Trojerhof

Trojerhof
Kapelle beim Trojerhof, Kiefersfelden
Trojerhof, Kiefersfelden, im Hintergrund der Brünnstein
Kapelle beim Trojerhof, Kiefersfelden

Der Trojerhof ist das älteste Bergbauerngehöft Bayerns mit Almcharakter. Er befindet sich oberhalb von Kiefersfelden unmittelbar an der österreichischen Grenze. Gegründet wurde der Trojerhof ca. 500 v. Chr. Die geschichtsträchtigen Gebäude mit Hofkapelle a. d. 17. Jh. sind original erhalten.

Der Flurname "Troi" ist keltischen Ursprungs, bedeutet "Viehsteig" und reicht bis ins 5. vorchristliche Jahrhundert zurück, also der Zeit der keltischen Landnahme. Bereits in einem herzoglichen Giltverzeichnis aus dem Jahr 1140 wird das Gut "ab dem Trayen" erwähnt, das u.a. einen Metzen als Haferabgabe zu leisten hatte. Auch im Salbuch der Falkensteiner, dem sog. "Codex Falkensteinensis" (zwischen 1133 u. 1193 aufgezeichnet), taucht die Schwaige "Trajen" (Trojer) auf, im Zusammenhang mit Käselieferungen an den Grafen sowie dem Aurburgischen Amtmann. Im 1240 entstandenen Salbuch des Wittelsbacher Herzogs Ludwig I. ist beim "Traien" bereits von "zwa swaigen", also zwei Schwaigen (Höfen) die Rede. Die Schwaige bestand von altersher aus 2 Gütern, von denen das eine im Gericht Aurburg lag (also im Gemeindegebiet von Kiefersfelden), das andere durch das Traínsjoch getrennt im Thierseer Gebiet. In einer Zusammenstellung der Almzinse im "Aurburger Salbuch" von 1478 wird u.a. die Unterberg-Alm aufgeführt, auf die auch der Trojerbauer auftreibt. 1618 wird ein "Mihlschlagl auf dem Giessenpach" hinter dem "Gfahl" (Wasserfall) genannt, das dem damaligen Trojerbauern, Christoph Trainer gehört. Beim Einfall österreichischer Truppen in das Gebiet des heutigen Kiefersfelden am 7. Dezember 1705, in Folge des Spanischen Erbfolgekrieges wurde das Trojer-Gut ausgeraubt und erlitt einen Schaden von 450 Gulden. 1738 bat der Trojerbauer Sebastian Krapf um obrigkeitliche Genehmigung zum Neubau eines Hofes auf seinem Grund. Die Grundherrschaft (Kloster Frauenchiemsee) war einverstanden, aber die Hofkammer München lehnte das Ansuchen ab, ehe es schließlich 1740 doch genehmigt wurde. So entstanden 2 Häuser, bewohnt wurde jedoch nur eines. Sebastian Krapf starb in den Kriegswirren des Österreichischen Erbfolgekrieges 1743. Welches der beiden Häuser das ältere ist, darüber gehen die Meinungen der Fachleute auseinander. 1810 erlosch auch für das Trojer-Gut die alte Grundherrschaft zum Kloster Frauenchiemsee und im Steuerkataster von 1815 wird das Anwesen mit einem Wert von 1010 Gulden aufgeführt.

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Fresken in der Kapelle

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