Swissmetal

Swissmetal
Swissmetal Holding AG
Unternehmensform Aktiengesellschaft
ISIN CH0002572268
Gründung 1855 / 1986 (Fusion)
Unternehmenssitz Dornach, Schweiz
Unternehmensleitung

Martin Hellweg
(CEO)
Friedrich J. Sauerländer
(VR-Präsident)

Mitarbeiter 801 (2007)
Umsatz 407 Mio. CHF (2007)
Branche Metallverarbeitung
Website

www.swissmetal.com

Die Swissmetal Holding AG (bis Mai 2008 UMS Schweizerische Metallwerke Holding AG) mit Sitz im solothurnischen Dornach ist ein international tätiges Schweizer Industrieunternehmen, das auf die Entwicklung, Herstellung und den Vertrieb von Spezialprodukten aus Kupfer und Kupferlegierungen spezialisiert ist. Die Unternehmensgruppe beschäftigt rund 800 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2007 einen Umsatz von 407 Millionen Schweizer Franken. Das Unternehmen ist an der Schweizer Börse SWX Swiss Exchange kotiert.

Tätigkeitsgebiet

Die von Swissmetal hergestellten Produkte aus Kupfer und Kupferlegierungen finden vor allem Anwendung in der Elektronik-, Telekommunikations-, Luftfahrt-, Erdöl-, Automobil-, Schreibwaren- und Uhrenindustrie sowie im Architekturbereich. Die Produktionsstandorte befinden sich in Dornach, Reconvilier und Lüdenscheid (Deutschland).

Geschichte

Das Unternehmen hat ihren Ursprung in den beiden Werken in Reconvilier im Berner Jura und im solothurnischen Dornach, welche durch den wachsenden Bedarf der schweizerischen Uhrenindustrie nach Messing zur Herstellung von Uhren-Rohwerken entstanden sind.

In Reconvilier entstand 1855 ein Walzwerk mit einer Giesserei, die Bueche, Boillat & Cie. Bis zur der heutigen Swissmetal änderte dieses Unternehmen seinen Namen mehrmals, ab 1960 hiess es Boillat S.A. Ebenfalls gab es in Dornach ein Walzwerk mit einer Giesserei unter dem Namen Schweizerische Metallwerke AG Dornach.

Die beiden Werke entwickelten sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts parallel. Die Walzwerke wurden durch Press- und Ziehwerke ergänzt und stellten damit auch Messingstangen und später Drähte für die Drehereien her. Im Laufe der Jahre wurden Extrusionspressen gekauft und Ziehereien eingerichtet, wobei die Walzwerke und die Giessereien ebenfalls ständig erweitert wurden.

Während Boillat immer mehr zu einem Produktsortiment mit kleinen und mittleren Abmessungen tendierte, konzentrierte sich Dornach auf mittlere und grosse Durchmesser. Das Sortiment überlappte sich jedoch mehrfach. Dies führte 1986 zur Zusammenführung der beiden Werke und zur Gründung der UMS Schweizerische Metallwerke AG in der auch das Ende des 19. Jahrhunderts gegründete Werk Selve in Thun einbezogen wurde. Unter der gemeinsamen Marke Swissmetal spezialisierte sich Boillat auf kleine und mittlere Press- und Ziehprodukte, Dornach auf mittlere und grosse Press- und Ziehprodukte und Selve auf Walzprodukte. Mit der 1989 erfolgten Gründung der UMS Schweizerische Metallwerke Holding AG als Dachgesellschaft wurden die drei Werke fusioniert und verloren ihre rechtliche Selbständigkeit.

1990 wurde die auf Press- und Ziehprodukte kleinerer Abmessungen spezialisierte deutsche Busch-Jaeger Metallwerke GmbH in Lüdenscheid erworben. 1991 wurde das Werk Selve geschlossen und die Produktion auf Boillat und Dornach verteilt.

Infolge des Liquiditätsengpasses beim Werk Busch-Jaeger und der allgemein schlechten Wirtschaftslage in Deutschland, wurde das Werk Ende 2002 dekonsolidiert und anfangs 2003 als insolvent erklärt. In der Folge unterzog sich die Gruppe einem Restrukturierungsprogramm.

Im Herbst 2004 wurde das Werk in Reconvilier während 10 Tagen bestreikt. Dies aus Protest gegen den von Swissmetal seit 2003 eingeschlagenen Integrationskurs und aus Angst, die in der Vergangenheit sehr stark ausgeprägte Autonomie des Werks innerhalb des Konzerns zu verlieren. In der Folge scheiterten mehrere Lösungsvorschläge, in denen die unterschiedlichen Parteien involviert waren, was im Februar 2006 zu einem weiteren, diesmal länger anhaltenden Streik führte. Als Konsequenz daraus musste das Unternehmen Marktanteilsverluste hinnehmen und eine Massenentlassungen vornehmen.

Mitte Februar 2006 gab Swissmetal die Akquisition der nach der Insolvenz im Jahr 2003 von einer Investorengruppe übernommenen Busch-Jaeger Metallwerk GmbH bekannt. Der erneute Zusammenschluss mit Busch-Jaeger, die sich in der Zwischenzeit positiv entwickelt hatte, gab dann auch den entscheidenden Anstoss zur Beilegung des Streiks Anfang März 2006. Seither verteilt das Unternehmen die Produktion auf die drei Standorte in Dornach, Reconvilier und Lüdenscheid.

Weblinks


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