Tuvalu

Tuvalu
Tuvalu
Flagge Tuvalus
Wappen Tuvalus
Flagge Wappen
Wahlspruch: Tuvalu mo te Atua

(Tuvaluisch für „Acht Inseln für den allmächtigen Gott“)

Amtssprache Tuvaluisch und Englisch
Hauptstadt Funafuti
Staatsform parlamentarische Monarchie
Staatsoberhaupt Königin Elisabeth II.

vertreten durch Generalgouverneur Iakopa Italeli

Regierungschef Willy Telavi
Fläche 26 km²
Einwohnerzahl 10.000 (Juli 2010)[1]
Bevölkerungsdichte 390,2 Einwohner pro km²
Bruttoinlandsprodukt ca. 20 Mio. Euro (2005)[2]
Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner ca. 2.000 Euro (2005)[2]
Währung Australischer Dollar, Tuvaluischer Dollar
Unabhängigkeit 1. Oktober 1978
Nationalhymne Tuvalu mo te Atua
Zeitzone UTC +12
Kfz-Kennzeichen TUV
Internet-TLD .tv
Telefonvorwahl +688
Tuvalu in Oceania (small islands magnified).svg
Karte Tuvalus.png

Tuvalu (Fakavae Aliki-Malo i Tuvalu / Konstitutionelle Monarchie Tuvalu) ist ein Inselstaat im Stillen Ozean. Er ist als konstitutionelle Monarchie organisiert und Mitglied des Commonwealth of Nations. Hauptstadt ist das Atoll Funafuti und Regierungssitz das auf diesem Atoll gelegene Dorf Vaiaku.

Bis zur Unabhängigkeit am 1. Oktober 1978 hieß das Territorium Ellice Islands.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Tuvalu liegt im Südwesten des Pazifischen Ozeans, östlich von Papua-Neuguinea und nördlich von Neuseeland. Zu den umliegenden Inseln gehören die Salomonen, Nauru, Kiribati, Tokelau, Samoa, Wallis und Futuna, Fidschi und Vanuatu.

Mit einer Fläche von 25,66 Quadratkilometern ist Tuvalu nach der Vatikanstadt mit 0,44 km², Monaco mit 1,95 km² und Nauru mit 21 km² der viertkleinste Staat der Welt. Die Inseln Funafuti, Nanumea, Nui, Nukufetau, Nukulaelae und Vaitupu sind Atolle, ringförmige Korallenriffe, die eine Lagune umschließen, die wesentlich größer als die jeweilige Landfläche ist. Auf Nanumea gibt es sogar einen Süßwasserteich, was für Atolle extrem selten ist. Die übrigen Inseln sind ebenfalls Atolle, jedoch mit kleineren und teils abgeschlossenen Lagunen. Vaitupu besitzt zwei Lagunen, die nahezu vollständig von Land umgeben sind und nur durch enge Kanäle Verbindung mit dem Meer haben. Im Fall der Inseln Nanumanga, Niutao und Niulakita sind die Lagunen reine Binnengewässer ohne Verbindung zum Meer.

Die Inseln liegen an ihrem höchsten Punkt nur fünf Meter über dem Meeresspiegel. Da der Meeresspiegel aufgrund der globalen Erwärmung ansteigt, wurde befürchtet, die Inseln würden auf absehbare Zeit überschwemmt.[3][4] Die Regierung versuchte bereits, mit dieser Begründung für ihre Bevölkerung in Neuseeland und Australien Asyl zu beantragen. Ursprünglich sollten etwa 300 Menschen pro Jahr auswandern, wobei bereits rund 4.000 Bürger Tuvalus in Neuseeland leben. Neuseeland und Australien lehnten dies jedoch ab.

Der ursprünglich aus Tuvalu stammende Wissenschaftler Don Kennedy schlug Anfang 2006 vor, die Bevölkerung in Zukunft geschlossen auf die Fidschi-Insel Kioa umzusiedeln. Die damit verbundenen Kosten sollten die Industriestaaten als Verursacher der Klimaerwärmung übernehmen: „Wenn die Kultur unseres Inselstaates weiterleben soll, müssen die 9.000 Tuvaluer gemeinsam nach Kioa umziehen“.[5] Tuvalus damaliger Premierminister Maatia Toafa sowie sämtliche politischen Parteien Tuvalus übten an diesem Vorschlag Kritik. Die Evakuierung sei derzeit ein Vorhaben niedriger Priorität, da in den nächsten 30 Jahren kein Untergang zu erwarten ist. Des Weiteren präferiert Toafa einen Landerwerb in Neuseeland oder Australien und keine Umsiedlung auf eine Insel ohne ausreichende Infrastruktur.[5][6] Auswertungen von Satellitenbildern zufolge wurden die Inseln bzw. die zugehörigen Korallenriffe in den letzten 60 Jahren größer. Demnach wird das Ansteigen des Meeresspiegels derzeit durch Anspülungen und Sedimentierung mehr als ausgeglichen. Dies obwohl für den zunehmenden Straßen- und Hochbau einige Strände als Sandgruben genutzt werden. Allerdings ist ungewiss, ob die Sedimentationsrate auch mit dem beschleunigtem Meeresspiegelanstieg - um 18 bis 59 cm, wie er für die nächsten 90 Jahre bis 2100 prognostiziert wird (IPCC 2007) – mithalten kann. Zudem wird die Form der Inseln verändert, während an einer Stelle Land verloren gehe, wachsen die Inseln an anderen. Dies stelle nach Naomi Biribo eine große Herausforderung dar.[7][8] Weiter sind auch Maßnahmen gegen Überschwemmungen im Rahmen von Seebeben und Wirbelstürmen notwendig.

