möckern, Gasthof "Zum Anker"
10.01.1918 zu Betriebsstrecke Gohlis, Tauchaer Weg (M.-Liebermann-Straße) - Gohlis, Kasernen
11.05.1918 Stilllegung "Adler" - Windorfer Straße - Kleinzschocher, Taborkirche
1918 Eröffnung Wendeschleife Stötteritz, Papiermühlstraße (Häuserblockumfahrung)
Stilllegung Stötteritzer/Schönbachstraße - Schönbach-/Reitzenhainer Straße (Schönbach-/Prager Straße)
01.10.1919 zu Betriebsstrecke Wurzner/Torgauer Straße - Torgauer Platz
Stilllegung Augustusplatz, Nordseite - Poststraße - Post-/Querstraße
um 1920 Eröffnung Eisenbahn-/Annenstraße - Wurzner/Annenstraße
01.04.1920 Stilllegung Königsplatz/Ostseite - Brüderstraße - Nürnberger/Brüderstraße
10.06.1920 Stilllegung Kirchplatz (H.-Liebmann-/Bergstraße) - Bergstraße - Kohlgartenstraße - Marienplatz - Schützenstraße - Schützen-/Querstraße
zu Betriebsstrecke Kirch-/Eisenbahnstraße - Kirchstraße (H.-Liebmann-Straße) - Kirch-/Wurzner Straße
zu Betriebsstrecke Hauptbahnhof - Brandenburger Straße - Hahnenkamm - Querstraße - Johannisplatz
Stilllegung Albert-/Elisenstraße - Elisenstraße - Waisenhausstraße, sowie das landwärtige Gleis in der Zwenkauer Straße bis zum Betriebshof
05.11.1922 Eröffnung Tauchaer/Kohlgartenstraße (Fr.-Liszt-Platz) - Kohlgartenstraße - Reudnitz, Dresdner/Kohlgartenstraße
17.12.1922 Stilllegung Albert-/Nonnenstraße - Nonnenstraße - Weißenfelser Straße - Weißenfelser/Zschochersche Straße
17.01.1923 Stilllegung Windmühlenweg/Johannisallee - Ostplatz - Stötteritzer Straße (>) / Oststraße (<) - Riebeckstraße
08.11.1923 Aufn. Linienverkehr Gohlis, Tauchaer Weg - Gohlis, Depot Landsberger Straße

Zwischen Inflation und Zweitem Weltkrieg (1924-1938)

Nachdem das Netz auf das notwendige Maß verdünnt wurde, arbeitete die GLSt nun wieder an Neubaustrecken sowie zusätzlichen Wendeschleifen (Möckern/Huygensstraße, Connewitz/Kreuz, Möckern/Depot, Kleinzschocher/Depot, Wahren/Rathaus, Fortuna-Stadion, Schönefeld/Volbedingstraße, Stötteritz/Holzhäuser Straße). Bis zur Umgründung des Betriebs in die Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) am 29. Juli 1938 konnten so auch die letzten größeren Stadtteile ans Straßenbahnnetz angeschlossen werden. Am gleichen Tag ging übrigens auch die erste O-Bus-Strecke in Leipzig in Betrieb.

Datum Art der Änderung Strecke
1925 Stilllegung Schönefeld, Endstelle Volbedingstraße - Mockauer/Volbedingstraße (inkl. Abbau der eingleisigen Strecke)
26.02.1925 Neutrassierung Umbau des Blücherplatzes (Tröndlinring/K.-Schumacher-Straße)
27.08.1925 Neutrassierung Anlage Richard-Wagner-Platz (alte Wendeschleife aufgehoben, dafür zweigleisige Strecke bis zum Hallischen Tor mit Endstelle)
21.10.1925 Wiederinbetriebnahme Kaiser-Wilhelm-/Kronprinzstraße (A.-Bebel-/K.-Eisner-Straße) - Brandstraße, Depot
27.03.1926 Wiederinbetriebnahme Eutritzsch, Markt - Berliner/Apelstraße
26.06.1926 Eröffnung Philipp-Rosenthal-/Semmelweisstraße - Großmarkthalle (An den Tierkliniken)
15.07.1926 Eröffnung Krankenhaus St. Georg - Wiederitzsch, Seehausener Straße
14.04.1927 Eröffnung Paunsdorf, Depot - Hans-Weigel-Straße - Engelsdorf, Kirche (Gleisdreieck)
15.07.1927 Eröffnung Torgauer Platz - Taucha, An der Bürgerruhe
11.09.1927 Eröffnung Möckernsche/Wiederitzscher Straße - Kirschbergstraße - Kernstraße - Kern-/Hallische Straße (nur in diese Richtung, als Wendeschleife genutzt)
01.03.1928 Wiederinbetriebnahme Kirch-/Eisenbahnstraße - Kirchstraße (H.-Liebmann-Straße) - Kirch-/Wurzner Straße
01.04.1928 Eröffnung Dölitz, Depot - Markkleeberg-Ost, Schillerplatz
02.09.1928 Eröffnung Harkortstraße, Reichsverwaltungsgericht - Simsonplatz - Mozartstraße
Stilllegung Grassi-/Beethovenstraße - Wächterstraße - Königsplatz (Ostseite)
02.12.1928 Eröffnung "Adler" - Antonienstraße - Diezmannstraße - Schönauer Weg - Hermann-Meyer-Straße (Gleisdreieck)
16.12.1928 Eröffnung Probstheida, Depot - Meusdorf (Zwischenschleife) - Liebertwolkwitz, Störmthaler Straße (Schleife)
Eröffnung Anger-Crottendorf, Herbartstraße - Anger-Crottendorf, Ostfriedhof (Schleife)
02.03.1929 Eröffnung Kaiserin-Augusta-/Südstraße (R.-Lehmann-/K.-Liebknecht-Straße) - Kaiserin-Augusta-Straße - Kaiserin-Augusta-/Zwickauer Straße (vorerst nur bei Messeveranstaltungen)
Eröffnung Bayrische/Kantstraße - Bayrische Straße (A.-Hoffmann-Straße) - Bayrische/Kaiserin-Augusta-Straße (A.-Hoffmann-/R.-Lehmann-Straße)
13.07.1929 Neutrassierung Umbau der Anlagen auf dem Hauptbahnhofsvorplatz
04.01.1930 Eröffnung An der Tabaksmühle - Kaiserin-Augusta-/Zwickauer Straße (R.-Lehmann-/Zwickauer Straße)
Aufn. Linienverkehr Kaiserin-Augusta-/Südstraße - Kaiserin-Augusta-/Zwickauer Straße
15.04.1931 Eröffnung Mockau, Kirche - Thekla (Schleife)
15.07.1931 Eröffnung Zwickauer/Kaiserin-Augusta-Straße - Behelfsholzbrücke über die Eisenbahn - An der Märchenwiese (Marienbrunn)
04.06.1934 Eröffnung Großzschocher, Dieskau-/Huttenstraße - Großzschocher, G.-Ellrodt-Straße (Schleife)
07.04.1935 Stilllegung Kant-/Bayrische Straße (Kant-/A.-Hoffmann-Straße) - Schlachthof (MDR-Zentrum)
30.05.1935 Eröffnung Großzschocher - Knautkleeberg
15.12.1936 Eröffnung Yorckplatz (W.-Liebknecht-Platz) - Yorckstraße (Erich-Weinert-Straße) - Yorck-/Berliner Straße
zu Betriebsstrecke Berliner/Yorckstraße (Berliner/Erich-Weinert-Straße) - Nordstraße (>)/Gerberstraße (<) - Katharinenstraße (>)/Reichsstraße (<) - Neumarkt - Königsplatz

Leipziger Außenbahn AG (LAAG)

Am 6. Februar 1900 wurde die Leipziger Außenbahn AG gegründet. Sie hatte das Ziel, größere Nachbarorte mit der Stadt Leipzig zu verbinden. Der Betrieb wurde von Anfang an von der GLSt geführt, ansonsten war die Gesellschaft aber eigenständig. Die Bahn nach Schkeuditz war ab Stahmeln gemäß dem Preußischen Kleinbahngesetz als Kleinbahn konzessioniert worden.

Auch nach Gründung der LVB behielt die LAAG ihre Eigenständigkeit. Erst am 1. Juli 1946 wurde die Verwaltung der Bahn an die LVB übergeben. Bis zum 1. Oktober 1951 blieb die Gesellschaft jedoch noch offiziell Eigentümer der Bahnstrecken. Erst an diesem Tag wurde die LAAG vollständig vom VEB (K) Verkehrsbetriebe der Stadt Leipzig (LVB) übernommen.

