Taroudannt (Provinz)

Taroudannt (Provinz)
Region Taroudannt - Steinübersäte Bergwelt mit kleinen Ortschaften und längst aufgegebenen Terrassenfeldern
Region Taroudannt - Ksar Tizourgane. Viele Siedlungen in den Bergregionen des südlichen Marokko wurden - zur besseren Verteidigung des Ortes, aber auch zur Schonung des fruchtbaren Bodens - auf Bergkuppen gebaut.

Die Provinz Taroudannt (arabisch ‏إقليم تارودانت‎) hat etwa 780.661 Einwohner und liegt in der Region Souss-Massa-Daraâ im Süden Marokkos.

Die gleichnamige Hauptstadt Taroudannt der Provinz hat 72.797 Einwohner (Berechnung 2006).

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Angrenzende Provinzen
Nord-Osten Ouarzazate
Süd-Osten Tata
Süd-Westen Tiznit
Westen Agadir

Das südliche Marokko zwischen Erfoud und Ouarzazate ist geprägt von den Ausläufern des Hohen Atlas. Zerklüftete Schluchten und blühende Oasen bilden faszinierende farbliche Kontraste. Ergänzt wird diese Komposition von der rotbraunen Lehmarchitektur der Berber. In den Oasentälern der Wadis Ziz, Dades und Dra oder der Sous-Ebene, liegen die aus Stampflehm errichteten Wehrdörfer (Ksour) und Kasbahs, die seit Jahrzehnten Marokko-Reisende begeistern. Durch den Hohen Atlas und den Anti-Atlas sowie durch das Massiv des Djebel Siroua begrenzt, bildet die Sous-Ebene ein bis zu 40 km breites und 150 km langes Flusstal, welches sich von seinem höchsten Punkt bei Taroudannt (600 m) allmählich zum Atlantik hin senkt.

Die Sous-Ebene ist einer der fruchtbarsten Landstriche Marokkos. Man findet von Plastikplanen geschützte Bananen'plantagen', Zitrusanpflanzungen, riesige Gemüsefelder und - an trockeneren Hanglagen - auch Arganienbäume (s.u.). Die üppigen Gärten sind voller Palmen, Bougainvillea und Rosenstöcke wuchern wie wild. Im Fließgebiet des Flusses Oued Sous, der südlich von Agadir in den Atlantik mündet, d. h. zwischen den Gebirgsketten des Hohen Atlas im Norden und des Anti-Atlas im Süden, in dem Gebiet östlich von Agadir bis Taroudannt und Oulad Teima sind die meisten Wasser führenden Schichten bis zu einer Tiefe von 270 Metern total oder fast ausgetrocknet. Ein Gebiet, in dem man noch vor 20 Jahren in 30 bis 40 Metern ausreichend Wasser abpumpen konnte, wird veröden, wenn nicht einschneidende Maßnahmen ergriffen werden.

Die Sous-Ebene

Auf dem Hintergrund der beinahe flächendeckenden landwirtschaftlichen Nutzung der Sous-Ebene sind die ursprünglich hier vorkommenden Pflanzen- und Tierarten weitgehend zurückgedrängt worden.

Flora

Die wichtigsten Kulturpflanzen sind: Ölbäume, Pistazien, Lorbeer, Dattelpalmen, Agaven, Opuntien, Agrumen (Bäume, die die Zitrusfrüchte liefern), Mandel, Pfirsich, Maulbeere, Walnuss, Feige, Wein, Bananen, Baumwolle, Weizen, Gerste, Hirse, Paprika, Artischocke, Aubergine, Mais, Eukalyptus, Akazien, Oleander, Thuja, Zypressen, Zedern, Pappeln und Arganien.

Naturpark Souss-Massa

Der Nationalpark Souss Massa liegt an der Mündung des Oued Massa, 45 km südlich von Agadir; in ihm ist Marokkos größtes Vogelschutzgebiet zu finden. Hier leben so seltene Vogelarten wie Sand- und Wüstenflughühner oder Zwergseeschwalben. Unter der Ägide der deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) wurden hier ausgestorbene Tierarten wie die Mendesantilope und die Mhorrgazelle aus dem hannoverschen Zoo wieder angesiedelt.

