T72

T72

T-72 ausgestellt im Worthington Tank Museum in Kanada

T-72
Allgemeine Eigenschaften
Besatzung 3 (Kommandant, Fahrer, Richtschütze)
Länge 6,9 m
Breite 3,6 m
Höhe 2,2 m (Turm Oberseite)
Gewicht 41 Tonnen (Gefechtsgewicht: 44,5 t)
Panzerung und Bewaffnung
Panzerung Verbundpanzerung
Hauptbewaffnung 1 x 125 mm Glattrohrkanone vom Typ D-81TM (45 Schuss inkl. 22 im Ladekarussell)
Sekundärbewaffnung 1 x 7,62 mm PKT (koaxial) und

1 x 12,7 mm NSWT (Fla-MG, 300 Patronen)

Beweglichkeit
Antrieb 12 Zylinder V Mehrstoff mit mechanischem Lader
840 PS (618 kW)
Federung Torsionsstab
Höchstgeschwindigkeit 75 km/h
Leistung/Gewicht 18,6 PS/Tonne
Reichweite 450 km (600 km mit externen Tankbehältern)

Der T-72 ist ein sowjetischer Kampfpanzer, der ab 1972 von der Firma Uralwagonsawod gebaut und von der Sowjetarmee in Dienst gestellt wurde.

Der T-72 ist eine vereinfachte Version des nur in sowjetischen Eliteverbänden eingeführten T-64. Er besitzt in etwa die gleiche Feuerkraft, ist aber weniger mobil und weniger gepanzert als der T-64B. Der T-72 basiert auf dem T-62 und wurde als kostengünstiger für die Massenproduktion geeigneter Kampfpanzer konzipiert.

Die Produktion erfolgte in der Sowjetunion; in Polen, in der CSSR, in Jugoslawien. In Indien wurde der Panzer ab 1980 in Lizenz gefertigt. Den in der CSSR und Polen gebauten T-72 misst man ebenso wie den älteren T-62 und T-55 wesentlich höhere Qualität zu als den sowjetischen. Insgesamt wurden rund 30.000 Stück hergestellt, von denen Russland noch rund 7.400 unterhält.

Inhaltsverzeichnis

Technische Daten

Panzerung

Wanne

Im Wesentlichen besteht die Fahrzeugwanne aus Panzerstahl. Die Wannenfront besteht aus einer Verbundpanzerung. Die setzt sich zusammen aus einer inneren 20 mm starken Schicht Stahl, einer 100 mm starken Mittelschicht aus Polyurethan sowie einer Außenschicht aus 80 mm hochfestem Stahl.

Bei den Ausführungen T-72M und T-72B wurde die Mittelschicht auf 105 mm verstärkt. Die Füllung besteht bei diesen Modellen aus GFK (Steltexolit). Ebenso wurde bei diesen Modellen die Wannenfront durch eine zusätzliche aufgeschweißte Platte aus Panzerstahl verstärkt.

Turm

Der Turm des T-72 besteht aus Stahlguss. Bei der zweiten Serienversion, dem T-72A, wurde die Panzerung an der Turmfront durch zwei aufgesetzte Taschen mit Kompositpanzerung verstärkt. Anfänglich wurde die Kompositpanzerung vom Typ Kombination-K des T-64B verwendet. Nach einigen hundert Produktionsmodellen wurde auf die Kompositpanzerung vom Typ Kvartz umgestellt. Diese besteht aus einer inneren 50 mm starken Schicht Stahl, einem 105 mm breiten Hohlraum mit einer Füllung aus Silikaten welche mit Borsilikatglas vergossen sind, sowie einer 60 mm starken Außenschicht aus hochfestem Stahl. Diese Panzerung wird auch bei vielen Exportmodellen eingesetzt.