Datum Art der Änderung Strecke
21.12.1900 Eröffnung Möckern, Kirche - Hallische Straße - Wahren, Linkelstraße
16.05.1902 Eröffnung Connewitz, Eiskeller (Nähe Koburger Brücke) - Koburger Straße - Bahnhof Oetzsch (heute "Bhf. Markkleeberg") - Ring - Gautzsch (heute "Markkleeberg-West"), Gasthof "Weißer Stern" (Koburger/A.-Bebel-Straße)
09.06.1905 Eröffnung Wahren, Linkelstraße - Stahmeln - Lützschena, Gasthof
17.05.1907 Eröffnung Leutzsch, Rathaus - Gundorf (heute "Böhlitz-Ehrenberg")
27.10.1910 Eröffnung Lützschena, Gasthof - Schkeuditz, Depot

Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB)

Der Zweite Weltkrieg und seine Folgen (1938-1948)

Nachdem die LVB gegründet worden waren, wurde mehr Gewicht auf das O-Bus-Programm gelegt. Neue Wendeschleifen entstanden am Adler (durch die Limburger und Wachsmuthstraße) und an der Torgauer/Bautzner Straße. Das Streckennetz wurde bis zum Ende des Krieges kaum erweitert. Im Gegenteil, einige Strecken wurden aufgrund der Kriegseinwirkungen zerstört und auch nach dem Krieg nicht wieder aufgebaut. Andere Abschnitte wurden zwar kurzzeitig wieder in Betrieb genommen, mussten dann jedoch abgebaut werden, um Material zu gewinnen.

Datum Art der Änderung Strecke
09.12.1940 Aufn. Linienverkehr Schönefeld, Volbedingstraße - Mockauer/Volbedingstraße
1941 Stilllegung Strbf. Connewitz, Zwenkauer Straße - Zwenkauer Straße - Waisenhausstraße (stadtwärtiges Gleis)
Sommer 1942 Eröffnung Schönefeld, Volbedingstraße - Mockauer/Volbedingstraße (vorerst nur als Betriebsstrecke)
04.12.1943 Stilllegung Berliner/Yorckstraße (Berliner/Erich-Weinert-Straße) - Nordstraße (>)/Gerberstraße (<) - Blücherplatz
Stilllegung Bayrischer Bahnhof - Albertstraße (Riemannstraße) - Petrikirche
27.02.1945 Stilllegung Kaiser-Wilhelm-/Kronprinzstraße (A.-Bebel-/K.-Eisner-Straße) - Brandstraße, Depot
01.10.1946 zu Betriebsstrecke Harkortstraße/ehem. Reichsgericht - Simsonplatz - Mozartstraße
zu Betriebsstrecke Marschner-/Plagwitzer Straße (Marschner-/K.-Kollwitz-Straße) - Beethovenstraße - Mozartstraße - Albertstraße - Petrikirche
Ende 1946 Stilllegung Harkortstraße/ehem. Reichsgericht - Simsonplatz - Mozartstraße
Stilllegung Marschner-/Plagwitzer Straße (Marschner-/K.-Kollwitz-Straße) - Beethovenstraße - Mozartstraße - Albertstraße - Petrikirche
04.08.1947 zu Betriebsstrecke Philipp-Rosenthal-/Semmelweisstraße - Großmarkthalle (An den Tierkliniken) (nur noch Güterverkehr)
01.11.1948 Stilllegung Johannisplatz - Täubchenweg - Betriebshof Reudnitz

Umstrukturierung und neue Endstellenanlagen (1949-1961)

Aufgrund der neuen politischen Situation wurden auch die Leipziger Verkehrsbetriebe umstrukturiert. Am 22. März 1949 wurden sie zunächst in das Kommunale Wirtschaftsunternehmen (KWU) Leipzig eingegliedert. Ab 1. April 1951 war der Betrieb wieder eigenständig und firmierte nun unter VEB (K) Verkehrsbetriebe der Stadt Leipzig (LVB). Im Gleisnetz wurden einige Betriebs- und Verbindungsstrecken stillgelegt, andererseits jedoch viele neue Gleisdreiecke (Knautkleeberg, Virchow-/Gottschallstraße, Großmarkthalle, Wiederitzsch, Johannisplatz, Emmausstraße, Böhlitz-Ehrenberg) und Wendeschleifen (Markkleeberg-Mitte/Parkstraße, Märchenwiese, Plaut-/Demmeringstraße, Zentralstadion/Feuerbachstraße, Mockau/Post, Schkeuditz/Depot, Bf. Plagwitz, Markkleeberg-West) gebaut.

Datum Art der Änderung Strecke
03.01.1949 Stilllegung Eisenbahn-/Annenstraße - Eisenbahn-/Portitzer Straße (die Anlage ist im Straßenpflaster noch heute zu erkennen)
01.07.1950 Stilllegung Eutritzsch, Markt - Gräfestraße - Eutritzsch, Depot
01.11.1950 Stilllegung Hauptbahnhof - Brandenburger Straße - Hahnekamm - Querstraße - Johannisplatz - Nürnberger Straße - Bayrischer Bahnhof
Stilllegung Wendeschleife Torgauer/Bautzner Straße
13.04.1951 Stilllegung Waldplatz - Elsterstraße - Thomaskirche - Markt - Karl-Marx-Platz (Augustusplatz)
Herbst 1951 Stilllegung Wendeschleife am Fortuna-Stadion
Ende 1951 Stilllegung Blücherplatz - Katharinenstraße (>)/Reichsstraße (<) - Neumarkt - Königsplatz (die Verbindung von der R.-Wagner-Straße zum Ring bleibt erhalten)
1955 Stilllegung Harkort-/Pestalozzistraße (Harkort-/Telemannstraße) - Rennbahn
01.09.1956 Neutrassierung Verbreiterung und Verlegung auf eigenen Bahnkörper auf dem Georgiring
01.12.1958 Stilllegung Kuppelendstelle Prager Straße/Südfriedhof (sog. "Schlippe")
31.07.1959 Neutrassierung eigener Bahnkörper zwischen Roßplatz und Bayrischer Bahnhof
1959 Stilllegung Endstelle Connewitz, Eiskeller
15.06.1960 Wiederinbetriebnahme Lützner/Endersstraße - Guts-Muths-Straße (>)/Merseburger Straße (<) - Karl-Heine-Straße
11.02.1961 Neutrassierung Käthe-Kollwitz-/Elsterstraße - Westplatz (vorherige geradlinige Führung der K.-Kollwitz-Straße wurde aufgegeben)
14.02.1961 Stilllegung Markkleeberg-West - Gasthof "Weißer Stern"
18.05.1961 Eröffnung Gohlis-Nord, Gottschallstraße - Gohlis-Nord, Virchowstraße (Schleife)
15.12.1961 zu Betriebsstrecke Lützner/Endersstraße - Guts-Muths-Straße (>)/Merseburger Straße (<) - Karl-Heine-Straße

Umbau der Anlagen im Zentrum (1964-1978)

Die verkehrsmäßig völlig überlasteten Anlagen rund um das Stadtzentrum mussten dringend erweitert und modernisiert werden. Dabei wurde der Tröndlinring extrem verbreitert und an der Haltestelle Friedrich-Engels-Platz (Goerdelerring) eine viergleisige Anlage gebaut. Auch an anderen Stellen wurden Strecken modernisiert. Daneben fielen einige unrentable Außenstrecken der LVB dem Rotstift zum Opfer und wurden auf Omnibusbetrieb umgestellt. Am 1. Januar 1970 wurde der Betrieb in VEB Kombinat Verkehrsbetriebe der Stadt Leipzig (LVB) umbenannt.

Datum Art der Änderung Strecke
20.06.1964 Stilllegung Friedrich-Engels-Platz - Brühl - Brühl/Goethestraße
Neutrassierung Haltestelle Friedrich-Engels-Platz (Gleise 1 und 3)
20.08.1964 Neutrassierung Haltestelle Friedrich-Engels-Platz (Gleise 2 und 4)
Eröffnung Friedrich-Ebert-/Moritzstraße - Karl-Tauchnitz-Straße - Neues Rathaus
Stilllegung alte Friedrich-Ebert-Straße zwischen Moritzstraße und Martin-Luther-Ring
01.01.1965 Stilllegung Philipp-Rosenthal-/Semmelweisstraße - Großmarkthalle
30.08.1965 Neutrassierung eigener Bahnkörper Augustusplatz - Johannisplatz
1966 Stilllegung eigener Bahnkörper neben dem Friedhofsweg
11.07.1967 Wiederinbetriebnahme Kurt-Eisner-/Arthur-Hoffmann-Straße - Kurt-Eisner-/Karl-Liebknecht-Straße
Eröffnung Arthur-Hoffmann-/Richard-Lehmann-Straße - Wiedebachplatz
28.07.1967 Stilllegung Richard-Lehmann-/Zwickauer Straße - Zwickauer/Arno-Nitzsche-Straße (Gleisdreieck R.-Lehmann-/Zwickauer Straße bleibt erhalten)
04.08.1967 zu Betriebsstrecke Kurt-Eisner-/Arthur-Hoffmann-Straße - Kurt-Eisner-/Karl-Liebknecht-Straße
Eröffnung Wiedebachplatz - Arno-Nitzsche-/Zwickauer Straße
03.10.1967 Stilllegung Lützner/Endersstraße - Guts-Muths-Straße (>)/Merseburger Straße (<) - Karl-Heine-Straße
1967 Neutrassierung Kreuzungsbereich Richard-Wagner-Straße/Tröndlinring/Gerberstraße
25.05.1968 Stilllegung Augustusplatz - Schillerstraße - Wilhelm-Leuschner-Platz
15.07.1968 Stilllegung Diezmannstraße/Schönauer Weg - Hermann-Meyer-Straße
01.06.1969 Eröffnung Schleife Sellerhausen, Emmausstraße
Frühj. ´70 Stilllegung Gleisdreieck Schönefeld, Dimpfelstraße (nördlich der Kreuzung Stannebeinplatz)
15.12.1970 Eröffnung Diezmannstraße/Schönauer Weg - Kurt-Kresse-Straße - Hermann-Meyer-Straße
28.06.1971 Stilllegung Meusdorf - Liebertwolkwitz
10.07.1971 Stilllegung Richard-Wagner-Straße westlich der Endstellenanlage
16.07.1971 Eröffnung Wendeschleife Hauptbahnhof/Westseite
27.08.1971 Neutrassierung Friedrich-Engels-Platz - Hauptbahnhof
23.03.1972 Stilllegung Kurt-Eisner-/Arthur-Hoffmann-Straße - Kurt-Eisner-/Karl-Liebknecht-Straße
22.08.1973 Neutrassierung eigener Bahnkörper Antonienstraße - Diezmannstraße - Kurt-Kresse-Straße (mit langer Gleisverschlingung an der Kreuzung Antonien-/Diezmannstraße, die erst am 13. Oktober 1979 aufgehoben wurde)
19.04.1974 Neutrassierung Hauptbahnhof/Ostknoten (Georgiring/Wintergartenstraße)
24.05.1974 Neutrassierung Kreuzung Hauptbahnhof/Goethestraße
12.09.1974 Stilllegung Schleife Messegelände/Deutscher Platz ("Siegismundschleife")
01.10.1974 Stilllegung Paunsdorf, Depot - Sommerfeld - Engelsdorf, Kirche
23.12.1974 Eröffnung An der Märchenwiese - Lößnig
03.11.1975 Neutrassierung Wilhelm-Leuschner-Platz - Roßplatz
01.11.1976 Eröffnung Wendeschleife Torgauer/Bautzner Straße
28.01.1978 Neutrassierung Umbau der Schleife Thekla

