Thomas Karlauf

Thomas Karlauf

Thomas Karlauf (* 17. Januar 1955 in Offenbach am Main[1]) ist ein deutscher Autor.

Zwei Monate nach dem Abitur[2] ging Karlauf im August 1974[3] nach Amsterdam und wurde Mitglied des in den 1940er Jahren von Wolfgang Frommel gegründeten, als Stiftung betriebenen Stefan-George-Kreises Castrum Peregrini. Er lebte bis 1984 im Haus der Stiftung in der Herengracht 401 und lernte zunächst Verlagskaufmann[4] bei der ebenfalls den Titel Castrum Peregrini tragenden, von Manuel R. Goldschmidt herausgegebenen Zeitschrift der Gruppe. Später war er Redakteur der Zeitschrift und veröffentlichte dort auch eine Anzahl von Aufsätzen, so 1981 Castrum Peregrini. Stationen der Vorgeschichte (CP Heft 150) und 1984 die Materialsammlung Stefan George und Holland (CP Heft 161/162).

1984 zog Karlauf nach Berlin und arbeitete als Verlagslektor, zunächst beim Siedler Verlag, wo er unter anderem als Ghostwriter die Autobiografien von Bruno Kreisky und Franz Josef Strauß betreute, später bei Rowohlt Berlin.

Seit 1996 ist er freier Autor und betreibt eine Literaturagentur in Berlin-Halensee. Nach der Veröffentlichung eines Weinführers und der Arbeit als Ghostwriter an Eberhard von Brauchitschs Memoiren kehrte er zum Thema Stefan George zurück. Nach siebenjähriger Arbeit[5] erschien 2007 seine George-Biografie Stefan George. Die Entdeckung des Charisma, die überwiegend anerkennend rezensiert wurde.[6] Karlauf ist Lektor und Endredakteur des von der Unabhängigen Historikerkommission zur Aufarbeitung der Geschichte des Auswärtigen Amts in der Zeit des Nationalsozialismus und in der Bundesrepublik im Oktober 2010 vorgelegten Forschungsbandes Das Amt und die Vergangenheit.[7]

Schriften

Herausgeberschaft

Weblinks

Anmerkungen

  1. Der Geburtsort Offenbach wird in mehreren von Karlauf im Castrum Peregrini verfassten autobiographischen Kurznotizen angegeben; spätere biografische Informationen seiner deutschen Verlage führen stattdessen Frankfurt am Main als Geburtsort an.
  2. Alexander Cammann: Der Dichterfürst, taz vom 28. August 2007.
  3. http://www.sinn-und-form.de/?tabelle=leseprobe&titel_id=3509
  4. Rachel Salamander: Dem Dichter und Heiler (Welt Online, 8. November 2008)
  5. So angegeben z. B. in: Volker Weidermann: Stefan George: Die dunkle Seite der Macht, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung vom 5. August 2007.
  6. Besonders überschwänglich, u. a. als „literarische Sensation“, die „alles weit hinter sich“ lasse, „was in der letzten Zeit an literarischen Biographien erschienen ist“, von Frank Schirrmacher: Das Geheimnis des Stefan George, FAZ vom 3. August 2007. Das Lob flankierte einen auszugsweisen Vorabdruck der Biografie in der FAZ. Vgl. zum Echo in der Literaturkritik: Rezensionen von „Stefan George – Die Entdeckung des Charisma. Biografie“ bei perlentaucher.de.
  7. Eckart Conze, Norbert Frei, Peter Hayes und Moshe Zimmermann: Das Amt und die Vergangenheit. Deutsche Diplomaten im Dritten Reich und in der Bundesrepublik. Blessing Verlag, München 2010, S. 3 u.720.

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