Timis2

Timis2
Timiş2
Anzahl: 530 Züge (jeweils Tw und Bw)
Hersteller: Electrometal Timişoara (ELTIM)
Baujahr(e): 1969 bis 1990
Achsformel: B`B` (Tw) + 2`-2` (Bw)
Spurweite: 1.000 mm oder 1.435 mm
Länge über Kupplung: 14.600 mm
Höhe: min. 3.446 mm - max. 5.930 mm (je nach Stromabnehmerposition)
Breite: 2.303 mm
Drehzapfenabstand: 6.500 mm
Leermasse: 35 Tonnen (Tw + Bw)
Höchstgeschwindigkeit: 70 km/h
Traktionsleistung: 2 x 120 kW (bei 750 Volt) bzw. 2 x 96 kW (bei 600 Volt)
Stromsystem: Gleichstrom (600 oder 750 Volt)
Stromübertragung: Oberleitung
Anzahl der Fahrmotoren: 2
Betriebsart: Einrichtungs-Triebfahrzeug/-Beiwagen
Sitzplätze: 48 (24 im Tw und 24 im Bw)
Stehplätze: 224 je Zug (bei 5 Personen je m²)
Besonderheiten: nicht mehrfachtraktionsfähig, ausgelegt für Fahrgastfluss

Als Timiş2 wird eine 530 Exemplare umfassende Serie rumänischer Großraum-Straßenbahnzüge bezeichnet, umgangssprachlich oft auch Timiş-Züge oder Timiş-Wagen genannt. Sie wurden sowohl in normalspuriger als auch in meterspuriger Ausführung produziert. Jeder Zug besteht aus einem vierachsigen Triebwagen und einem vierachsigen Beiwagen, die Fahrzeuge wurden in den Jahren 1969 bis 1990 in Timişoara im Banat hergestellt.

Der Prototyp und die ersten Serienfahrzeuge entstanden dabei noch in Eigenregie der heutigen Verkehrsgesellschaft Regia Autonomă de Transport Timişoara (damalige Bezeichnung: IET bis 1970 bzw. ITCVTT ab 1970). Die ab 1972 erfolgte Massenfertigung wurde schließlich der am 1. Juni 1971 gegründeten Maschinenbaufirma Electrometal Timişoara (Kurzformen ELTIM bzw. Electrotimiş) übertragen.

Straßenbahnzüge des Typs Timiş2 waren früher in Rumänien sehr stark verbreitet, sie kamen außer bei der Straßenbahn Timişoara selbst in insgesamt zehn weiteren rumänischen Straßenbahnbetrieben zum Einsatz. Lediglich in der Hauptstadt Bukarest sowie in den Betrieben Constanţa, Botoşani und Braşov waren sie nie anzutreffen.

Nach der rumänischen Revolution im Jahre 1989 und dem darauf folgenden wirtschaftlichen Umbruch beendete ELTIM 1990 aufgrund wirtschaftlicher Probleme die Produktion von Schienenfahrzeugen, die Firma selbst existiert jedoch bis heute. Ab Mitte der 1990er-Jahre wurden die Timiş2-Züge dann in fast allen Straßenbahnbetrieben ganz oder teilweise durch gebrauchte Straßenbahnfahrzeuge aus Westeuropa ersetzt. Sie stammen überwiegend aus Deutschland, teilweise auch aus der Schweiz, aus Österreich und aus den Niederlanden. Sehr viele Fahrzeuge dieses Typs Timiş2 erreichten damit nur eine vergleichsweise kurze Lebensdauer, dies betrifft insbesondere die zuletzt produzierten Züge, welche in der zweiten Hälfte der 1980er-Jahre entstanden.

Im planmäßigen Fahrgastbetrieb kommen Timiş2-Züge heute nur noch in Cluj-Napoca zum Einsatz, die dort eingesetzten Fahrzeuge wurden zum Teil modernisiert. In allen anderen Betrieben wurden sie abgestellt und verschrottet, dienen jedoch vereinzelt noch bis heute als Arbeits- und Sonderfahrzeuge. So beispielsweise als Schneepflug, Schleifwagen oder Wassersprengwagen.

Charakteristisch für die Timiş2-Baureihe war der kontinuierlich hohe Schadbestand sowie die mangelnde Versorgung mit Ersatzteilen durch den Hersteller. Verstärkt wurden diese Effekte durch die extrem hohe Beanspruchung der Fahrzeuge während der rumänischen Energiekrise in den 1980er-Jahren sowie die mangelnde Erfahrung der Werkstätten in den ebenfalls in dieser Phase neu eröffneten Straßenbahnbetrieben.