Erschließung der Neubaugebiete (1979-1990)

Ab 1979 wartete eine neue Aufgabe auf die Verkehrsplaner der LVB. Im Westen und Osten der Stadt entstanden riesige Plattenbausiedlungen, die an das Straßenbahnnetz anzubinden waren. Nach dem Ende der DDR wurde am 1. Juli 1990 die LVB in die Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) AG i.A. umgewandelt.

Datum Art der Änderung Strecke
05.04.1979 Eröffnung Hermann-Meyer-Straße - Ratzelstraße - Grünau-Süd
01.09.1980 Neutrassierung Koburger Brücke
29.09.1980 Eröffnung Schleife Deutscher Platz
02.09.1982 Eröffnung Lützner/Plautstraße - Lützner Straße - Schönauer Ring - Grünau-Nord
31.10.1983 Eröffnung Lützner Straße/Schönauer Ring - Lützner/Plovdiver Straße (provisorisches Gleisdreieck)
31.08.1984 Neutrassierung eigener Bahnkörper Lenin-/Schönbachstraße (Prager/Schönbachstraße) - Sandgrube
30.09.1984 Eröffnung Lützner/Plovdiver Straße - Miltitz
30.11.1985 Eröffnung Grünau-Süd - Lausen
23.08.1986 Neutrassierung eigener Bahnkörper Antonien-/Könneritzstraße - Antonienstraße/E.-Zeigner-Allee
21.05.1987 zu Betriebsstrecke Lützner/Plautstraße - Schleife Plaut-/Demmeringstraße
24.12.1987 Eröffnung Paunsdorf, Depot - Am Vorwerk (prov. Stumpfendstelle)
25.11.1988 Eröffnung Am Vorwerk - Ahornstraße (prov. Stumpfendstelle)
10.03.1989 Eröffnung Wendeschleife Böhlitz-Ehrenberg
17.11.1989 Eröffnung Ahornstraße - Paunsdorf-Nord
10.12.1989 Neutrassierung Gleisdreieck Roßplatz

Die LVB als moderner Verkehrsbetrieb (ab 1990)

Wichtigste Aufgabe der neuen Aktiengesellschaft, die am 16. März 1993 in eine GmbH umgewandelt wurde, war es nun, den Wagenpark und auch einige Strecken zu modernisieren. Dieser Prozess ist bis heute nicht abgeschlossen. Einige unrentable Strecken mussten jedoch auch stillgelegt werden. Als am 27. Mai 2001 das Liniennetz neugeordnet wurde, entfiel auf einigen Strecken der Linienbetrieb. Zumeist sind diese inzwischen stillgelegt worden.

Datum Art der Änderung Strecke
18.12.1990 Neutrassierung Die Wendeschleife Dölitz führt jetzt nicht mehr durch die Betriebshofshalle
27.05.1992 Neutrassierung Kreuzung Waldplatz
02.12.1992 Neutrassierung Kreuzung Georgiring/Wintergartenstraße
21.01.1993 Stilllegung Wendeschleife Connewitz, Hildebrandstraße (offiziell erst zum 22. März 1993)
26.07.1993 Neutrassierung Schleife Gohlis-Nord, Virchowstraße
18.10.1993 Neutrassierung eigener Bahnkörper (bzw. Trennung der Fahrstraßen für Bahn und Autos) Goerdelerring - Neues Rathaus
26.01.1994 Neutrassierung Johannisplatz - Prager/Riebeckstraße
09.05.1994 Stilllegung Wendeschleife Wodanstraße/Fregestift
29.05.1994 Eröffnung Paunsdorf-Nord - Sommerfeld
06.06.1994 Neutrassierung Gleisdreieck Eutritzscher/Michaelisstraße
20.02.1995 Stilllegung Nordplatz - Roscherstraße - Eutritzscher/Roscherstraße
28.05.1995 Neutrassierung eigener Bahnkörper Erich-Weinert-Platz (W.-Liebknecht-Platz) - Chausseehaus
29.05.1995 Eröffnung Portitzer Allee - Paunsdorf-Nord
02.12.1995 Neutrassierung eigener Bahnkörper Chausseehaus - Eutritzsch, Markt
Ende 1995 Neutrassierung eigener Bahnkörper Eutritzsch, Markt - Krankenhaus St. Georg
16.03.1996 Neutrassierung eigener Bahnkörper Krankenhaus St. Georg - Dachauer Straße
12.04.1996 Eröffnung Wiederitzsch - Neue Messe (Messegelände)
29.08.1997 Stilllegung Breite Straße - Anger-Crottendorf
zu Betriebsstrecke Fr.-List-Platz - Kohlgartenstraße - Reudnitz, Köhlerstraße
06.05.1998 Stilllegung Strbf. Reudnitz - Täubchenweg/Breite Straße
01.08.1999 Eröffnung Deutsche Bücherei - Semmelweisstraße - Zwickauer Straße - Zwickauer/Arno-Nitzsche-Straße (vorerst nur als Betriebsstrecke)
09.10.1999 Stilllegung Neues Rathaus - Harkortstraße - August-Bebel-Straße - Kurt-Eisner-Straße - Kurt-Eisner-/Karl-Liebknecht-Straße
01.08.2000 Stilllegung Georg-Schumann-/Wiederitzscher Straße - Wiederitzscher Straße - Möckernsche Straße - Stock-/Möckernsche Straße
20.08.2000 Aufn. Linienverkehr Deutsche Bücherei - Semmelweisstraße - Zwickauer Straße - Zwickauer/Arno-Nitzsche-Straße
20.12.2000 Neutrassierung Berliner Brücke - Mockauer/Volbedingstraße
27.05.2001 Stilllegung Arthur-Hoffmann-/Richard-Lehmann-Straße - Arthur-Hoffmann-/Arno-Nitzsche-Straße
zu Betriebsstrecke Hermann-Liebmann-/Eisenbahnstraße - Wurzner/Hermann-Liebmann-Straße
zu Betriebsstrecke Prager/Naunhofer Straße - Richard-Lehmann-/Arthur-Hoffmann-Straße
zu Betriebsstrecke Rathaus Leutzsch - Bf. Leutzsch
03.02.2003 Eröffnung Gleisdreieck Stannebeinplatz
Stilllegung Hermann-Liebmann-/Eisenbahnstraße - Wurzner/Hermann-Liebmann-Straße
24.08.2003 zu Betriebsstrecke Schönauer Ring - Grünau-Nord
27.06.2004 Neutrassierung Friedrich-List-Platz - Eisenbahnstraße - Hermann-Liebmann-Straße - Stannebeinplatz
01.12.2004 Neutrassierung Eisenbahn-/Hermann-Liebmann-Straße - Torgauer Platz
11.04.2005 Stilllegung Prager/Naunhofer Straße - Richard-Lehmann-/Zwickauer Straße
16.07.2005 Neutrassierung Haltestellenanlage Johannisplatz/Prager Straße
29.08.2005 Neutrassierung Haltestellenanlage Johannisplatz/Dresdner Straße
17.10.2005 Eröffnung Schleife Rabensteinplatz
23.12.2005 Neutrassierung Knoten Hauptbahnhof/Goethestraße
01.01.2006 zu Betriebsstrecke Portitzer Allee - Paunsdorf-Nord (Einstellung Linie 18)
20.02.2006 Neutrassierung Goerdelerring - Waldplatz - Sportforum (mit Untertunnelung der Kreuzung Jahnallee/Marschnerstraße)
02.04.2006 Wiedereröffnung Portitzer Allee - Paunsdorf-Nord (mit Linie 3 bzw. 3E)
14.12.2008 zu Betriebsstrecke Apelstraße - Wittenberger Straße - Eutritzscher Zentrum (Verkürzung Linie 14)

