Sulzbach an der Murr

Sulzbach an der Murr
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Sulzbach an der Murr
Sulzbach an der Murr
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Sulzbach an der Murr hervorgehoben
49.0044444444449.5055555555556273
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Stuttgart
Landkreis: Rems-Murr-Kreis
Höhe: 273 m ü. NN
Fläche: 40,11 km²
Einwohner:

5.311 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 132 Einwohner je km²
Postleitzahl: 71560
Vorwahl: 07193
Kfz-Kennzeichen: WN
Gemeindeschlüssel: 08 1 19 075
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Bahnhofstraße 3
71560 Sulzbach
Webpräsenz: www.sulzbach-murr.de
Bürgermeister: Dieter Zahn
Lage der Gemeinde Sulzbach an der Murr im Rems-Murr-Kreis
Allmersbach im Tal Allmersbach im Tal Althütte Auenwald Backnang Backnang Burgstetten Fellbach Großerlach Kaisersbach Kaisersbach Kaisersbach Kaisersbach Kirchberg an der Murr Leutenbach (Württemberg) Leutenbach (Württemberg) Leutenbach (Württemberg) Murrhardt Oppenweiler Plüderhausen Plüderhausen Plüderhausen Rudersberg Schorndorf Schwaikheim Spiegelberg Sulzbach an der Murr Waiblingen Waiblingen Waiblingen Weissach im Tal Welzheim Winnenden Winterbach (Remstal) Aspach (bei Backnang) Berglen Berglen Weinstadt Kernen im Remstal Urbach (Rems) Alfdorf Alfdorf Korb (Württemberg) RemshaldenKarte
Über dieses Bild

Sulzbach an der Murr ist eine Gemeinde im Rems-Murr-Kreis in Baden-Württemberg.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Sulzbach an der Murr liegt im Naturraum Schwäbisch-Fränkische Waldberge[2] am Nordbogen der Murr inmitten des Naturparks Schwäbisch-Fränkischer Wald zwischen den Löwensteiner Bergen und dem Murrhardter Wald, in Luftlinie etwa 34 km nordnordöstlich von Stuttgart. Das Gemeindegebiet liegt zwischen 260 m (Murr an der Kläranlage) und 544 m Höhe (Erhebung „Zollstock“ beim Eschelhof).

Die Oberamtsbeschreibung der Gemeinde Sulzbach an der Murr aus dem Jahr 1871 beginnt mit diesen Worten:

Wo das anmutige, frischgrüne Murrtal beim Einmünden des südwestwärts heranziehenden Lautertales und des gerade von Norden kommenden Fischbachtälchen eine ziemliche Weitung erhält, liegt in dem von stolzen Pappelgruppen malerisch besetzten Talgrund der große städtisch aussehende Ort …

Die längste Ausdehnung hat das Gemeindegebiet mit etwa 9 km von Nordnordwest (Waldgewann „Streitjagen“ bei Großerlach-Mittelfischbach) nach Südsüdost (Erhebung „Springstein“ bei Auenwald-Trailhof ). Senkrecht dazu sind es nicht ganz 8 km (vom Mörderbächle bei Siebersbach im Westsüdwesten bis zum Ortsrand von Großerlach-Hohebrach im Ostnordosten).

An Sulzbach grenzt im Norden und Nordosten die Gemeinde Großerlach, im Osten und Südosten die Stadt Murrhardt, im Süden die Gemeinde Auenwald und ganz kurz die Stadt Backnang, im Südwesten die Gemeinde Oppenweiler und im Nordwesten die Gemeinde Spiegelberg. Sie alle liegen ebenfalls im Rems-Murr-Kreis.