Inhaltsverzeichnis

Tradition des Straßenbahn-Fahrzeugbaus in Timişoara

Bereits im Jahre 1914 (damals gehörte Timişoara noch zu Österreich-Ungarn) begannen die örtlichen Verkehrsbetriebe damit, Straßenbahnfahrzeuge in Eigenregie herzustellen. Zunächst entstanden auf diese Weise nur die drei Beiwagen 01 bis 03, ab 1921 jedoch auch Triebwagen (unter Zulieferung der elektrischen Ausrüstungen). Ab 1950 entstanden in Timişoara nach dem Vorbild des Schweizer Standardwagens die ersten modernen vierachsigen Großraumwagen Rumäniens (Typ Gb 2/2), von dieser Baureihe wurden zwischen 1950 und 1954 insgesamt jedoch nur sieben Fahrzeuge hergestellt.

Ab 1958 konzentrierte man sich dann auf die Rekonstruktion älterer Zweiachser mit Holzaufbauten, welche mit neuen Stahlaufbauten versehen wurden. Die letzten auf diese Weise rekonstruierten Fahrzeuge entstanden in den Jahren 1962 bis 1964, dieser Typ wurde Timiş1 genannt. Damit nutzte man erstmals die Gelegenheit mit der Typenbezeichnung auf den Produktionsstandort der Fahrzeuge aufmerksam zu machen. Timiş ist ein Banater Fluss (deutsche Bezeichnung: Temesch), gemeint ist in diesem Fall jedoch der nach dem Fluss benannte Kreis Timiş (dessen Hauptstadt Timişoara ist).

Allen bis 1964 in Timişoara produzierten Straßenbahn-Fahrzeugen ist gemeinsam, dass sie nur in Kleinserien entstanden und in der Regel über mehrere Jahre hinweg hergestellt wurden. Die Herstellung größerer Stückzahlen wäre in den beengten Werkstätten des Straßenbahndepots an der strada Take Ionescu (im Stadtteil Fabrikstadt) logistisch auch nicht möglich gewesen, vor allem weil die Fertigung parallel zum regulären Instandhaltungs- und Fahrbetrieb erfolgte. Erst mit dem neuen Typ Timiş2 begann die industrielle Massenproduktion, mit den Reko-Wagen der Vorgängerbaureihe Timiş1 hatten die neuen Wagen jedoch außer dem Produktionsstandort und der Typenbezeichnung keinerlei Gemeinsamkeiten.

Hauptgrund für die Konstruktion eines eigenen Straßenbahntyps in Timişoara war der zum damaligen Zeitpunkt stark überalterte Wagenpark der örtlichen Verkehrsbetriebe. Es dominierten damals überwiegend zweiachsige Vorkriegsfahrzeuge, sie wurden dem neuen Stellenwert der Straßenbahn als Massentransportmittel einer damals stark prosperierenden Großstadt nicht mehr länger gerecht. Ebenfalls ausschlaggebend waren die teilweise sehr engen Radien im Straßenbahnnetz Timişoara, welche nicht für alle damals auf dem Straßenbahnfahrzeugmarkt erhältlichen Typen geeignet gewesen wären. Diese Anforderung spiegelt sich in der vergleichsweise kurzen und schmalen Konstruktion der Timiş2-Wagen wieder.

Zusätzlich sah man von Anfang an aber auch Chancen zum nationalen und sogar internationalem Export des neuen Typs (was zumindest national später auch gelang). Auch die Produktion von Gelenkwagen war von Anfang an geplant, auch wenn diese später über die Fertigung zweier Prototypen (Fertigstellung 1982 und 1985) nie hinauskam.