Geschichte

Sprachenforscher halten eine Besiedlung vor etwa 2000 Jahren für wahrscheinlich, die vor allem von den Inseln Tokelau und Samoa aus durch Polynesier erfolgte.

Der erste europäische Entdecker war Alvaro de Mendaña de Neyra aus Spanien. Er segelte 1567/68 westwärts über den Pazifik, sichtete die Insel Nui und nannte sie damals Islas del Jesus. In der Folgezeit wurden die Inseln von Tuvalu eher zufällig entdeckt und nicht weiter von ihren Entdeckern beachtet. 1819 entdeckte der US-Amerikaner Arent de Peyster, Kapitän eines britischen Handelsschiffes, die Insel Funafuti und nannte sie Ellice Island, zu Ehren des Kaufmanns und Besitzers der Fracht Edward Ellice. Später fand die Bezeichnung Ellice Islands Gebrauch für die gesamte Inselkette.

In den weiteren Jahrzehnten kamen immer mehr Europäer nach Tuvalu, hauptsächlich wegen des Walfangs und des Sklavenhandels. In den 1860ern brachte man 400 Menschen von Tuvalu als Arbeiter nach Peru. Andere wurden auf Plantagen der umliegenden Inseln verschleppt. Viele Einwohner starben auch an mitgebrachten Krankheiten.

1861 begann die Christianisierung mit dem ersten Missionar auf den Inseln. Die deutsche Firma Godeffroy & Sohn aus Hamburg begann die ersten Handelsbeziehungen mit den Einwohnern. 1877 kam Tuvalu unter dem damaligen Namen Ellice Islands unter britische Verwaltung und wurde 1892 Teil des britischen Protektorats Gilbert and Ellice Islands. 1915 wurden die Inseln offiziell eine Kolonie des britischen Empires.

Im Zweiten Weltkrieg eroberten die Japaner den Pazifik bis nach Kiribati, auf Tuvalu landeten allerdings die US-Amerikaner zuerst. Sie errichteten Flugfelder und Abwehrbunker auf den Inseln Funafuti, Nukufetau und Nanumea. Alle drei Inseln wurden von den Japanern bombardiert, allerdings ohne großen Schaden. Nach Kriegsende bildeten die Briten mit Tuvalu und den von den Japanern eroberten Inseln Kiribatis erneut die Kolonie Gilbert and Ellice Islands.

In den 1950ern wurde Niulakita zu Tuvalu eingegliedert. 1974 planten die Briten die Entlassung der Kolonie in die Unabhängigkeit mit der Installierung einer eigenen Regierung. Doch bald darauf drängten die Tuvaluer auf eine eigene Unabhängigkeit, um nicht unter kiribatischer Verwaltung zu landen. Die Briten veranlassten einen Volksentscheid, wobei 92 % der Tuvaluer dafür stimmten, dass die Tuvalu-Inseln einen eigenen Staat bilden sollen.

Am 1. Oktober 1978 wurden die einstigen Elliceinseln unter der neuen Bezeichnung Tuvalu ein souveräner Staat mit einer konstitutionellen Monarchie und gleichzeitig Mitglied des Commonwealth of Nations, die Gilbertinseln folgten ein Jahr später und wurden 1979 im Zusammenschluss mit weiteren Inseln zum unabhängigen Inselstaat Kiribati.

Tuvalu trat im Jahr 2000 den Vereinten Nationen bei.

Verwaltungsgliederung

Tuvalu ist in 9 Inseln gegliedert. Tuvalu bedeutet „Acht Inseln“, weil ursprünglich nur acht Inseln bewohnt waren und eigene Inselräte (gewählte Vertretungen) hatten. Die neunte (und südlichste) Insel, Niulakita, wurde erst 1949 mit Einwohnern der übervölkerten Insel Niutao besiedelt.