Liniennetz

Das Liniennetz bis 2001

Das Liniennetz wurde am 26. Mai 2001 grundlegend umgestaltet. Vorher verkehrten folgende Linien[1]:

Linie Verlauf
01 Lausen – Thekla
02 Plagwitz – Deutscher Platz
03 (Knautkleeberg –) Großzschocher – Sommerfeld
04 Knautkleeberg – Stötteritz
05 Miltitz – Lößnig
06 Gohlis, Landsberger Str. – Sommerfeld
08 Lausen – Paunsdorf-Nord (– Sommerfeld)
11 (Schkeuditz –) Wahren – Dölitz (– Markkleeberg-Ost)
13 Grünau-Nord – Taucha
15 Miltitz – Meusdorf
16 Messegelände – Lößnig
17 Böhlitz-Ehrenberg – Mockau
20 Gohlis-Nord – Hauptbahnhof (– Stötteritz)
21 (Messegelände –) Eutritzsch – Probstheida (– Meusdorf)
22 Thekla – Dölitz
24 Gohlis-Nord – Wilhelm-Leuschner-Platz (- Connewitz, Klemmstraße)
27 Bahnhof Leutzsch – Schönefeld
28 (Wahren –) Hauptbahnhof – Markkleeberg-West

Aktuelles Liniennetz, Stand 14. Dezember 2008

1 Lausen - Grünau-Süd - Adler - Schleußig - Westplatz - Goerdelerring - Hauptbahnhof - Eisenbahnstraße - Stannebeinplatz - Schönefeld - Mockau, Post
1E Lausen - Grünau-Süd - Adler - Schleußig - Westplatz - Goerdelerring - Hauptbahnhof - Eisenbahnstraße - Stannebeinplatz - Schönefeld, Volbedingstraße
2 Lausen - Grünau-Süd - Adler - Schleußig - Westplatz - Wilhelm-Leuschner-Platz - Bayrischer Platz - Deutsche Bücherei - Altes Messegelände - Naunhofer Straße (- Probstheida - Meusdorf)
2E Wilhelm-Leuschner-Platz - Bayrischer Platz - Deutsche Bücherei - Altes Messegelände - Naunhofer Straße (teilweise Wagendurchlauf von/auf Linie 8E)
3 Knautkleeberg - Großzschocher - Kleinzschocher - Adler - Felsenkeller - Angerbrücke - Waldplatz - Goerdelerring - Hauptbahnhof - Eisenbahnstraße - Torgauer Platz - Heiterblick - Portitzer Allee - Paunsdorf-Nord - Sommerfeld
3E Großzschocher, G.-Ellrodt-Straße - Kleinzschocher - Adler - Felsenkeller - Angerbrücke - Waldplatz - Goerdelerring - Hauptbahnhof - Eisenbahnstraße - Torgauer Platz - Heiterblick - Portitzer Allee - Paunsdorf-Nord - Sommerfeld
4 Gohlis, Landsberger Straße - S-Bf. Coppiplatz - Rosental - Waldplatz - Goerdelerring - Hauptbahnhof - Augustusplatz - Reudnitz - Riebeckstraße - S-Bf. Stötteritz - Stötteritz, Holzhäuser Straße
4E Goerdelerring - Hauptbahnhof - Augustusplatz - Reudnitz - Riebeck-/Stötteritzer Straße (Wagendurchlauf auf Linie 12 in beide Richtungen)
7 Böhlitz-Ehrenberg - Leutzsch - Angerbrücke - Waldplatz - Goerdelerring - Hauptbahnhof - Augustusplatz - Reudnitz - (Torgauer Platz) - S-Bf. Sellerhausen - Paunsdorf - Paunsdorf-Nord - Sommerfeld
8 Miltitz - Grünau-Nord - Lindenau - Angerbrücke - Waldplatz - Westplatz - Wilhelm-Leuschner-Platz - Augustusplatz - Wintergartenstraße/Hbf. - Eisenbahnstraße - Torgauer Platz - S-Bf. Sellerhausen - Paunsdorf - Paunsdorf-Nord
8E Angerbrücke - Waldplatz - Westplatz - Wilhelm-Leuschner-Platz (Wagendurchlauf auf Linie 2E)
9 Thekla - Mockau - Apelstraße - Hauptbahnhof/Westseite - Goerdelerring - Wilhelm-Leuschner-Platz - Bayrischer Platz - Connewitz - Markkleeberg-West
10 (Wahren - Möckern - Gohlis - Chausseehaus -) Hauptbahnhof - Augustusplatz - Wilhelm-Leuschner-Platz - Connewitz - Märchenwiese - Lößnig
11 Schkeuditz - Lützschena - Wahren - Möckern - Gohlis - Chausseehaus - Hauptbahnhof - Augustusplatz - Wilhelm-Leuschner-Platz - Connewitz - Dölitz - Markkleeberg-Ost, Schillerplatz
11E Wahren - Möckern - Gohlis - Chausseehaus - Hauptbahnhof - Augustusplatz - Wilhelm-Leuschner-Platz - Connewitz - Dölitz, Straßenbahnhof (- Markkleeberg-Ost, Schillerplatz)
12 Gohlis-Nord - S-Bf. Gohlis - Lützowstraße - Zoo - Goerdelerring - Hauptbahnhof - Augustusplatz - Johannisplatz/Rabensteinplatz (- Prager/Riebeckstraße) (teilw. Wagendurchlauf auf Linie 4E)
13 Knautkleeberg - Großzschocher - Kleinzschocher - Adler - Felsenkeller - Angerbrücke - Waldplatz - Goerdelerring - Hauptbahnhof - Eisenbahnstraße - Torgauer Platz - Heiterblick - Taucha, An der Bürgerruhe
14 Hauptbahnhof/Westseite - Goerdelerring - Westplatz - Felsenkeller - S-Bf. Plagwitz (bis Mitte 2010 wegen Bauarbeiten über Felsenkeller zur Angerbrücke statt Bf. Plagwitz)
15 Miltitz - Grünau-Nord - Lindenau - Angerbrücke - Waldplatz - Goerdelerring - Hauptbahnhof - Augustusplatz - Prager Straße - Altes Messegelände - Probstheida - Meusdorf
16 Messegelände - Wiederitzsch - Eutritzsch - Chausseehaus - Hauptbahnhof - Augustusplatz - Bayrischer Platz - Deutsche Bücherei - Märchenwiese - Lößnig
16E Messegelände - Wiederitzsch - Eutritzsch - Chausseehaus - Hauptbahnhof - Augustusplatz - Wilhelm-Leuschner-Platz (nur bei Messeveranstaltungen)

Linien 1/1E

Zwischen Lausen und Schönefeld besteht Montag bis Freitag im Tagesverkehr ein 10-Minuten-Takt, bis Mockau ein 20-Minuten-Takt. Zu den übrigen Zeiten verkehrt die Linie 1E nicht und alle 15 Minuten verkehrt ein Zug zwischen Lausen und Mockau. Auf beiden Linien kommen zumeist Tatra-Großzüge (Tw+Tw+Bw) zum Einsatz, im Spätverkehr und am Wochenenden teilweise niederflurige NGT8-Züge. Hauptaufgabe der Linien ist es, die dicht besiedelten Stadtteile Grünau-Süd, Schleußig und Schönefeld mit dem Stadtzentrum zu verbinden.

Linien 2/2E

Die 2 ist eine Ergänzungslinie zu den Linien 1 und 15 und verkehrt im Tagesverkehr alle 10 Minuten. Im Berufsverkehr früh und nachmittags verkehrt jeder zweite Zug der Linie 2 verlängert ab Naunhofer Str. nach Meusdorf. Am Wochenende verkehrt die Linie 2 im Tagesverkehr alle 15 Minuten. Im Spät- und Wochenendfrühverkehr wird die Linie 2 nicht betrieben. Sonntags vormittags verkehrt nur die Linie 2E zwischen Naunhofer Straße und Wilhelm-Leuschner-Platz mit Wagendurchlauf auf Linie 8E. Die Linien binden die Wohngebiete Grünau-Süd, Schleußig und Probstheida/Meusdorf an das südliche Stadtzentrum an und berühren wichtige Forschungs- und Hochschuleinrichtungen. Es verkehren NGT8-Niederflurbahnen und wochenends der LEOLINER.