Beginn der Timiş2-Produktion

Im Jahr 1969 erfolgte der Bau und die Auslieferung des Timiş2-Prototyps (Betriebsnummer 231) welcher – wie alle bisher in Timişoara gebauten Fahrzeuge – ebenfalls noch in den Werkstätten des Depots 1 an der strada Take Ionescu entstand. Die Serienfertigung sollte jedoch an einem neuen Standort am südlichen Stadtrand erfolgen, dort entstand am Bulevardul Dambovita neben den neuen Produktionsstätten auch eine zweite Wagenhalle mit einem großen Abstellgelände. Dieses Depot Dambovita wurde ebenfalls 1969 eröffnet (also gleichzeitig mit dem Bau des Timiş2-Prototyps), die eigentliche Straßenbahn-Produktionshalle (in direkter Nachbarschaft zur Wagenhalle und mit einem Gleisanschluss ans übrige Straßenbahnnetz) ging jedoch erst 1970 in Betrieb. Dort wurden dann ebenfalls noch 1970 zwei weitere Triebwagen (232 und 233) sowie drei Beiwagen (1 bis 3) produziert. Um den Aufbau der Fabrikation nach westeuropäischen Standards sicherzustellen hat man 1970 für die Dauer von zwei Jahren sogar 40 Facharbeiter, Techniker und Ingenieure aus der Bundesrepublik Deutschland ausgeliehen. Im Gegenzug wurden ebenfalls Anfang der 70er-Jahre auch Arbeitskräfte der Verkehrsbetriebe Timişoara an die Münchner Verkehrsgesellschaft ausgeliehen, um die dortigen M-Wagen auf schaffnerlosen Betrieb umzubauen. Offiziell begann die Serienfertigung der Timiş2-Züge für Timişoara dann im Jahr 1972, in diesem Jahr wurden außerdem die Fahrzeugherstellung und der Straßenbahnbetrieb organisatorisch voneinander getrennt. Für die Produktion war fortan die schon am 1. Juni 1971 neugegründete Firma ELTIM zuständig. Dennoch kam die weitere Fertigung nur sehr schleppend in Gang, zweistellige Stückzahlen wurden in den Anfangsjahren nicht erreicht.

Die Serienfertigung für Timişoara

Knapp ein Viertel der Gesamtproduktion von 530 Zügen ging nach Timişoara selbst, insgesamt wurden für die örtlichen Verkehrsbetriebe 129 Timiş2-Züge produziert. Gleichzeitig mit dem neuen Typ Timiş2 führten die Verkehrsbetriebe Timişoara auch ein neues Lackierungsschema ein (Dach- und Fensterbereich cremefarben, Seitenflächen unterhalb der Fenster dunkelgelb und Schürzen weiß), in diese Farbgebung wurden parallel zur Auslieferung der neuen Züge damals auch alle älteren Fahrzeuge umlackiert. Jedem Triebwagen war dabei ein bestimmter Beiwagen fest zugeordnet, die Betriebsnummer des Triebwagens war dabei um 230 Zähler höher als diejenige des Beiwagens. In der Praxis führte der in der Regel hohe Schadbestand jedoch dazu, dass die Garnituren – insbesondere in den 1980er-Jahren – nur sehr selten passend zusammengestellt wurden. Die 129 Züge für Timişoara wurden wie folgt abgeliefert

Jahr Triebwagen Nummern Beiwagen Nummern Bemerkungen
1969 1 231 keiner x
1970 2 232 bis 233 3 1 bis 3
1971 3 234 bis 236 3 4 bis 6 Gründung der Firma ELTIM
1972 2 237 bis 238 2 7 bis 8
1973 5 239 bis 243 5 9 bis 13 Beginn der Produktion für andere Betriebe
1974 11 244 bis 254 11 14 bis 24 ab 244–14 mit rumänischer Elektrik
1975 18 255 bis 272 18 25 bis 42
1976 21 273 bis 293 21 43 bis 63
1977 20 294 bis 313 20 64 bis 83
1978 10 314 bis 323 10 84 bis 93
1979 7 324 bis 330 7 94 bis 100
1980 keiner x keiner x
1981 keiner x keiner x
1982 2 331 bis 332 2 101 bis 102
1983 3 333 bis 335 3 103 bis 105
1984 keiner x keiner x
1985 3 336 bis 338 3 106 bis 108
1986 5 339 bis 343 5 109 bis 113
1987 keiner x keiner x
1988 8 344 bis 351 8 114 bis 121 mit modifizierter Lackierungsvariante
1989 8 352 bis 359 8 122 bis 129 mit modifizierter Lackierungsvariante

Spätestens im Juli 1989 war die einheimische Serie komplett, damals befand sich nämlich der letzte Zug (359–129) bereits im Einsatz. Dennoch erhielt Timişoara 1991 noch einen weiteren Zug, denn damals hat Reşiţa den Zug 41–42 mangels eigenem Bedarf an Timişoara abgegeben, wo er als Zug 360–130 in den Bestand eingereiht wurde (zunächst in den Originalfarben der Verkehrsbetriebe Reşita, später wurde er dann in das in Timişoara übliche Farbschema umlackiert). Im Jahre 1995 begannen die Verkehrsbetriebe Timişoara (RATT) damit den damals komplett aus Timiş2-Zügen bestehenden Wagenpark durch gebrauchte Fahrzeuge aus Bremen und Karlsruhe zu ersetzen. Ab 2000 folgten dann weitere Gebrauchtfahrzeuge aus München, Frankfurt am Main und Düsseldorf. Seit Juli 2005 werden in Timişoara infolgedessen gar keine Timiş2-Züge mehr im planmäßigen Fahrgastverkehr eingesetzt. Der Großteil der Wagen wurde verschrottet, einige wenige Fahrzeuge sind jedoch als Arbeits- und Dienstfahrzeuge weiterhin sporadisch im Einsatz (jedoch nur Triebwagen).