Bei den späteren Modellen T-72M und T-72M1 wurde die Panzerung an der Turmfront durch zwei aufgesetzte Taschen mit Schottpanzerung verstärkt. Diese bestehen aus einer inneren 50 mm starken Schicht Stahl, einem 100 mm breiten Hohlraum für die Schottpanzerung sowie einer 60 mm starken Außenschicht aus hochfestem Stahl. Die Schottpanzerung besteht aus einem Block von 20 Platten, welche aus Verbundmaterial bestehen. Der gesamte Block ist 1,455 m lang und wiegt 781,6 kg. Die einzelnen Platten sind wie folgt aufgebaut: 21 mm Panzerstahl, 6 mm Gummi und 3 mm Hartmetall. Zwischen jeweils zwei Verbundmaterialplatten sind Abstandshalter aus 45 mm starken Stahlstücken angeordnet. Sämtliche Elemente sind in Sandwichbauweise zusammengefügt. Der gesamte Verbundmaterialblock ist in einer Polyurethanfüllung eingebettet.

Ab der Ausführung T-72B kommt am Turm eine Verbundpanzerung zum Einsatz, die der Chobham-Panzerung ähnelt. Diese unterliegt noch der Geheimhaltung. Diese Verbundpanzerung ist in einem 495 mm breiten Hohlraum in der vorderen Turmhälfte untergebracht. Die Verbundpanzerung besteht vermutlich aus hochfesten Stählen mit verschiedenen Härtegraden, Aluminium, sowie Keramiken auf Basis von Al2O3.

Zusätzliche Schutzsysteme

Ab Mitte der 1980er Jahre wurde die Standardpanzerung durch zusätzlich angebrachte Elemente aus Reaktivpanzerung ergänzt. Diese Zusatzpanzerung erhöht den Panzerschutz um 25–30 %.

Die verschiedenen Ausführungen des T-72 verfügen über folgenden Panzerschutz (RHA-Äquivalent) gegen HEAT und KE-Geschosse:

Bauteil T-72 (Proj. 172M) T-72A (Proj. 176) T-72M1 (Proj. 172M-E5) T-72B (Proj. 184)1 T-72BM (Proj. 187)2
Wannenfront oben
KE-Geschosse:
305–410 mm 360–420 mm 360–400 mm 450–530 mm 670–710 mm
Wannenfront oben
HEAT-Granaten:
405–450 mm 490–500 mm 420–490 mm 480–900 mm 990–1.050 mm
Turmfront
KE-Geschosse:
380–410 mm 380–500 mm 380–410 mm 400–520 mm 420–920 mm
Turmfront
HEAT-Granaten:
380–500 mm 490–560 mm 490–500 mm 500–950 mm 580–1.020 mm

1 Mit Reaktivpanzerung (ERA) vom Typ Kontakt-1.
2 Mit Reaktivpanzerung (ERA) vom Typ Kontakt-5.

Der Innenraum des Panzers ist mit Kevlar-Schutzmatten ausgekleidet, die Splitter abfangen sollen. Ebenso verfügen die späteren Modelle über eine Brandunterdrückungsanlage sowie über ein rudimentäres Feuerlöschsystem.

Der Panzer verfügt über eine automatische ABC-Schutzanlage zum Schutz vor chemischen und biologischen Kampfstoffen sowie zum Schutz vor den Wirkungsfaktoren einer Kernwaffendetonation, wie z. B. Druckwelle, Sofort- und Restkernstrahlung und radioaktiver Staub. Zur Feststellung radioaktiver Strahlung und chemischer Kampfstoffe dient das Strahlungsmess- und Kampfstoffspürgerät GO-27.

Bewaffnung & Zielsysteme

Der T-72 wurde im Erstzustand mit einem optischen Zielfernrohr-Entfernungsmesser TPD-2-49 gebaut. Diese wurde dann durch einen Zielfernrohr-Entfernungsmesser TPD-K1 mit Laser ersetzt. Die umgerüsteten Panzer waren an dem abgedeckten zweiten Schacht auf der Vorderseite des Turms zu erkennen. Ab der Variante T-72A wurde die nicht mehr benötigte Öffnung weggelassen.

Die Feuerleitanlage ist ihren westlichen Gegenstücken (M60A3, Leopard1A4) ebenbürtig. Mit der Feuerleitanlage des T-72 ist die Treffererwartung auf Schussdistanzen größer als 1800 m gering. Treffsicheres Feuer ist aus der Bewegung (bis 25 km/h) möglich. Nachts ist der Feuerkampf aus der Bewegung ebenso möglich. Allerdings ist nachts, infolge der schlechten Nachtsichtgeräte (TPN-1 bzw. TPN-3), die maximale Kampfentfernung auf 600–800 m bzw. 800–1200 m beschränkt.[1]

Antrieb und Fahrsysteme

Angetrieben wird der Panzer von einem 840 PS leistenden Dieselmotor vom Typ V-46. Die Höchstgeschwindigkeit liegt auf der Straße bei 75 km/h. Zur Erhöhung der Reichweite können am Heck, wie bei russischen Panzern üblich, zwei je 200 Liter Treibstoff aufnehmende Fässer angebracht werden. Dadurch steigt die Reichweite von 450 km auf 600 km.

