Stymphaliden

Stymphaliden
Der „Stymphalische See“ Stymfalia im Nordosten der Peloponnes
Herakles tötet die stymphalischen Vögel mit seiner Schleuder
Attische Vase, ~540 v. Chr.
British Museum, London
Herakles tötet die stymphalischen Vögel mit einem Bogen
Römisches Mosaik von Llíria, Valencia, Spanien, erste Hälfte des 3. Jahrhunderts v. Chr.
Nationales Archäologisches Museum von Spanien, Madrid

Inhaltsverzeichnis

Griechische Mythologie

Die stymphalischen Vögel, auch Stymphaliden genannt, waren kranichgroße Vogelungeheuer der griechischen Mythologie. Sie hatten ihre Nistplätze im Schilf des Sees Stymphalos. Dieses seit Menschengedenken bekannte stehende Gewässer (See ohne oberirdischen Abfluss und variierender Wasserfläche) ist auch heute Nist- und Rastplatz endemischer Vögel und von Zugvögeln. Der See liegt in gering besiedelter Gebirgslandschaft in ca. 600 m Höhe, die zu "Arkadien" gezählt wurde (heute zur Provinz Korinthia gehörig).

Die stymphalischen Vögel besaßen eiserne Schnäbel, Klauen und Flügel und konnten damit sogar die Rüstungen der Krieger durchdringen. Zusätzlich konnten sie ihre metallenen Federn wie Pfeile gezielt auf ihre Opfer abschießen. Die Stymphaliden wüteten unter den Menschen und Tieren Arkadiens.

Herakles bekam im Rahmen der Zwölf Arbeiten die Aufgabe, diese Ungeheuer zu vertreiben. Dazu erhielt er von Athene zwei große metallene Klappern. Mit deren Hilfe konnte er die offenbar schreckhaften Vögel aufscheuchen. Anschließend war es ihm ein Leichtes, sie einzeln mit seinen vergifteten Pfeilen zu töten. Um sich vor ihren eisernen Federpfeilen zu schützen, benutzte er die beiden Klappern als Schilde. Nachdem er die meisten Ungeheuer getötet hatte, floh der Rest und ward nicht mehr gesehen.

Gemäß der Argonautensage waren diese furchteinflößenden Vögel die Bewohner der Insel Aretia oder Aresinsel. Die Argonauten wurden auf ihrer Fahrt nach Kolchis von ihnen überfallen, als diese auf der Insel landen wollten.

In der griechischen Bildkunst werden die Klappern von Athene nie dargestellt. Stattdessen wird Herakles immer in dem Moment gezeigt, in dem er die aufgeschreckten Vögel mit einer Schleuder oder mit Pfeil und Bogen erschießt.

Sternbild

Herakles und die stymphalischen Vögel
Albrecht Dürer, 1500
Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg

Man nimmt an, dass die Sternbilder Schwan, Geier (heute Leier) und Adler die Stymphaliden repräsentieren und gemeinsam zur Herkules-Familie gehören.

Siehe auch

Weblinks


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