Barnimer Busgesellschaft mbH

Barnimer Busgesellschaft mbH
Barnimer Busgesellschaft mbH
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Basisinformationen
Unternehmenssitz Eberswalde
Webpräsenz www.bbg-eberswalde.de
Bezugsjahr 2007
Eigentümer Landkreis Barnim
Geschäftsführer Frank Wruck
Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg
Beschäftigte 191
Linien
Bus 55
Anzahl Fahrzeuge
Omnibus 120
Statistik
Fahrgäste 9,5 Mio. pro Jahr
Fahrleistung 4,6 Mio. km pro Jahr
Einzugsgebiet 2060 km²
Einwohner im
Einzugsgebiet
0,2 Mio.
Sonstige Betriebseinrichtungen
Betriebshöfe 3
Historischer ŠKODA 9 Tr Obus in Eberswalde
ÖAF Gräf & Stift GE 110 M16-Obus in Eberswalde

Die Barnimer Busgesellschaft mbH (BBG) ist der Betreiber des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) im Landkreis Barnim und der Region Bad Freienwalde im Landkreis Märkisch-Oderland. Der Betriebssitz befindet sich in Eberswalde. Die Gesellschaft ist auch für den Betrieb eines der letzten Oberleitungsbus-Netze in Deutschland zuständig. Neben Eberswalde gibt es in Deutschland nur noch in Solingen und Esslingen am Neckar einen Obus-Betrieb.

Inhaltsverzeichnis

Das Unternehmen

Geschichte

Nach der Auflösung des Kommunalen Wirtschaftsunternehmens (KWU) wurde am 1. Mai 1951 der „VEB Verkehrsbetriebe Eberswalde“ als eigenständiger Betrieb gegründet. Am 1. April 1953 erfolgte die Gründung des „VEB Kraftverkehr Eberswalde“, der neben dem regionalen Personentransport auch für den Speditionsverkehr zuständig war. Am 1. Januar 1963 wurde der Kraftverkehrsbetrieb in Bad Freienwalde und am 30. Juni 1963 der Betrieb in Bernau dem Kraftverkehr in Eberswalde unterstellt.

Mit dem Zusammenschluss der Städte Eberswalde und Finow am 22. März 1970 war es erforderlich, ein neues System für den innerstädtischen Nahverkehr zu schaffen, um den Bedürfnissen der Bürger der neuen Stadt gerecht zu werden. In Vorbereitung dieser Neuordnung wurde der „VEB Verkehrsbetriebe Eberswalde“ zum 1. Januar 1970 als neuer Zweigbetrieb dem „VEB Kraftverkehr Eberswalde-Finow“ angegliedert. Am 1. Juli 1970 verlor der Betrieb einen wichtigen Teil seiner Entscheidungsfreiheit, als er Teil des bezirklich geleiteten „VEB Verkehrskombinat Frankfurt (Oder)“ wurde.

Kurz vor Beginn der Währungsunion zwischen der DDR und der Bundesrepublik erfolgte am 28. Juni 1990 die Herauslösung des von der Treuhandanstalt verwalteten „VEB Kraftverkehr Eberswalde-Finow“ aus dem Kombinat und die Umwandlung in eine Kapitalgesellschaft mit dem Namen „Verkehrs- und Speditionsgesellschaft mbH“. Am 20. Juli 1992 wurde die Gesellschaft rückwirkend zum 1. Januar 1992 in zwei Kapitalgesellschaften aufgeteilt - die „Barnimer Busgesellschaft mbH“ als Betreiber des ÖPNV und die „Eberswalder Speditionsgesellschaft mbH Dettendorfer und Partner“ als Betreiber des Güterverkehrs. Die Betriebsteile in Bernau und Bad Freienwalde blieben der Barnimer Busgesellschaft als Zweigniederlassungen erhalten. Am 4. August 1997 trat das Unternehmen dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) bei, dessen Start am 1. April 1999 erfolgte.

