The United States Of America

The United States Of America
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The United States of America
Gründung 1967
Auflösung 1969
Genre Psychedelic Rock
Gründungsmitglieder
elektronische Klangerzeuger, elektrisches Cembalo, Orgel, Kalliope, Klavier, Synthesizer Joe Byrd
Gesang Dorothy Moskowitz
elektrische Violine, Ringmodulator Gordon Marron
Bassgitarre Rand Forbes
Schlagzeug Craig Woodson
Weitere Mitglieder
Orgel, Kalliope, Piano Ed Bogas
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The United States of America waren eine psychedelische Rockband aus den 1960er-Jahren, die im Jahr 1968 nur ein Album vorlegten, das zu den musikalisch anspruchsvollsten und experimentellsten Werken der populären Musik dieser Zeit gezählt werden kann. Die Band gehörte zu den Pionieren der elektronischen Musik.

Inhaltsverzeichnis

Bandgeschichte

Die Band The United States of America wurde 1967 von Joe Byrd, Dorothy Moskowitz, Gordon Marron, Rand Forbes und Craig Woodson gegründet. Später stieß zusätzlich Ed Bogas hinzu.

Die selbstbetitelte LP (1968) erreichte trotz geringen kommerziellen Erfolgs wegen ihres in sich geschlossenen Konzepts, der hochintelligenten Musik und der pointierten Texte einen gewissen Kultstatus. Sie ist außerdem interessant, weil auf dieser LP erstmals in der Geschichte der Rockmusik eigens für die LP entwickelte Synthesizer zum Einsatz kommen, während auf den Einsatz von E-Gitarren vollkommen verzichtet wird (von einem E-Bass abgesehen).

Trotz sehr positiver Kritiken wurde das Album von CBS Records nur unzureichend vermarktet, verkaufte sich schlecht und verschwand bald darauf. Die einzige Tour der Band verlief ebenfalls problematisch, da Bandmitglieder wegen Drogenbesitzes festgenommen wurden und die technische Ausrüstung mehrfach versagte. Die resultierenden Spannungen in der Band führten dazu, dass sich die Band 1969 auflöste.

Joe Byrd gründete 1969 die Band Joe Byrd and the Field Hippies, die das Album The American Metaphysical Circus veröffentlichte. Dorothy Moskowitz arbeitete später mit Country Joe McDonald zusammen.

Werk

The United States of America – The United States of America
Veröffentlichung

1968

Label

CBS Records, Sundazed Records

Genre(s)

Psychedelic Rock

Anzahl der Titel

10 (bzw. 20 in der Neuauflage)

Laufzeit

37:07 Minuten

Produktion

David Rubinson

The United States of America ist gleichzeitig Name der Band, Titel der LP und Überschrift des Programms, das dem Inhalt dieser LP zu Grunde liegt: die zur Einheit verschmolzene musikalische und kulturelle Vielfältigkeit eines Amerika des Jahres 1968. Was die Beatles mit Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band im Jahre 1967 vorgemacht hatten, nämlich die Schallplatte als in sich geschlossenes, zusammenhängendes Kunstwerk vergleichbar einem Liederzyklus im Bereich der klassischen Musik zu behandeln, wurderd hier im Jahre 1968 von dieser auch heute noch weitgehend unbekannten, wenn auch seit Jahren als Geheimtipp gehandelten Band perfektioniert, die in einer extrem kurzen und wenig erfolgreichen Karriere überhaupt nur diese eine Schallplatte produzierte.

Ein in sich geschlossener Liederzyklus, eine programmatische LP, war laut einer angeblichen Äußerung der Sängerin Dorothy Moskowitz von den Musikern der Band allerdings gar nicht beabsichtigt: „As a whole, the album does not have a coherent, unified vision (...) If you listen to each song, it's almost like a variety show.“ Und dennoch stellt diese „Variety Show“, wenn man sie heute hört, ein vollkommen in sich geschlossenes programmatisches Kunstwerk dar.

In ihren Texten zeichnen die fünf Musiker das Bild einer dekadenten Überflussgesellschaft, in der die Befriedigung jedes perversen Bedürfnisses käuflich ist („The American Metaphysical Circus“), in der alt gewordene Paare als Fremde nebeneinander leben („Stranded in Time“) und in der spießige Familienväter ihrer minderjährigen Geliebten erklären, dass sie ihre „hölzerne“ Ehefrau nicht für sie verlassen werden: „I won´t leave my wooden wife for you, sugar, I´ve got a split level house with a wonderful view, sugar, Three sweet kids and a yorkshire terrier, too, sugar. And I just couldn´t stand it, if you come home late from school.“

Konterkariert wird dieses Bild einer bigotten, entfremdeten Gesellschaft durch lyrische Passagen voller Sehnsucht („Cloud Song“, „Love Song for the dead Ché“) und Abschnitte voller Lebenslust („The American Way of Love“), die in der Feststellung „Love is all“ gipfeln, welche vor dem genannten Hintergrund gar nicht klischeehaft erscheint und das Werk gleichsam als „frohe Botschaft“ abrundet - freilich nicht ohne Ironie: im Hintergrund erklingt dazu die Filmmusik zu einer Hollywood-Romanze.

