- Bankhaus Metzler
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B. Metzler seel. Sohn & Co. Holding AG Rechtsform KGaA Gründung 1674 Sitz Frankfurt, Hessen, Deutschland Mitarbeiter ca. 750 (Ende 2010) Bilanzsumme 3,7 Milliarden Euro (Geschäftsbericht 2010) Branche Banken Produkte Vermögensverwaltung Website www.metzler.com Die B. Metzler seel. Sohn & Co. Kommanditgesellschaft auf Aktien ist eine private Vermögensverwaltungs- und Investmentbank mit Sitz in Frankfurt am Main. Das Bankhaus Metzler ist die älteste durchgehend in Familienbesitz befindliche deutsche Privatbank.
Seit 1971 führt Friedrich von Metzler als persönlich haftender Gesellschafter das Bankhaus in der 11. Generation.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Ursprünge des Bankhauses Metzler gehen auf ein 1674 durch Benjamin Metzler gegründetes Handelsunternehmen zurück.
Der Name B. Metzler seel. Sohn & Co. leitet sich her vom Sohn des Firmengründers Benjamin Metzler, der durch diese Namensgebung an seinen verstorbenen Vater erinnern wollte.
Bereits Ende des 17. Jahrhunderts kam es aufgrund der bedeutenden Fernhandelsaktivitäten zu einer Koppelung von Waren- und Geldgeschäften. Erste Geld- und Wechselgeschäfte sind seit 1728 nachweisbar. 1742 wurde ein Sohn des Gründers in den Frankfurter Börsenvorstand gewählt. Seitdem sind Inhaber des Bankhauses fast ununterbrochen im Leitungsorgan der Frankfurter Wertpapierbörse bzw. der Deutschen Börse AG vertreten.
Die Entwicklung vom Handels- zum Bankhaus fand um 1760 weitgehend ihren Abschluss. Seit 1779 legte das Bankhaus Metzler Anleihen auf, was sich schnell zu einem blühenden Geschäft entwickelte.
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts führte der Wettbewerb mit den neu gegründeten Aktienbanken zu einer strategischen Ausrichtung des Geschäfts auf die Kernkompetenzen einer Privatbank: Verzicht auf das bilanzwirksame Geschäft und Konzentration auf individuelle Finanzdienstleistungen. Die Vermögensverwaltung war dabei von besonderer Bedeutung.
20. Jahrhundert
Metzler schränkte zu Beginn des 20. Jahrhunderts das Kontokorrent- und Kreditgeschäft ein. Gleichzeitig wurde der Handel mit Wertpapieren gezielt ausgebaut.
Um die Unabhängigkeit langfristig zu sichern sowie die Kapitalbasis zu stärken, wurde das Unternehmen 1986 von einer Personengesellschaft zu einer Kapitalgesellschaft in Form einer Kommanditgesellschaft auf Aktien umgewandelt. Damit war die für eine Privatbank charakteristische persönliche Haftung der Geschäftsleitung beibehalten.
Im gleichen Zug wurde die B. Metzler seel. Sohn & Co. Holding AG als Muttergesellschaft einer Holding nach angelsächsischem Vorbild errichtet.
Die verschiedenen Geschäftsfelder liegen seitdem in der Verantwortung selbstständiger Tochtergesellschaften der Bank. Im Jahre 1994 wurde die B. Metzler GmbH gegründet, in der die Corporate-Finance-Beratung zusammengefasst ist.
21. Jahrhundert
2007 feierte das Bankhaus Metzler sein 333. Jubiläum. Die ausschließlich im Besitz der Gründerfamilie befindliche Bank veröffentlichte im Geschäftsbericht für das Jahr 2010 folgende Zahlen:
- Bilanzsumme: 3,74 Milliarden Euro
- Verwaltetes Vermögen im Asset Management: 41 Milliarden Euro
- Eigenkapital: 94,31 Millionen Euro
- Kernkapitalquote: mehr als 20 %
- Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit (Gewinn vor Steuern): 4,0 Millionen Euro
- Jahresüberschuss/Bilanzgewinn: 2,3 Millionen Euro
Die Zahl der Mitarbeiter blieb 2010 im Vergleich zum Vorjahr konstant bei rund 750. Das Bankhaus möchte weiter selbstständig bleiben, einer von der Wirtschaftspresse angesprochenen Fusion mit einer anderen Privatbank wurde mehrfach eine deutliche Absage erteilt.
Geschäftsfelder
Metzler konzentriert sich auf die Beratung von Institutionen und Privatkunden in den Kerngeschäftsfeldern Asset Management, Corporate Finance, Equities, Financial Markets und Private Banking. Zu den Kunden des Metzler Asset Managements gehört die Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder. Neben der Vermögensverwaltung für vermögende Privatpersonen und institutionelle Kunden ist Metzler auch im Publikumsfondsgeschäft aktiv.
Das Haus Metzler unterhält mit seinen rund 750 Mitarbeitern Filialen bzw. Tochtergesellschaften in München, Stuttgart, Bedburg, Hamburg, Los Angeles, Seattle, Tokio, Peking und Dublin.
Persönlich haftende Gesellschafter
In der Geschichte des Hauses waren immer wieder auch persönlich haftende Gesellschafter aktiv, die nicht Mitglieder der Familie Metzler waren:
- Johann Zwirlein (1687 bis 1698)
- Gottfried Malß (1757 bis 1771)
- Hans Hermann Reschke (1982 bis 1999)
- Emmerich Müller (ab 2000)
Literatur
- Banken-Porträt Bankhaus B. Metzler. In: Bernd Baehring u. a. (Hg.): Finanzzentrum Frankfurt. Düsseldorf, Wien, New York 1987, S. 81-84.
- Stefan Ohmeis: Einblicke - Geschichte und Geschichten über das Bankhaus Metzler und über die Familie von Metzler in Frankfurt am Main. Frankfurt am Main 2., erweiterte Auflage 2007.
Weblinks
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