Bajesid II.

Bajesid II.
Dieser Artikel oder Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen (Literatur, Webseiten oder Einzelnachweisen) versehen. Die fraglichen Angaben werden daher möglicherweise demnächst gelöscht. Hilf Wikipedia, indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfügst. Bitte entferne erst danach diese Warnmarkierung.
Bayezid II.

Bāyezīd II. (* 3. Dezember 1447 in Dimotika; † 26. Mai 1512 bei Dimotika) war 1481 bis 1512 Sultan des Osmanischen Reiches. Wegen seiner Religiosität erhielt er den Beinamen veli, "der Heilige“.

Inhaltsverzeichnis

Thronfolge

Bayezid folgte seinem Vater Mehmed II. auf dem Thron. Dazu musste er erst durch eine Schenkung die Janitscharen für sich gewinnen. Dieses Vorrecht bei der Machtübernahme eines neuen Sultans sollte für Jahrhunderte bestehen bleiben.

Bevor er den Thron für sich festigen konnte, entbrannte ein langer Kampf mit seinem Bruder Cem Sultan. Cem musste zu den Johanniter-Rittern nach Rhodos fliehen, die eine Pension von Bayezid dafür akzeptierten, ihn dort gefangenzuhalten. Solange Cem lebte, war er eine ständige Bedrohung für den Frieden des Sultans. Deshalb gab es um ihn eine beträchtliche Rivalität zwischen den Herrschern Europas, die mit einem so wertvollen Instrument den Sultan um Geld oder Zugeständnisse erpressen konnten.

Mit allgemeiner Zustimmung wurde der Prinz schließlich Papst Innozenz VIII. anvertraut, der ihn nicht nur benutzte, um dem Sultan einen jährlichen Tribut zu entlocken, sondern auch, um Bayezids ehrgeizige Pläne im Mittelmeerraum zu durchkreuzen. Sein Nachfolger Alexander VI. benutzte ihn für noch zweifelhaftere Zwecke. Indem er sich über Karls VIII. Absicht ausließ, Cem als Sultan einzusetzen, versuchte er Bayezid davon zu überzeugen, ihm gegen den Kaiser zu helfen.

Der Prinz, der mit Alexander wunderbar ausgekommen war, starb im Februar 1495 in Neapel. Es ist gemutmaßt worden, dass Bayezid den Papst bestach, um Cem zu vergiften, wofür es aber keine Beweise gibt. Ob als Konsequenz seiner Rivalität mit Cem, oder wegen seines persönlichen Charakters, zeigte Bayezid wenig vom aggressiven Geist seiner kriegerischen Vorgänger; Machiavelli sagte, dass mit einem weiteren Sultan wie ihm das Osmanische Reich aufhören werde, eine Bedrohung für Europa zu sein.

Herrschaftszeit

Als 1492 in Spanien das Alhambra-Edikt erlassen wurde, nahm er ohne Bedingungen die aus Spanien und später die aus Portugal vertriebenen Juden auf. Bayezid II. soll gesagt haben: Wie töricht sind die spanischen Könige, dass sie ihre besten Bürger ausweisen und ihren ärgsten Feinden überlassen." [1]

Er brach einen Angriff auf Rhodos beim ersten Hindernis ab, machte um des Friedens Willen Zugeständnisse an Venedig und verminderte den von Ragusa eingeforderten Tribut. Seine Kriege hatten den Charakter von Raubzügen, an der dalmatinischen Küste und in Kroatien, Ungarn, Moldau und Polen.

Die Bedrohung in der Ägäis durch die wachsende Macht Venedigs, das sich 1489 Zypern angeeignet hatte, veranlasste ihn zu einem ernsthafteren Unternehmen; 1499 brach ein Krieg mit der Republik Venedig aus, der bis 1502 mit der Einverleibung von Lepanto und Modon, Coron und Navarino auf der Morea in das Osmanische Reich endete. Bayezid führte persönlich die Belagerung Modons im Jahr 1500 an.

Die vergleichsweise geringe Tätigkeit Bayezids in Richtung Europa gründete teilweise in Problemen anderswo. Im Süden wurde er durch Kait-Bay (auch Qaid Bay) bedroht, dem Mamluken-Sultan von Ägypten, der seinen Machtbereich nordwärts bis nach Tarsus und Adana ausgedehnt hatte. 1488 gelang ihm ein großer Sieg über die Osmanen und 1491 wurde ein Friedensvertrag geschlossen, der bis nach Bayezids Tod hielt.

Auch auf der persischen Seite stand der Sultan unter Druck. Durch die Entscheidungsschlacht von Shurur 1502 war Ismail an die Macht gekommen, der die Safawiden-Dynastie begründete. Die letzten Jahren von Bayezids Regierungszeit wurden durch die Verbreitung – unter dem Einfluss der neuen persischen Macht – der Schiiten-Doktrin in Kurdistan und Kleinasien gestört.