Nahaufnahme eines Waldrapps

Dank eines internationalen Wiederansiedelungssprogramms ist auch der Waldrapp Geronticus eremita in Marokko wieder ansässig. Erwähnt wird er seit der Pharaonenzeit Ägyptens. Im Laufe der Zeit ist die Gattung beinahe überall ausgestorben. Wenige hundert Exemplare leben nur noch in Marokko und im Grenzgebiet Türkei/Syrien. Anfang des 19. Jahrhunderts waren in Marokko noch etwa einhundert Brutkolonien des Vogels gemeldet. Gegenwärtig sind es nur noch zwei. Jetzt ist er wieder in seiner natürlichen Umgebung, im geschaffenen Naturpark Souss-Massa zu beobachten; aber auch Störche, Kormorane und verschiedene Reiherarten finden hier ausreichend Nahrung - ein Paradies für Ornithologen.

Haustiere

Nutztiere wie Geflügel, Schafe, Ziegen, Rinder, Pferde, Kamele, Esel und Maultiere. Hunde und Katzen sind nicht eigentlich "Haustiere", sondern führen in Marokko ein recht freies, wildes Leben. Kamel, Pferd, Esel und Maultier sind traditionelle Transportmittel – auch heute noch dort, wo man sich kein Motorfahrzeug leisten kann oder die Wegstrecke nicht befahrbar ist. Um andere Tiere wie Rinder, Ziegen und Schafe als "Lieferanten" von Fleisch und Fellen bzw. von Wolle zur Herstellung von Kleidung, Zelten, Teppichen muss der Mensch sich intensiver kümmern. Rinder stellen dabei auch in quantitativer Hinsicht die höchsten Ansprüche an ihre Weidepflanzen und sind entsprechend selten. Schweine gibt es in der islamischen Welt nicht.

Die Bergwelt

Flora

Die hier natürlich vorkommenden Pflanzen sind stark, genügsam und gedeihen mit wenig Wasser. Vorkommende Arten sind: Pistacia atlantica, Acacia gummifera, Argania spinosa, Stipa tenacissima, Artemisia herba-alba. Verschiedene Kakteenarten wachsen wild in der von Steinen übersäten Landschaft; Blattkakteen (Opuntien) bringen Früchte ('Kaktusfeigen') hervor.

Als - nahezu einzige - Kulturpflanze wird in den steinübersäten Bergregionen des südwestlichen Marokko Gerste angebaut, die wegen des trockenen Klimas nur geringe Erträge liefert und bereits Ende April/Anfang Mai geerntet wird. Obst, Gemüse, Kartoffeln, Mehl etc. müssen auf dem Markt gekauft werden.

Arganbaum

Arganbaum

Die Arganie ist einer der ältesten Bäume der Welt und ist im Südwesten Marokkos endemisch, d. h. sie wächst nirgendwo anders auf der Welt. Der Baum gedeiht gut auf steinigen und trockenen Böden, wo seine Krone einen Umfang von ca. 15 Metern erreichen kann. Die meist krummen Äste des Baumes wurden in früheren Zeiten für Bauzwecke (Decken- und Treppenhölzer) verwendet, werden aber bis auf den heutigen Tag auch als Feuerholz beim Brotbacken genutzt. Die pflaumen- oder olivenähnliche Früchte können von Menschen nicht verzehrt werden, sind jedoch für Ziegen sehr begehrlich, die oft in den Bäumen herumklettern. Die im Fruchtfleisch enthaltenen Kerne sind dicker als Haselnüsse und sehr schwer aufzuschlagen. Die paarweise darin enthaltenen Samen sind nur wenig größer als Sonnenblumenkerne. Aus den gerösteten Samen der Frucht des Arganbaumes (Argania spinosa) wird durch Zermahlen und stundenlanges Kneten ein schmackhaftes Öl gewonnen - Öl aus ungerösteten Samen geht zur Herstellung von Hautpflegemitteln in die (französische) Kosmetikindustrie.

Fauna

Tiznit – Auch eine "Wohnburg"

Aufgrund der hohen Temperaturen und des ariden Klimas ist der Süden Marokkos ideal für diverse spezialisierte Spezies: Insekten bilden die Nahrungsgrundlage für Reptilien (z.B. Eidechsen, Geckos, Skinke), Vögel, Nagetiere und – systematisch – sogenannte Insektenfresser (beispielsweise Igel und Spitzmäuse). Man findet hier Bienen, Ameisen, Tag- und Nachtfalter, Spinnen, Eidechsen, Tauben, Sperlinge, Nachtigallen, Käuze, Eulen, Mäuse und Igel. Auch Arten, die man bei in Europa kaum zu Gesicht bekommt, leben hier: Land-Schildkröten, Dungkäfer (Skarabäus) u. a.