Der T-72 hat die Möglichkeit, nach sehr kurzer Vorbereitung eine Unterwasserfahrt durchzuführen. Hindernisse bis 4,50 m Tiefe können so kurzfristig überwunden werden. Er ist in der Lage, Gräben bis 2,80 m und Höhenhindernisse bis 0,85 m zu überqueren. Unter dem Bug befindet sich ein Grabehilfe in Wannenbreite, die abgeklappt werden kann und es der Besatzung ermöglicht, Stellungen auszuschieben. Des Weiteren können ein elektromagnetisches und ein mechanisches Minenräumgerät montiert werden. Am Heck befinden sich zwei Halterungen zum Mitführen eines Bergebalkens. Dieser ermöglicht zusammen mit zwei speziellen Seilen die Selbstbergung des Panzers. Der Panzer kann Diesel in die Abgasanlage einspritzen, um sich direkt einzunebeln.

Bewaffnung

Die Hauptwaffe des T-72 ist eine 125-mm-Glattrohrkanone vom Typ D-81TM.[2] Mit dieser Waffe sowie der entsprechenden Munition lassen sich auf eine Distanz von 1.000 m theoretisch alle bekannten Kampfpanzer zerstören. Die Munition wird automatisch über ein Ladekarussel geladen, der Ladeschütze entfällt somit. Der Panzer kann (je nach Bauart) bis zu insgesamt 44 Schuss Munition für die 125-mm-Kanone mitführen - davon 22 im Ladekarussel, den Rest in Gestellen an freien Stellen im Innenraum (hinter den Turmsitzplätzen, auf dem Drehtransporterboden vor den Sitzen, an den Wannenseiten, an der Motortrennwand sowie in einem kombinierten Treibstoffbehälter-Gestell mit 9 Treibladungsschächten). Die Munition ist unterteilt in die Kartusche für die Treibladung und das Geschoss. Die Kartusche ist eine Teilabbrandladung, von der nach dem Abschuss nur ein metallener Hülsenboden übrigbleibt. Dieser wird vom Ladeautomaten beim Nachladen durch eine Luke in der Turmhinterwand ausgeworfen. Der Ladeautomat des T-72 gilt als zuverlässig. Das Nachfüllen des Ladeautomates ist einfach und relativ rasch möglich, ein Laden von Hand bei dessen Ausfall ist zeitaufwändig. Der Ladeautomat im engen Panzer stellt keine Gefährdung für den Schützen dar.[3]

Wie bei allen russischen Panzern ist die Munition im Kampfraum unter dem Turmkorb des Panzers untergebracht. Bei einer Penetration der Panzerung im Kampfraum besteht dadurch die Gefahr, dass sich diese Munition entzündet und explodiert. Dies bedeutet den Tod der Besatzung sowie den Totalausfall des Panzers.

Die 125-mm-D-81TM-Kanone kann folgende Munitionssorten verschießen:

  • Unterkaliberwuchtgeschosse (APFSDS): KE-Pfeilgeschoss mit Treibspiegel, V0 = 1.800 m/s.
  • Hohlladungsgranaten (HEAT).
  • Splitter-Spreng-Granaten (FRAG-HE): Durch Veränderung am Zünder (Detonationszeit nach Aufschlag) kann Splitter-, Spreng- oder Sprengwirkung mit Verzögerung eingestellt werden.

