Taufkirchen (Landkreis Mühldorf am Inn)

Taufkirchen (Landkreis Mühldorf am Inn)
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Taufkirchen
Taufkirchen (Landkreis Mühldorf am Inn)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Taufkirchen hervorgehoben
48.14768412.453775468
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Mühldorf am Inn
Verwaltungs-
gemeinschaft:
Kraiburg am Inn
Höhe: 468 m ü. NN
Fläche: 25,33 km²
Einwohner:

1.361 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 54 Einwohner je km²
Postleitzahl: 84574
Vorwahlen: 08638, 08630, 08622
Kfz-Kennzeichen:
Gemeindeschlüssel: 09 1 83 145
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Dorfstr. 4
84574 Taufkirchen
Bürgermeister: Jakob Bichlmaier (FW)
Lage der Gemeinde Taufkirchen im Landkreis Mühldorf am Inn
Mühldorfer Hart Zangberg Waldkraiburg Unterreit Taufkirchen (Landkreis Mühldorf am Inn) Schwindegg Schönberg (Oberbayern) Reichertsheim Rechtmehring Rattenkirchen Polling (bei Mühldorf am Inn) Obertaufkirchen Oberneukirchen (Oberbayern) Oberbergkirchen Niedertaufkirchen Niederbergkirchen Neumarkt-Sankt Veit Mühldorf am Inn Mettenheim (Bayern) Maitenbeth Lohkirchen Kraiburg am Inn Kirchdorf (bei Haag in Oberbayern) Jettenbach (Oberbayern) Heldenstein Haag in Oberbayern Gars am Inn Erharting Egglkofen Buchbach (Oberbayern) Aschau am Inn Ampfing Landkreis Landshut Landkreis Rottal-Inn Landkreis Rosenheim Landkreis Ebersberg Landkreis Altötting Landkreis Erding Landkreis TraunsteinKarte
Über dieses Bild
Die Pfarrkirche St. Jakobus
St. Mariä Himmelfahrt, Pietenberg

Die Gemeinde Taufkirchen liegt im oberbayerischen Landkreis Mühldorf am Inn an der südlichen Grenze zum Landkreis Traunstein. Sie ist seit 1978 Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Kraiburg am Inn.

Die Nachbargemeinde im Norden ist der Markt Kraiburg am Inn. Im Osten grenzt Oberneukirchen (Oberbayern) an Taufkirchen. Im Süden von Taufkirchen grenzen Engelsberg und Peterskirchen (Gemeinde Tacherting), die beide bereits im Landkreis Traunstein liegen. Westlich von Taufkirchen liegt die Gemeinde Unterreit.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte[2]

Dieser Artikel oder Abschnitt besteht hauptsächlich aus Listen, an deren Stelle besser Fließtext stehen sollte.

Der Gemeindeort Taufkirchen, der früher die Bezeichnung „vor dem Wald“ angefügt war, wurde größtenteils schon im 10.Jahrhundert besiedelt. Vermutet wird sogar schon eine Besiedelung bei der ersten Landnahme durch die im 6. Jahrhundert eingewanderten Bajuwaren.

Erste urkundliche Erwähnungen

  • 924 Vir nobilis Fridaperth übergibt dem Salzburger Erzbischof Odalbert (923-935) von seinem Besitz in loco Pettinheima (=Pettenham) wogegen ihm der Erzbischof Besitz zu Troibach bei Aschau anweist. (Beurkundet zu Weilkirchen im Jahre 924)
  • 925 Aus dem Codex Odalbert erfahren wir, dass der Archidiakon Hasswin dem Erzbischof zwei Besitzungen übergibt. Dafür überläßt ihm der Erzbischof Engilhereshusa und Puotinperch (Engelhausen und Pietenberg). (Ausgefertigt zu Chiemsee am 9.Juni 925)
  • 931 Erzbischof Odalbert nimmt einen Besitztausch vor mit der sanctimonialis Himildruda; dabei wird Pietenberg vertauscht. (Puotinperch lt. dieser Urkunde ausgestellt zu Erharting am 2.August 931, bereits Kirchenort)
  • 1068 Als Pfarrort wird Taufkirchen erstmals urkundlich erwähnt. Adlwinus wird als erster Pfarrherr von Taufkirchen genannt. Der Pfarrhof war die Einöde Lafering. Zur Pfarrei gehörten die Filialen Pietenberg, Pettenham, Sonham und die Expositur Kraiburg.
  • 1132 Erzbischof Konrad der I.(1132-1147) tauscht vom Kloster Au am Inn u.a. ein Sonderheim (=Sonham) und Betzenheim (=Pettenham). Als Zeuge ist angeführt Reginwardus de Sanderheim um 1132.
  • 1149 Graf Meginhard übergibt in Cholnpuch (=Gallenbach) an den Markgrafen Engilbert von Kraiburg drei Weinberge.
  • 1177 Erzbischof Konrad III. (1177-1183) nimmt Kloster Gars in seinen Schutz und schenkt ihm das praedium Bettenheim cum Capella in co sita. 1177 ist also Pettenham als Kirchenort festgestellt.
  • 1199 Ein Chunrad des Sonneheim (=Sonham) am Gallenbach ist Zeuge für seinen Bruder Heinrich von Oberneukirchen (Oberbayern).

