Thomas Dennstedt

Thomas Dennstedt
Dennstedt 1980 als Nachwuchs-Nationalspieler

Thomas Dennstedt (* 12. Januar 1959 in Leipzig) war Fußballspieler in der DDR-Oberliga für den 1. FC Lokomotive Leipzig und die BSG Stahl Riesa. Er spielte 67 Minuten in der Fußballnationalmannschaft der DDR.

Bevor Dennstedt 1969 zum 1. FC Lokomotive Leipzig kam, hatte er bereits in der Kindermannschaft der Armeesportgemeinschaft Vorwärts Leipzig Fußball gespielt. Als Juniorenspieler des 1. FC Lok gehörte Dennstedt zwischen 1975 und 1977 zum Kader der Junioren-Nationalmannschaft, in der er mit 35 Länderspielen zur Spitze seines Jahrgangs gehörte. Später absolvierte er noch 21 Länderspiele in der Nachwuchs-Nationalmannschaft, mit der er 1980 auch Vize-Europameister wurde.

Schon mit 18 Jahren hatte Dennstedt seinen ersten Einsatz in der Oberligamannschaft des 1. FC Lokomotive Leipzig. Am 26. Spieltag der Saison 1976/77, dem 21. Mai 1977, wurde er im Spiel FC Carl Zeiss Jena - 1. FC Lok (1:0) über 90 Minuten als Innenverteidiger eingesetzt. In der offiziellen Kaderliste des FC Lok wurde er im Sommer 1977 noch als Schüler aufgeführt, 1,82 m groß und 79 kg schwer. Nach dem Abitur nahm er eine Lehre zum Kraftfahrzeug-Mechaniker auf, die er 1980 abschloss.

Nachdem Dennstedt ab 1977 als zentraler Abwehrspieler zum Stammaufgebot der Leipziger gehörte, wurde er 1983 in zwei Qualifikationsspielen der Fußballolympiaauswahl der DDR eingesetzt. Der Olympiaboykott der DDR verhinderte jedoch seine Teilnahme am olympischen Endturnier in Los Angeles. Im gleichen Jahr bekam er auch die Chance, sich in der A-Nationalmannschaft zu bewähren. Im Spiel gegen Rumänien am 24. August 1983 in Bukarest stand er in der Anfangself auf seiner Stammposition in der zentralen Abwehr. Nach 67 Minuten wurde er gegen seinen Leipziger Mannschaftskollegen Matthias Liebers ausgewechselt und später nicht wieder für die A-Nationalmannschaft berücksichtigt.

Gehandicapt durch eine schwere Knieverletzung, die sich Dennstedt ebenfalls 1983 zugezogen hatte, musste er im Laufe der Saison 1984/85 nach 141 Oberligapunktspielen und 18 Spielen im Europapokal seine leistungssportliche Karriere abbrechen. Mit dem Gewinn des DDR-Fußballpokals 1981 hatte er seinen einzigen Titelgewinn feiern können. Nachdem er ein Ingenieurstudium beendet hatte, wurde er im Frühjahr 1985 zum Armeedienst eingezogen und spielte für eineinhalb Jahre bei der unterklassigen Armeesportgemeinschaft Vorwärts in Storkow, südöstlich von Berlin.

Aus der Armee entlassen schloss sich Dennstedt im Herbst 1986 dem Oberligisten Stahl Riesa an. Dort spielte er ab November 1986 in 15 Oberligaeinsätzen zunächst Libero, später Vorstopper. Sein letztes Oberligaspiel bestritt er am 6. Juni 1987, dem letzten Saisonspieltag, gegen seinen ehemaligen Klub 1. FC Lok Leipzig. Vor eigener Kulisse wurde er beim 1:1 als linker Verteidiger eingesetzt. Nach der Saison 1986/87 beim zweitklassigen DDR-Ligisten TSG Markkleeberg beendete Dennstedt seine Fußball-Laufbahn mit 28 Jahren endgültig. Nach 1990 war er in der Finanzbranche tätig.

Literatur

  • Hanns Leske, Enzyklopädie des DDR-Fußballs. Die Werkstatt, Göttingen 2007, ISBN 978-3-89533-556-3
  • Baingo/Horn, Geschichte der DDR-Oberliga. Göttingen 2007, ISBN 978-3-89533-428-3
  • Uwe Nuttelmann, DDR-Oberliga. Eigenverlag 2007, ISBN 3-930814-33-1
  • DDR-Sportzeitung Deutsches Sportecho, 12. Juli 1978, Kurzbiografie

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