Der T-72 kann 44 Geschosse für die Kanone mitführen (davon 22 im Ladeautomat). Ein normaler Kampfsatz besteht aus folgenden Geschossarten:

  • 15 Stück APFSDS-Geschosse vom Typ BM-42. Durchschlag 590–630 mm Panzerstahl auf 2.000 Meter.
  • 7 Stück HEAT-Granaten vom Typ BK-29. Durchschlag 650 mm Panzerstahl
  • 22 Stück FRAG-HE-Granaten vom Typ OF-26

Optional kann folgende Munition verschossen werden:

  • HEAT-Granate BK-21M mit Hohlladung, ausgekleidet mit einer Uraneinlage. Durchschlag 550–750 mm Panzerstahl
  • HEAT-Granate BK-27 mit Dreifach-Hohlladung. Durchschlag 700–800 mm Panzerstahl
  • APFSDS-Geschoss vom Typ BM-29 und BM-32 mit DU-Penetrator. Durchschlag 700–800 mm Panzerstahl auf 2.000 Meter.
  • Lenkwaffen AT-11, Reichweite 4.000 m, Durchschlag 700 mm Panzerstahl

Zusätzlich verfügt der T-72 über ein koaxiales 7,62-mm-MG, Typ PKT, sowie ein an der Kommandantenkuppel montiertes 12,7-mm-MG, Typ NSWT, zur Fliegerabwehr. Ab der Version T-72A wurde zusätzlich noch eine Nebelmittelwurfanlage verbaut.

Einsatz

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Der T-72 kam bei verschiedenen kriegerischen Auseinandersetzungen zum Einsatz: Libanonkrieg, 1. Afghanistankrieg, bei den Golfkriegen, bei den Tschetschenienkriegen, im Irakkrieg, während der Jugoslawienkriege und auf dem afrikanischen Kontinent. Die zum Teil hohen Verluste bei den Konflikten im Nahen Osten, dem Kaukasus sowie in Afrika resultierten vielfach aus dem schlechten Ausbildungsstand der Besatzungen sowie der mangelhaften Taktik. Insbesondere die fehlende Luftunterstützung sowie die mangelhafte Aufklärung wirkten sich oft verheerend aus. Auch muss erwähnt werden, dass bei zahlreichen Konflikten oft kampfwertgeminderte Exportvarianten des T-72 verwendet wurden, die im Vergleich zu sowjetischen Standardmodellen eine schwächere Panzerung sowie veraltete Feuerleitanlagen aufwiesen. Ebenso weisen die in der Sowjetunion produzierten Exportmodelle zum Teil erhebliche Produktionsmängel auf. Bei sachgemäßem Einsatz (panzergünstiges Gelände, Infanterie- und Artillerieunterstützung) sowie kompetenter Truppenführung ist der T-72 heute noch ein solider Kampfpanzer.

Varianten

Varianten T-72 und T-72A (Export):

  • T-72 Ural (Objekt 172M): Erste Serienversion ab 1974, mit 125-mm 2A26 Glattrohrkanone und Ladeautomat. Mit gegossenem Turm. Später nachgerüstet mit TPDK-1 Entfernungsmesser und Zusatzpanzerung auf dem Dach.
  • T-72K: Führungspanzer mit zusätzlicher Navigations- und Kommunikationsausrüstung sowie einem 10-m Antennenmast.
  • T-72A (Objekt 174): Vereinfachte Exportversion ab 1975. Nicht mit dem späteren T-72A der Sowjetarmee zu verwechseln.

Varianten T-72A, T-72G und T-72M:

T-72M1
  • T-72A (Objekt 176): Zweite Serienversion ab 1979. Mit TPDK-1 Entfernungsmesser für den Richtschützen sowie 2A46M Glattrohrkanone. Feuerleitsystem mit Laser-Distanzmesser. Mit zusätzlichen Seitenschürzen, zusätzlicher Kompositpanzerung an Turmfront, 902B Nebelwerfer am Turm sowie weiteren Detailverbesserungen.
  • T-72V: Vorläufer des T-72AV mit optischem Entfernungsmesser sowie Panzerkacheln aus Reaktivpanzerung vom Typ Kontakt-1.
  • T-72AV: Verbesserter T-72A mit 227 Panzerkacheln aus Reaktivpanzerung vom Typ Kontakt-1.
  • T-72G (Objekt 172M-E): Russische Exportversion des T-72A, von Polen und der CSSR als T-72M nachgebaut.
  • T-72GM: Vereinfachte Exportversion des T-72M1 für die DDR. Einsatz in der NVA.
  • T-72AK (Objekt 176K): Führungspanzer des T-72A mit zusätzlicher Navigations- und Kommunikationsausrüstung.
  • T-72AKV: Führungspanzer des T-72AV mit zusätzlicher Navigations- und Kommunikationsausrüstung.
  • T-72M (Objekt 172M-E2): Verbesserte Exportversion des T-72A mit neuer Schottpanzerung an der Turmfront. Mit älterem TPN-1-49-23 Nachtsichtgerät. Ab 1980 u. a. für Polen, die DDR und der CSSR hergestellt. Mit TPDK-1 Laser-Entfernungsmesser, größerem Munitionsvorrat sowie weiteren Detailverbesserungen.
  • T-72MK: Exportversion des T-72AK. Mit TNA-3 Navigationsanlage und R-130M Funkausrüstung.
  • T-72M1 (Objekt 172M-E5): Verbesserter T-72A/T-72M ab 1982. Mit modifiziertem Turm mit Schottpanzerung und zusätzlicher 16-mm-Panzerplatte auf Wannenbug.
  • T-72M1K: Führungspanzer des T-72M1 mit zusätzlicher Kommunikationsausrüstung
  • T-72M1V: Variante des T-72M1 mit Reaktivpanzerung vom Typ Kontakt-1.
  • T-72M1M (Objekt 172M-E8): Nachrüstprogramm für den T-72M1, vorgestellt 2002. Mit IR-Tarnfolie Nakidka sowie V-92S2 Dieselmotor mit 1.000 PS. Mit neuer 125-mm 2A46M-2 Kanone und Lenkwaffen AT-11. Ausgerüstet mit Reaktivpanzerung der dritten Generation vom Typ Relikt sowie dem Arena Lenkwaffen-Abwehrsystem. Mit neuem zentralen Feuerleitsystem RAMKA.

Variante T-72B:

  • T-72B Olkha (Objekt 184): Dritte Serienversion ab 1985. Mit neu konstruiertem Turm mit Kompositpanzerung und zusätzlicher 30 mm starker Panzerplatte am Wannenbug. Mit zusätzlicher 25 mm starken Schutzschicht gegen Neutronenwaffen. Ausgerüstet mit Lenkwaffen AT-11. Später nachgerüstet mit 227 Panzerkacheln aus Reaktivpanzerung vom Typ Kontakt-1. In der NATO trägt dieses T-72 Modell den Spitznamen Dolly Parton.
  • T-72BK (Objekt 184K): Führungspanzer des T-72B mit zusätzlicher Navigations- und Kommunikationsausrüstung.
Georgischer T-72B1 mit Reaktivpanzerung
  • T-72B1 (Objekt 184-1): Wie T-72B aber ohne Lenkwaffen AT-11.
  • T-72B1V: Wie T-72B1 aber mit zusätzlicher Reaktivpanzerung am Turm.
  • T-72BA: Nachrüstprogramm für die russischen Streitkräfte der Firmen UVZ und ChTZ. Ältere T-72A/B werden auf den Standard des T-90 nachgerüstet. Inkl. 1A45 Feuerleitanlage, AT-11 Lenkwaffen, verbessertem Ladekarussel und Reaktivpanzerung vom Typ Kontakt-5.
  • T-72BR: (Objekt 184M) Wie T-72B1 aber nur 155 Panzerkacheln aus Reaktivpanzerung vom Typ Kontakt-1.
  • T-72BM (Objekt 187): Vierte Serienversion ab 1988. Mit verstärkter Kompositpanzerung an der Turmfront sowie Reaktivpanzerung vom Typ Kontakt-5. In der NATO auch als SMT M1990 bezeichnet. Mit Lenkwaffen AT-11.
  • T-72BM-1 Rogatka: Version des T-72BM vorgestellt 2006. Mit IR-Tarnfolie Nakidka und neuer 125-mm 2A46M-5-Kanone. Mit neuem V-92S2 Dieselmotor mit 1.000 PS. Reaktivpanzerung der dritten Generation vom Typ Relikt. Mit modernem zentralen Feuerleitsystem RAMKA.
  • T-72BV (Objekt 187M): Prototyp mit 12TShN Dieselmotor mit 1.200 PS und neuem hydromechanischen Getriebe. Mit neuer Kanone vom Typ 2A66 (D-91T) und 1G46 Zielfernrohr mit digitalem Feuerleitrechner. Mit verstärkter Frontpanzerung sowie modifizierter ERA Panzerung vom Typ Kontakt-5. Vorläufer des späteren T-90.
  • T-72BU (Objekt 188): Modifizierter T-72BM / T-72BV ab 1993. Mit moderner 1A45 Irtysh Feuerleitanlage, Sensoren und Elektronik. Mit Reaktivpanzerung der dritten Generation vom Typ Kontakt-5. Nach dem katastrophalen Abschneiden des T-72 im 2. Golfkrieg wurde der Panzer aus Marketinggründen in T-90 umbenannt.

