Tauchermaske

Tauchermaske

Die Tauchmaske (auch fälschlich als Tauchbrille oder Taucherbrille bezeichnet) ist ein Teil der Tauchausrüstung und gehört zur Grundausstattung (ABC-Ausrüstung) eines Tauchers. Sie besteht aus einem Körper aus weichem Gummi oder Silikon, in dem vorn eine plane Sichtscheibe eingesetzt ist und der zum Gesicht des Tauchers weiche Dichtlippen besitzt, die das Eindringen von Wasser in die Tauchmaske verhindern. Die Dichtlippen bestehen meistens aus Silikon, da Silikon keinerlei allergische Reaktionen der Haut auslöst, wenn es mit dieser in Berührung kommt. Ein verstellbares Gummiband hält die Tauchmaske am Kopf.

Druckausgleichsmaske

Eine gute Tauchmaske ist außerdem ausgestattet mit:

  • einer Sichtscheibe aus Temperglas. Teure Glasscheiben aus Verbundglas (Glas und Kunststoff in Lagen verklebt) sind weitgehend bruchfest. Scheiben aus Plexiglas sind zwar bruchfest, zerkratzen dafür aber leicht.
  • einem Nasenerker, durch den sich der Taucher ohne die Tauchmaske abzusetzen die Nase für den Druckausgleich beim Abtauchen zuhalten kann (bzw. Luft hineinblasen kann um einen Unterdruck zu verhindern).
  • einem doppelten Dichtrand
  • einem geteilten Kopfband

Die Tauchmaske ermöglicht dem Taucher das scharfe Sehen unter Wasser. Das menschliche Auge ist an die Brechzahl von Luft angepasst. Kommt das Auge direkt mit Wasser in Berührung, kann die Augenlinse die stärkere Brechzahl des Wassers nicht ausgleichen − der Taucher sieht dann alles verschwommen. Die Brechzahl am Übergang zwischen Maske und Wasser bewirkt durch den Luftraum vor den Augen eine Vergrößerung. Dadurch wirken Objekte um ca. 30 Prozent größer und Entfernungen wirken um 25 Prozent geringer als sie in Wirklichkeit sind.

Da dieses oft falsch wiedergegeben wird, hier nochmal eine Erläuterung: Die Brechzahl beim Übergang von Wasser in Luft beträgt 1,33 (4/3), somit erscheint ein drei Meter langer Fisch als vier Meter lang (Vergrößerung um 33%) und die Entfernung von vier Metern zum Fisch erscheint als nur drei Meter (um 25% näher).

Brillenträger verwenden meist eine optische Tauchmaske, alternativ Wegwerfkontaktlinsen. Das geschliffene Glas der Tauchmaske hat weniger Dioptrien als die entsprechende Brille. Dies wird durch die stärkere Brechzahl des Wassers bewirkt. Über Wasser kann der Taucher deshalb durch eine optische Tauchmaske nicht ganz scharf sehen.

Es gibt verschiedene Formen von Tauchmasken:

  • Reguläre Masken haben ein zentrales Sichtglas.
  • Tauchmasken fürs Apnoetauchen haben ein geringes Innenvolumen. Dadurch braucht der Taucher weniger Luft für den Druckausgleich.
  • Tauchmasken mit zweigeteilter Sichtscheibe: Der oft geringere Augenabstand gewährleistet ein großes Sichtfeld, das geringere Innenvolumen und die teils bessere Passgenauigkeit werden als angenehm empfunden. Sie eignen sich (auch) zum Einsetzen von optischen Gläsern für Brillenträger. Heute werden optische Linsen auch von innen auf die Scheiben der Maske geklebt.
  • Panoramatauchmasken haben zusätzliche Sichtscheiben an den Seiten und bieten damit dem Taucher ein erweitertes Sichtfeld. Sie werden auch gerne in der Unterwasserfotografie eingesetzt, um das Gesicht der fotografierten Person besser zu erkennen.
  • Vollgesichtsmasken werden vor allem von Berufstauchern und beim Tauchen in kalten oder verschmutzten Gewässern verwendet. Weil hier der Lungenautomat direkt an der Maske befestigt wird, ist dann auch Sprechfunk beim Tauchen möglich. Die Masken haben oft spezielle Vorrichtungen zum Druckausgleich über die Nase. Andere Vorkehrungen, wie Innenmasken oder Spülluft, verhindern weitgehend das Beschlagen der Sichtscheibe.
  • Tauchhelme stellen eine Sonderform der Tauchmaske dar. Im Vergleich zu Vollgesichtsmasken ist die teils fehlende Möglichkeit zum direkten Druckausgleich über die Nase zu bemerken (bzw. nur mit Nasenklammer). Sie bieten ähnlich Vollgesichtsmasken mehr Schutz, sieht man von Plexiglaskugelhelmen ab. Leichthelme werden mit Halskragen, traditionelle Helme mit Schulterstück getragen.

Wahl der richtigen Tauchmaske

Saugt sich die Maske nach dem Andrücken fest und hält eine Weile, so ist die Passform ideal. Das Maskenband sollte nicht zu eng/fest sein, sonst könnte sich der Maskenkörper verziehen. Die Maske muss bequem und sicher sitzen.

Da jede Maske im Sitz und in der Bauweise anders ist, kann auf einen solchen einfachen und schnell durchzuführenden Test nicht verzichtet werden. Diesen Test sollten vor allem Frauen machen, da sie meist ein schmaleres Gesicht haben.

Insbesondere beim Gerätetauchen und beim tiefen Tauchen ist es notwendig, unter Wasser einen Druckausgleich zwischen dem Wasserdruck und dem Druck im Inneren der Maske herzustellen. Dies wird über die Atmung und die Verbindung über den Nasenerker und über die Nase zum Rachen-Raum sichergestellt. Durch Ausatmen durch die Nase ist es zudem einfacher möglich, die Maske mit Luft zu füllen und leerzublasen.

Achtung: Es ist wichtig und sinnvoll, zwischen Tauchermaske und Schwimmbrille zu unterscheiden. Die Schwimmbrille schützt die Augen etwa vor Chlorwasser. Sie unterscheidet sich von der Tauchermaske durch die kleineren Gläser, die einfachere Bänderung und vor allem durch den fehlenden Nasenerker.

Einige Modelle erlauben das Austauschen der Gläser. Bei sich ändernder Sehstärke haben Masken dieser Art also einen Vorteil, da man nur neue Gläser und keine komplett neue Maske kaufen muss.

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