Politische Gliederung

Code Géographique Gemeinde – Commune Rurale
Einwohner
(2. September 2004)
541.01.13. Taroudannt 69.489
541.01.09. Oulad Teima 47.095
541.05.11. El Koudia El Beida 16.965
541.05.17. Lagfifat 15.548
541.04.07. Aouluz 15.379
541.09.01. Ahmar Laglalcha 10.273
541.05.27. Sidi Boumoussa 10.193

Geschichte

Die Geschichtsbetrachtung Marokkos hinsichtlich der Ansiedlungen und ganzer Regionen – ganz gleich, ob man wehrhaften Agadiren im Antiatlas oder trutzigen Kasbahs in Südmarokko begegnet – ist kaum voneinander zu trennen. Die Menschen in früherer Zeit wurden nicht durch eine zentrale Macht geschützt. Die aus Sippen- und Familienverbänden bestehende Bevölkerung lag oft im Streit und führte über Jahrhunderte erbitterte Fehden gegeneinander. Ein weiterer Unruhefaktor waren die nur zeitweise bzw. ständig mit ihren Herden (Schafe, Ziegen) umherziehenden (Halb-)Nomadenstämme. So sind die landestypischen Agadire als das marokkanische Pendant zu den europäischen Burgen und als Vorläufer späterer, mit wachsender Bevölkerung errichteter Befestigungsanlagen ganzer Städte (Stadtmauer Taroudannt) zu sehen.

Agadir Imhilene, Antiatlas, Marokko

Agadire

Agadire liegen sowohl einsam auf Felskuppen inmitten eines von hohen Bergen umstandenen Tals (Agadir Tasguent) als auch am Rand oder inmitten von Dörfern (Inoumar, Imchiguegueln, Ighil, Imhilene u.a.). Sie waren ursprünglich Getreidespeicher, die den Bewohnern der umgebenden Ansiedlungen - vor allem zur Zeit der alljährlich in den Sommermonaten stattfindenden Wanderungen mit dem Vieh in höher gelegene Bergregionen - zur Aufbewahrung ihrer Ernte oder anderer Wertgegenstände dienten. Außerdem boten sie Schutz vor Überfällen, denn bei Gefahr flüchteten die Menschen in die festungsgleichen Agadire.

Tighremts

Bauen mit den vor Ort vorkommenden Materialien (Lehm, Palmstämme, Schilf, Pflanzenresten etc.) hat in Marokko eine jahrhundertealte Tradition. Basis des marokkanischen Ksar (arab.: Kasbah) ist die Großfamilienburg mit Hofbereich, wobei unten die Stallungen und Vorratsräume und in den oberen Etagen die Wohn- und Wirtschaftsräume angelegt sind. Die Ecken der Wohnburgen (Tighremts) treten aus Verteidigungsgründen hervor und werden in der späteren Entwicklung zu regelrechten Burgtürmen. Um einen solchen Bau herum entstanden in späteren Jahren weitere Wohnräume und Stallungen. Bei zunehmender Bevölkerung und in den von Angriffen der Nomaden besonders ausgesetzten Gebieten, beispielsweise den Tälern des Draa und Ziz, entstanden befestigte Siedlungen, die vom Prinzip des Großfamilienhauses ausgingen: acht, zwölf oder mehrere Dutzend solcher Häuser wurden nach sorgfältigem Plan schachbrettartig so nebeneinander gebaut, dass sie eine wehrhafte Front nach außen hin bildeten. Viele dieser Wohnburgen sind verlassen und verfallen – infolge der Landflucht oder einfach, weil sie ihre ursprüngliche Funktion verloren haben.

Heute ist auch in Marokko das natürliche Maß, dass Orientliebhaber bei den alten Lehmbauten so bewundern, verloren gegangen. Durch die industrielle Herstellung der Baumaterialien (Zement/Beton und Hohlformsteine) ist bei Neubauten eine weitgehende Uniformität eingekehrt.

Gesundheitssituation

Medizinische Versorgung

Über Jahrhunderte war die Gesundheitssituation problematisch - vor allem die ländliche Bevölkerung litt lange unter einer schlechten medizinischen Versorgung. Doch durch die Verbesserung der Infrastruktur (Mobilfunknetz, Straßenbau, Gesundheitsstationen) sowie durch die stetig verbesserte Ausbildung des medizinischen Personals hat sich die Situation in der jüngsten Vergangenheit doch erheblich gebessert.