Die Truppen, mit denen seine Macht in Asien aufrechterhalten werden sollte, vertraute Bayezid seinen drei Söhnen an, Ahmed, Korkut und Selim; ihre Machtkämpfe und Revolten verbitterten Bayezid. Bald nach dem großen Erdbeben von 1509, das Konstantinopel in Trümmer legte, erschien Selim, der Pascha von Trapezunt, vor Adrianopel, wo der Sultan Zuflucht gesucht hatte.

Bayezid hatte zwar Ahmed, den älteren Sohn, als seinen Nachfolger designiert, aber Selim gelang es, nach einer vorläufigen Niederlage, die Janitscharen auf seine Seite zu ziehen. Am 25. April 1512 wurde Bayezid gezwungen, zu seinen Gunsten abzudanken. Wenige Tage später starb er.

Sonstiges

Bayezid Moschee in Istanbul

Er schrieb unter dem Dichternamen „Adli“ Gedichte.

Er ließ die Beyazit-Moschee in İstanbul errichten.

Literatur

  • Franz Babinger: Bajezid Osman (Calixtus Ottomanus), ein Vorläufer und Gegenspieler Dschem-Sultans. Brüssel 1951.


Einzelnachweise

  1. Zitiert aus: Georg Bossing: Die Sepharden. München 2008. S. 57.


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Bajesid [1] — Bajesid (Bajazid), Hauptstadt eines Liwas im Wilajet Erzerum, 25 km südöstlich vom Ararat, liegt amphitheatralisch auf einer Vorhöhe des Mama Dagh, mit steilen Straßen und dem prächtigen, aber 1840 durch ein Erdbeben zum Teil zerstörten Palast… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Bajesid [2] — Bajesid (Bayezid, Bajazet), 1) B. I., Jildirim (»der Blitz«), vierter Sultan der Osmanen, geb. 1347, gest. 8. März 1403, bestieg 1389 nach dem Tode Murads I. als ältester Sohn den Thron, den er sich durch Hinrichtung seines Bruders Jakub sicherte …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Bajesid — Bajesid,   Name osmanischer Sultane, Bajasid …   Universal-Lexikon

  • Bajesid I. — Bayezid I. Bāyezīd (* 1360; † 8./9. März 1403) war 1389 bis 1402 Sultan des Osmanischen Reiches. Bāyezīd, wegen der Schnelligkeit seiner Bewegungen auch Yıldırım („Der Blitz“) genannt, folgte seinem Vater Murad I. auf den Thron, nachdem dieser… …   Deutsch Wikipedia

  • Türkisches Reich — Türkisches Reich. Das türkische oder osmanische Reich (türk. Memâlik i Osmanije, »die osmanischen Länder«, oder Devlet i Alije, »das hohe Reich«) umfaßt die gesamte Ländermasse, die in Europa, Asien und Afrika unter der Herrschaft des Sultans… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Russisches Reich — (hierzu die Übersichtskarte »Europäisches Rußland« und Spezialkarte »Mittleres Rußland«), ein Kaisertum, das den ganzen Osten Europas, dazu den Norden und einen Teil der Mitte Asiens einnimmt, d.h. ein Sechstel alles festen Bodens auf der Erde,… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Dschem — Dschem, Bruder des Sultans Bajesid II., Sohn Mohammeds II., geb. 1458, gest. 24. Febr. 1495, wurde Statthalter in Karaman, setzte sich nach dem Tode seines Vaters (1481), nachdem ein Versuch des Großwesirs Mischani, ihn zum Sultan auszurufen,… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Konia — Konia, Hauptstadt des kleinasiatisch türk. Wilajets K. (mit 5 Sandschaks, 102,100 qkm Areal und 1,069,000 Einw.), eine 1027 m hoch gelegene Stadt mit schönen, aber verfallenen mittelalterlichen Palästen, Moscheen, Medressen etc., doch als… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Konstantinopel — (hierzu der Stadtplan), türk. Istambol, Stambul oder Konstantanîe, griech. Konstantinupolis, levantisch ital. Cospoli, von den Slawen Zarigrad (»Kaiserstadt«) genannt, das alte Byzanz, Haupt und Residenzstadt des türkischen Reiches, liegt… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Mohammed [2] — Mohammed, Name von vier türk. Sultanen: 1) M. I. »Tschelebi«, geb. 1387, gest. 1421 in Adrianopel, behauptete sich nach seines Vaters Bajesid I. Niederlage bei Angora (1402) und Tod (1403) in der Herrschaft von Amasia, eroberte im Kampfe gegen… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”