Die Musik dieser Schallplatte weist sich innerhalb der Popmusik durch Originalität, Eigenständigkeit und Virtuosität aus. Ungewöhnlich für eine „Psychedelic“-Rockplatte aus dem Jahre 1968 ist, daß an keiner Stelle eine Gitarre verwendet wird. Neben Schlagzeug und Bass finden sich eine elektrische Violine, ein elektronisches Cembalo, Orgel, Klavier und diverse weitere elektronische Instrumente – darunter erste primitive Synthesizer - dazu der virtuose, sehr genau intonierte und extrem ausdrucksstarke Gesang von Sängerin Dorothy Moskowitz und ihren männlichen Bandkollegen Gordon Marron (Geige), Craig Woodson (Schlagzeug, Perkussion u.a.), Rand Forbes (Bass) und Joseph Byrd (Tasteninstrumente, elektronische Klangerzeuger).

Joseph Byrd stellte so etwas wie den Kopf der United States of America dar, jedoch bestand die Gruppe insgesamt aus extrem talentierten, eigenständigen Musikerpersönlichkeiten, was die schnelle Auflösung der Band wohl begünstigte. Sowohl Byrd als auch Moskowitz hatten Musik studiert, Byrd außerdem Psychologie. Produziert wurde die LP von David Rubinstein, diverse Gastmusiker kamen zum Einsatz, unter anderem Ed Bogas. Die elektronischen Klangerzeuger wurden extra für diese Platte von Richard Durrett konstruiert.

Die Songs der LP zeichnen sich durch eine ungewöhnliche, oft modale Melodik aus. Sie sind angereichert durch Klangcollagen ähnlich der „Revolution 9“, die John Lennon im gleichen Jahr für das sogenannte „White Album“ der Beatles produzierte. Gleich zu Beginn des Albums ertönt eine sehr „wild“ spielende Marschmusikkapelle mit den United States of America" bekannt gemacht, die uns im Folgenden panoramaartig vorgeführt werden. Es finden sich Filmmusik-Zitate, Alltagsgeräusche und jede Menge damals vollkommen neuer und auch heute noch selten gehörter, reizvoller elektronischer Klänge, die sich stets zu einem ästhetischen Gesamtbild zusammenfügen und nie einfach zusammenhanglos nebeneinander stehen. Bass und Schlagzeug liefern dabei abwechslungsreiche, zum Teil sehr schnelle und nach vorn peitschende Beats (so in „The Garden of Earthly Delights“) und es finden sich kompositorische Glanzlichter, so zum Beispiel das als Kanon komponierte Stück „Where is Yesterday?“ und ein nach allen Regeln der Kunst komponiertes Finale „The American Way of Love“, in dem alle Songs der Platte noch einmal wiederkehren.

Bedeutung

Nie zuvor und vielleicht auch nie danach war die Popmusik der Pop-Art so nahe wie im Fall dieser Schallplatte. Popmusik wird hier zur eigenständigen, der Neuen Musik gleichwertigen Kunstform, statt bloße Ge- und Verbrauchskunst zu sein. Barry Graves führt in seinem Rock Lexikon das Album der Band unter den 300 wichtigsten Meilenstein-Alben der Rock Musik.[1]

Diskografie

  • The United States of America (1967), CBS Records
    1. The American Metaphysical Circus 4:55
    2. Hard Coming Love 4:43
    3. Cloud Song 3:18
    4. The Garden of Earthly Delights 2:39
    5. I Wouldn't Leave My Wooden Wife for You, Sugar 3:52
    6. Where Is Yesterday 3:07
    7. Coming Down 2:40
    8. Love song for the Dead Che 3:25
    9. Stranded in Time 1:50
    10. The American Way of Love 6:38
  • The United States of America (Neuauflage, 2004), Sundazed Records
    wie oben mit folgenden Bonustracks:
    1. Osamu's Birthday
    2. No Love To Give
    3. I Won't Leave My Wooden Wife For You, Sugar (Alternativversion)
    4. You Can't Ever Come Down
    5. Perry Pier
    6. Tailor Man
    7. Do You Follow Me
    8. The American Metaphysical Circus (Alternativversion)
    9. Mouse (The Garden of Earthly Delights)
    10. Heresy (Coming Down)

Literatur

  • Christian Graf: Rockmusiklexikon Amerika, Afrika, Australien. Band 2. Fischer: Frankfurt am Main, 1996. S. 997/ 998.
  • Barry Graves, Siegfried Schmidt-Joos: Das neue Rock Lexikon (Band 2), ISBN 3499163217

Einzelnachweise

  1. Barry Graves, Siegfried Schmidt-Joos: Das neue Rock Lexikon (Band 2), ISBN 3499163217

Weblinks


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