Region Taroudannt, Dorfbrunnen um 1930

Wasserversorgung

Fast ein Drittel der Bevölkerung hat keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Die Trinkwasserversorgung ist in Marokko durch starke Disparitäten zwischen Städten und ländlichen Regionen gekennzeichnet. Die städtische Bevölkerung war im Jahr 2000 zu 97 % mit hygienisch unbedenklichem Trinkwasser versorgt, während die ländliche Bevölkerung, deren Anteil an der Gesamtbevölkerung Marokkos 50 % beträgt, nur zu 30–40 % versorgt war. In den Provinzen Taroudannt und Tiznit leben 80 % der Bevölkerung in ländlichen Gebieten. Ein Großteil dieser Menschen hatte lange Jahre nur unter hygienisch unzureichenden Bedingungen Zugang zu Trinkwasser. Sie versorgen sich größtenteils aus offenen Schachtbrunnen, in den Bergen werden auch Regenwasserzisternen und Quellfassungen genutzt. Die Verfügbarkeit von Wasser unterliegt im Jahresverlauf starken Schwankungen bis hin zum Trockenfallen von Brunnen im Sommer. Durch den Bau von kleinen Talsperren und Wasserleitungen hat sich die Situation in den letzten Jahren jedoch deutlich gebessert.

Die meisten Häuser in den ländlichen Gebieten verfügen nur über Abwasser-Sickergruben; Kläranlagen sind - auch in den Städten - noch selten. Häufig befanden sich Schachtbrunnen in der Nähe dieser Sickergruben - dadurch ergaben sich erhebliche Risiken für die Gesundheit der betroffenen Menschen. Doch auch diese Problematik ist durch den forcierten Bau von Wasserleitungen entschärft worden.

Wirtschaft

Rückblick

Araber waren die ersten, die den Zuckerrohranbau im größeren Stil betrieben. Ab dem Jahr 700 n. Chr. bauten sie Zuckerrohr in Marokko, Ägypten und Spanien an. Durch sinkende Zuckerrohr-Exporte verlor Taroudannt im 18. Jh. weiter an Bedeutung. Eine wichtige Rolle spielte auch die Schließung des Hafens von Agadir zugunsten des neuen von Essaouira im Jahre 1765.

Heutige Zeit

Die Landwirtschaft beschäftigt 41% der Erwerbstätigen. Die zum Teil im Besitz von Europäern verbliebenen Großbetriebe sind für die Marktproduktion wichtig. Daneben herrschen im traditionellen Sektor Kleinbetriebe vor. Angebaut werden Getreide, Hülsenfrüchte, Gemüse, Obst, Oliven, Zitrusfrüchte, Baumwolle, Wein, Mandeln, Datteln und Tabak. Die Viehzucht (Schafe, Ziegen, Rinder, Esel, Kamele, Pferde) in den Steppen der Meseta, in Ostmarokko und in den Gebirgen wird teilweise nomadisch betrieben. Rund 10% des Waldbestandes sind Korkeichen (Marokko ist der drittgrößte Korkproduzent der Erde). Der gesunkene Zuckerrohranbau und die Ausdehnung des Obst- und Gemüseanbaus haben zur Erhöhung der volkswirtschaftlichen Effizienz der landwirtschaftlichen Produktion im Loukkos-Perimeter und zur Schonung der Ressource Wasser beigetragen. Die Indikatoren für die jeweiligen Anbauflächen sind erreicht worden.

Nachdem das Land Anfang der 80er- Jahre in eine beinahe ausweglose wirtschaftliche Lage geraten war, konnte Marokko inzwischen mit der Unterstützung von Weltbank und Internationalem Währungsfonds wichtige Reformen durchsetzen. Begleitet wurden sie von einer Reihe von Umschuldungen mit privaten und öffentlichen Gläubigern. Nach marokkanischen Angaben stiegen die landwirtschaftlichen Einkommen zwischen 1998 und 2002 um rd. 26 %. Marokkos heutige Wirtschaft ist über den Außenhandel stark mit Europa verflochten. Die Globalisierung und die für 2012 vereinbarte Freihandelszone mit der Europäischen Union (EU) bergen jedoch angesichts der ungenügenden Wettbewerbsfähigkeit vieler Unternehmen große Risiken für die Beschäftigung im Land. Wichtigste Devisenquelle neben dem Tourismus sind die Überweisungen der 1,6 Mio. Gastarbeiter, von denen etwa die Hälfte in Frankreich arbeiten. Die wirtschaftliche Situation hat sich seitdem erheblich verbessert.

Heute ist Stadt und Region Taroudannt als Handels- und Handwerkszentrum ein beliebtes Tages-Ausflugsziel der Touristen von Agadir (etwa 80 km).

