Sztynort

Sztynort
Sztynort
Sztynort führt kein Wappen
Sztynort (Polen)
Sztynort
Sztynort
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Landkreis: Węgorzewo
Gmina: Węgorzewo
Geographische Lage: 54° 9′ N, 21° 42′ O54.1521.7Koordinaten: 54° 9′ 0″ N, 21° 42′ 0″ O
Einwohner:

170

Telefonvorwahl: (+48) 87
Kfz-Kennzeichen: NWE
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Szczytno-Szymany

Sztynort (deutsch Steinort) ist ein Dorf in der Gemeinde Węgorzewo (Angerburg), Polen, in der Woiwodschaft Ermland-Masuren.

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Das Dorf liegt im Norden der Großen Masurischen Seenplatte auf der Halbinsel Jez, die auf drei Seiten vom Mauer-, Kirsaiten- und Labab-See umgeben ist, bei Stawisken in Ostpreußen.

Geschichte

Anfang des 16. Jahrhunderts wurde die Familie von Lehndorff, die in der Gegend von Königsberg ansässig war, mit einem großen Stück Land belehnt, welches „Steinorter Wildnis“ hieß. Viele angrenzende Orte gehörten dazu.

Die ersten Besitzer hießen mit Vornamen Casper, Fabian und Sebastian. Sie waren Amtshauptmänner von Preußisch Eylau bzw. von Oletzko, gefolgt von Meinhard (Landrat von Rastenburg, Oberstleutnant, geboren 1590). Er legte den Steinorter Park, die Eichenallee sowie den Kreuzgang aus ionischen Säulen an. Die Eichen stehen für jedes auf Steinort geborene Kind der Familie von Lehndorff.

Besitzverhältnisse bis 1945

Das Lehndorffsche Schloss
Der Hafen von Sztynort

Der Ort mit dem zugehörigen Gutshof ist auch der Stammsitz der Familie von Lehndorff. Der 1637 geborene Ahasverus war Nachfolger auf Steinort. Seine dritte Frau Eleonore ließ das Herrenhaus errichten. Sein Sohn Ernst Ahasverus übernahm die Nachfolge. Von 1758 führte dessen Sohn Ernst Ahasverus Heinrich (geboren 1727) die Linie weiter. 1770 wurde sein Sohn Carl Ludwig geboren, er übernahm dann Steinort. Er hatte fünf Kinder. Der älteste Sohn Carl Meinhard übernahm 1854 Steinort. Carl Meinhard heiratete seine Cousine Anna, geborene Gräfin Hahn-Basedow, die nach seinem Tod 1883 die Leitung des Besitzes bis zur Mündigkeit ihres Sohnes Carl Meinhard übernahm. Carl Meinhard bekam keine Kinder, und somit ging der Besitz 1936 (nach seinem Tode) auf die Linie seines Bruders Heinrich über. Von seinen zwei Söhnen erbte der jüngere Manfred (der ältere Heinrich fiel im Ersten Weltkrieg). Manfred verzichtete und übergab an seinen Sohn Heinrich Graf von Lehndorff, der wegen seiner Beteiligung am Attentat auf Hitler 1944 hingerichtet wurde. Da sein Bruder Ahasverus im Krieg fiel hätte Hans Graf von Lehndorff (Neffe von Heinrich) die Linie weiterführen können. Steinort wurde 1941 als Feldquartier für Außenminister von Ribbentrop eingerichtet (Heinrich Graf von Lehndorff lebte bis 1944 in einem Flügel des Gebäudes).

Nach 1945

Nach längerer Besetzung durch die Rote Armee seit 1945 war im Schloss ab den 1950er Jahren eine landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft (PGR) untergebracht. Derzeit kann es nur von außen besichtigt werden, da es mit der Zeit stark verfallen ist, und mit den Renovierungsarbeiten erst kürzlich begonnen wurde. Die größte Kostbarkeit des maroden Baus sind die bemalten und geschnitzten barocken Holzdecken, die bis Ende 2009 konservatorisch gesichert werden sollen. Im November 2009 erwarb die "Deutsch-Polnische Stiftung Kulturpflege und Denkmalschutz" das Schloss, umfangreiche Sanierungsmaßnahmen sind geplant nach deren Abschluss es als Begegnungsstätte genutzt werden soll.[1]

Der Jachthafen von Steinort ist einer der größten an den Masurischen Seen.

Verweise

Weblinks

 Commons: Sztynort – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. Deutsch-Polnische Stiftung Kulturpflege und Denkmalschutz

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