Tagebau Bergheim

Tagebau Bergheim
Rheinisches Braunkohlerevier

Der Tagebau Bergheim ist ein sich zurzeit in Rekultivierung befindlicher Braunkohletagebau des Rheinischen Braunkohlereviers in Bergheim im Rhein-Erft-Kreis. Die Rekultivierung soll 2011 beendet sein.

Der Tagebau liegt mitten im Stadtgebiet der Stadt Bergheim und bildet so seit seinem Aufschluss in den 1970er Jahren ein Hindernis zwischen den großen Bergheimer Stadtteilen Niederaußem und Oberaußem auf der einen Seite sowie dem Stadtzentrum und Quadrath-Ichendorf auf der anderen Seite.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Absetzer im Tagebau Bergheim
Die auf bereits rekultivierte Flächen verlegte B 477 am Tagebaurand bei Niederaußem

Im angehenden 19. Jahrhundert stieß ein Niederaußemer Landwirt bei Feldarbeiten auf Braunkohle. Er erschloss kleine Gruben zum Abbau. Andere Grundbesitzer folgten seiner Initiative. Erst Ende des Jahrhunderts wird die Braunkohle industriell erschlossen. In der Nähe der Ortschaft Oberaußem entstand zunächst eine Brikettfabrik und ab 1910 das Kraftwerk Fortuna zur Stromversorgung der Stadt Köln. Die zahlreichen Arbeiter fanden eine Heimat in der Kolonie Fortuna. Mit dem Tagebau Fortuna-Garsdorf begann nach dem Zweiten Weltkrieg die Ära der Großtagebaue. Somit war auch das Ende des Kraftwerks Fortuna und der Siedlung besiegelt.

Die Aufschlussarbeiten des Tagebaus Bergheim begannen Ende der 1970er-Jahre. Kohle wurde ab 1984 gefördert. Durch den Tagebau verschwanden bis spätestens Anfang der 1990er-Jahre das Kraftwerk Fortuna, die Ortschaft Fortuna, das Kloster Bethlehem, der Bethlehemer Wald sowie eine Landstraße und die Eisenbahnstrecken von Niederaußem nach Bergheim/Quadrath-Ichendorf. Die Bundesstraße 477 musste über bereits rekultiviertes Gelände des Tagesbaus Fortuna-Garsdorf verlegt werden. Zeitweise waren bis zu sechs Schaufelradbagger im Einsatz.

Blick über die bereits rekultivierten Flächen des Tagebau Bergheim in Richtung Glessener Höhe

2002 wurde im vergleichsweise kleinen Tagebau Bergheim die letzte Braunkohle gefördert. Seither wurde die Grube nur noch mit Abraum aus dem Tagebau Hambach verfüllt, die Verkippung begann 1991, ab 1996 durch eine 15 Kilometer lange Bandanlage mit Abraum von Hambach. Sie wurde am 16. April 2009, dem letzten Arbeitstag des 4500 Tonnen schweren Absetzers 756, des letzten von ursprünglich vier eingesetzten Geräten, beendet.[1] Er wurde nach Überholung in den Tagebau Hambach gefahren und dort ab September 2009 eingesetzt.[2] Nach der Verkippung soll die frühere Landstraße (heute Kreisstraße 22) Bergheim wieder mit Oberaußem verbinden. Auch soll ein Teil des Bethlehemer Waldes wieder angepflanzt werden. Eine zunächst geplante neue Siedlungsfläche soll nicht mehr realisiert werden.

Betriebsdaten

  • Betreiber: RWE Power (früher Rheinbraun)
  • Laufzeit:
  • Geförderte Kohlemenge: 240 Millionen Tonnen [3]
  • Abraum:

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. http://www.eifelmomente.de/sommer/95
  2. Norbert Kurth: Absetzer 756 verwischt die Spuren, in Kölner Stadtanzeiger, Rhein-Erft, vom 17. April 2009, S. 29
  3. nach Kurth
50.95996.6655388888889

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