Tourismus

Kunsthandwerkliche Tradition Marokkos und der heutige Massentourismus ergänzen sich auf ideale Weise. Beide Sparten sind zu einem wesentlichen Wirtschaftsfaktor heran gewachsen. Gerade die Region Taroudannt - mit ihrer Ressource alter ursprünglicher Orte und pittoresker Landschaft - kann hier profitieren. Trotzdem ist diese Region Beispiel für sanfte Integration des Tourismus in historische Orte, ohne die Atmosphäre zu stark zu verändern. Agadir dagegen, mittlerweile auf 260.000 Einwohner angewachsen (1960: 50.000), hat dem Touristen nach dem Erdbeben 1960 außer Sonne, Strand und Meer nichts zu bieten.

Kunsthandwerk

  • Holzverarbeitung: Die Schreiner und Kunsthandwerker Marokkos verarbeiten hauptsächlich Zedernholz oder Thujaholz zu Schmuckkästchen, Schachbrettern aber auch zu figürlichen oder abstrakten Skulpturen.
  • Korbflechterei: Körbe, Schalen und Dosen sowie Hüte aus buntem Stroh sind Dinge, die in fast allen Dörfern hergestellt werden.
  • Keramik: Auf der Töpferscheibe oder in Aufbautechnik hergestellte Schüsseln oder Schalen mit (manchmal sehr einfachen) Glasuren werden ebenfalls fast überall angeboten.
  • Metalle: In der maghrebinischen Wohnkultur wird viel Kupfer und Messing verwendet. In Marrakesch ziselieren sie Kupfer und in Taroudannt wird mit dem Hammer bearbeitet. Tiznit ist berühmt für die Arbeiten seiner Gold- und Silberschmiede. Ziselierte Silberdolche, Fantasia-Gewehre, massive Silberarm- und Fußringe und filigraner Silberschmuck, besetzt mit Halbedelsteinen, kommen aus den Werkstätten der Kunsthandwerker.
  • Schmuck : Silber wird auch in den Dörfern der Ebenen und in den Bergen verarbeitet.
  • Steine: Aus dem weichen Stein aus Taroudannt werden Kerzenleuchter, Schmuckdosen etc. gemacht und mit Mustern graviert.

Sehenswertes

Region

  • Wohnburgen aus Lehm, Tighremts erheben sich – wie Relikte aus längst vergangener Zeit - sowohl über den kargen Sand- und Steinwüsten als auch in fruchtbareren (Berg-)Oasen.
  • Aus kleinen bis mittelgroßen Steinen zusammengefügte Agadire gehören - vor allem im westlichen Anti-Atlas - zum Landschaftsbild.
  • Das Dorf Aït-Ben-Haddou wurde von der UNESCO auf die Liste des Weltkulturerbes gesetzt und teilweise restauriert.
  • Auch der spektakulär auf einer Bergkuppe gelegene Ksar Tizourgane wurde nach der Jahrtausendwende restauriert.

Stadt Taroudannt

  • Stadtmauer
  • Medina, fast vollständig überdachte Souks
  • Palais Salam, ehemaliger Palast des Pascha von Taroudannt
  • Atlaspanorama
  • Märkte: An den Markttagen wird die Stadt von Bewohnern der umliegenden Ortschaften und Touristen aus den nahen Ferienzentren bevölkert.

Verkehr

Vom Busbahnhof in Taroudannt gibt es viele Verbindungen nach Agadir, Marrakesch, Ouarzazate, Tata und Tafraoute.

Siehe auch

Literatur

  • kfw – Entwicklungsbank: Marokko: Landwirtschaftliche Entwicklung Loukkos III und Projet d’Amélioration de la Grande Irrigation II (PAGI II).
  • Jörg-Dieter Brandes: Die Geschichte der Berber – von den Berberdynastien des Mittelalters zum Maghreb der Neuzeit. Katz, Gernsbach 2004, ISBN 3-925825-87-8.
  • Marokko – Vom Rif zum Anti-Atlas. ISBN 3-8317-1217-4. (Umfassende Erläuterung von Geschichte, Kultur und Gegenwart Marokkos)
  • Abdelaziz BENNOUNA. Centre National pour la Recherche, Scientifique et Technique Rabat Marokko.
  • Lisa Lovatt-Smith: Moroccan Interiors. Verlag Benedikt Taschen, Köln 1995, ISBN 3-8228-8738-2.
  • Marokko verstehen. In: Sympathie Magazin. Nr.14 – ©1992/1997 by Studienkreis für Tourismus und Entwicklung e.V.
  • Arnold Betten: Marokko - Antike, Berbertraditionen und Islam - Geschichte, Kunst und Kultur im Maghreb. DuMont, Ostfildern 2009, ISBN 978-3-7701-3935-4.

Weblink


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