The formation of vegetable mould, through the action of worms, with observations on their habit

The formation of vegetable mould, through the action of worms, with observations on their habit
Titelseite der englischen Erstausgabe
Bodenbildende Ausscheidungen von französischen Regenwürmern
Bodenbildende Ausscheidungen von indischen Regenwürmern

Die Bildung der Ackererde durch die Tätigkeit der Würmer (im englischen Original: The formation of vegetable mould, through the action of worms, with observations on their habits) ist der Titel eines Werkes von Charles Darwin, dessen Erstausgabe 1881 erschien. Ein Jahr vor seinem Tod schloss Darwin mit diesem Buch seine Jahrzehnte währenden Studien über die Wechselbeziehungen zwischen Regenwürmern und Bodenbeschaffenheit sowie über das Verhalten dieser Tiere ab – eine Thematik, über die er schon 1837 vor der Geological Society of London gesprochen hatte.[1] Das Buch wurde bereits 1882 u. a. zweimal ins Russische, ins Französische[2] und ins Deutsche übersetzt. Binnen eines Monats nach seinem Erscheinen am 10. Oktober 1881 wurden 3500 Exemplare der englischen Erstausgabe verkauft, drei Jahre später belief sich der Absatz auf 8500 Stück.[3]

Anhand von Belegen aus unterschiedlichen Kontinenten zeigte Darwin am Beispiel der Ökologie von Regenwürmern erstmals die Bedeutung von Lebewesen für die Bodenbildung auf. 1936 wurde Darwin aufgrund seines Buches in der ersten, seit 1899 existierenden Fachzeitschrift für Bodenkunde – der in Russland erscheinenden Pochvovedenie – von deren Herausgeber A. A. Yarilov (1868–1947) als einer der Gründerväter der Bodenkunde gewürdigt.[4]

Anfang des 19. Jahrhunderts galten Regenwürmer außerhalb von Fachkreisen zudem noch als Schädlinge.[5] Darwins genaue Beobachtungen ihrer Lebensweise sowie seine Experimente über ihre auditive Wahrnehmung, ihre Lichtempfindlichkeit, ihr Kälte- und Wärmeempfinden und die Tätigkeit ihrer Reflexe führten dazu, dass sich aufgrund der raschen Verbreitung seiner Beobachtungen das Wissen um die Unschädlichkeit von Regenwürmern für den Ackerbau, ja: ihre Nützlichkeit, auch unter wissenschaftlichen Laien rasch durchsetzte.[6] Der russische Bodenkundler Mercurii Sergeivich Ghilarov (1912–1985)[7] bezeichnete Darwins Buch daher als eine Wurzel der Wirbellosen-Ethologie.[8]

Literatur

Erstausgaben

  • Charles Darwin: The formation of vegetable mould, through the action of worms, with observations on their habits. London: John Murray, 1881; Digitalisierte Fassung

Sekundärliteratur

  • J. E. Satchell (Hg.): Earthworm Ecology. From Darwin to Vermiculture. London, New York: Chapman and Hall, 1983; ISBN 0-412-24310-5

Einzelnachweise

  1. Charles Darwin: On the formation of mould. Proceedings of the Geological Society of London, Band 2, 1837, S. 574–575
  2. Unter dem Titel: Role des vers de terre dans la formation de la terre vegetale
  3. Darwin et le biofonctionnement des sols (PDF)
  4. A. A. Yarilov: C. Darviin – osnovopoloshnik nauki o pochve. (Charles Darwin – The founder of soil science). Pochvovedenie, Band 4, 1936, S. 17–23
  5. hypersoil.uni-muenster.de: Bedeutung der Regenwürmer in der Vergangenheit – In der Ausgabe der „Encyclopedy of Gardening“ aus dem Jahr 1835 findet sich unter dem Stichwort „earthworms“ auf Seite 699 folgendes Zitat: „Regenwürmer, die in großer Menge vorhanden sind, können nicht unter die schädlichen Tiere gezählt werden, obwohl Bauern und Gärtner Vorurteile gegen sie hegen.“
  6. So der Herausgeber von Earthworm Ecology..., J. E. Satchell, in seinem Vorwort zu diesem Sammelband.
  7. In memoriam Mercurii Sergeivich Ghilarov 1912–1985
  8. Mercurii Sergeivich Ghilarov: Darwin's Formation of Vegetable Mould – its philosophical basis. In: J. E. Satchell (Hg.): Earthworm Ecology. From Darwin to Vermiculture. London, New York: Chapman and Hall, 1983, S. 4; ISBN 0-412-24310-5

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