Grafen von Taufkirchen-Gallenbach

  • 10.Jhd Die späteren Grafen von Taufkirchen-Gallenbach waren seit dem 10. Jahrhundert in Gallenbach ansässig und sind später, ca. 1300 nach Guttenburg gekommen. Sie waren ursprünglich Ministerialen des Grafen von Kraiburg. (Ministeriale = Angehörige einer unfreien Schicht im Mittelalter). Das heutige Wirtsanwesen in Gallenbach war der Ministerialensitz, das kleine Schlösschen auf der Anhöhe war Zufluchtsort bei Gefahr und nie ständig bewohnt. Bis zum Jahr 1824 war das Schloss Guttenburg im Besitz der Grafen von Taufkirchen.
  • 1640 Erhebung des Geschlechts von Taufkirchen-Gallenbach in den Freiherrenstand.
  • 1634-1635 Die Pest wütete in der Gegend von Taufkirchen. Der damalige Pestfriedhof soll beim Frailbauern gewesen sein. Vermutlich war er südlich vom Hof, wo im Wald einige alte Nagelfluhsteinbrüche sind, in denen die Toten schnell beerdigt waren.
  • 1684 Erhebung der Freiherren von Taufkirchen-Gallenbach in den Grafenstand.

18./19. Jahrhundert

  • 1808 Gründung der selbständigen Gemeinde Zeiling.
  • 1884 Gründung der Feuerwehr Taufkirchen-Zeiling.
  • 1876 Kraiburg wurde vom Ordinariat zur eigenständigen Pfarrei erhoben.
  • 1894 Durch Pfarrer Matthias Seeanner kam im Jahre 1894 der Pfarrhof ins Dorf. Möglich war dies durch den Tausch der Grundstücke und Höfe von Lafering mit dem Schneiderbauer von Taufkirchen.

Nach dem 2. Weltkrieg

  • 1948 Nach dem 2. Weltkrieg mussten viele Vertriebene aufgenommen werden, es waren 1948 in Taufkirchen 258 Personen. In den folgenden Jahren wanderten die meisten in die neu entstandene Industriestadt Waldkraiburg ab.
  • 1954 Ausweisung von neuen Siedlungsgebieten an der Sportplatzstraße
  • 1966 Ausweisung des Siedlungsgebiets "Am Wirtsberg"
  • 1970 Am 1.Juli kam die Gemeinde Zeiling durch freiwillige Gemeindezusammenlegung zur Gemeinde Taufkirchen. Nach diesem Zusammenschluss hatte die Einwohnerzahl Taufkirchen etwa 980 erreicht.
  • 1972 Nach über 900-jähriger Selbständigkeit wurde die Pfarrei in den Pfarrverband Kraiburg eingegliedert.
  • 1972 Ausweisung des Siedlungsgebiets "Am Ederberg"
  • 1978 Taufkirchen wurde Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Kraiburg am Inn[3]
  • 1979-heute Ausweisung der Siedlungsgebiete "Am Nemerberg" (1979), Hötzlstraße (1984), Gallenbachstraße (1993), "Am Anger" (1995), Ziererwiese (1995) und Weiß (2003)

Sehenswürdigkeiten

Besondere Sehenswürdigkeiten sind die landschaftlich reizvolle Umgebung im Voralpenland und die Kirchen der Gemeinde. Dorfmittelpunkt bildet die Pfarrkirche St. Jakobus mit dem Fünf-jochigen Langhaus und das Gemeindezentrum, wo zahlreiche Veranstaltungen aus dem Gemeindeleben stattfinden. Die Wallfahrtskirchen St. Mariä Himmelfahrt in Pietenberg aus dem 15 Jh., St. Valentin in Pettenham und St. Georg in Sonham sind beliebte Ausflugsziele im Gemeindegebiet Taufkirchen.

Veranstaltungen

Der alljährliche Georgiumritt in Sonham ist ein Mekka der Pferdefreunde. Außerdem findet in Taufkirchen jedes Jahr am 3. Augustwochenende das „Bikertreffen“ der Motorradfreunde Taufkirchen- Oberneukirchen statt. Auch das Oldtimertreffen des Vehikelclubs ist eine beliebte Veranstaltung in Taufkirchen.

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
  2. http://taufkirchen.lra-mue.de/de/gde/gemeinde_taufkirchen/geschichte.htm
  3. http://www.vg-kraiburg.de/

Weblinks

 Commons: Taufkirchen (Landkreis Mühldorf am Inn) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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