Terra preta

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Begründung: Der Artikel ist nicht im Enzyklopädie-Stil geschrieben und enthält sehr viel spekulative, nicht belegte Aussagen--Hagen Graebner 22:37, 31. Okt. 2009 (CET)

Links ein Oxisol, typisch für das Amazonasbecken und arm an Nährstoffen, rechts ein Oxisol, der in fruchtbare Terra Preta umgewandelt wurde

Terra preta (portugiesisch für „schwarze Erde“) wird ein zur Schwarzerde artverwandter Boden in Amazonien genannt. Der Boden besteht aus einer Mischung von Holzkohle, Dung und Kompost,[1] durchsetzt mit Tonscherben und gelegentlich auch Muschelschalen. Die Entstehung oder Herstellung von Terra petra wird sehr wesentlich durch Milchsäurefermentierung beeinflusst.[2]

Auf diesem Boden trieben frühe Indianervölker wie die Tupí Ackerbau. Man findet diesen für die örtlichen Verhältnisse besonders fruchtbaren Boden in teils meterdicken Schichten in alten und prähistorischen Siedlungsgebieten, besonders entlang der Flussläufe.[2]

Inhaltsverzeichnis

Zusammensetzung

Die Erde des Regenwalds ist allgemein wenig nährstoffreich, denn der Oxisol speichert Nährstoffe wegen der starken Regenfälle nur gering. Stattdessen werden Nährstoffe toten Materials von anderen Pflanzen unmittelbar aufgenommen, so dass der größte Teil der Nährstoffe in der Biomasse von Pflanzen und Tiere gebunden ist.

Dem stehen die Eigenschaften des nährstoffreichen Terra Preta entgegen. Dessen Fruchtbarkeit ist nach manchen Angaben guten europäischem Ackerboden mindestens ebenbürtig und könnte die Nachhaltigkeit von Regenfeldbau unterstützen. Durch die Speicherfähigkeit der darin enthaltenen Holzkohle in Form von pyrogenem Kohlenstoff verhindert die Terra preta teilweise oder fast vollständig das Auswaschen von Nährstoffen aus dem Boden. Sie verbessert somit den Anteil an pflanzenverfügbaren Stoffen.

Eine weitere Eigenschaft von Terra preta ist, dass sie quasi „nachwächst“. Es gibt Bauern in Amazonien, die Terra preta verkaufen und bei ihrem Aushub eine Schicht von jeweils ca. 20 cm Stärke bestehen lassen. Danach fällt neues organisches Material auf den Boden und „ernährt“ die Terra preta, die sich dadurch wieder regenerieren soll. Nach den Berichten dieser Bauern soll sie schon nach 20 Jahren wieder die gleiche Schichtdicke wie vor dem Abbau aufweisen.[3] Dieser Nachwuchs soll auf Mikroorganismen und Pilzen basieren, die sich in der Umgebung der Terra Preta ausbreiten.

Ein Vergleich mit Schwarzerden auf der Nordhalbkugel der Erde ergibt, dass die schwarze Farbe der Terra preta auf pyrogenem Kohlenstoff (black carbon) beruht, der darin als organische Substanz mit 10–40% enthalten ist. Eine Untersuchung von Seesedimenten in Mitteleuropa hat eine enge Beziehung zwischen dem Vorkommen von Schwarzerde und den neolithischen Siedlungsgebieten nachgewiesen. Insbesondere für die mittlere und späte Jungsteinzeit wurde auch für Schwarzerde ein großer Holzkohleeintrag nachgewiesen.

Klimawirkung, Grundwasser

Die in Terra Preta enthaltene Holzkohle bleibt dauerhaft im Boden gebunden. Dadurch kann mit 10 Tonnen weitaus mehr CO₂ je Hektar gespeichert werden, als bei der Herstellung der Holzkohle entsteht. Außerdem kann sie Stickstoff aus der Luft nachhaltig binden, sodass dieser nur noch in sehr geringerem Maße ins Grundwasser gelangt.[4]

Siehe auch

Literatur

  • Bruno Glaser, William I. Woods: Amazonian dark earths – explorations in space and time. Springer, Berlin 2004. ISBN 3-540-00754-7
  • Johannes Lehmann: Amazonian dark earths – origin, properties, management. Kluwer Academic, Dordrecht 2003. ISBN 1-4020-1839-8

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Ute Scheub: Der aus Scheiße Gold macht. In: Die tageszeitung, 3. April 2010, abgerufen am 14. November 2001.
  2. a b Schwarze Erde. In: Die tageszeitung, 3. April 2010, abgerufen am 14. November 2001.
  3. W. I. Woods, J. M. McCann: The Anthropogenic Origin and Persistence of Amazonian Dark Earths.
  4. Terra Preta – Das Geheimnis der Indianer. In: ZDF.umwelt, 15. Mai 2011.

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