Thaddäus Steiner

Thaddäus Steiner

Thaddäus Steiner (* 1933 in Oberstdorf) ist ein deutscher Germanist und Flurnamenforscher.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Thaddäus Steiner entstammt einer alteingesessenen Oberstdorfer Familie. Nach dem Besuch der damaligen Oberrealschule in Oberstdorf studierte er Germanistik, Geographie und Geschichte an der Universität München. Von 1958 bis 1963 war er im Schuldienst in Füssen tätig. Von 1963 bis 1966 arbeitete er als Assistent am Deutschen Seminar der Universität Tübingen. Im Jahre 1972 promovierte er an der Universität München mit einer Arbeit über Die Flurnamen der Gemeinde Oberstdorf im Allgäu. Ein Ergebnis seiner Dissertation war unter anderem die Klärung der richtigen Namensgebung der Hammerspitze. Von 1966 bis 1996 war er Lehrer am Bodenseegymnasium in Lindau, wo er bis heute lebt.

Wissenschaftliches Werk

Der Schwerpunkt seiner wissenschaftlichen Arbeit liegt in der Erforschung der Bedeutung von Flurnamen seiner Heimat Oberstdorf und der näheren Umgebung (Ostallgäu, Westallgäu, Bregenzer Wald). Im Rahmen seiner Dissertation war er der Erste, der die Oberstdorfer Mundart systematisch untersuchte.

In seiner Publikation Allgäuer Bergnamen werden in 451 Artikeln alle Namen der Gipfel der Allgäuer Alpen, des bayerischen, Vorarlberger und tirolischen Raumes sowie einige markante Höhen des Alpenvorlandes sprachlich erklärt.

Steiner ist seit 1974 Vorstandsmitglied in der Schwäbischen Forschungsgemeinschaft e.V.[1] mit Sitz an der Universität Augsburg.

Im Jahr 2010 wurde Steiner mit dem Pro-Suebia-Preis der Dr.-Eugen-Liedl-Stiftung ausgezeichnet.[2]

Publikationen (Auswahl)

  • Die Namen der Allgäuer Bergwelt mit Ausblicken auf die Nachbarschaft, Beitrag zum Jahrbuch des DAV 1966, S. 49ff
  • Die Flurnamen der Gemeinde Oberstdorf im Allgäu, Selbstverlag des Verbandes für Flurnamenforschung, München 1972
  • Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Schwaben, Band 9: Füssen, ISBN 3-7696-6861-8
  • Allgäuer Alpnamen, Verlag für Heimatpflege Kempten 1980
  • Hieß die Trettachspitze einst Giis(t)kopf Beitrag in „Unser Oberstdorf, Blätter zur Oberstdorfer Heimatgeschichte“. Heft 9/1986, S. 68.
  • Kackenköpfe – ein verkannter Bergname Beitrag in „Unser Oberstdorf, Blätter zur Oberstdorfer Heimatgeschichte“. Heft 14/1988, S. 302.
  • Allgäuer Bergnamen, Verlag Josef Fink, Lindenberg 2007, S. 96, ISBN 978-3-89870-389-5
  • Höfats – Versuch einer Namendeutung Beitrag in „Unser Oberstdorf, Blätter zur Oberstdorfer Heimatgeschichte“. Heft 50/2007, S. 1847.
  • Thaddäus Steiner (Hg.), Ländliche Rechtsquellen aus dem Allgäu, Wißner-Verlag, Augsburg 2008, ISBN 978-3-89639-659-4
  • Allgäuer Alpnamen, Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg 2010, ISBN 978-3-89870-579-0
  • Thaddäus Steiner/Bertold Pölcher, Pfrontener Flurnamen, Gemeinde Pfronten (Hg.) 2010, ISBN 978-3-00-032977-7

Einzelnachweise

  1. Homepage Schwäbische Forschungsgemeinschaft, Vorstand
  2. Beitrag der Allgäuer Zeit (abgerufen am 17. Dezember 2010)

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