- Toni Merkens
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Nikolaus Anton „Toni“ Merkens (* 21. Juni 1912 in Köln; † 20. Juni 1944 in Wildbad) war ein deutscher Radrennfahrer. 1936 wurde er Olympiasieger im Sprint.
Inhaltsverzeichnis
Radsportkarriere
Merkens machte eine Ausbildung zum Fahrradmechaniker bei Fritz Köthke, einem seinerzeit namhaften Rahmenbauer in Köln. 1933 gewann er seinen ersten Deutschen Meistertitel im Sprint. 1934 konnte er diesen Erfolg wiederholen und gewann auch bei den Offenen Britischen Meisterschaften sowie beim Grand Prix de Paris. Bei den Bahn-Weltmeisterschaften im selben Jahr in Leipzig belegte er den vierten Platz. 1935 gewann er erneut die Meisterschaft im Sprint von Deutschland und Großbritannien sowie den Pariser Grand Prix.
Bei den Weltmeisterschaften 1935 in Brüssel konnte Merkens ebenfalls den Titel erringen, als er im Finale den Niederländer Arie van Vliet mit 2:1 Läufen besiegen konnte. 1936 bei den Olympischen Spielen in Berlin galt Merkens nach der erfolgreichen Saison 1935 als Favorit. Im Finale traf er erneut auf van Vliet. Merkens siegte in beiden Läufen, die Niederländer legten aber gegen die Wertung des ersten Laufs Protest ein, weil Merkens van Vliet behindert habe. Die Jury entschied, dass der Lauf gewertet werden solle, aber Merkens wegen Verlassens der Fahrlinie eine Geldstrafe von 100 Goldfranken bezahlen müsse.
Unmittelbar nach den Olympischen Spielen 1936 trat Merkens ins Profilager über. 1937 und 1939 wurde er Deutscher Vizemeister im Sprint. 1940 wurde er Deutscher Meister der Steher, 1941 Vizemeister; 1942 wurde Merkens dann auch bei den Profis Deutscher Meister im Sprint sowie erneut Vizemeister bei den Stehern.
Tod im Lazarett
1942 wurde Merkens eingezogen. An der Ostfront traf ihn ein Granatsplitter zwischen Herz und Lunge. 1944 erkrankte er in einem Lazarett in Wildbad an Hirnhautentzündung und starb.[1]
Gedenken
Im Münchener Olympiapark führt der Toni-Merkens-Weg vom Olympiastadion zum Radstadion; das Radstadion, das inzwischen als Event-Arena genutzt wird, hat die Adresse Toni-Merkens-Weg 4. Vor dem Radstadion Köln erinnert die „Olympiaeiche“ an Merkens, die er mit seinem Olympiasieg geschenkt bekommen und dort selbst gepflanzt hatte. Ein Gedenkstein mit der Inschrift „Wachse zur Ehre, rufe zur weiteren Tat“, der 1948 errichtet wurde, erinnert an ihn.
Einzelnachweise
- ↑ Horst Nordmann/Fritz und Mika Hahn: Kölsche Zweiradgeschichten. Pioniere, Rennfahrer, Schicksale, Köln 2003, S. 128
Literatur
- Volker Kluge: Olympische Sommerspiele. Die Chronik I. Berlin 1997 ISBN 3-328-00715-6
- Pascal Sergent, Guy Crasset, Hervé Dauchy: Mondial Encyclopedie Cyclisme. Band 3 G-P herausgegeben 2000 von der UCI ISBN 90-74128-73-4
Weblinks
- Fotos
- Toni Merkens in der Datenbank von Sports-Reference.com (englisch)
- Toni Merkens in der Datenbank von Radsportseiten.net
Olympiasieger im Sprint1896: Paul Masson | 1900: Georges Taillandier | 1920: Maurice Peeters | 1924: Lucien Michard | 1928: Roger Beaufrand | 1932: Jacobus van Egmond | 1936: Toni Merkens | 1948: Mario Ghella | 1952: Enzo Sacchi | 1956: Michel Rousseau | 1960: Sante Gaiardoni | 1964: Giovanni Pettenella | 1968: Daniel Morelon | 1972: Daniel Morelon | 1976: Anton Tkáč | 1980: Lutz Heßlich | 1984: Mark Gorski | 1988: Lutz Heßlich | 1992: Jens Fiedler | 1996: Jens Fiedler | 2000: Marty Nothstein | 2004: Ryan Bayley | 2008: Chris Hoy
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