Linien 3/3E

Die 3 ist eine Ergänzungslinie zur Linie 13 und verkehrt ganztägig (bis 22Uhr), wobei vormittags und mittags die Fahrten als Linie 3E bereits in Großzschocher enden. Montags bis freitags fahren die Bahnen alle 20, am Wochenende alle 30 Minuten. Eingesetzt werden sowohl niederflurige NGT8-Züge als auch Tatragroßzüge mit einem zumeist niederflurigen Beiwagen. Die Linien binden sowohl Wohngebiete (Knauthain, Großzschocher, Volkmarsdorf, Paunsdorf) als auch größere Industriegebiete (Heiterblick) sowie das Einkaufszentrum Paunsdorf-Center an das Stadtzentrum an.

Linie 4

Montags bis freitags im Tagesverkehr verkehrt die Linie 4 alle 10 Minuten, ansonsten alle 15 Minuten. Auf ihr werden hauptsächlich NGT8-Züge eingesetzt. Hauptaufgabe der Linie 4 ist es, die Wohngebiete Gohlis, Reudnitz und Stötteritz mit dem Stadtzentrum zu verbinden.

Linie 7

Die 7 ist eine Hauptlinie und verkehrt in den gleichen Taktzeiten wie Linie 4, also alle 10 Minuten wochentags tagsüber und sonst alle 15 Minuten. In den Zeiten, in denen die Linie 8 nicht verkehrt, fahren die Züge der Linie 7 über den Torgauer Platz. Auch an Wochenenden und im Spätverkehr fahren auf dieser Linie Tatra-Großzüge mit Niederflurbeiwagen, LEOLINER in Doppeltraktion oder Bombardier Classic-XXL NGT12-Züge. Die Linie 7 bindet dichtbebaute Wohnsiedlungen in Böhlitz-Ehrenberg, Leutzsch, Reudnitz, Sellerhausen und Paunsdorf an das Stadtzentrum an, berührt aber auch das Einkaufszentrum Paunsdorf-Center.

Linien 8/8E

Zur Anbindung der Großsiedlungen Grünau-Nord und Paunsdorf sowie der Stadtteile Lindenau und Volkmarsdorf an das südliche Zentrum verkehrt im Tagesverkehr die 8 als Ergänzungslinie zu den Linien 7 und 15. Auf ihr fahren montags bis freitags im 10-Minuten-Takt sowie am Wochenende im Tagesverkehr alle 15 Minuten Tatra-Zweiwagenzüge bzw. am Wochenende NGT8-Züge und LEOLINER. Sonntags vormittags verkehrt nur die Linie 8E im Wagendurchlauf mit Linie 2E zur Naunhofer Straße. Die Züge wenden dann durch den Straßenbahnhof Angerbrücke.

Linie 9

Die 9 ist eine Hauptlinie und verkehrt im Tagesverkehr an Wochentagen alle 10 Minuten, sonst alle 15 Minuten. Sie verbindet die Wohnsiedlungen Mockau, Südvorstadt-Ost, Connewitz und Markkleeberg-West mit dem Stadtzentrum. Es werden NGT8-Züge eingesetzt.

Linie 10

Nur im Tagesverkehr fahren die NGT8-Niederflurzüge auf der Linie 10, so dass sie somit eine Ergänzungslinie zu den Linien 11 und 16 ist. Dabei wird der Abschnitt Wahren - Hauptbahnhof sonntagvormittags nicht bedient. Die Taktfolge entspricht der der übrigen Linien, also wochentags 10 Minuten, an Wochenenden 15 Minuten. Die Linie verbindet die Großsiedlung Lößnig sowie die Stadtteile Connewitz, Südvorstadt, Gohlis, Möckern und Wahren mit dem Stadtzentrum.

Linien 11/11E

Die Linie 11 ist eine Hauptlinie und gleichzeitig die längste Linie im Leipziger Netz. Sie verkehrt durch drei verschiedene Tarifzonen und verlässt an beiden Endstrecken das Stadtgebiet von Leipzig.
Im wochentäglichen Tagesverkehr verkehren beide Linien alle 20 Minuten, die Linie 11E verkehrt nur zwischen Wahren und Dölitz. Auf der Linie 11 werden Tatra-Großzüge mit Niederflurbeiwagen sowie teilweise XXL NGT12-Züge eingesetzt, auf der Linie 11E verkehren Tatra-Großzüge und die neuen Leoliner-Züge in Doppeltraktion. Zu den übrigen Zeiten fahren die beiden Linien alle 30 Minuten und die 11E endet in Markkleeberg-Ost. Die Linien binden die Nachbarstädte Schkeuditz, Lützschena und Markkleeberg, sowie die Stadtteile Wahren, Möckern, Gohlis, Südvorstadt, Connewitz und Dölitz an das Leipziger Stadtzentrum an.

Linien 12/4E

Die beiden Linien 4E und 12 verkehren im Wagendurchlaufbetrieb, das heißt, dass die hauptsächlich aus NGT8 bestehenden Bahnen an den Endstellen auf die jeweils andere Linie wechseln. Die Linie 4E verkehrt jedoch nur im Tagesverkehr, an Wochentagen nur im Berufsverkehr. Dabei wechselt mittags die befahrene Richtung auf dieser Linie. Zu den übrigen Zeiten fährt nur die Linie 12 zwischen Gohlis-Nord und Johannisplatz. Früh fahren also die Züge von Gohlis-Nord kommend über die Prager Straße, Riebeckstraße, Reudnitz wieder nach Gohlis-Nord zurück. Dabei wird an der Prager/Riebeckstraße (4E) sowie vor dem Johannisplatz (12) die Liniennummer gewechselt. Nachmittags hingegen fahren die Bahnen den Ring in die Gegenrichtung und die Liniennummer wird vor dem Goerdelerring (4E) und an der Prager/Riebeckstraße (12) getauscht. Wochentags im Tagesverkehr besteht ein 10-Minuten-Takt, ansonsten ein 15-Minuten-Takt. Durch die beiden Linien werden die Stadtteile Gohlis, Nordvorstadt, Reudnitz und Thonberg mit dem Stadtzentrum verbunden. Im April 2006 wurde am "Rabensteinplatz" (Nähe Johannisplatz/Grassimuseum) eine neue Endstellenschleife gebaut. Vorher wendeten die am Johannisplatz endenden Züge über ein Gleisdreieck.

Linie 13

Die 13 ist eine Hauptlinie und verkehrt montags bis freitags im Tagesverkehr alle 20, sonst alle 30 Minuten. Eingesetzt werden Tatra-Großzüge mit Niederflurbeiwagen, sowie am Wochenende NGT8-Züge. Die Linie bindet sowohl Wohngebiete (Knauthain, Großzschocher, Volkmarsdorf, Taucha) als auch größere Industriegebiete (Heiterblick) an das Stadtzentrum an und ist gleichzeitig die einzige Straßenbahnlinie der Stadt, die außerhalb des Autobahnrings fährt und neben den Linien 9 und 11 eine Straßenbahnlinie, die eine Tarifzonengrenze überquert.

Linie 14

Die 14 verkehrt Montag bis Freitag im Tagesverkehr alle 20 Minuten, sonst alle 30 Minuten. Es werden NGT8-Züge, LEOLINER-Triebwagen sowie Tatra-Zweiwagenzüge eingesetzt. Die Linie verbindet das Wohngebiet Plagwitz mit dem Stadtzentrum.

Linie 15

Die Hauptlinie 15 wird im Tagesverkehr an Wochentagen alle 10 Minuten, sonst alle 15 Minuten bedient. Sie ist die fahrgastreichste Linie des Leipziger Netzes. Auf ihr fahren die erst seit 2005/2006 im Dienst befindlichen Bombardier Classic-XXL NGT12-Züge, die von ihrer Kapazität einen Tatra-Großzug ersetzen. Sie verbindet die Großsiedlung Grünau-Nord sowie die dichtbesiedelten Stadtteile Lindenau, Thonberg, Probstheida und Meusdorf mit dem Stadtzentrum.

Linien 16/16E

Die NGT12- bzw. NGT8-Züge der Hauptlinie 16 fahren Montag bis Freitag im Tagesverkehr alle 10 Minuten, ansonsten alle 15 Minuten. Finden in der Messe Leipzig Veranstaltungen statt, so werden auch Tatra-Großzüge auf der Linie 16 eingesetzt und die Taktfolge wird durch die Linie 16E zwischen Messe und Wilhelm-Leuschner-Platz halbiert. Neben dem Messegelände bedient die Linie 16 auch die Großsiedlung Lößnig und die Stadtteile Wiederitzsch, Eutritzsch und Nordvorstadt.
Die Linie 16 ist die einzige Linie in Leipzig, die – abgesehen von einem kurzen Abschnitt zwischen „Johannisallee“ und „Deutsche Nationalbibliothek“ – vollständig stadtbahnmäßig ausgebaut ist.

Zukunftsaussichten

Die LVB erwägen Streckeneinstellungen insbesondere im Zusammenhang mit der Fertigstellung des S-Bahn-City-Tunnels. Bedroht ist u.a. die Linie 9 auf den Abschnitten Bayerischer Bahnhof - K.-Liebknecht-Str. und Connewitz/ Kreuz - Markkleeberg-West, dabei vor allem der zweite Abschnitt, da die Stadt Markkleeberg ihre finanzielle Beteiligung an dieser Strecke in Frage stellt.