Die Gemeindereform von 1970 führte zur Bildung des Gemeindeverwaltungsverbandes Sulzbach, dem auch die Gemeinden Spiegelberg und Großerlach angehören. Sulzbach ist außerdem Mitgliedsgemeinde des Wasserverbands Murrtal. Dessen Aufgabe ist der Hochwasserschutz.[3]

Gemeindegliederung

Neben dem von Wiesen und weiten Wäldern umgebenen Hauptort Sulzbach liegen auf der großen Gemarkung der Gemeinde noch 17 zum Teil weit verstreute Weiler und Häuser: die Weiler Bartenbach, Berwinkel, Bushof, Eschelhof, Eschenstruet, Hager, Harrenberg, Ittenberg, Kleinhöchberg, Lautern, Liemannsklinge, Schleißweiler, Siebersbach und Zwerenberg und die Wohnplätze Gronbachmühle, Hammer und Haselbachmühle, sowie die abgegangenen Ortschaften Einsiedel, Wüste Mühl und Alte Sägmühle.[4]

Die Gronbachmühle liegt im Murrtal knapp oberhalb der Dorfgrenze von Sulzbach, weiter aufwärts folgen Bartenbach und Schleißweiler. Lautern, Siebersbach und zuoberst Hammer liegen im zulaufenden Lautertal. Alle anderen Ortsteile liegen fern der drei großen Verkehrsachsen von oberem und unterem Murr- bzw. Lautertal, deren Sohlen in offener Flur liegen. Abgesehen von der in einem Seitental liegenden Haselbachmühle sind es von Rodungsinseln umgebene Siedlungen auf den Höhen zwischen den tief eingeschnittenen und ebenfalls bewaldeten Bachtälern zu den beiden Flüssen.

Kleinhöchberg liegt auf dem Bergrücken zwischen dem Lauter-Zufluss Siebersbach und dem Fischbach, Berwinkel auf dem zwischen Fischbachtal und dem bei Bartenbach mündenden Haselbachtal, das dicht von Wald umgeben die Haselbachmühle birgt. Noch weiter östlich zwischen Haselbach und Harbach reihen sich in einer großen, nach Norden langgezogenen Flurinsel Harrenberg, Zwerenberg, Hager und – auf etwa gleicher Breite – westlich Bushof und östlich Eschenstruet. Noch wenig weiter nördlich liegt Liemannsklinge isoliert, durch ein bewaldetes Quertal von den anderen fünf getrennt.

Auf der Höhe südlich des Murrbogens liegt in einer größeren Rodungsinsel Ittenberg, noch weiter südlich in einer kleineren der Eschelhof.[5]

Geschichte

Das 1225 erstmals erwähnte Sulzbach liegt an teilweise schon in der Römerzeit genutzten wichtigen Straßenverbindungen. In seinem Ursprung ist Sulzbach deshalb wohl wesentlich älter. Einst stand der Ort unter der Lehnsabhängigkeit des benachbarten Klosters Murrhardt. Der Ortsname ist aus „Sülze“ oder „Sulz“ abzuleiten, was so viel wie „morastige Stelle“ oder „sumpfiges Wasser“ bedeutet. Im Ortswappen erinnert noch heute der Löwe an die Grafen von Löwenstein als einstige Grundherren der Gemeinde, der Fisch an den namengebenden Fischbach. Auf einer kleinen Geländeschwelle westlich über diesem Bach liegen hochwassersicher die ältesten Teile des Ortskerns mit den Resten der einstigen Wehrkirchenanlage rund um die markante Ulrichskirche. 1504 kam Sulzbach als Teil der Grafschaft Löwenstein unter württembergische Oberhoheit, blieb jedoch weiterhin Sitz des Amtes Sulzbach-Fornsbach.

1573 erhielt die Gemeinde das Marktrecht, welches bis zum heutigen Tage in Form von drei Jahrmärkten und einem Wochenmarkt ausgeübt wird. Am 29. Mai 1753 vernichtete ein großer Brand zwei Drittel des damaligen Gebäudebestandes nebst Kirche und Rathaus. Lediglich 62 Gebäude blieben vom Brand verschont. 1756 wird die neue evangelische Kirche eingeweiht. Rund 50 Jahre später fiel Sulzbach aufgrund des Reichsdeputationshauptschlusses vollends an Württemberg. 1844 erfolgte die Abtrennung von Fornsbach. Mit dem Verkauf des Schlosses Lautereck im Jahr 1867 gaben die Grafen von Löwenstein ihren Besitz auf. Im Königreich Württemberg gehörte Sulzbach zunächst zum Oberamt Backnang, seit 1934 dann zum Landkreis Backnang. Nach dessen Auflösung 1973 kam die Gemeinde zum neugebildeten Rems-Murr-Kreis.

