Swapo

Swapo
Basisdaten
Logo der Südwestafrikanischen Volksorganisation
Gründungsdatum: 19. April 1960
Präsident: Hifikepunye Pohamba
Generalsekretär: Pendukeni Iivula-Ithana
Mitglieder: keine Angaben
Nationalversammlung 55 Sitze (75,60 %)
Nationalrat 24 Sitze (85,40 %)

Die South-West Africa People's Organisation (SWAPO) (Deutsch: Südwestafrikanische Volksorganisation; Afrikaans: Volksorganisasie van Suidwes-Afrika) ist eine politische Partei in Namibia und bildet seit der Unabhängigkeit 1990 auf der Basis von deutlichen Wahlsiegen die Regierungen des Landes. Davor war die SWAPO eine marxistisch orientierte Befreiungsbewegung.

Die SWAPO führte unter anderem auch bewaffnete Kämpfe zunächst von Sambia, später von Angola gegen die Besatzungsmacht Südafrika.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Präsident Hifikepunye Pohamba auf einem Wahlkampfplakat 2004

Gründungstag der Partei ist der 19. April 1960. Gründungsmitglieder und Parteiväter sind Herman Toivo ja Toivo und Samuel Nujoma. Eine wichtige Vorläuferorganisation der SWAPO war die Ovamboland Volksorganisation (OPO), die zuvor aufgrund inhaltlicher Differenzen aus der SWANU ausgeschieden war.

Im Jahr 1961 wurde sich für die Vorbereitung des bewaffneten Kampfes gegen die südafrikanische Apartheidbesatzungsmacht entschieden, der am 18. Juli 1966 aufgenommen wurde. Am 26. August 1966 kam es zum ersten Zusammenstoß mit südafrikanischen Truppen. Als die südafrikanische Armee am 4. Mai 1978 einen Luftangriff auf das SWAPO-Hauptquartier in der angolanischen Stadt Cassinga unternahm, wurden mehrere hundert SWAPO-Anhänger getötet. Im Jahr 1982 kamen bei Kämpfen zwischen südafrikanischen Truppen und der SWAPO 1268 Kämpfer der Befreiungsbewegung und 77 südafrikanische Soldaten ums Leben. Der SWAPO-Präsident Sam Nujoma forderte Ende Mai 1983 den UN-Generalsekretär Perez de Cuellar auf, mit Südafrika und der SWAPO über eine Waffenruhe und einer Verwirklichung der UN-Resolution 435 zu verhandeln. Bei mehreren Militäroperationen (Protea, Daisy) der südafrikanischen Streitkräfte im Sommer 1983 drangen über 5000 Soldaten bis zu 250 Kilometer tief in den Süden Angolas vor und zerstörten Stützpunkte der SWAPO. Bis Mitte August 1983 wurden 418 SWAPO-Kämpfer und 24 südafrikanische Soldaten getötet. Südafrika kontrollierte vorübergehend die angolanischen Provinzen Cuando Cubango, Cunene und Moxico.

Vom 7. November bis 11. November 1989 fanden die ersten freien Wahlen statt, in denen sich die SWAPO gegen die Demokratische Turnhallenallianz mit etwa 57 Prozent der Stimmen durchsetzte und daraufhin mit Sam Nujoma den Präsidenten stellte. Am 8. Dezember 1994 errang die SWAPO bei den Parlamentswahlen 53 von 72 Sitzen. Im Jahr 1999 trat Nujoma seine dritte Amtszeit als Präsident von Namibia an, nachdem er eine Veränderung der Verfassung initiierte, um sich eine dritte Amtszeit zu ermöglichen. 2004 folgte ihm Hifikepunye Pohamba auf den Posten des Staatspräsidenten, der als der von Nujoma selbstgewählte Kandidat gilt. Nujoma hielt jedoch weiterhin den Vorsitz der SWAPO bis 2007 inne. Anschließend wurde wie verabredet Hifikepunye Pohamba zum Parteipräsidenten gewählt.

Wahlergebnisse

Ihre Hauptwählerschaft - sowie die Mehrheit der aktiven Politiker (einschließlich der SWAPO-Jugendliga) - hat die Partei heute unter den vor allem im Norden und Windhuk lebenden Ovambonamibiern, der größten Ethnie Namibias (50 % der Landesbevölkerung). Die SWAPO hat dadurch ihre absolute Mehrheit in der mit 75 Parlamentariern besetzten Nationalversammlung von Namibia seit 1989 halten können.

Parlamentswahl Stimmenanteile[1] Sitze[1]
2004 76,1 % 55
1999 76,3 % 55
1994 72,7 % 53
1989 57,3 % 41

Siehe auch

Literatur

  • Franz Ansprenger: Die SWAPO. Profil einer afrikanischen Befreiungsbewegung. Matthias-Grünewald-Verlag, Mainz 1984, ISBN 3786711437.
  • Referat für Information und Öffentlichkeitsarbeit der SWAPO von Namibia (Hrsg.): Entstehung einer Nation. Der Befreiungskampf für Namibia. 1. Auflage. Zed Press, London 1981, ISBN 0862323886.

Einzelnachweise

  1. a b Ergebnisse ausgewählter Parteien bei Parlamentswahlen in Namibia von 1989 bis 2004. Letzter Zugriff am 1. März 2009.

Weblinks


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