Zur Zeit läuft der Stadtbahn-Ausbau der Linie 15 (Miltitz - Meusdorf). Dazu wurde am 20. Februar 2006 die Unterführung unter der Kreuzung Jahnallee/Marschnerstraße in Betrieb genommen. Später ist vorgesehen, weitere wichtige Linien (1, 3, 7, 11, 13) zu modernisieren.

Streckenverlängerungen sind derzeit nur in Planung. Im aktuellen Nahverkehrsplan sind als Untersuchungsstrecken für einen möglichen Stadtbahn-/ Straßenbahn-Neubau aufgeführt:

  • eine Verlängerung von der Endstelle Meusdorf nach Liebertwolkwitz
  • eine Verlängerung von der Endstelle Thekla ins Neubaugebiet Thekla (Sosaer Straße) mit Trassenverlegung in Mockau (über Mockauer und Taucher Straße statt über Kieler Straße)

Die Strecke nach Liebertwolkwitz wäre ein Neuaufbau einer bereits von 1928 bis 1971 bestehenden Strecke. Bessere Chancen zur Verwirklichung hat derzeit aber vermutlich die Theklaer Verlängerung, da im Zusammenhang mit dem Umbau der Hauptwerkstätten Heiterblick auch eine Betriebsstrecke zwischen Heiterblick und Thekla geplant ist.

Für weitere mögliche Streckenneubauten werden im aktuellen Flächennutzungsplan der Stadt Leipzig Trassen freigehalten. Dies betrifft folgende Strecken:

  • Gohlis (Landsberger Straße) - Lindenthal
  • Thekla - Portitz
  • Schönefeld (Gorki-/ Löbauer Straße) - Gewerbepark Nordost (Braunstraße/ Bahnhof Thekla)
  • Stötteritz - Herzklinikum (Russenstraße)
  • Antonienstraße - Rödelstraße - Schleußiger Weg - Kurt-Eisner-Straße - Semmelweisstraße
  • Brünner Straße und Antonienstraße (Verknüpfung der Streckenäste Lützner Str./ Miltitz und Ratzelstr./ Lausen bzw. Trassenverlegung - über Antonien-/ Brünner Str. statt über Diezmann-/ K.-Kresse-Str. zur Ratzelstr.)
  • Saalfelder Straße (Verknüpfung der Streckenäste Lützner Str./ Miltitz und K.-Heine-Str./ Plagwitz)

Weitere Verlängerungen waren in den vergangenen Jahren angedacht, z.B. (Meusdorf-) Liebertwolkwitz - Großpösna (Pösna-Park), Probstheida - Wachau (Globus-Markt), Neues Messegelände - Seehausen, sind aber inzwischen verworfen worden.

Der Stadtrat verabschiedete in der 36. Ratsversammlung am 20. Juni 2007 (Beschluss Nr. RB IV-900/07) einen neuen Nahverkehrsplan.[2]

Betriebshöfe

Angerbrücke

Am 4. Dezember 1925 wurde der zentrumsnahe Straßenbahnhof Angerbrücke eröffnet. Er ersetzte unter anderem die Betriebshöfe in Kleinzschocher und Plagwitz. Am 11. Juni 2005 wurde nach jahrelangem Umbau der Betriebshof feierlich wiedereröffnet. Dabei wurde die westliche Halle zu einer Durchfahrtshalle umgebaut und also eine rückseitige Halleneinfahrt geschaffen. Gleichzeitig wurde die bisherige Osthalle zu einem überdachten Parkplatz für Dienstfahrzeuge umgebaut und dafür am Ostende der Anlage eine zweigleisige Reparaturwerkstatt errichtet.

Im Betriebshof wenden heute neben der Linie 8E auch die Busse der Linie 130 nach Frankenheim. Der Straßenbahnhof Angerbrücke beherbergt heute Fahrzeuge der Linien 1, 2, 3, 7, 8, 13, 15 und 16 und ist der modernste des Leipziger Netzes.

Connewitz I (Brand- und Simildenstraße)

Die LPE eröffnete 1891 zwischen der Brand- und der Simildenstraße ein neues Depot. Die Besonderheit des Betriebshofs Connewitz I war, dass er eine zweigeschossige Wagenhalle hatte. Die obere Etage wurde von der Simildenstraße aus erreicht, die untere von der Brandstraße. Das Depot wurde zusammen mit der ersten elektrischen Straßenbahn Leipzigs am 18. April 1896 elektrifiziert. Zum Jahreswechsel 1922/23 endete der Linienbetrieb, die Gleisanschlüsse zur Brandstraße wurden entfernt, 1931 auch die Anschlüsse zur Simildenstraße. Lediglich die eingleisige Betriebsstrecke, die beide Straßen verband, blieb befahrbar.

Aus kriegstechnischen Gründen wurde 1939 die Gleisverbindung von der Brandstraße zu zwei Gleisen der unteren Halle wiederhergestellt. Zuletzt waren im August 1957 wegen einer Streckenunterbrechung die Züge der Linie 24 hier stationiert. Die gesamte Anlage einschließlich der Verbindungsstrecke wurde 1963 stillgelegt. Im Gelände des Betriebshofs und auf der Simildenstraße sind noch heute Gleisreste zu besichtigen.

Connewitz II (Zwenkauer Straße)

Die LESt eröffnete ihren zweiten südlichen Betriebshof (nach Kleinzschocher) am 10. November 1912. Nach der Vereinigung mit der GLSt konnte 1929 das Depot aus dem Linienverkehr gestrichen werden, die Anlage wurde fortan zum Abstellen von Schadwagen benutzt. Wegen einer Streckensperrung wurde im August 1957 das Depot noch einmal für Züge der Linien 10, 11 und 22 genutzt. Letztmalig fand die Wagenhalle 1960/61 Verwendung für einen Zug der Linie 26, bevor 1963 die gesamte Anlage stillgelegt wurde. Das letzte Überbleibsel des Betriebshofs, die Wendeschleife Hildebrandstraße, die teilweise über Depotgelände führte, wurde am 21. Januar 1993 vom Netz getrennt.

Dölitz

Im Jahre 1900 eröffnete die GLSt einen Betriebshof in Dölitz, gegenüber dem späteren Agra-Gelände. Zwölf Jahre später wurde eine zweite Halle in Betrieb genommen, bevor am 13. Juli 1984 die Freiabstellfläche östlich der Hallen eröffnet wurde. Das Depot ist heute noch in Betrieb und beherbergt Züge der Linien 9, 10, 11 und 16.

Eutritzsch

Das Depot wurde zunächst nur als Stallgebäude im Jahre 1886 für die Pferdebahn eröffnet. Erst im darauffolgenden Jahr wurde eine kleine Wagenhalle gebaut. Die Zufahrt erfolgte von der vorhandenen Strecke in der Gräfestraße, die zusammen mit dem Depot am 17. April 1897 dem elektrischen Betrieb übergeben werden konnte. Eine zweite Wagenhalle, die ebenfalls von der Gräfestraße aus erreicht werden konnte, ging 1899 in Betrieb. Am 17. November 1908 wurde diese Halle vergrößert. Nach dem Zusammenschluss von LESt und GLSt konnte man ab Dezember 1920 auch von der Delitzscher Straße den Betriebshof Eutritzsch erreichen. Dazu wurde zwischen die beiden vorhandenen eine neue Halle eingefügt. Die alte, 1887 eröffnete kleine Südhalle wurde gleichzeitig aufgegeben. Bereits 1927 wurde jedoch das Depot Eutritzsch für den Linienverkehr geschlossen, die Nordhalle wird weiter zum Abstellen von Schadwagen verwendet, die erst wenige Jahre alte Mittelhalle wurde 1935 vom Gleisnetz getrennt.

Die letzten Linienzüge der Linien 16 und 21 waren vom 4. Dezember 1943 bis 1949 in der Nordhalle stationiert. Dies war notwendig geworden, da der Betriebshof Wittenberger Straße zerbombt war. Nach 1949 bis zur endgültigen Stilllegung am 1. Juli 1950 wurden in der Nordhalle Kriegsschadwagen abgestellt.

Gohlis I (Möckernsche Straße)

Gohlis I beherbergte ab dem 25. Juli 1883 die erste eigentliche Hauptwerkstatt der Leipziger Straßenbahn. Die Werkstatthalle konnte nur von der Betriebshofsrückseite über eine handbetriebene Schiebebühne erreicht werden. Zur Zeit der Elektrifizierung, am 18. April 1896, war Gohlis I der größte Betriebshof der GLSt. Da sich bis 1927 eine Linien-Endstelle am Betriebshof befand, baute man im Betriebshofsgelände eine Wartehalle. Bis 1899 wurde eine neue Halle gebaut sowie das Hauptstallgebäude in eine Wagenhalle umgebaut. Die alte Werkstatthalle wurde um 1920 aufgegeben, die Reparaturen fanden fortan in den Wagenhallen statt.

Die letzten Linien, die planmäßig in Gohlis I stationiert waren, waren bis zum 24. September 1963 die Linien 28E und 29E. Inzwischen war Gohlis I zu einer Außenstelle des Depots Möckern degradiert worden. Zum Jahreswechsel 1963/64 wurde die Anlage stillgelegt.

