Torzym

Torzym
Torzym
POL Torzym COA.svg
Torzym (Polen)
Torzym
Torzym
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Lebus
Landkreis: Sulęcin
Gmina: Torzym
Fläche: 9,11 km²
Geographische Lage: 52° 18′ N, 15° 5′ O52.315.083333333333Koordinaten: 52° 18′ 0″ N, 15° 5′ 0″ O
Höhe: 54 m n.p.m
Einwohner:

2462
(31. Dez. 2010)[1]

Postleitzahl: 66-235
Telefonvorwahl: (+48) 68
Kfz-Kennzeichen: FSU
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DK 2/A 2: BerlinWarschau
Schienenweg: PKP-Linie 3: BerlinWarschau
Nächster int. Flughafen: Posen-Ławica
Gemeinde
Gemeindeart: Stadt- und Landgemeinde
Gemeindegliederung: 24 Ortschaften
21 Schulzenämter
Fläche: 374,9 km²
Einwohner:

6774
(31. Dez. 2010) [2]

Bevölkerungsdichte: 18 Einw./km²
Gemeindenummer (GUS): 0807053
Verwaltung (Stand: 2007)
Bürgermeister: Ryszard Stanulewicz
Adresse: ul. Wojska Polskiego 32
66-235 Torzym
Webpräsenz: www.torzym.pl

Torzym [ˈtɔʒɨm] (deutsch: Sternberg in der Neumark/Sternberg (Nm.)) ist eine polnische Stadt im Powiat Sulęciński der Woiwodschaft Lebus in der Neumark mit knapp 2.500 Einwohnern und zudem Sitz der gleichnamigen Stadt- und Landgemeinde.

Inhaltsverzeichnis

Geografische Lage

Die Stadt liegt 36 km östlich von Frankfurt (Oder) am Eilangsee (Jezioro Torzymskie) und der ihn durchfließenden Eilang (Ilanka) auf 91 m ü. N.N.

Geschichte

Bei der Besiedlung des Lebuser Landes durch das Erzbistum Magdeburg in der Mitte des 13. Jahrhunderts entstand an der Kreuzung der Straßen von Crossen nach Zantoch und von Lebus über Frankfurt nach Polen eine Burg, deren Namensgeber der damalige Erzbischof von Magdeburg, Konrad II. von Sternberg gewesen sein wird. Im Jahre 1287 wurde die Gegend an die Markgrafen von Brandenburg verpfändet. Die erste schriftliche Erwähnung Sternbergs stammt jedoch erst von 1300. Seit 1313 wurde der Name der Burg auf das ganze Brandenburger Land östlich der Oder übernommen. Schon im 15. Jahrhundert gibt es keine Nachrichten mehr über die Burg Sternberg. Ihre Lage ist nicht eindeutig feststellbar; wahrscheinlich lag sie an der Eilang, etwa 3 km nordwestlich der Stadt, wo der Flurname Altes Haus an eine frühere Bebauung erinnert.

Im Jahre 1375 erhielt die am Ufer des Eilangsees entstandene Siedlung Sternberg Stadtrecht. Die Markgrafen belehnten im Jahre 1450 die Herren von Winning mit Sternberg, in deren Besitz die Stadt bis 1724 verblieb. Im Ort bestanden mehrere Rittergüter, zu denen fünf Vorwerke und drei Mühlen an der Eilang gehörten. Da sich der Boden für Ackerbau nicht besonders eignete, spielte in Sternberg die Viehzucht eine größere Rolle. Insbesondere war es aber der Viehhandel, der die Stadt bekannt machte, in Sternberg wurden jährlich drei Viehmärkte abgehalten. Die günstige Verkehrslage an der Verbindungsstraße von Frankfurt nach Posen ließ in der Stadt eine Brauerei und eine Schnapsbrennerei entstehen.

Sternberg um 1900

Bereits im Jahre 1800 besaß Sternberg keinerlei Stadtbefestigungsanlagen mehr und war nur umzäunt. 1834 entstand ein Kirchenneubau im Stile von Schinkel. Mit der Einweihung der Eisenbahnverbindung zwischen Frankfurt und Posen erhielt Sternberg 1869 einen Bahnanschluss. Von 1818 bis 1873 gehörte die Stadt dem Landkreis Sternberg an, war aber zu keiner Zeit Kreissitz. Seit der Teilung des Kreises war Sternberg dem bis 1945 bestehenden Landkreis Oststernberg zugeordnet.

