Technologisches Gewerbe-Museum

Technologisches Gewerbe-Museum
Technologisches Gewerbemuseum
Emblem des TGM
Schultyp berufsbildende höhere Schule mit Matura
Gründung 1879
Ort Brigittenau, Wien
Bundesland Wien
Staat Österreich
Koordinaten 48° 14′ 12″ N, 16° 22′ 10″ O48.23666666666716.3694444444447Koordinaten: 48° 14′ 12″ N, 16° 22′ 10″ O
Träger Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur
Schüler 2461 (Statistik Austria 2006/2007)
Lehrer 330
Leitung Karl Reischer
Website www.tgm.ac.at
www.tgm.eu

Das TGM bzw. Technologisches Gewerbemuseum ist eine Höhere Technische Bundeslehranstalt, der staatlich autorisierte Versuchsanstalten angeschlossen sind.

Das TGM bietet Schülern, die das 8. Schuljahr vollendet haben, eine technisch orientierte Ausbildung zum Beruf des Ingenieurs an. Sie ist die älteste Höhere Technische Lehranstalt Österreichs und hat den Status einer Technischen und Gewerblichen Lehranstalt.

Als sogenannte Zentrallehranstalt ist sie als einzige HTL direkt dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur unterstellt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

altes TGM in der Währinger Straße 59, 1090 Wien
altes TGM in der Währinger Straße 59, 1090 Wien

Das TGM wurde im Jahre 1879 von Wilhelm Exner unter der Schirmherrschaft des damaligen Niederösterreichischen Gewerbevereins nach dem Vorbild des „Conservatoire des arts et métiers“ gegründet. Zielsetzung des Gründers war, der österreichischen Wirtschaft – das waren zum Zeitpunkt der Gründung der Anstalt vorwiegend Gewerbebetriebe – eine Stätte der Weiterbildung für den Bereich der Technologie zur Verfügung zu stellen.

Dies geschah in der ersten Phase in Form von Ausstellungen und Beratungen, also einer Art musealen Struktur. Daraus ergab sich auch die Namensgebung. In der Folge entwickelten sich sehr rasch schulische Strukturen, die den Aufbau der verschiedenen Lehranstalten nach sich zogen. Die Verbindung der Lehranstalten mit den zugehörigen Versuchsanstalten, die schon vom Gründer der Lehranstalt gefordert worden war, hat sich außerordentlich bewährt und bewirkt einen besonderen Kontakt zur Wirtschaft und damit auch eine stete Verbindung zum technischen Fortschritt.

Im Rückblick darf noch angemerkt werden, dass die Struktur des TGM als Vorbild für alle anderen HTLs genommen wurde, als nach dem Zweiten Weltkrieg – im Jahre 1946 – das höhere technische Schulwesen Österreichs neu aufgebaut wurde.[1]

Heute ist das TGM aus dem alten Gebäude in der Währinger Straße ausgezogen. Dieses Gebäude wird aktuell vom WUK genützt.

Chronik

Das TGM wurde am 26.Oktober 1879 vom Niederösterreichischen Gewerbeverein in der Eschenbachgasse 11, 1010 Wien, eröffnet. Im Jahr 1881 wird die Schule mit der Niederen Fachschule für Möbel- und Bautischlerei erweitert. Ab diesem Jahr wurde jedem Lehrer für die Dauer seiner Tätigkeit der Professorentitel verliehen.

Die nächste Erweiterung fand 1884 durch die Anmietung von Teilen der Siglschen Lokomotivfabrik im 9. Wiener Gemeindebezirk in der Währinger Straße 59 statt. In diesem Gebäude wurde die Ausbildung für Metallarbeiter, Elektrotechniker und Maschinenschlosser abgehalten. Auf der International Health Exhibition in London wurde dem TGM das Diploma of Honour verliehen.

Im Schuljahr 1896 wurde eine Gesamtschüleranzahl von 1000 Schülern überschritten.

Die Höhere Fachschule für Elektrotechnik (5-jährig) wurde 1899 eröffnet.

Das TGM wurde 1905 unter Direktor Georg Lauboeck verstaatlicht, drei Jahre später wurde es dem Handelsministerium unterstellt.

Die Fachschule für Bau- und Maschinenschlosser wird 1911 in die Höhere Abteilung für Maschinentechnik (5-jährig) umgewandelt.

Der Amateursender der Versuchsanstalt für Radiotechnik beginnt 1937 regelmäßige Sendungen über Kurzwellen zu veröffentlichen. Im selben Jahr wird der Verein der Alt-Technologen gegründet.

Die erste Schülerin maturiert 1958 am TGM.

Das neue Gebäude in der Wexstraße in Brigittenau wird am 4. Oktober 1987 übergeben und beherbergt seitdem die komplette Schule, Werkstätten, Laboratorien und die Versuchsanstalt.

Schule

Das TGM ist die älteste Höhere Technische Bundeslehranstalt und die größte Schule Wiens. Es führt eine Tagesschule mit sechs Abteilungen.

sowie eine Abendschule für Berufstätige mit drei Abteilungen, die

  • Höhere Lehranstalt für Werkstoffingenieurwesen, die
  • Höhere Lehranstalt für Elektronik und die
  • Höhere Lehranstalt für Wirtschaftsingenieurwesen.

Außerdem werden viersemestrige Kollegs angeboten.

Dem TGM sind staatlich autorisierte Versuchsanstalten angeschlossen:

Die Schule hat(Stand 2008) ca. 2.900 Tagesschüler, wovon 8 % weiblich sind. Die Abendschule besuchen ca. 450 Schüler.

Technologenverband

Der Verband der Technologen ist eine Vereinigung von Absolventen und Schülern dieser Anstalt und wurde 1947 gegründet. Er vertritt die Interessen der Absolventen, z.B. hilft er bei der Einreichung zum Ingenieurtitel und führt einen Adressendienst bzw. Adressensuchdienst. Der Technologenverband ist auch bemüht, Wünsche der Industrie bezüglich der Ausbildung an die Lehrerschaft, die Direktion und das Ministerium heranzutragen. Der Verband ist aber auch Anlaufstelle in allen Angelegenheiten, welche die Schüler betreffen.

Bekannte Absolventen

Einzelnachweise

  1. Der Tradition verbunden, der Zukunft verpflichtet.
  2. www.kunststoff.ac.at

Weblinks

Koordinaten


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