Einsatz in Timişoara

Der nationale Export

Alle bis 1972 produzierten Timiş2-Züge verblieben in Timişoara, danach wurden auch weitere rumänische Städte mit ihnen beliefert. Als erste Stadt nach Timişoara erhielt Oradea Anfang des Jahres 1973 einen Timiş2-Zug. Bis die Produktion letztendlich im Jahre 1990 aufgrund der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nach dem politischen Umbruch eingestellt werden musste, wurden die Timiş2-Züge an elf (von insgesamt 15) rumänische Straßenbahnbetriebe geliefert. Mit 530 produzierten Exemplaren gehört der Typ Timiş2 damit quantitativ gesehen zu den weltweit erfolgreichsten Straßenbahnserien. Die 530 produzierten Timiş2-Züge verteilten sich wie folgt auf die verschiedenen Betriebe:

Stadt Betrieb Spurweite Anzahl Lieferjahre im Einsatz
Timişoara 1.435 mm 129 Züge 1969 bis 1989 bis Juli 2005
Oradea 1.435 mm 50 Züge 1973 bis 19xx bis Frühjahr 1998
Brăila 1.435 mm 58 Züge 1977 bis 1986 bis August 2005
Galaţi 1.435 mm 71 Züge 1978 bis 1982 bis 1998
Iaşi 1.000 mm 48 Züge 1981 bis 1983 bis 1997
Arad 1.000 mm 44 Züge 1982 bis 1985 bis 2008
Sibiu Tursib 1.000 mm 3 Züge 198x bis ~ 1993
Craiova 1.435 mm 49 Züge 1987 bis 19xx 26. September 1987 [1] bis ~ 2007
Cluj-Napoca RATUC 1.435 mm 36 Züge 1987 bis 19xx 1. Oktober 1987 [1] bis heute
Ploieşti 1.435 mm 20 Züge 1987 bis 19xx 7. Oktober 1987 [1] bis 2002
Reşiţa 1.435 mm 22 Züge 1988 bis 19xx 23. August 1988 [1] bis ~ 1997

[1] = jeweils zur Betriebseröffnung

Der mittlerweile wieder stillgelegte Straßenbahnbetrieb in Braşov hat zur Betriebseröffnung im Jahre 1987 ebenfalls 30 Timiş2-Züge bestellt, diese jedoch aus unbekannten Gründen nicht erhalten – dort fuhren dann letztendlich gar keine Wagen aus dem Hause ELTIM. Unklar ist ob diese 30 Züge überhaupt produziert wurden (und dann eventuell kurzfristig an einen anderen Betrieb vergeben worden sind), oder ob diese 30 Züge gar nicht erst hergestellt wurden.

Als Besonderheit wurden alle bis ca. 1985 produzierten Timiş2-Züge in der 1969 für Timişora konzipierten Lackierung creme-dunkelgelb-weiß an die übrigen Betriebe ausgeliefert (inklusive der drei Züge für Sibiu), erst die Züge für die in der zweiten Hälfte der 1980er-Jahre neueröffneten Straßenbahnbetriebe (Craiova, Cluj-Napoca, Ploieşti und Reşita) wurden in individuellen Farbgebungen lackiert. Allerdings lackierten fast alle Betriebe ihre Züge im Laufe der Jahre in individuelle Hausfarben um, so dass die Ursprungslackierung ab Mitte der 1990er-Jahre nur noch in Timişoara selbst anzutreffen war (und vereinzelt auch noch in Brăila, dort allerdings nachträglich um individuelle dunkelgrüne Zierstreifen ergänzt).

