Trendfolgeindikator

Trendfolgeindikator

Trendfolgeindikatoren messen, ob der Auf- oder Abwärtstrend eines Wertes noch intakt ist. Der am häufigsten verwendete Trendfolgeindikator ist dabei der sogenannte MACD.[1] Dieser Indikator setzt sich aus verschiedenen, komplex berechneten Durchschnittswerten des beobachteten Kurses zusammen. Daraus entsteht der Indikator selbst und eine Signallinie. Überkreuzt der Indikator diese Signallinie nach oben, liegt ein Kaufsignal vor. Damit wird angezeigt, daß ein vorher bestehender Abwärtstrend beendet ist und nun ein Kursanstieg folgen wird. Fällt der Indikator unter diese Signallinie, wird ein Verkaufssignal erzeugt, das heißt: der Aufwärtstrend ist zu Ende, ein Abwärtstrend kann beginnen. Die trendgerichtete Ausbildung immer neuer Extremwerte bei den Kursen, die sich im Indikator nicht mehr widerspiegeln (Divergenz), indiziert die Abschwächung des Trends.

Zusätzlich zu Trendfolgeindikatoren sind Trendintensitätsindikatoren zu betrachten. Der ADXR ist hierbei einer der bekanntesten. Er zeigt ausschließlich an, ob ein Trend vorliegt oder nicht. Die Trendrichtung hingegen muss man danach zum Beispiel anhand des MACD ablesen. Die Interpretation des ADXR ist dabei sehr einfach:

• Steigt die ADXR-Linie an, besteht ein Trend,

• fällt sie, ist kein Trendverhalten mehr vorhanden, eine Investition egal ob auf fallende oder steigende Kurse dann wenig lukrativ.

Trendfolgende Indikatoren bezeichnen eine Klasse von Indikatoren aus dem Bereich der Chartanalyse (auch technische Analyse genannt).

Die Kursverläufe von Aktiencharts weisen häufig so genannte Trends auf. Dabei handelt es sich um Phasen in denen sich im Aktienkurs immer wieder neue Extrempunkte ausbilden. Bei aufeinanderfolgenden Hochpunkten spricht man von einem Aufwärtstrend, bei einer Folge von Tiefpunkten entsprechend von einem Abwärtstrend (siehe Abschnitt "Definition des Trends" im Artikel Chartanalyse).

Indikatoren werden dazu verwendet, Kursverläufe zu quantifizieren, um diese hinsichtlich bestimmter Eigenschaften auf die dafür relevanten Informationen zu reduzieren. Trendfolgende Indikatoren eignen sich insbesondere dazu, bestehende Trends besser kenntlich zu machen.

Dax Kursverlauf (schwarz) mit dem gleitenden Durchschnitt (blau) der letzten 38 Tage

Einer der bekanntesten Trend folgenden Indikatoren ist der gleitende Durchschnitt (GD abgekürzt)[2]. Der GD-38 besteht beispielsweise aus dem Mittelwert der letzten 38 Kurse. Befindet sich eine Aktie nun in einem Aufwärtstrend, steigt der gleitende Durchschnitt ebenfalls. Aktienkurse unterliegen gewissen Schwankungen, wodurch es schwer sein kann den aktuellen Trend zu erkennen. Der gleitende Durchschnitt stellt eine Glättung des bisherigen Kursverlaufs dar und ermöglicht es, den vorherrschenden Trend leicht abzulesen.

Es gilt zu beachten, dass Trend folgende Indikatoren, wie der Name bereits sagt, einem bestehenden Trend folgen. Das bedeutet, dass sie auf Änderungen im Trend nur verzögert reagieren und diese in der Regel nicht sofort anzeigen. Des Weiteren stellen sie keine Projektion in die Zukunft dar.

In Phasen in denen kein eindeutig vorherrschender Trend existiert (zum Beispiel in einer Seitwärtsbewegung) liefern Trend folgende Indikatoren im Allgemeinen nur schlechte Ergebnisse. Aus diesem Grund werden sie häufig in Kombination mit Oszillator-Indikatoren (Momentum Oszillatoren) wie dem Relative Strength Index[3] eingesetzt.

Einzelnachweise

  1. MACD
  2. Gleitende Durchschnittslinie
  3. RSI

Quellen

  • John J. Murphy: Technische Analyse der Finanzmärkte. Inkl. Workbook. Grundlagen, Strategien, Methoden, Anwendungen. München 2006, ISBN 3-89879-062-2.

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