Varianten T-72S (Export):

  • T-72S Shilden: Ab 1987 Exportversion des T-72B mit neuem Motor und geänderter Federung. Mit 155 Panzerkacheln aus Reaktivpanzerung vom Typ Kontakt-1 sowie 1K13-49 Tag/Nacht-Zielperiskop für Lenkwaffen AT-11.
  • T-72SK: Führungspanzer des T-72S mit Navigationsanlage und umfangreicherer Funkausrüstung.
  • T-72S1: Exportversion des T-72B1 mit veränderter Reaktivpanzerung sowie verschiedenen Detailverbesserungen.
  • T-72S1K: Führungspanzer des T-72S1 mit Navigationsanlage und umfangreicherer Funkausrüstung.

Varianten außerhalb der Sowjetunion:

  • T-72 SIM-1: Georgische Version des T-72B1 mit FALCON C² System sowie neuen Optiken und Nachtsichtgeräten. Ausgerüstet mit einem IFF-System.
  • T-72AM Banan: Verbesserte T-72A-Variante für den Export der ukrainischen Firma KMDB. Mit verbessertem Motorenpaket sowie Reaktivpanzerung der zweiten Generation.
  • T-72MP: Modernisierte Variante der ukrainischen Firma KMDB. Mit verbessertem Motorenpaket, westlicher Elektronik, neuer Turmpanzerung sowie neuer Reaktivpanzerung.
  • T-72AG: Modernisierte Variante der ukrainischen Firma KMDB. Mit verbessertem Motorenpaket mit 1.200 PS Leistung und neuer 125-mm-KBA1 Kanone. Feuerleitcomputer, Elektronik und Optiken stammen aus dem T-80UD. Exportiert nach Algerien
  • T-72-120: Modernisierte Variante der ukrainischen Firma KMDB. Mit 120-mm-Glattrohrkanone zum Verschuss von NATO-Munition. Munitionsbunker und Ladeautomat im Turmheck.
  • T-72 Moderna: Modernisierte Variante aus der Slowakei mit komplett neuer Elektronik, Feuerleitanlage und Navigationsausrüstung. Verbesserter Panzerschutz durch Einlagen aus Keramik und Kevlar sowie moderner Reaktivpanzerung. Mit zusätzlich zwei 20-mm KAA-001 Kanonen an den Turmseiten.
  • T-72M1CZ: Tschechoslowakische/Slowakischer Lizenzfertigung des T-72M.
  • T-72M2CZ: Tschechoslowakische Lizenzfertigung des T-72M1.
  • T-72M3CZ: Verbesserte Version mit neuer Elektronik, Feuerleitanlage und Navigationsausrüstung. Erhöhter Panzerschutz durch Einlagen aus Keramik und Kevlar.
  • T-72M4CZ: Verbesserte Version des T-72M3CZ. Mit Galileo Avionica TURMS-T Feuerleitanlage. Mit verbessertem Dieselmotor sowie neuem Getriebe und geänderter Federung.
Polnischer PT-91 Twardy
  • PT-91 Twardy: Polnischer Nachbau des T-72M1 mit polnischer Reaktivpanzerung vom Typ ERAWA, neuer Elektronik sowie verbessertem Motor und Getriebe.
  • T-72MJ: Jugoslawische Version des T-72M. Mit verschiedenen Detailverbesserungen. Vorgänger des M-84.
  • M-84: ex. Jugoslawischer Nachbau des T-72A. Mit komplett neuer Elektronik, Sensoren, sowie neuer SUV-84 Feuerleitanlage.
  • M-84A: Modifizierter M-84 mit V-46TK Dieselmotor mit 1.000 PS, Produktion heute nur noch in Kroatien.
  • M-84A ERA: Modifizierter M-84A mit Reaktivpanzerung vom Typ Kontakt-1.
  • M-84AB: Exportversion des M-84A für Kuwait. Untervarianten sind der M-84ABK und M-84ABN.
  • M-92 Vihor: Modifizierter M-84A mit komplett neuer Elektronik, Feuerleitanlage und Navigationsausrüstung, einziger Prototyp verblieb in Kroatien, Basis für Degman.
  • M-84AB1: Serbisch/Russische Variante des T-72M1 mit TShU1-7 Schtora-1 Lenkwaffen-Abwehrystem. Mit neuer Feuerleitanlage und Lenkwaffen AT-11.
  • M-84A4 Snajper: Kroatisches Upgrade mit neuer Feuerleitanlage/Nachtkampffähigkeit.
  • M-84D, aktuelles Upgrade der kroatischen Armee, bis auf alten M-84-Turm identisch mit Degman.
  • M-95 Degman: Kroatischer Nachbau des T-72A mit völlig neuem Turm (Mehrschichtpanzerung), 120-mm- oder 125-mm-Glattrohrkanone, Lenkwaffen AT-11, Reaktivpanzerung und neuer Kommando- und Feuerleitelektronik.
  • Tank EX: Indischer Kampfpanzer, basierend auf dem T-72. Mit völlig neuem Turm, 120-mm-Glattrohrkanone und neuer Elektronik. Die hochwertige Verbundpanzerung stammt vom Arjun-Kampfpanzer.
  • TR-125: Nachrüstsatz aus Rumänien, zum Nachrüsten des T-55 auf den T-72M-Standard.
  • Asad Babil (Löwe von Babylon): Irakischer Nachbau des T-72M1. Mit verbesserter 5-Schicht-Schottpanzerung an der Turmfront sowie 2A46M Glattrohrkanone. Mit SUV-84 Feuerleitanlage sowie verbesserter Elektronik. Einsatz bei der Republikanischen Garde.