Gohlis II (Landsberger Straße)

Der Betriebshof Gohlis-Möckern wurde am 30. Oktober 1910 durch die LESt eröffnet. Nach dem Zusammenschluss mit der GLSt benannte man ihn in Gohlis II um, stellte jedoch noch 1917 nach nur sieben Jahren den Linienbetrieb ein.

Am 1. November 1925 wurde das Depot für den regulären Betrieb wiedereröffnet. Ab 1. Oktober 1950 hieß der Betriebshof Gohlis II "Jugendbahnhof Rudi Opitz", da hier hauptsächlich jüngere Mitarbeiter arbeiteten. Seit 1954 gehörte er als Außenstelle zum Strbf. Möckern. Durch die Verringerung des Fahrzeugbedarfs nach der Wende konnte ab 25. Mai 1993 auf den Betriebshof Gohlis II verzichtet werden, die Fahrzeuge der Linie 6 wurden fortan in der Wittenberger Straße untergestellt.

Heiterblick (Hauptwerkstatt)

Das Gelände wurde 1915 als Flugzeugwerft eröffnet und hat seitdem einen eigenen Eisenbahnhaltepunkt. Außerdem wurde ein Flugplatz nebst Beobachtungsturm angelegt. Der Versailler Vertrag beendete den Flugzeugbau. Die Stadt Leipzig kaufte das Gelände und baute die Anlagen bis zum 1. Juni 1926 zu einer Straßenbahn-Hauptwerkstatt um.

Die HW Heiterblick diente von Anfang an ausschließlich der Instandsetzung und teilweise dem Neubau von Fahrzeugen. Sie wird nicht zum Abstellen von Linienzügen verwendet.

Bis 2011 soll die HW umfangreich ausgebaut und modernisiert werden. Vorgesehen ist eine große Abstellhalle sowie eine neue Betriebs- und Hauptwerkstatt. Das bisherige Werkstattgebäude soll für den Bereich Infrastruktur weiterhin bestehen bleiben. Nach dem Umbau sollen die Betriebshöfe Wittenberger Straße und Paunsdorf geschlossen werden.

Kleinzschocher

Um die Leerfahrten zum Ein- und Ausrücken zu verkürzen, wurden um die Jahrhundertwende durch die LESt sogenannte "Übernachtungsdepots" gebaut, solche Depots also, die ausschließlich zum Abstellen von Fahrzeugen, nicht aber deren Reparatur dienten. Als ein solches "Übernachtungsdepot" wurde Kleinzschocher am 15. Oktober 1898 eröffnet. Ab 1906 jedoch wurde auch der Werkstattbetrieb aufgenommen. Am 15. November 1912 wurde nördlich an die alte anschließend eine neue Wagenhalle in Betrieb genommen. 1926 konnte aufgrund der Eröffnung des Depots Angerbrücke der Linienbetrieb eingestellt werden. Die Anlage wurde weiter zum Abstellen von Schadwagen und für Verschrottungskandidaten genutzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg war bis Mitte der 1950er Jahre ein Zug der Linie 3 zeitweise hier stationiert. Im Jahre 1959 wurde der Betriebshof stillgelegt.

Lausen

Die Abstellanlage Lausen befindet sich hinter der Wendeschleife Lausen. Sie wurde am 28. September 1986 eröffnet und beherbergt heute einige Züge der Linien 1 und 2.

Leutzsch

Die GLSt eröffnete am 24. März 1908 an der ebenfalls neuen Wendeschleife Bf. Leutzsch einen Betriebshof. Einige der bisher in Lindenau stationierten Bahnen konnten nun hierher verlegt werden. Noch vor dem Ersten Weltkrieg wurden die Abstellanlagen vergrößert und die Wendeschleife auf zwei Gleise erweitert. 1968 wurden die letzten Züge der Linie 27 zur Angerbrücke verlegt und somit vorerst der Linienbetrieb eingestellt. Erst ab dem 26. September 1982 wurden nach Einbau einer neuen Abstellanlage, einer Werkstatt für Tatrazüge sowie einer Verbindungskurve am Rathaus Leutzsch in Richtung Böhlitz-Ehrenberg wieder Züge für den Linieneinsatz hier untergebracht. Am 18. Juli 1991 verlor der Betriebshof seine Eigenständigkeit und wurde der "Angerbrücke" angegliedert. Mit Umstellung des Liniennetzes am 27. Mai 2001 wurde auch der Linienbetrieb des Depots Leutzsch beendet. Eine Renaissance erlebte es jedoch während des Umbaus des Betriebshofs Angerbrücke von 2003 bis zum 11. Juni 2005, als Linienzüge der Linien 3, 7, 8, 13 und 15 hier untergebracht werden mussten. Seit der Wiedereröffnung der Anlage Angerbrücke ruht der Linienbetrieb.

Lindenau

Auf dem Gelände des heutigen Bushofs Lindenau bestand von 1899 an ein Straßenbahnhof nebst Werkstatthalle. Letztere hatte eine Besonderheit. Nur eines ihrer vier Gleise war ans Netz angeschlossen, die anderen mussten über eine Schiebebühne erreicht werden. Bereits ein Jahr später wurden ein Kraftwerk und eine weitere Wagenhalle gebaut. 1907 baute man eine dritte Wagenhalle, die wiederum über eine Schiebebühne verfügte. Nach dem Bau neuer Depots wurden 1913 die letzten Linienwagen der Linie P nach Probstheida umgesetzt. Die älteste Wagenhalle wurde in einen dann gleislosen Werkstattraum umgebaut. Trotzdem wurde im gleichen Jahr eine neue Werkstatthalle gebaut, die nur über Schiebebühnen erreicht werden konnte. 1924 wurde im Hinterfeld der Anlage noch eine weitere Werkstatt errichtet, bei der die meisten Gleise wiederum über eine neue Schiebebühne verbunden waren. Diese komplizierten Anlagen sowie die immer größer werdende Zahl von Omnibussen machten eine neue Lösung dringend erforderlich.

Im August 1927 konnten nach Inbetriebnahme der neuen Hauptwerkstatt Heiterblick die Werkstätten in Lindenau aufgelöst werden. Seit 1. April 1928 sind in den Hallen Busse stationiert. Die 1924 eröffnete Halle hatte noch bis 1972 einen Gleisanschluss. Hier wurden nicht mehr benötigte Straßenbahnwagen untergebracht. Die drei Gleise zwischen den beiden 1899 eröffneten Hallen bestehen noch heute und sind seit dem 27. März 1984 über ein Gleisdreieck an die Lützner Straße angeschlossen. Der Betriebshof diente von 1938 bis 1975 auch den O-Bussen.

Möckern

Nachdem bereits 1905 eine Endstellenanlage auf dem späteren Betriebshofsgelände gebaut worden war, wurden am 1. Juli 1907 die Wagenhalle und die Werkstatt eröffnet. Zwei der vier Hallengleise konnten bis ca. 1924 nur über eine Schiebebühne erreicht werden. 1909 kam eine zweite viergleisige Halle hinzu. Noch bis 1926 nutzten die Linienzüge der Linie 10 den Betriebshof zum Umsetzen.

Der Betriebshof brannte am 19. März 1972 ab, erst im Oktober des Jahres konnten wieder Linienzüge einrücken. Die Werkstatt wurde erst 1986 wiedereröffnet, war dann jedoch auch fähig, Tatra-Züge aufzunehmen. Ende der 1990er Jahre wurde der Linienbetrieb des Depots eingestellt. Seither findet der Betriebshof Möckern als Straßenbahnmuseum Verwendung.

Paunsdorf

Die LESt eröffnete am 1. Juni 1913 ihren letzten neuen Betriebshof. Er brannte am 23. Juni 1920 vollständig ab. Erst 1922 konnte die Halle wiedereröffnet werden, wurde jedoch nicht im Linieneinsatz verwendet, sondern zum Abstellen alter Straßenbahnwagen. Ab 1. Oktober 1924 stationierte man jedoch wieder Linienzüge in Paunsdorf. Am 9. Juni 1926 wurde eine zweite Wagenhalle eingeweiht. Im Jahre 1965 wurde auch eine Werkstatt eingerichtet. 1978 wurden die in stadtwärtiger Richtung angeschlossenen Abstellgleise westlich der Hallen sowie die große Schleife um den Betriebshof eröffnet, 1987 folgten die Abstellgleise, die in landwärtiger Richtung angeschlossen sind. Heute sind neben den Linien 3, 7, 8 und 13 auch einige Busse in Paunsdorf stationiert.

Plagwitz

Am 24. Dezember 1881 eröffnete die LPE in Plagwitz, an der Karl-Heine-Straße 85/87, ein neues Depot. Nach einer Erweiterung der alten Halle 1889 konnte um 1895 einer der Pferdeställe in eine Halle für Beiwagen umgebaut werden, der andere Pferdestall wurde 1897 in eine weitere Wagenhalle umgebaut. 1908 wurde die Anlage noch einmal erweitert. Bis 1917 wendeten die Linienzüge der Linie F im Betriebshofsgelände. Nachdem am 4. Dezember 1925 der neue Betriebshof Angerbrücke eröffnet wurde, wurde der Linienbetrieb im Depot Plagwitz eingestellt. Die Anlage diente bis zur Stilllegung 1935 zum Abstellen von Verschrottungskandidaten.

