Theo Bechteler

Theo Bechteler

Theo Bechteler (* 8. Februar 1903 in Immenstadt; † 22. Juni 1993 in Augsburg; auch fälschlicherweise Theodor Bechteler) war ein deutscher Bildhauer und Kunstmaler.

Der Fischer, Hofgartenanlage, Immenstadt
Tanzfiguration, Hofgartenanlage, Immenstadt
Türgriffe an den Eingangstüren zum Hofgarten, Immenstadt

Inhaltsverzeichnis

Biographie

Privater Werdegang

Bechteler wurde als jüngster Sohn von Theoder Bechteler (* 1861, † 1911) und von acht Geschwistern geboren. Neben ihm schlug auch der ältere Bruder Eduard Bechteler (* 1890 in München, † 1983 in Mindelheim) eine künstlerische Laufbahn ein. 1932 heiratete Theo Bechteler Elfriede Kristeleit aus Königsberg, mit der er vier Kinder hatte (zu erwähnen sind seine Tochter Else Bechteler-Moses (* 1933 in Berlin, Malerin und Teppichkünstlerin) und sein Sohn Christoph Bechteler (* 1935 in Berlin, Metallplastiker)). Im gleichen Jahr zog er nach Berlin-Gatow, wo er bis Kriegsende 1945 lebte. Nach einem weiteren Umzug, zurück in seine Heimatstadt Immenstadt und mehrjährigem Aufenthalt kam dann 1955 der letzte Wohnortwechsel, bedingt durch seine häufige Anwesenheit dort, endgültig nach Augsburg; dort lebte Bechteler bis zu seinem Tod 1993.

Beruflicher Werdegang

Nach Abschluss der Schulzeit in Immenstadt absolvierte er von 1920-1922 eine Holzschnitzerlehre in Oberammergau und studierte Bildhauerei an den Vereinigten Staatsschulen für freie und angewandte Kunst in Berlin-Charlottenburg. Während der Studienzeit bekam Bechteler um 1929 einen Stipendienaufenthalt von einem Vierteljahr in Paris. Nach seinen Berufsjahren in Berlin und Immenstadt wurde er 1955 nach Augsburg berufen, dort erfolgte der Einstieg in den Sektor Kunst am Bau. Es folgten etwa im Jahresabstand Aufträge der Stadt Augsburg resp. des Landesbauamtes Augsburg. Ferner kamen noch Aufträge der Katholischen Kirche und von privater Seite hinzu.

Arbeiten während des Nationalsozialismus

Mit seinen Arbeiten (nur wenige sind aus dieser Zeit erhalten, z.B. ein schreitendes Liebespaar) zog sich Bechteler, Anfang der 1930er-Jahre ein aufstrebender Künstler, die Feindschaft der Nationalsozialisten auf sich. Es folgte ein faktisches Ausstellungsverbot, mit wenigen Ausnahmen, bis Kriegsende. Während dieser Zeit verdiente er sich als Handwerker.

Werke

Bechteler hat in Immenstadt und in Augsburg große Arbeiten in und an Gebäuden geschaffen

  • Arbeiten in Immenstadt
  • Muschelkalkplastik an der Südwand der Staatl. Berufsschule
  • Figur Der Fischer in der Hofgartenanlage (1961)
  • Tanzfiguration in der Hofgartenanlage (1970)
  • Arbeiten in Augsburg
  • Franziskusbrunnen aus Marmor (1951)
  • Bronzebrunnen auf dem Bahnhofsvorplatz (1986/ 87, zusammen mit seinem Sohn Christoph Bechteler)
  • Justitia im Landgericht
  • Innenhof des St.-Anna-Gymnasiums
  • Weitere Arbeiten

Auszeichnungen

Schild Theo-Bechteler-Straße in Immenstadt
  • Preisträger der Villa Romana (1959)
  • Förderpreis der Stadt Augsburg (1963)
  • Kunstpreis der Diözese Augsburg (1969, zusammen mit seinem Sohn Christoph Bechteler und seiner Tochter Else Bechteler-Moses)
  • Bürgerpreis der Stadt Kempten (1972) [1]
  • Einladung als Ehrengast der Villa Massimo in Rom (1974)

Die Stadt Immenstadt ehrte ihn 2007 mit der Benennung der Theo-Bechteler-Straße

Weitere künstlerische Tätigkeiten

Bechteler war 1958 Mitglied des Deutschen Künstlerbundes und 1962 Mitglied der Neuen Sezession in Darmstadt. Ferner bestand auch eine Mitgliedschaft in der Neuen Gruppe München (1965).
Durch sein Engagement wurde 1963 der Kunstverein Augsburg, welcher seit 1944 nicht mehr bestand, neu gegründet.

Quellenangabe

Literatur

  • Theo Bechteler, Thomas Eisen und Manfred de la Motte, Verlag für moderne Kunst, ISBN 3936711143
  • Rudolf Vogel (Hg.), Immenstadt im Allgäu. Landschaft, Geschichte, Gesellschaft, Wirtschaft, kulturelles und religiöses Leben im Lauf der Jahrhunderte, Immenstadt im Allgäu 1996

Einzelnachweise

  1. Preisträger des Bürgerpreises der Stadt Kempten

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