Tabassaranen

Tabassaranen
Siedlungsgebiet der Tabassaranen in Kaukasien

Die Tabassaranen sind ein Volk in der russischen Republik Dagestan. Sie umfassten bei der russischen Volkszählung 2010 in Dagestan 150.152 Menschen, was 5,28 Prozent der Bevölkerung in dieser Republik ausmacht. Sie leben im gebirgigen Süden der Region, ihr Zentrum ist die Stadt Chutschni nahe Derbent.

Armenische Historiker erwähnten ein Volk Tavaspare im 5. Jahrhundert, bis zum 13. Jahrhundert bildeten sie einen unabhängigen Staat. Später gehörten sie zum Chanat von Derbent, 1806 kamen sie mit ganz Dagestan zu Russland.

Die Tabassaranen sind sunnitische Moslems. Sie nahmen nach der Eroberung der Region durch die Araber im 8. und 9. Jahrhundert den islamischen Glauben an, obgleich sich frühere Traditionen bis heute halten (zum Beispiel Feierlichkeiten beim Pflügen und Säen oder die Verehrung alter Bäume).

Neben Landwirtschaft und Viehzucht (Weidewirtschaft in den höheren Regionen) war die Handwerkskunst verbreitet. Tabassaranische Teppiche waren einst berühmt. Im Zuge der Kollektivierung der Landwirtschaft und der Auflösung der dörflich-patriarchalischen Strukturen in den 1940er-Jahren ist jedoch viel von der Kultur der Tabassaranen verloren gegangen.

Die tabassaranische Sprache gehört zu den kaukasischen Sprachen. Sie ist eng mit dem Lesgischen, der Sprache der Lesgier, verwandt. 1932 wurde eine Schrift für die Sprache geschaffen, zunächst mit Lateinschrift, ab 1938 mit dem kyrillischen Alphabet.

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