TSV Chemie Premnitz

TSV Chemie Premnitz
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Der TSV Chemie Premnitz ist ein deutscher Sportverein aus Premnitz im Landkreis Havelland. Überregionale Bekanntheit erreichte der 1100 Mitglieder starke Verein in der Vergangenheit durch seine Fußball-und Handballabteilung. Heimstätte der Premnitzer ist das Stadion der Chemiearbeiter.

Inhaltsverzeichnis

Fußball

Logo 1949-1990

Chemie Premnitz wurde 1949 als BSG Kunstseidewerk Premnitz gegründet. Ab 1953 nannten sich die Brandenburger in Chemie Premnitz um. Die Betriebssportgemeinschaft spielte in den fünfziger Jahren in der Bezirksklasse Potsdam. 1961 gelang der Aufstieg in die Bezirksliga Potsdam, in der die Premnitzer durchweg vordere Plätze belegen konnten. Folge war im Jahr 1967 der Aufstieg in die DDR-Liga. Konnte Chemie das erste Zweitligajahr noch mit dem achten Platz beenden, musste man im zweiten zusammen mit Lichtenberg 47 den Weg zurück in die Drittklassigkeit antreten.

Nach sechs Jahren in der Bezirksliga kehrten die Premnitzer 1975 wieder in die DDR-Liga zurück. Es folgte der sofortige Wiederabstieg, im Stil einer Fahrstuhlmannschaft war man aber 1977 wieder zweitklassig. Die nächsten zwei Spielzeiten, in welchen der dritte bzw. vierte Rang erreicht werden konnte, waren die erfolgreichsten der Vereinsgeschichte. 1980 erfolgte erneut der Abstieg in die Bezirksliga, zwei Jahre später war Chemie Premnitz noch einmal von 1982 bis 1984 zweitklassig. 1990 qualifizierten sich die Havelländer als Meister der Bezirksliga Potsdam für die neu geschaffene Verbandsliga Brandenburg, die mit einem achten Platz abgeschlossen wurde. 1991 schloss sich Premnitz dem Brandenburger SC Süd 05 an, spaltete sich aber kurz darauf wieder ab, Folge war eine Rückstufung von Chemie in die Kreisliga Westhavelland. 1995 gelang der Aufstieg in die Landesklasse West, ab 2001 der nächste Schritt in die Landesliga Nord. Nach einem erneuten Abstieg im Jahr 2004 ist die aktuelle Spielklasse die Landesklasse West.

Im Nachwuchsbereich unterhält Chemie Premnitz eine Spielgemeinschaft mit Optik Rathenow.

Handball

Die BSG Chemie Premnitz war erster Sieger des 1971 eingeführten FDGB-Pokals im Handball. 1972 und 1973 wiederholten die Premnitzer Handballer diesen Erfolg. Allerdings fand der Pokal damals noch ohne die Oberligisten statt. [1] Mit diesen Erfolgen konnten sich die Premnitzer für die ersten relativ erfolglosen Versuche in der Oberliga trösten.

Erstmals hatte die BSG Chemie 1960 den Sprung in die zweigleisige Oberliga geschafft. Doch als sieg- und punktloser Letzter der Staffel II stiegen sie 1960/61 sofort wieder ab. Zur letzten Saison der zweigleisigen Oberliga 1963/64 kehrten die Premnitzer zurück. Doch mit dem neunten Platz nach zwei Siegen und einem Unentschieden verfehlten sie deutlich den zum Klassenerhalt notwendigen fünften Platz.

Die erste Saison 1967/68 in der eingleisigen Liga endete mit dem sofortigen Abstieg. Im zweiten Anlauf 1969/70 klappte zwar der Klassenerhalt, aber nur dank eines Relegationsspiels gegen ZAB Dessau. In der regulären Punkterunde waren die Premnitzer Letzter mit nur zwei Siegen geworden. Lediglich ein Sieg gelang dann 1970/71, es folgte der Abstieg. Die nächste Oberligaspielzeit 1976/77 brachte zwar mit fünf Siegen einen Sieg mehr als in den vorigen drei Oberligaspielzeiten. Dennoch stieg die BSG Chemie erneut ab, um als Fahrstuhlmannschaft des DDR-Handballs zur Saison 1978/79 wieder zurückzukehren. Zwar wurde die Mannschaft erstmals nicht Tabellenletzter, verfehlte jedoch bereits zum vierten Mal den Klassenerhalt. Diesen schafften die Premnitzer erst Saison 1980/81 zum zweiten Mal. Es folgte jedoch mit dem Abstieg in der Saison 1981/82 der absolute Tiefpunkt. Denn die letzte Oberligaspielzeit beendeten die Chemie-Handballer ohne Punktgewinn. In der Ewigen Tabelle der DDR-Oberliga stehen die Premnitzer damit mit nur 14 Siegen aus sieben Spielzeiten an 15. Stelle von überhaupt nur 24 DDR-Oberligisten insgesamt.[2] Mit fünf Abstiegen insgesamt sind sie auch Rekordabsteiger dieser Liga.[3]

Nach der Wende gehörten die Premnitzer zu den DDR-Vereinen, die sich für die 2. Handball-Bundesliga qualifizierten. In der Saison 1991/92 spielten sie in der Staffel Nord, der damals auch Teams wie die SG Flensburg-Handewitt oder GWD Minden angehörten. Zusammen mit den anderen ostdeutschen Vereinen spielten die Premnitzer in der zweigeteilten Liga, an deren Spitze die Westvereine rangierten, sechs Absteiger aus, zu denen die Chemie als drittletzter am Ende zählte.[4]

Der letzte größere Erfolg war der 2000 erreichte Aufstieg in die drittklassige Regionalliga Mitte. Den Klassenerhalt verfehlten die Premnitzer jedoch als Letzter deutlich.[5] In der Saison 2007/2008 spielen die Handballherren in der Verbandsliga.

Statistik

  • Teilnahme DDR-Liga: 1967/68, 1968/69, 1975/76, 1977/78, 1978/79, 1979/80, 1982/83, 1983/84
  • FDGB-Pokal: 9 Teilnahmen
  • DDR-Oberliga (Handball): 9 Spielzeiten: 1960/61, 1963/64, 1967/68, 1969-71, 1976/77, 1978/79 und 1980-82

Personen

Weblink

Einzelnachweise

  1. FDGB-Pokalsieger in der DDR, www.bundesligainfo.de (3. Oktober 2007)
  2. Ewige Tabelle der eingleisigen "DDR"-Oberliga 1964-1991, www.bundesligainfo.de (3. Oktober 2007)
  3. Die Vereine der "DDR"-Oberliga 1964-1991, www.bundesligainfo.de (3. Oktober 2007)
  4. 2. Bundesliga 1991/92, www.bundesligainfo.de (3. Oktober 2007)
  5. Regionalliga Mitte 2000/01, www.bundesligainfo.de (3. Oktober 2007)

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