Talpaki

Talpaki
Ruine in Talpaki

Talpaki (russisch Талпаки, deutsch Taplacken) ist ein Dorf am Pregel in Russland in der Oblast Kaliningrad mit regionaler Verkehrsbedeutung. So endet hier der autobahnartig ausgebaute Abschnitt der Hauptstraße A229 (Russland), die der ehemaligen Reichsstraße 1 von Königsberg nach Eydtkuhnen entspricht und heute ein Teilstück der Straßenverbindung ins russische Kernland bildet. Außerdem zweigt hier die Straße nach Norden in Richtung Sowjetsk (Tilsit) – Westlitauen ab.

Im Ort befindet sich die Ruine einer alten Ordensburg.

Inhaltsverzeichnis

Name

Erstmalig wird der Ort 1388 als Tapelawke erwähnt. Da der Ort 1440 sogar übersetzt Warmfelt genannt wird, geht man davon aus, dass das Erstglied des Namens als *tapja 'warm' zu rekonstruieren ist.[1] Blažiene vergleicht indessen mit litauisch tapoti 'tapsen'[2], lautmalerischen Ursprungs. Der zweite Namensbestandteil ist häufig in Siedlungsnamen und entstammt altpreussisch bzw. litauisch laukas 'Feld'.

Geschichte

Belegt ist ein prußischer Schlossberg 800 Meter nördlich von Taplacken an der Nehme.[3] Der Orden errichtete im 13. Jahrhundert eine erste Burganlage, die von Litauern unter Fürst Kynstut 1376 zerstört wurde. Der spätere Wiederaufbau erfolgte auf einer aus dem Morast hervorspringenden besser zu sichernden Landzunge. Auf den Ausbau von Kellern musste wegen des feuchten Grundes verzichtet werden. In der Burg wurde später eine Domäne eingerichtet.

Literatur

  • Blažiene, Grasilda: Hydronymia Europaea, Sonderband II, Die baltischen Ortsnamen im Samland, Wolfgang Schmid Hrsg., Steiner Verlag Stuttgart 2000
  • Salemke, Gerhard: Lagepläne der Wallburganlagen von der ehemaligen Provinz Ostpreußen, Gütersloh, 2005

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Vytautas Mažiulis. Prūsų kalbos etimologijos žodynas Bd. 4, R-Z. Vilnius
  2. Blažiene, Grasilda: Hydronymia Europaea, Sonderband II, Die baltischen Ortsnamen, Wolfgang Schmid Hrsg., Steiner Verlag Stuttgart 2000, S.159
  3. Salemke, Gerhard: Lagepläne der Wallburganlagen von der ehemaligen Provinz Ostpreußen, Gütersloh, 2005, Karte 35/15
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