Modifikationen im Laufe der Jahre

Timişoara im Oktober 1989: Wagen 344 (Baujahr 1988) im modifizierten Lackierungsschema der späten 1980er-Jahre

Ebenfalls sehr charakteristisch für die Timiş2-Züge war war die Tatsache, dass sie über den vergleichsweise langen Produktionszeitraum von 21 Jahren nahezu unverändert produziert wurden (und deshalb insbesondere in den 1980er-Jahren technisch gesehen bereits völlig veraltet waren). Modifikationen gab es nur an bestimmten Details die im folgenden aufgeführt sind (unterschiedliche Typenbezeichnungen wurden für die verschiedenen Varianten jedoch nicht verwendet):

  • Die zuerst gebauten Züge (bis mindestens Zug 234–4 hatten nur auf der Fensterseite Klappfenster, nicht jedoch auf der Türseite (zur Vermeidung von Zugluft). Bei den später gebauten Zügen wurden dann jedoch auf beiden Seiten Klappfenster eingebaut.
  • Die ersten 14 Timiş2-Züge (davon 13 für Timişoara selbst und einer für Oradea) wurden mit einer elektrischen Ausrüstung der deutschen Firma Kiepe Elektrik aus Düsseldorf ausgestattet. Anfang des Jahres 1974 kündigte ELTIM dieses Joint Venture jedoch bereits wieder auf und stellte ab dem 15. produzierten Zug (244–14 für Timişoara) auf einheimische Elektrik um.
  • Zunächst wurden in die Timiş2-Züge zweigeteilte Sitze eingebaut (Lehne und Sitzfläche voneinander getrennt). Nach ca. fünf Jahren (vermutlich ab Zug 261–31, Baujahr 1975) baute man in die Timiş-Züge dann statt der zweigeteilten Sitze jedoch aus einem Stück bestehende Kunststoff-Sitzschalen ein.
  • Ab 1978 begann man damit die Wagenschürzen der Züge im Bereich der mit Drehgestelle mit Aussparungen zu versehen. Diese sollten die Wartung der Drehgestelle erleichtern (vereinfachter Zugang). Später wurden dann in den meisten Betrieben auch die älteren Züge nachträglich noch mit diesen Aussparungen versehen.
  • Ab 1979 erhielten die Züge statt der bisherigen kleinen Liniennummernanzeige (die auf den Wagenkasten aufgesetzt wurde) eine neue breite Liniennummernanzeige welche oberhalb der Fahrerkabine in den Wagenkasten integriert wurde. Ebenfalls ab diesem Zeitpunkt versah man die Wagen mit zwei Haltegriffen aus Plastik welche unterhalb der Frontscheibe montiert wurden.
  • Ab 1982 oder 1983 verbaute man statt der bisher verwendeten Klappfenster (welche im oberen Fensterviertel gekippt werden konnten) Schiebefenster (welche in der oberen Fensterhälfte zur Seite geschoben werden konnten).
  • Ebenfalls ab Ende der 1970er-Jahre bzw. Anfang der 1980er-Jahre (genauer Zeitpunkt unbekannt) erhielten die Timiş2-Wagen im Innenraum eine neue Beleuchtung, es wurden fortan statt der bisher verwendeten wenigen langen und durchgehenden Leuchtröhren mehrere kurze Leuchtröhren verbaut. Außerdem wurden die bisher blanken Haltestangen im Innenraum fortan mit grünen (bzw. später grauen) Plastikfolien überzogen.
  • Im weiteren Verlauf der 1980er-Jahre erließ die rumänische Regierung Restriktionen beim Kauf ausländischer Rohmaterialien. Infolgedessen mussten bestimmte aus dem Ausland bezogene Metalle durch einheimischen Stahl ersetzt werden, so durfte z. B. beim Bau von Straßenbahnen und Bussen kein Aluminium mehr verwendet werden. Von diesem Problem waren auch die Produktion der Timiş2-Züge massiv betroffen, diese Restriktion führte unter anderem dazu dass die älteren Züge qualitativ besser waren als die zuletzt produzierten Fahrzeuge (und viele der zuletzt gebauten Fahrzeuge nach nur wenigen Einsatzjahren wieder ausgemustert wurden).
  • Nur bei einigen Züge wurden im Bereich der (vom Fahrgastraum abgeschlossenen) Fahrerkabine Schiebefenster eingebaut, diese konnten zur besseren Belüftung der Fahrerkabine in der oberen Fensterhälfte geöffnet werden. Doch weder die ersten noch die letzten produzierten Züge verfügen über dieses Merkmal, wieviele Züge in dieser Variante geliefert wurden (bzw. ob es später diesbezügliche Umbauten gab) ist unklar.

Wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen und Konkurrenzsituation

Literatur

  • Dorin Sarca, Gh. Radulovici: Centenarul tramvaielor din Timişoara, Monografie 1869−1969. Timişoara 1969. 
  • 1869−1994, 125 de ani de circulaţie cu tramvaiul în Timişoara, Monografie. Timişoara 1994. 

Weblinks


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