Teišebai URU

Teišebai URU
Teišebai URU (Armenien)
Teišebai ardi
Teišebai ardi
Teišebai (Karte von Armenien)

Teišebai URU (Teišebai ardi als Stadt des Wettergottes; auch Teischebai, Teischebani)[1] war die urartäische Hauptstadt der transkaukasischen Provinz. Der Ort befindet sich heute in Armenien.

Die Stadt lag südwestlich des heutigen Jerewan auf dem Hügel Karmir Blur (dt: Roter Hügel) am Ufer des Razdan (urart. Ildarunia). Teišebai URU wurde von König Rusa II. zu Beginn seiner Regierung (ca. 680 v. Chr.) erbaut. Erebuni (Arin-berd) die alte Hauptstadt der Provinz 'Aza - so der urartäische Name dieser Region - wurde verlassen und der Schatz der Stadt nach Teišebai gebracht. Die Stadt war gleichzeitig Festung. Die Stadt ist nach dem Wettergott Teišeba benannt. Gleichzeitig wurde auch ein Tempel des Reichsgottes Ḫaldi errichtet.[2]

Der Bau der Gebäude dauerte bis zu Zeit des Königs Rusa III. an. Die Gesamtfläche der Stadt betrug 0,44 km2. Sovietische Ausgrabungen unter Leitung von Boris Borisović Piotrovskij in der Zitadelle förderten Holzstühle mit Bronze-Beschlägen, eine Statue des Teišeba und viele Gold- und Silbergegenstände zu Tage. Es wurden auch Rüstungen, Helme und Schilde, Elfenbeinobjekte, Steinsiegel und Keramikgefäße gefunden. Die Zitadelle wurde wahrscheinlich Anfang des 6. Jh. v. Chr. zerstört.[3]

Ein weiterer Ort mit dem Namen Teišebai URU, der durch Rusa I. gegründet wurde[4], befand sich am Sevansee und ist mit der Festung Odzaberd identifiziert worden[5].

Anmerkungen und Einzelnachweise

  1. Mirjo Salvini: Geschichte und Kultur der Urartäer. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1995, ISBN 3-534-01870-2, S. 195
  2. Zur Geschichte der Stadt unter Rusa II. siehe Mirjo Salvini: Geschichte und Kultur der Urartäer. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1995, ISBN 3-534-01870-2, S. 103-106, 128.
  3. Artikel zu Teišebai in der Britannica.
  4. Г. А. Меликишвили, Урартские клинообразные надписи. Москва: Издательство АН СССР, 1960, Nr. 266
  5. Mirjo Salvini: Geschichte und Kultur der Urartäer. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1995, ISBN 3-534-01870-2, S. 186

Literatur

  • Igor Diakonoff: The Pre-History of the Armenian People. Caravan Books, New York 1988. ISBN 0-88206-039-2.
  • Boris Borisovich Piotrovskii: The Ancient Civilization of Urartu. London 1969.
  • Boris Borisovich Piotrovskiĭ, Urartu: the kingdom of Van and its art. London: Evelyn Adams & Mackay 1967.
  • Mirjo Salvini: Geschichte und Kultur der Urartäer. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1995, ISBN 3-534-01870-2.

Weblinks

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