Probstheida

Als die GLSt am 20. Dezember 1900 die Straßenbahnstrecke nach Probstheida in Betrieb nahm, eröffnete sie gleichzeitig auch den Betriebshof an der am 1. Mai 1913 eröffneten Wendeschleife Probstheida. Am 4. September 1912 wurde südlich an die alte angrenzend eine zweite Wagenhalle dem Betrieb übergeben.

Der Betriebshof Probstheida wurde am 1. August 1973 für die Straßenbahn geschlossen und in ein Busdepot umgebaut. Seit 15. April 1977 sind in Probstheida Busse stationiert. Die Wendeschleife wurde 1988 dreigleisig ausgebaut, 2005 jedoch auf ein Gleis zurückgebaut.

Reudnitz

Der erste Straßenbahnhof in Leipzig und zugleich Firmensitz der LPE war das Depot an der Dresdner Straße in Reudnitz. Es wurde mit der ersten Pferdebahn am 18. Mai 1872 eröffnet. Die Wagenhalle musste bereits fünf Jahre später erweitert werden. Nach der Elektrifizierung des Betriebshofs am 2. März 1897 konnten die Pferdeställe abgerissen werden. Im Mai 1910 eröffnete die GLSt an ihrer Stelle eine neue Wagenhalle. Eine dritte Halle, die nur vom Täubchenweg aus erreicht werden konnte, wurde 1926 eröffnet.

Von 1970 bis 1972 erweiterte die LVB den Betriebshof Reudnitz. Dazu baute sie die Einfahrten zur Dresdner Straße und zum Täubchenweg um. Weiterhin wurde die Rückseite der an den Täubchenweg angeschlossenen Halle geöffnet und zwischen Dresdner Straße und dieser Halle eine Freiabstellfläche geschaffen. Mit Eröffnung der Wendeschleife auf dem Vorfeld des Depots wurden die Arbeiten am 5. Dezember 1972 abgeschlossen.

Am 6. Mai 1998 wurde der Betriebshof nach fast 126 Betriebsjahren stillgelegt, da die seit der politischen Wende zurückgehenden Fahrgastzahlen einen geringeren Bedarf an Fahrzeugen zur Folge hatte und in Paunsdorf genügend freie Kapazitäten vorhanden waren, um die Straßenbahnen aus Reudnitz aufzunehmen. Die Gleisverbindung über den Täubchenweg wurde unmittelbar nach Schließung abgetragen, die Einfahrtsweichen in der Dresdner Straße wurden erst 2005 ausgebaut. Am 4. April 2007 öffnete auf dem ehemaligen Areal der Lebensmittel-Discounter "Kaufland" das sogenannte Reudnitzer Stadtteilzentrum. Für den Kenner ist im Inneren ein Teil der alten Hallenkonstruktion noch erkennbar.

Schkeuditz

Das einzige eigene Depot der LAAG befand sich an der Endstelle in Schkeuditz. Die Gesellschaft eröffnete es am 27. Oktober 1910. Erst 1958 wurde die Gleisschleife gebaut. Die LVB schloss ca. 2001 den Betriebshof, nachdem in den Jahren davor bereits kein Linienbetrieb mehr stattgefunden hat, sondern die Fahrzeugsammlung des Straßenbahnmuseums dort untergebracht war. Diese wurde daraufhin nach Möckern überführt.

Sellerhausen/Bennigsenstraße

Als 1909 der Betriebshof Reudnitz der GLSt erweitert wurde, mussten einige der dort untergebrachten Fahrzeuge ausgelagert werden. Zu diesem Zweck wurden neben der Bennigsenstraße am Torgauer Platz zwei Abstellgleise gebaut und am 7. Oktober 1909 eröffnet. Die Anlage wurde 1910 wieder entfernt, nachdem der Umbau in Reudnitz vollendet war.

Stötteritz

Ein weiteres Übernachtungsdepot eröffnete die LESt am 15. Mai 1898 an der Straßenbahnendstelle Holzhäuser Straße. Bis 1908 ergänzte die Gesellschaft die Anlage um eine weitere Wagenhalle. Bis 1917 der Linienbetrieb eingestellt wurde, waren hier Züge der Linie 6 stationiert, die daraufhin nach Probstheida verlegt wurden. Zwischen 1924 und 1926 nahm die GLSt das Depot wieder in Betrieb, jedoch nur als Außenstelle von Reudnitz. Danach benutzte der Betrieb die Anlage zum Abstellen nicht mehr verwendeter Fahrzeuge. 1929 wurde die Gleiszufahrt umgebaut und auch Verbindungsgleise in landwärtiger Richtung eingesetzt. Von Dezember 1943 bis Anfang der 1950er Jahre wurden in Stötteritz Züge der Linien 6 und 7 sowie Beiwagen der Linie 4 eingestellt. 1957 legte die LVB den Betriebshof Stötteritz still.

Wittenberger Straße

Die LESt eröffnete am 20. Mai 1896 das dem Zentrum am nächsten liegende Depot. Anfangs bestanden zwei Wagenhallen mit einer dazwischenliegenden Werkstatt. Diese konnte nur über eine Schiebebühne erreicht werden. Alle Anlagen waren zunächst nur von der Wittenberger Straße aus angeschlossen. Am 20. August 1898 wurde auf der Rückseite der Hallen eine Schiebebühne eröffnet, die alle Hallengleise verband. Gleichzeitig wurde der Betriebshof an die Gleisanlage in der Apelstraße angeschlossen, indem eine weitere kleine Werkstatt und eine weitere Wagenhalle gebaut wurden, die jedoch beide keine Ausfahrt zur Wittenberger Straße hatten. In der Ecke Apel-/Berliner Straße wurde daneben auch eine Freiabstellfläche geschaffen. Diese war nur über eine Schiebebühne erreichbar. Erst im Oktober 1909 gab es das erste Durchgangsgleis von der Apelstraße bis zur Wittenberger Straße.

1920 stelle die GLSt den Linienbetrieb ein, nur die Werkstatt wurde nach wie vor verwendet. In der zur Apelstraße angeschlossenen Halle wurden Triebwagen abgestellt, die zur Gleisbauabteilung gehörten. Erst 1927 wurde das Depot für den Linienbetrieb wiedereröffnet. Nachdem die Hauptwerkstatt in Heiterblick fertiggestellt war, konnte der Großteil des Werkstattbetriebs dorthin ausgelagert werden. Damit der Betriebsablauf einfacher gestaltet werden konnte, wurden bis Oktober 1928 die Schiebebühnen entfernt und auch die ehemalige ältere Werkstatthalle direkt an die Wittenberger Straße angebunden. Die Freiabstellfläche wurde stillgelegt.

Am 4. Dezember 1943 wurde der Betriebshof durch alliierte Bomber weitgehend zerstört. Nur ein Teil der Werkstatt blieb betriebsfähig. 1945 wurde ein Teil der zur Apelstraße angeschlossenen Halle abgetragen und eine neue Freiabstellfläche geschaffen. Erst Anfang 1949 konnte der Linienbetrieb wieder aufgenommen werden.

1964 begannen umfangreiche Umbaumaßnahmen. Bis 1968 wurde dazu die Gleisschleife durch die Bitterfelder Straße gebaut. Ab 1980 konnten die Züge nicht mehr direkt in die Apelstraße in Richtung Berliner Straße ausrücken, sondern nur noch landwärts. Sie müssen seitdem den Umweg über die Gleisschleife nehmen. Diese Maßnahme war notwendig geworden, da die LVB die Freiabstellfläche um weitere 11 Gleise erweitern wollte. Bis zum 8. November 1992 wurde die Werkstattanlage modernisiert.

Fahrgastzahlen

2007 - 124,1 Millionen Fahrgäste[3]

2004 - 123,2 Millionen Fahrgäste

2003 - 118,3 Millionen Fahrgäste (Zählweise geändert)

2002 - 106 Millionen Fahrgäste

2001 - 101 Millionen Fahrgäste

Mitte der 90er Jahre waren die Fahrgastzahlen unter die 80-Millionen-Marke gerutscht[4].

Einzelnachweise

  1. Netz vor 2001 auf l-nv.de, abgerufen am 5. Mai 2008
  2. Die beschlossene Version kann hier (PDF; 118 Seiten; 11,8MB) heruntergeladen werden.
  3. Pressemitteilung vom 29. Mai 2008 auf der LVB-Website, abgerufen am 1. Juni 2008
  4. lizzy-online.de Die Leipziger Internetzeitung unter Verweis auf LVB-Geschäftsführer

Literatur

  • Klaus Adam u.a.: Vom Zweispänner zur Stadtbahn. Die Geschichte der Leipziger Verkehrsbetriebe und ihrer Vorgänger. Verlag der LVB, Leipzig 1996
  • Gerhard Bauer, Norbert Kuschinski: Die Straßenbahnen in Ostdeutschland. Verlag Schweers + Wall, Aachen
    • 1. Sachsen. 1993, ISBN 3-921679-79-6

Weblinks


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