Benutzer

Staaten, die den T-72 verwenden
Ungarische T-72
Irakische T-72 der 9. mechanisierten Division
  • Algerien Algerien – 500 T-72A. Werden z. T. auf den Stand des T-72AG nachgerüstet.
  • Angola Angola – 22 T-72M1 im Jahr 1999 in Weißrussland gekauft.
  • Armenien Armenien – 78
  • Aserbaidschan Aserbaidschan – 180 im Jahr 2003 beschafft.
  •  AthiopienÄthiopien Äthiopien – 50 T-72A in Jemen beschafft.
  • Bulgarien Bulgarien – 430 T-72M1 und T-72A im 2003 beschafft.
  • Bosnien und Herzegowina Bosnien und Herzegowina – etwa 87 im Einsatz
  • Kuba Kuba – Rund 50 T-72A.
  • Tschechien Tschechien – 543 übernommen im Jahr 1993. Zur Zeit noch 181 T-72 im Einsatz.
  • DDR DDR – Die T-72G, T-72GM und T-72GM1 sowie 162 T-72B wurden nach der Wiedervereinigung verkauft oder verschrottet.
  • Finnland Finnland – Finnland beschaffte sich in den 1980er Jahren 70 T-72M1 in der Sowjetunion. Weitere 97 T-72GM wurden aus Beständen der ex-DDR übernommen. Mittlerweile wurde der größte Teil der T-72 Flotte verschrottet oder verkauft.
  • Georgien Georgien – 230 Т-72B1, T-72A, Т-72M und Т-72B. Werden z. T. auf den Stand des T-72 SIM-1 nachgerüstet.
  • Ungarn Ungarn – 238
  • Indien Indien – 1.700 T-72M1
  • Iran Iran – 480 T-72M1 und T-72S im Jahr 2002 beschafft (200 im Jahr 1995 und 120 im Jahr 2000).
  • Irak Irak – Ursprünglich hatte der Irak 1.000 T-72 im Bestand. Nach den beiden Golfkriegen verfügte der Irak noch über 375 Fahrzeuge. Von der neuen irakischen Armee wurden 100 T-72A und T-72M1 übernommen. Zwischenzeitlich wurden die Fahrzeuge u.a. mit U.S.-amerikanischen ACAV-Schutzschilden an der Kommandantenkuppel nachgerüstet.
  • Israel Israel – Bei Gefechten mit Syrien erbeutet und danach getestet und analysiert. Anzahl und Typ unbekannt.
  • Jemen Jemen – 39 T-72A.
  • Jugoslawien Jugoslawien – 70 T-72M. Nach dem Zerfall von Jugoslawien an die Nachfolgestaaten übergeben. (siehe auch M-84).
  • Kasachstan Kasachstan – 650 T-72B, T-72B1 und T-72BM
  • Kirgisistan Kirgisistan – 210 T-72A und T-72B
  • Kroatien Kroatien – 3 (siehe auch M-84).
  • Libyen Libyen – 150 T-72M1V im Jahr 2003 beschafft.
  • Malaysia Malaysia – 48 PT-91 plus 14 Unterstützungsfahrzeuge.
  • Marokko Marokko – 150
  • Mazedonien Mazedonien – 31 T-72GM der ex-DDR.
  • Myanmar Myanmar – 139 T-72S
  • Vietnam Vietnam – 120~150 im Jahr 2005 von Polen beschafft.