Kennzahlen

Die Barnimer Busgesellschaft mbH (BBG) erbringt primär Verkehrsleistungen im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Dabei bedient sie auf 55 Stadt- und Regionallinien den gesamten Landkreis Barnim und die Region Bad Freienwalde im Landkreis Märkisch-Oderland. Dieses Angebot wird durch die 191 Mitarbeiter und Auszubildenden sowie den Fuhrpark der drei Betriebsbereiche in Bad Freienwalde, Bernau und Eberswalde täglich realisiert. Der Hauptsitz des Unternehmens befindet sich in der Poratzstraße 68 in Eberswalde. Die Fahrzeugflotte besteht aus 120 eigenen Bussen, darunter 15 Obusse. Weitere 23 Fahrzeuge gehören Gelegenheitsgesellschaften. 9,5 Millionen Fahrgäste befördert die Barnimer Busgesellschaft pro Jahr, 4,6 Millionen Kilometer legen die Busse der BBG dabei zurück.

Oberleitungsbus in Eberswalde

Oberleitungsbus Eberswalde
Legende
Neue Straße
Clara-Zetkin-Weg
zum Betriebshof
Nordend
Dr.-Gillwald-Höhe
Rosengrund
Bahnstrecke Eberswalde–Frankfurt
Ackerstraße
Leibnizviertel / Robert-Koch-Straße
Finowkanal
Ostend
Karl-Bach-Straße / Sommerfelder Straße
Saarstraße
Freienwalder Straße nur stadtauswärts
Gertraudenstraße / Am Friedhof
Schneiderstraße
Am Markt
Friedrich-Ebert-Straße
Karl-Marx-Platz
Grabowstraße
Hauptbahnhof
Bahnstrecke Berlin–Szczecin
Schöpfurter Straße
Werbelliner Straße / Westend-Kino
Boldtstraße
Kranbau / Sportzentrum Westend
Eisenspalterei nur stadteinwärts
Eisenspalterei
Gemarkungsgrenze Eberswalde / Finow
Wolfswinkel
Forsthaus
Schönholzer Straße / Kleiner Stern
Spechthausener Straße
Uckermarkstraße / Barnimer Heide
Zum Specht / Frankfurter Allee
Potsdamer Allee
Brandenburger Allee
Waldhäuschen

Geschichte

Nachdem 1901 mit der Gleislosen Bahn Eberswalde schon einmal ein Obus-Betrieb in Eberswalde existierte, ersetzte der Obus ab dem 3. November 1940 die Städtische Straßenbahn Eberswalde, sie war vom 1. September 1910 bis zum 2. November 1940 in Betrieb. Die ersten zum Einsatz gekommenen MPE 1-Obusse besaßen ein Fahrgestell der MAN AG in Nürnberg. Die Aufbauten waren von der Firma Schumann aus Werdau in Sachsen. Die elektrische Steuerung des 61-Kilowatt-Doppelkollektormotors erfolgte über einen Feinstufen-Fahrschalter mit Doppelhub-Betätigung.

Von 1958 an wurden in Eberswalde auch O-Busse beschafft, die von dem tschechoslowakischen Hersteller Škoda in Ostrov nad Ohří stammten.

Von 1942 bis 1985 verkehrten die Obusse in Eberswalde in Zeiten starken Fahrgastandrangs mit Anhängern der Firmen Lindner, Ammendorf, vom Mähdrescherwerk Weimar, Waggonbau Bautzen und LOWA. Diese hatten meist die Bezeichnung W 700 oder W 701. Seit 1. Juli 1993 verkehren Niederflur-Obusse NGE 152 von Gräf & Stift in Eberswalde. Die Obusse fahren in zwei Linien von Nordend (Linie 861) und Ostend (Linie 862) zum Brandenburgischen Viertel und bewältigen den überwiegenden Teil des öffentlichen Verkehrs der Stadt. Die beiden Linien haben eine Länge von 37,2 Kilometer. Die 15 Obusse legen pro Jahr 870.500 Kilometer zurück und befördern dabei 4,2 Millionen Fahrgäste.

