Surab Asmaiparaschwili

Surab Asmaiparaschwili
Surab Asmaiparaschwili, 2007

Surab Asmaiparaschwili (georgisch ზურაბ აზმაიფარაშვილი; * 16. März 1960 in Tiflis) ist ein georgischer Schachmeister. Er ist Vize-Präsident der Weltschachorganisation FIDE.

Leben

Er lernte als Vierjähriger Schach und fand früh Förderer und Trainer. Als 13-jähriger gewann er die georgische Jugendmeisterschaft U18, ein Jahr später nahm er bereits an der Erwachsenenmeisterschaft Georgiens teil. 1978 wurde er UdSSR-Jugendmeister U18 und durfte 1979 die Sowjetunion bei der Jugendeuropameisterschaft in Groningen vertreten.

1983 qualifizierte er sich für die UdSSR-Meisterschaft in Moskau und errang einen spektakulären Sieg über den damals amtierenden Schachweltmeister Anatoli Karpow. Er gewann in Pavlodar 1982, Moskau 1986, Albena 1986 und Tiflis 1986, doch die Reisebedingungen der Sowjetunion erlaubten Asmaiparaschwili nicht, frühzeitig zu Meistertiteln zu kommen. Erst während der späten Perestroika-Phase 1988, erhielt er von der FIDE den Großmeistertitel verliehen.

1987 war er Sekundant von Garri Kasparow bei seinem WM-Kampf in Sevilla gegen Anatoli Karpow. Asmaiparaschwili assistierte Kasparow auch 1990. 1989 gewann er in London das Lloyds-Bank-Open. 2003 wurde Asmaiparaschwili in Istanbul Europameister. Dabei kam es in der Partie gegen den späteren Vizemeister Wladimir Malachow allerdings zu einem ungewöhnlichen Zwischenfall, als Asmaiparaschwili versehentlich einen groben Fehlzug ausführte und ihm sein Gegner regelwidrig erlaubte, den Zug zurückzunehmen.

Asmaiparaschwili betätigte sich auch als Schachfunktionär. Er ist inzwischen Präsident des Georgischen Schachverbandes und Vize-Präsident der Weltschachorganisation FIDE. Bei der Abschlussfeier zur Schacholympiade 2004 in Calvià geriet er in eine Schlägerei mit spanischen Polizeibeamten und wurde zeitweise in Gewahrsam genommen. Nach Protesten der FIDE und des Spanischen Schachverbandes kam er frei. Beim Wettkampf um die Schachweltmeisterschaft 2006 zwischen Wladimir Kramnik und Wesselin Topalow war Asmaiparaschwili zunächst Mitglied des Schiedsgerichts. Nach Protesten gegen eine Entscheidung dieses Gremiums zugunsten Topalows, die dazu führte, dass Kramnik zur fünften Partie des Wettkampfs nicht antrat, trat Asmaiparaschwili von dieser Funktion zurück.

Seine aktuelle Elo-Zahl beträgt 2637 (Stand: November 2009). Zuletzt unter den besten Zwanzig der FIDE-Weltrangliste war er im Dezember 2003.

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