Susanne Breit-Kessler

Susanne Breit-Kessler

Susanne Breit-Keßler (* 11. März 1954 in Heidenheim an der Brenz; Name aus erster Ehe Schullerus-Keßler) ist Oberkirchenrätin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern im Kirchenkreis München und Oberbayern, seit November 2000 erste bayerische Regionalbischöfin, sowie seit 1. Dezember 2003 Ständige Vertreterin des Landesbischofs Dr. Johannes Friedrich. Sie ist damit die erste Frau, die ein bischöfliches Amt in Bayern bekleidet.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Susanne Breit-Keßler wuchs in Oberaudorf (Oberbayern) auf. Sie absolvierte zunächst ein Studium der Germanistik und Alten Geschichte und anschließend der evangelischen Theologie an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. In den 1980er Jahren überstand sie eine schwere Krebserkrankung. Ihr Vikariat absolvierte sie in der Münchner St. Matthäuskirche. 1984 erhielt sie in der Auferstehungskirche in Icking ihre Ordination zum Geistlichen Amt. Anschließend war sie von 1984 bis 1986 am Gymnasium in Tutzing als Religionslehrerin tätig.

Sie ist außerdem gelernte Journalistin. Ihr Volontariat absolvierte sie von 1986 bis 1987 bei der Süddeutschen Zeitung (SZ) und beim Bayerischen Rundfunk (BR). Anschließend war sie tätig unter anderem als freie Mitarbeiterin der SZ-Redaktion, verfasste Beiträge für das Deutsche Allgemeine Sonntagsblatt und den Rheinischen Merkur.

Sie schrieb mehrere Bücher, war unter anderem Verfasserin und Herausgeberin von drei Bänden der amtlichen Schulbuchreihe des Bayerischen Schulbuch-Verlages für den Ethik-Unterricht der Klassen 10 bis 13 der bayerischen Gymnasien (teilweise zusammen mit Klaus Tanner, Professor für systematische Theologie und Ethik der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg). Beim BR war sie zunächst Korrespondentin und ab 1988 Autorin von Hörfunksendungen der „Geistlichen Morgenfeier“. Von 1995 bis 1998 sprach sie das „Wort zum Sonntag“ in der ARD und war auch für kirchliche Sendebeiträge der Deutschen Welle und des Deutschlandradios tätig. Bis heute ist sie Kolumnistin für das Magazin Chrismon.

Ab 1994 war sie Medienbeauftragte im bayerischen Landeskirchenamt. 1997 wurde ihr die Leitung der „Nachrichten der evangelisch-lutherischen Kirche in Bayern“ übertragen.

Breit-Keßler, die keiner Partei angehört, war auf Vorschlag der SPD Mitglied der zwölften Bundesversammlung, die am 23. Mai 2004 Horst Köhler zum neuen Bundespräsidenten wählte.

In früheren Jahren war sie Mitglied der Kammer für Theologie der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), engagierte sich in der „Arbeitsgruppe Protestantismus und Kultur“ der EKD, im Beirat der EKD-Kommunikationsinitiative „Brücken bauen“ sowie als theologische Ausbilderin und Prüferin in den Bereichen Homiletik (Predigtlehre) und Publizistik.

Heute ist sie Mitglied der Bioethik-Kommission der Bayerischen Staatsregierung, Mitglied der Kammer für Öffentliche Verantwortung der EKD, Vorsitzende des Seelsorgeausschusses der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) sowie Mitglied in der Jury des Deutschen Menschenrechts-Filmpreises und Mitglied im Beirat der Evangelischen Stiftung Hospiz und des Bayernbundes.

Sie ist in zweiter Ehe verheiratet mit dem Theologen und Kirchenrat Dieter Breit, dem Beauftragten der Landeskirche für die Beziehungen zum Bayerischen Landtag und zur Bayerischen Staatsregierung sowie für Europa-Fragen, und wohnt in München.

2007 wirkte sie gemeinsam mit Erzabt Jeremias Schröder als Protagonistin auf der CD „spurensuche [mensch]“ mit, auf dem 11 Lieder bekannter deutschsprachiger Interpreten (Laith Al-Deen, Xavier Naidoo, Nena, Pur, etc.) und 11 Kurzpredigten in gesprochener Form jeweils passend zu den Liedern vereint worden sind.

Auszeichnungen

1989 erhielt sie für ihre Verdienste um die evangelische Publizistik den Wilhelm-Sebastian-Schmerl-Preis. Im Juni 2005 wurde sie mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. 2007 verlieh ihr der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber den Bayerischen Verdienstorden.

Kritik

Von Seiten atheistischer, konfessionsloser, freidenkerischer, bzw. humanistischer Organisationen wurde ihre frühere, von ihr angeblich gegenüber der SZ nicht offenbarte, Doppelfunktion als Kirchenperson und zugleich Berichterstatterin über kirchliche Themen in der SZ als nicht neutral kritisiert. Ebenso wurde (in Richtung bayerisches Kultusministerium) kritisiert, dass die für den an sich konfessionsunabhängigen Ethikunterricht der Gymnasien in Bayern einzige zugelassene Schulbuchreihe von einer Kirchen-Repräsentantin verfasst und herausgegeben wurde. (siehe z.B.: [1], [2])

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