Streptomyceten

Streptomyceten
Streptomyces
Streptomyces sp.

Streptomyces sp.

Systematik
Domäne: Bakterien (Bacteria)
Abteilung: Actinobacteria
Ordnung: Actinomycetales
Familie: Streptomycetaceae
Gattung: Streptomyces
Wissenschaftlicher Name
Streptomyces
Waksman & Henrici 1943
Arten

Streptomyceten sind eine Gattung von Actinobacteria. Sie sind Gram-positiv, Mycel-bildend, mehrzellig, haben einen hohen GC-Gehalt und kommen hauptsächlich in Böden vor. Durch die von ihnen gebildeten Duftstoffe, insbesondere Geosmin, erhält Walderde ihren charakteristischen Geruch. Die meisten Streptomyceten sind Sporenbildner. Das komplette Genom von Streptomyces coelicolor wurde sequenziert und 2002 veröffentlicht. Auch das Genom von Streptomyces avermitilis wurde inzwischen sequenziert. Es beinhaltet die meisten Gene aller bisher untersuchten Bakterien. Ein anderes, für Prokaryoten seltenes Merkmal ist, dass seine Chromosomen linear anstatt circular sind. [1]

Streptomyceten charakterisieren sich durch einen ausgeprägten sekundären Stoffwechsel. Sie produzieren eine große Anzahl von Antibiotika, die medizinisch genutzt werden. Das heute selten genutzte Streptomycin ist nach den Streptomyceten benannt.

Daneben produziert Streptomyces violaceus das Biotin-bindende Protein Streptavidin.

Streptomcyeten treten selten als Krankheitserreger auf. Infektionen beim Menschen werden von Streptomyces somaliensis und Streptomyces sudanesis hervorgerufen. Bei Pflanzen verursachen Streptomyces caviscabies and Streptomyces scabies den Kartoffelschorf.

Ähnlich wie Pilze bilden Streptomyces Hyphen. Es lassen sich zwei Typen unterscheiden, die Substrat- und die Lufthyphen. An den Lufthyphen werden die Sporen gebildet.

Literatur

Martin Dworkin, Stanley Falkow, Eugene Rosenberg, Karl-Heinz Schleifer, Erko Stackebrandt (Hrsg.): The Prokaryotes, 3. Auflage, Bd. 3: Archaea. Bacteria: Firmicutes, Actinomycetes. Springer Verlag, New York 2006, ISBN 978-0-387-25493-7 (Print), ISBN 978-0-387-30743-5 (Online)

Einzelnachweise

  1. M. Redenbach: Warum haben einige Bakterien lineare Chromosomen und Plasmide? BIOspektrum 2/2002, S. 158-163 (pdf)
  2. A. Nagakawa, S. Omura: Structure of Cervinomycine, a novel Xantone Antibiotic against Anaerobe and Mycoplasma, in The Journal of Antibiotics, S. 301-308, Vol. XL, No. 3, 30. August 1986
  3. H. Drautz, W. Keller-Schierlein, H. Zähner: Stoffwechselprodukte von Mikroorganismen, in Archives of Microbiology, S. 175-190, Volume 106, Number 3 / Januar 1975

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