Nach dem Ersten Weltkrieg entwickelte sich Sternberg zu einem Naherholungszentrum. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt 1945 zu 85 % zerstört. Nach Kriegsende kam sie zu Polen. Die Einwohner wurden vertrieben und der Ort mit Polen besiedelt. Er erhielt den Namen Torzym; im gleichen Jahr verlor er seine Stadtrechte.

Seit 1994 ist Torzym wieder eine Stadt. Neben der Land- und Forstwirtschaft spielt in Torzym die Naherholung wieder eine große Rolle. In der Stadt sind ein Industriebetrieb der Elektrotechnik und ein Baustoffwerk ansässig. Weiterhin gibt es eine Klinik zur Heilung von Tbc-Erkrankungen.

Wildenhagen (Lubin)

Im früheren Ortsteil Wildenhagen kam am 31. Januar 1945 angesichts der vorrückenden Roten Armee zu einem Massenselbstmord, mehr als ein Viertel der etwa 300 Bewohner des Ortes ging in den Tod. Darüber wird als Die Nacht von Wildenhagen berichtet. [3][4]

Einwohnerentwicklung

  • 1801: 754 Einwohner
  • 1885: 1.568
  • 1900: 1.636
  • 1925: 2.112
  • 1933: 1.936
  • 1939: 2.158

Gmina Torzym

Die Stadt- und Landgemeinde (gmina miejsko-wiejska) Torzym umfasst ein Gebiet von 375 km² mit 7.080 Einwohnern.

Zur Gmina Torzym gehören folgende Orte:

  • Bargów (Bergen), Bielice (Beelitz), Bobrówko (Biberteich), Boczów (Bottschow), Dębrznica (Döbbernitz), Drzewce (Leichholz), Drzewce Kolonia (Kolonie Leichholz), Garbicz (Görbitsch), mit den Vorwerken Szarlatka (Charlottenfeld), und Augustynów (Augustenhof), Grabów (Grabow), Gądków Mały (Klein Gandern), Gądków Wielki (Groß Gandern), Koryta (Koritten), Kownaty (Kemnath), Lubin (Wildenhagen), Lubów (Laubow), Mierczany (Hildesheim), Pniów (Pinnow), Prześlice (Schönwalde), Tarnawa Rzepińska (Tornow), Torzym (Sternberg), Walewice (Wallwitz), Wystok (Klauswalde),

Verweise

Siehe auch

Weblinks

Fußnoten

  1. Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 10. Juli 2011.
  2. Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 10. Juli 2011.
  3. Die Nacht von Wildenhagen. Dokumentation, Deutschland 2005, WDR, 16:9, 52 Min. Regie: Carmen Eckhardt online-Rezension
  4. Wlodzimierz Nowak: Die Nacht von Wildenhagen - Zwölf deutsch-polnische Schicksale. Aus dem Polnischen von Joanna Manc, Eichborn, 2009, ISBN 978-3-8218-5829-6. (online-Rezension).

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Torzym — Infobox Settlement name = Torzym image shield = POL Torzym COA.svg pushpin subdivision type = Country subdivision name = POL subdivision type1 = Voivodeship subdivision name1 = Lubusz subdivision type2 = County subdivision name2 = Sulęcin… …   Wikipedia

  • Torzym — Original name in latin Torzym Name in other language Sternberg, Sternberg Neumark, Torun Lubuski, Toru Lubuski, Tozhim, Тожим State code PL Continent/City Europe/Warsaw longitude 52.31331 latitude 15.08243 altitude 94 Population 2466 Date 2010 10 …   Cities with a population over 1000 database

  • Gmina Torzym — Infobox Settlement name = Gmina Torzym other name = Torzym Commune settlement type = Gmina total type = Total image shield = POL Torzym COA.svg subdivision type = Country subdivision name = POL subdivision type1 = Voivodeship subdivision name1 =… …   Wikipedia

  • Bielice (Torzym) — Bielice Hilfe zu Wappen …   Deutsch Wikipedia

  • Sternberg (Neumark) — Torzym …   Deutsch Wikipedia

  • Debrznica —   Village   …   Wikipedia

  • Drzewce, Lubusz Voivodeship — For other places with the same name, see Drzewce (disambiguation). Drzewce   Village   …   Wikipedia

  • Drzewce-Kolonia, Lubusz Voivodeship — See also: Drzewce Kolonia, Lublin Voivodeship Drzewce Kolonia   Village   …   Wikipedia

  • Mierczany —   Village   …   Wikipedia

  • Гмина Тожим — Gmina Torzym Герб Страна:  Польша Повят:  Суленцинский повят Глава:  Рышард Станулевич Площадь:  374,87 км² …   Википедия

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”