The Pleasure Garden

The Pleasure Garden
Filmdaten
Deutscher Titel: Irrgarten der Leidenschaft (Österreich: Der Garten der Lust)
Originaltitel: The Pleasure Garden
Produktionsland: Großbritannien, Deutschland
Erscheinungsjahr: 1925
Länge: 75 Minuten
Originalsprache: Englisch
Stab
Regie: Alfred Hitchcock
Drehbuch: Eliot Stannard
Produktion: Michael Balcon
Erich Pommer
für Gainsborough Pictures
und Münchner Lichtspielkunst AG
Kamera: Gaetano di Ventimiglia
Schnitt: Alma Reville
Besetzung

Irrgarten der Leidenschaft ist ein Spielfilm von Alfred Hitchcock aus dem Jahre 1925, der nach dem gleichnamigen Roman von Oliver Sandys entstand. Es ist der erste vollendete Spielfilm des Regisseurs; der Film Number 13 aus dem Jahre 1922 blieb aufgrund des Konkurses des damaligen Studios unvollendet.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Der Film handelt von den beiden Revuetänzerinnen Patsy Brand und Jill Cheyne. Jill bekommt durch Patsys Hilfe einen Job im Theater „Pleasure Garden“ und verlobt sich mit Hugh Fielding. Während dessen beruflich bedingten Aufenthaltes in den Tropen vergnügt sich Jill mit Playboys. Patsy heiratet Levett, der ein Freund Fieldings ist und, auch beruflich, in den Nahen Osten muss. Als er dort jedoch erkrankt, reist Patsy ihm nach und muss erfahren, dass er dem Alkohol verfallen ist. Als ihm eine seiner von ihm ermordeten Geliebten erscheint und er durchdreht, wird er von einem Einheimischen erschossen. Aus Fielding, den Jill inzwischen verlassen hat, und Patsy wird ein Paar.

Entstehungsgeschichte

Nachdem Hitchcock für Gainsborough Pictures als Regieassistent gearbeitet hatte, übertrug ihm Produzent Michael Balcon 1925 die erste Regiearbeit. Da für den Film eines unbekannten Regie-Debütanten in England kein Geldgeber gefunden werden konnte, wurde Irrgarten der Leidenschaft von der deutschen Münchner Lichtspielkunst (Emelka) co-produziert und Hitchcock zu den Dreharbeiten nach Deutschland geschickt. Drehbuchautor war Elliot Stannard, der bis 1928 die Bücher zu sieben von Hitchcocks insgesamt neun Stummfilmen schreiben sollte. Den kleinen Stab bildeten vor allem Hitchcock, der sich neben der Regie um viele Kleinigkeiten kümmern musste und Alma Reville, die als Cutterin und Regieassistentin an dem Film mitwirkte und 1926 Hitchcocks Frau wurde, sowie ein Kameramann. Aus Hollywood wurden aktuelle Stars verpflichtet.

Die Außenaufnahmen fanden im Sommer 1925 in Italien statt und die Innenaufnahmen in den Münchener Emelka-Studios in Geiselgasteig. Die Dreharbeiten spiegelten Hitchcocks Unerfahrenheit wider und verliefen holprig. Die Geschichte dieser Dreharbeiten gehörte zu Hitchcocks gerne erzählten Anekdoten. Zu meistern waren Probleme wie der Diebstahl des Bargeldes, die Beinahe-Beschlagnahme des Filmmaterial durch den Zoll und unvorhergesehene Kosten durch die recht anspruchsvollen amerikanischen Darsteller. Während Hitchcock die finanziellen Probleme mit Hilfe von Alma Reville und mit viel Improvisation lösen konnte, erfuhr der von Jesuiten erzogene 26-jährige, wie er später im legendären Interview Mr. Hitchcock, wie haben Sie das gemacht? mit François Truffaut erzählte, während der Dreharbeiten zum ersten Mal von der weiblichen Menstruation, als eine Schauspielerin eine Szene nicht drehen konnte, in der sie ins Wasser springen sollte.

Premiere und Kritiken

Die deutsche Premiere und damit die erste öffentliche Aufführung eines Alfred-Hitchcock-Films fand im November 1925 in München statt. In England sollte sich die Premiere jedoch verzögern. Balcon war begeistert und der Film erntete nach einer Pressevorführung im März 1926 durchweg positive Kritiken. Die Zeitschrift Bioscop etwa schrieb: „Die Geschichte ist gut auf die Leinwand gebracht worden. Bewundernswerte Darstellungskunst und eine meisterhafte Produktionsleistung verbinden sich zu einem außergewöhnlichen Film. (...) Das Drama fesselt bis zu letzten Minute. (...) Diese erste Produktion Alfred Hitchcocks verspricht viel für die Zukunft.“ Weniger begeistert war allerdings der Verleiher und Geldgeber C. M. Woolf. Dieser konnte mit den für den deutschen Stummfilm der 1920er-Jahre typischen Stilmitteln wie dem Spiel mit Licht und Schatten oder ungewöhnlichen Kameraperspektiven und mit der eher amerikanisch wirkenden Erzählweise wenig anfangen und wollte den Film nicht veröffentlichen. Daher verschob sich der britische Kinostart um fast ein Jahr. Irrgarten der Leidenschaft wurde erst im Januar 1927 in London öffentlich aufgeführt, nachdem Hitchcock für Balcon mit Der Bergadler und Der Mieter bereits zwei weitere Filme abgedreht hatte.

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