  • Nordkorea Nordkorea – Eine unbekannte Anzahl von T-72S wurde während den 1990er Jahre beschafft.
  • Polen Polen – 644 T-72M1,135 T-72M1Z und 98 PT-91. Ein Teil der T-72M1 werden auf den Stand des PT-91 nachgerüstet.
  • Russland Russland – 2.144 T-72 im aktiven Dienst sowie weitere 7.000 Fahrzeuge eingelagert.
  • Rumänien Rumänien – 30–40 T-72M1 und T-72A sowie 3 TR-125.
  • Serbien Serbien – 15 im aktiven Dienst sowie weitere 50 in Reserve.
  • Serbien und Montenegro Serbien und Montenegro – Anzahl und Typ unbekannt. Nach dem Zerfall von Jugoslawien an die Nachfolgestaaten übergeben.
  • Slowakei Slowakei – 272 T-72M und T-72M1.
  •  SudafrikaSüdafrika Südafrika – Bei Gefechten mit Angola erbeutet. Anzahl und Typ unbekannt.
  • Syrien Syrien – 1.600 T-72A, T-72M und T-72S. Die T-72M sollen auf den Standard des T-72M1M nachgerüstet werden.
  • Tadschikistan Tadschikistan – 44 T-72B (nur noch 33 im Einsatz).
  • Tschechoslowakei Tschechoslowakei – In den Jahren 1981–1990 produzierte die Tschechoslowakei über 1.700 T-72 von denen 815 Fahrzeuge an die tschechoslowakische Armee gingen. Ab 1991 an die Nachfolgestaaten übergeben.
  • Turkmenistan Turkmenistan – 702 T-72A und T-72M. 500 Stk. sollen auf den Stand des T-72AG umgerüstet werden.
  • Ukraine Ukraine – 1.180 T-72, T-72MP, T-72AG, T-72B sowie weitere Modelle.
  • Usbekistan Usbekistan – 70 T-72M1 und T-72B.
  • Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten – Bei ehem. WAPA-Staaten zu Testzwecken beschafft.
  • Weißrussland Weißrussland – 1.465 T-72B und T-72M.

Im September 2008 wurden 33 T-72 aus der Ukraine die mit dem Frachter MV Faina nach Kenia unterwegs waren von Piraten vor Somalia abgefangen. Es stellte sich heraus das die Panzer für die Sudanesische Volksbefreiungsarmee (SLPA) im Südsudan bestimmt waren.

Verweise

interne Verweise

Literatur

  • Rolf Hilmes Kampfpanzer: Technologie heute und morgen, Report Verlag
  • Zaloga, Steven J (1993) T-72 Main Battle Tank 1974–93, Osprey Publishing.
  • Hull, Andrew W; Markov, David R. and Zaloga, Steven J. Soviet/Russian Armor and Artillery Design Practices: 1945 to Present. Darlington Productions, Darlington.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. www.kotsch88.de: Feuerleitanlage des T-72M
  2. Panzerkanone des T-72
  3. Ladeeinrichtung des T-72


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