Streckeneröffnungen

  • 22. März 1901: Alsenplatz (heute Karl-Marx-Platz)-Bahnhof (nach drei Monaten stillgelegt)
  • 3. November 1940: Ostend-Westend
  • 5. April 1953: Zentrum-Nordend
  • 7. Oktober 1973: Straße der Jugend-Poratzstraße
  • 6. November 1987: Westend-Wohngebiet „Max Reimann“ (heute Brandenburgisches Viertel)
  • 2. Juli 1990: Ecke Spechthausener Straße/Leninstraße (heute Eberswalder Straße)-Kleiner Stern
  • 1. Juli 1993: Brandenburgisches Viertel-Kleiner Stern

Obustypen in Eberswalde

Linienbetrieb

  • 1901: umgebauter Pferdeomnibus
  • 1940–1957: MPE 1 mit Fahrgestell von MAN/Nürnberg und Aufbauten von der Firma Schumann aus Werdau in Sachsen
  • 1941–1961: Henschel/Kässbohrer KEO I (Kriegseinheitsbus Normgröße 1, MPE 1-Fahrgestell mit Elektroausrüstung der Siemens-Schuckert-Werke)
  • 1951–1968: LOWA W 600 vom VEB Waggonbau Werdau
  • 1953–1959: LOWA W 602a von LOWA Werdau und LOWA Ammendorf
  • 1958–1984: Škoda 8 Tr (Škoda Ostrov/ČSSR)
  • 1962–1988: Škoda 9 Tr (Škoda Ostrov/ČSSR)
  • 1984–1990: Škoda 14 Tr (Škoda Ostrov/ČSSR)
  • 1985–2000: Ikarus 280.93 mit Elektroausrüstung von Ganz
  • 1992–1995: ÖAF Gräf & Stift GE 110 M16 mit Elektroausrüstung der Firma Kiepe
  • 1992–1995: ÖAF Gräf & Stift GE 110/54/57/A
  • seit 1993: ÖAF Gräf & Stift NGE 152 M17 (erster Niederflur-Obus in Deutschland)
  • seit 1994: ÖAF Gräf & Stift NGE 152 M18

Von 1942 bis 1985 verkehrten die Obusse in Eberswalde in Zeiten starken Fahrgastandrangs mit Anhängern der Firma Lindner, Ammendorf, vom Mähdrescherwerk Weimar, Waggonbau Bautzen und LOWA. Diese hatten meist die Bezeichnung W 700 oder W 701.

Testbetrieb

  • 1989: ŠKODA 15 Tr (ŠKODA Ostrov/ČSSR - Testbetrieb für 5 Monate)
  • 1990: Daimler-Benz/AEG-O 405 GTD Duobus (am 11. Juni und 2. bis 5. November)
  • 2006: SOLARIS/DPO/CEGELEC 15AC (30. August bis 7. September)

Traditionsfahrzeuge

Die beiden Skoda- Modelle sind betriebsfähig und zugelassen, nur der 9 Tr war in Eberswalde im Linieneinsatz (1969-88)

  • seit 1995: ŠKODA 14 Tr Baujahr 1983
  • seit 1996: ŠKODA 9 Tr Baujahr 1969, Wiederinbetriebnahme 1999
  • seit 1996: Glaubschat AEG, Baujahr 1957
  • Daimler-Benz/Schumann/SSW O 10000
  • Henschel/Kässbohrer KEO II

Literatur

  • Ronald Krüger, Ulrich Pofahl, Mattis Schindler: Stadtverkehr Eberswalde. „Gleislose Bahn“ - Straßenbahn - Obus., GVE-Verlag, Berlin, 2000, ISBN 3-89218-058-X

Weblinks


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