Thomas W. Gaehtgens

Thomas W. Gaehtgens

Thomas W. Gaehtgens (* 24. Juni 1940) ist ein deutscher Kunsthistoriker. Er war Gründungsdirektor des Deutschen Forums für Kunstgeschichte in Paris und ist derzeit Direktor des Getty Research Institute GRI in Los Angeles.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Gaehtgens promovierte 1966 am Kunsthistorischen Institut der Universität Bonn über Germain Pilon[1]. 1972 folgte die Habilitation über Joseph Vien[2] an der Universität Göttingen, anschließend wurde er apl. Professor am Kunstgeschichtlichen Seminar . 1979 hielt er sich zu Forschungszwecken am Institute for Advanced Studies in Princeton, New Jersey, USA, auf. Von 1980 bis zu seiner Emeritierung 2006 war er Professor für Kunstgeschichte an der Freien Universität Berlin. Von 1985 bis 1986 forschte er am J. Paul Getty Center for the History of Art and the Humanities in Santa Monica, Kalifornien. 1992 übernahm er die Organisation des XXVIII. Internationalen Kongresses für Kunstgeschichte in Berlin. Im Jahre 1995 übernahm er eine Gastprofessur am Collège de France. Von 1992 bis 1996 war er Präsident des Comité International d’Histoire de l’Art (CIHA). Von 1998 bis 1999 war er Chaire européenne am Collège de France. Thomas W. Gaehtgens ist Gründungsdirektor des Deutschen Forums für Kunstgeschichte (Centre Allemand de l'Histoire de l'Art) in Paris, das seit 1997, oftmals in internationalen Kooperationen, hauptsächlich die deutsch-französischen Kulturbeziehungen erforscht. Seit 2004 besitzt er die Ehrendoktorwürde am Courtauld Institute of Art, London. Er ist Mitglied und Funktionsträger in zahlreichen internationalen Institutionen. Seine Forschungsgebiete sind vornehmlich die französische und deutsche Kunst und Kunstgeschichte des 18. bis 20. Jahrhunderts. Im November 2007 wurde er zum Direktor des Getty Research Institute GRI in Los Angeles berufen.[3]

2009 erhielt Gaethgens den Grand Prix de la Francophonie de l’Académie Française.[4] 2011 erhielt er die Ehrendoktorwürde der Université Paris-Sorbonne (Paris IV). Gaethgens ist verheiratet und hat zwei Söhne. Gaehtgens ist Enkel von Louis Ruyter Radcliffe Grote und Bruder des Physiologen Peter Gaehtgens.

Schriften

  • Zum frühen und reifen Werk des Germain Pilon, Bonn 1966
  • Versailles als Nationaldenkmal, Antwerpen 1984
  • Die Berliner Museumsinsel im Deutschen Kaiserreich. Zur Kulturpolitik der Museen in der wilhelminischen Epoche, München 1992
  • “Künstlerischer Austausch - Artistic Exchange“, in: Akten des XXVIII. Internationalen Kongresses für Kunstgeschichte, Berlin 15.-20. Juli 1992, Band I-III, Berlin 1993;
  • Mein Leben. Wilhelm von Bode, Berlin 1997
  • Le XVIIIe siècle, Histoire Artistique de l'Europe, Paris 1998 mit Krzysztof Pomian
  • L'art sans frontières, Paris-Berlin les relations artistiques franco-allemandes, Paris 1999
  • Ludwig Justi : Werden, Wirken, Wissen. Lebenserinnerungen aus fünf Jahrzehnten, Berlin, 2000
  • L'art et les normes sociales au XVIIIe siècle, Paris 2001
  • Das Bauhaus und Frankreich, Paris 2002
  • Place des Victoires. Histoire, architecture, société, Paris 2003
  • Distanz und Aneignung 1870-1945. Kunstbeziehungen zwischen Deutschland und Frankreich, Berlin 2004
  • Autor zahlreicher Aufsätze zur deutschen und französischen Kunstgeschichte des 18. bis 20. Jahrhunderts.

Literatur

  • Willibald Sauerländer: Vermitteln zwischen den Nationen : Dem Kunsthistoriker Thomas Gaehtgens zum 70., in: Süddeutsche Zeitung 24. Juni 2010

Weblinks

Nachweise

  1. Willibald Sauerländer: Vermitteln zwischen Nationen - Dem Kunsthistoriker Thomas Gaehtgens zum 70., in Süddeutsche Zeitung vom 24. Juni 2010
  2. Willibald Sauerländer: Vermitteln zwischen Nationen - Dem Kunsthistoriker Thomas Gaehtgens zum 70., in Süddeutsche Zeitung vom 24. Juni 2010
  3. "Zurück ins Paradies" Die Zeit, 23. August 2007
  4. Grand Prix de la Francophonie de l’Académie Française

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