Religionen

Eine Kirche wird in Sulzbach erstmals 1295 erwähnt. Sie wird mit der Einführung der Reformation in Württemberg evangelisch-lutherisch. Die heutige St.-Ulrichs-Kirche von 1875 bildet den Ortskern und diente in der Vergangenheit als Wehrkirche.

Eine römisch-katholische Kirche entstand erst wieder nach dem Zweiten Weltkrieg nördlich der Landesstraße 1066. Daneben gibt es auch eine neuapostolische und eine evangelisch-methodistische Gemeinde.

Politik

Gemeinderat

Seit der letzten Kommunalwahl am 7. Juni 2009 hat der Gemeinderat 12 Mitglieder. Die Wahlbeteiligung lag bei 52,80 %. Die Wahl brachte folgendes Ergebnis:

  CDUFreie Wähler     7 Sitze  (44,80 %)
  Unabhängige Bürgerliste 6 Sitze (44,08 %)
  Bündnis 90/Die Grünen – Offene Liste 1 Sitze (11,11 %)

Weiteres Mitglied des Gemeinderates und dessen Vorsitzender ist der Bürgermeister.

Schloss Lautereck in Sulzbach

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Sulzbach liegt an der Idyllischen Straße.

Bauwerke

Das Schloss Lautereck ist ein gräflich-löwensteinisches Wasserschloss aus dem 16. Jahrhundert. Das gut erhaltene Schloss war früher von einer Ringmauer mit Wassergraben umgeben. Das Schloss wurde 2008 und 2009 von Grund auf saniert und modern ausgestattet, z.B. mit einem Aufzug und einem neuen Trauzimmer für Sulzbach. Auch zwei Bürgersäle und eine Küche sind modernisiert worden.

Wirtschaft und Infrastruktur

Bahnhof Sulzbach (Murr)

Verkehr

Der Bahnhof Sulzbach (Murr) an der Bahnstrecke Waiblingen–Schwäbisch Hall wird werktags (außer Samstag) tagsüber stündlich von den Regionalexpresszügen Stuttgart–Schwäbisch Hall-Hessental bzw. Crailsheim/Nürnberg bedient. Am Wochenende und an Feiertagen werden die RE Stuttgart–Schwäbisch Hall-Hessental durch erst ab Backnang verkehrende Regionalbahnen ersetzt. Der vormalige Bahnhof Schleißweiler selbiger Strecke wurde inzwischen aufgehoben.

Neben dem Bahnanschluss bestehen Busverbindungen nach Murrhardt, Schwäbisch Hall, Wüstenrot, Backnang, Stuttgart und Heilbronn.

Sulzbach liegt am Knotenpunkt der B 14 (Stuttgart–Nürnberg) mit der L 1066 (Gaildorf–Murrhardt–Löwenstein), wobei Letztere hier ein Teilstück der Idyllischen Straße bildet.

Bildungseinrichtungen

Sulzbach verfügt über eine Förderschule, eine Realschule sowie eine Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule. Der Rems-Murr-Kreis unterhält eine Außenstelle der Sprachheilschule mit Sprachheilkindergarten. Daneben gibt es zwei evangelische und einen römisch-katholischen Kindergarten.

Freizeit- und Sportanlagen

Es gibt in Sulzbach eine mehrmals ausgezeichnete[6], 1984 erbaute, Sporthalle, einen Rasen- und Kunstrasenplatz mit Laufbahn und leichtathletische Anlagen.

Weblinks

 Commons: Sulzbach an der Murr – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  1. Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden Baden-Württembergs 2010 (Hilfe dazu)
  2. Naturräume Baden-Württembergs. Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg, Stuttgart 2009
  3. Wasserverband Murrtal auf www.murrhardt.de
  4. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band III: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverband Mittlerer Neckar. Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-004758-2. S. 552–554
  5. Topographische Karte 1:25.000 Baden-Württemberg Nord, als Einzelblatt Nr. 6922, 6923, 7022 und 7023.
  6. Sporthalle in Sulzbach. In: archINFORM. Abgerufen am 6. Februar 2010

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