Barmer Bahnhof

Barmer Bahnhof
Bahnhof Wuppertal-Barmen

Der Bahnhof Wuppertal-Barmen (auch Barmer Bahnhof genannt) ist ein Wuppertaler Haltepunkt und ehemaliger Bahnhof an der Bahnstrecke Elberfeld–Dortmund. Das Empfangsgebäude steht unter Denkmalschutz. Ursprünglich war er der Hauptbahnhof der bis 1929 selbstständigen Stadt Barmen. Vor dem Krieg war er eine wichtige Schnellzugstation und hatte eine große Güterabfertigung, die Bedeutung verringerte sich nach dem Krieg zu Gunsten des Oberbarmer Bahnhof und spätestens seit der Umbenennung des Elberfelder in den Wuppertaler Hauptbahnhof.

Inhaltsverzeichnis

Empfangsgebäude

Westliche Ansicht
Die Uhr des Bahnhofs

Der rechteckige Muschelkalkbau in neoklassizistischen Formen ist neunachsig mit Pilastergliederung, dazwischen mit rundbogigen Fenstern über dem Sockelgeschoss. Von den beiden seitlich vorgezogenen fünfachsigen Risaliten mit vorgelagerten ionischen Säulen ist nach dem Krieg nur noch der rechte erhalten geblieben. Über diesem Gebäudeflügel erhebt sich ein Portal mit flachem Dreiecksgiebel, hochrechteckigen Fenstern und Okuli in den Wandfeldern unter dem Gebälk. In dem Giebeldreieck befindet sich ein kleines Halbrundfenster. Die mittlere Achse ist durch eine Uhr verziert, deren Buchstaben „Wuppertal Barmen“ die Ziffern ersetzen.

Geschichte

Ein erstes Empfangsgebäude wurde mit der Eröffnung der Strecke am 9. Oktober 1847 als Bahnhof Barmen von der Bergisch-Märkischen Eisenbahngesellschaft in Betrieb genommen. 1905 erfolgte die Umbenennung in Barmen Hauptbahnhof.[1]

Das heute nur teilweise erhaltene Empfangsgebäude an der Winkler Straße ist ein Neubau von 1913 (nach anderer Quelle 1910[2]). Der erste Bau stand ein wenig östlicher und wurde abgerissen. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude stark beschädigt.

Das Empfangsgebäude wurde am 1. Juli 1988 in die Denkmalliste eingetragen. Im März 1991 eröffnete eine Gaststätten- und Veranstaltungsgesellschaft mit Alfred Biolek an der Spitze die Diskothek Barmer Bahnhof in den Räumen. In den 1990er Jahren war sie eine der größten im Tal. Aufgrund von Brandschutzauflagen, die mit hohen Investitionen verbunden waren, musste im Juni 2001 der Betrieb eingestellt werden.

Ende 2007 zeichnet sich eine Entwicklung in dem nun lange ungenutzten Gebäude ab.[3] Nach dem Konzept eines Investors soll dort eine gehobene Gastronomie angesiedelt werden.[4] Nach einem Jahr Verhandlung wird der Investor für rund eine halbe Million Euro die Immobilie übernehmen und nach seinen Schätzungen rund zwei Millionen in den Umbau investieren.[5] Ende Januar 2008 gab es aber Unsicherheit über die Zukunft dieses Projektes, die Westdeutsche Zeitung will an Informationen gekommen sein, dass der Investor insolvent sei.[6]

Am 25. August 2008 hat der Wiener Opernstar Kurt Rydl den Barmer Bahnhof für 540.000 Euro gekauft. Bauliche Maßnahmen an der Fassade sowie im Innenraumbereich sollen den Bahnhof wieder ansehnlich machen. Für die Räumlichkeiten sind ein Restaurant der gehobeneren Klasse und eine Drogerie geplant, außerdem werden Mieter aus kunstnahen Bereichen gesucht. Der Kiosk soll ebenfalls erhalten bleiben, zumal der Besitzer der Schwager des Käufers ist.[7]

Am 8. Dezember 2008 lud der neue Besitzer zur Pressebesichtigung in den Barmer Bahnhof ein. Dabei verriet Rydl, dass er den Bahnhof ohne genaue Kenntnis über das Gebäude gekauft habe. Nur der Nähe zum Opernhaus, des Bahnbetriebes und der familiären Beziehung wegen hätte er sich für den Kauf entschieden. Die sichtbaren Arbeiten am Dach, dem Absperrzaun zu den Gleisen und die Rodung des kleinen Baumbestandes waren nur die ersten Schritte hin zu einem Kulturbahnhof. Jedoch habe Rydl keine Eile bei seinem Vorgehen eine hochwertige Gastronomie einzurichten sowie die 600 m² im Obergeschoss eventuell zu einer kleinen Spielstätte der Wuppertaler Bühnen umzubauen. Die Brandschutzbestimmungen, welche der Grund für die Schließung der ehemaligen Disko von Alfred Biolek war, ließen jedoch höchstens 199 Zuschauer zu.[8]

Heutige Nutzung

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. NRWbahnarchiv+Info von André Joost
  2. [1]
  3. Neues Leben im Barmer Bahnhof, Remscheider General-Anzeiger (Online) vom 13. November 2007
  4. Barmer Bahnhof: Fällt der Startschuss schon am 19. Juni?, Westdeutsche Zeitung (Online) vom 22. Dezember 2007
  5. Wuppertaler Rundschau vom 28. November 2007
  6. Vorwürfe: Barmer Bahnhof – Zwölf Haftbefehle gegen Investor, Westdeutsche Zeitung (Online) vom 26. Januar 2008
  7. Opernstar kauft Barmer Bahnhof, Westdeutsche Zeitung (Online) vom 27. August 2008
  8. Barmer Bahnhof eröffnet mit Wiener Opernstar, Westdeutsche Zeitung (Online) vom 9. Dezember 2008

Literatur

Weblinks

Linien
Wuppertal-Unterbarmen S-Bahn S 8
E–D
Wuppertal-Oberbarmen

51.2672222222227.19444444444457Koordinaten: 51° 16′ 2″ N, 7° 11′ 40″ O


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