Atoll /
Insel
Hauptort Insel-
fläche1)
Gesamt-
fläche
Ein-
wohner 2)
Inseln Dörfer Koordinaten
Offene Atolle
Funafuti Vaiaku 2,79 km² 277 km² 5.200 30 9 8° 31′ S, 179° 13′ O-8.5166666666667179.21666666667
Nanumea Lolua 3,87 km² 22 km² 560 5 5 5° 41′ S, 176° 9′ O-5.6833333333333176.15
Nui Tanrake 2,83 km² 17 km² 500 21 4 7° 13′ S, 177° 10′ O-7.2247222222222177.16027777778
Nukufetau Savave 2,99 km² 145 km² 520 33 2 8° 0′ S, 178° 22′ O-8178.36666666667
Nukulaelae Fangaua 1,82 km² 43 km² 420 15 2 9° 23′ S, 179° 51′ O-9.3811111111111179.85222222222
Vaitupu Asau 5,63 km² 10 km² 1 710 9 7 7° 28′ S, 178° 41′ O-7.4666666666667178.68333333333
Inseln
Nanumanga Tonga 2,78 km² 2,78 km² 500 52) 2 6° 20′ S, 176° 25′ O-6.3333333333333176.41666666667
Niulakita Niulakita 0,42 km² 0,42 km² 30 1 1 10° 45′ S, 179° 30′ O-10.75179.5
Niutao Kulia 2,53 km² 2,53 km² 560 42) 2 6° 6′ S, 177° 16′ O-6.1177.26666666667
Tuvalu Vaiaku 25,66 km² 520 km² 10.000 124 34  
1) Fläche von Festland und Binnengewässern
2) Berechnung 2011
Strand auf Funafuti

Größter Ort Tuvalus ist die Hauptstadt Funafuti.

Siehe auch: Liste der Orte in Tuvalu

Klima

Die Vegetation besteht hauptsächlich aus Kokospalmen. Auf allen Inseln herrscht tropisches, heißes Klima, mit einer Durchschnittstemperatur von 30 Grad Celsius. Die Regenfälle sind heftig und setzen meist zwischen November und Februar ein. Gelegentlich fegen Taifune über die Inseln, zuletzt 1990.

Im Oktober 2011 haben der steigende Meeresspiegel, der in die Grundwasserreserven eindringt, und eine ungewöhnliche Dürreperiode zu akutem Trinkwassermangel geführt, der noch monatelang, bis zur nächsten Regenzeit, andauern könnte.[9] Das gleiche Problem trifft auch Tokelau. Experten befürchten, dass sich der Trinkwassermangel auch auf andere Inseln im gesamten Süd-Pazifik ausweiten könnte. Neuseeland und Australien helfen den Inseln gegenwärtig mit Meerwasser-Entsalzungsanlagen[10]

Bevölkerung

Frau aus Tuvalu 1894

Tuvalu hat 12.177 Einwohner, etwa 96 % der Bevölkerung sind Polynesier, die anderen 4 % sind Mikronesier.

30 % der Bevölkerung sind bis 14 Jahre alt, von 15 bis 64 Jahre sind es 65 %, über 64 sind lediglich 5 % der Einwohner. 51,11 % der Bevölkerung sind Frauen. Die Wachstumsrate beträgt 1,58 %, wobei die Geburtenrate bei 22,75 pro 1000 Einwohner und die Sterberate bei 6,98 pro 1000 Einwohner liegt. Die Säuglingssterblichkeit liegt bei 1,9 %. Die Lebenserwartung der Bevölkerung liegt bei 69 Jahren (Männer: 66,7 Jahre, Frauen: 71,4 Jahre). 7 % der Einwohner sind Analphabeten.

Alle demografischen Angaben sind auf dem Stand von Mai 2008.[11]

Sprachen

Amtssprachen sind Tuvaluisch und Englisch, die beide auf allen Inseln vertreten sind. Zusätzlich werden auch Samoanisch sowie auf dem Nui-Atoll Kiribati (Gilbertesisch) gesprochen.

Das Tuvaluische ist eine polynesische Sprache und hat von Insel zu Insel unterschiedliche Dialekte und keine einheitliche Schriftform. Das Englische wurde durch die britische Kolonisierung auf die Inseln gebracht.

Tuvalu bedeutet auf Tuvaluisch „acht zusammengehörend“, in Bezug auf die acht Inseln, aus denen Tuvalu geografisch besteht. Nach dem Beitritt von Niulakita zum Inselverband in den 1950ern war der Name nicht mehr stimmig. Daher gab es des Öfteren die Diskussion, das Land umzubenennen in „Tuiva“, wobei „iva“ für neun steht.

Religion

Je nach Quelle werden unterschiedliche Anteile für die Religionszugehörigkeit angegeben. 91-97 % der Bevölkerung gehören der protestantischen Christian Church of Tuvalu an, die in kongregationalistischer Tradition steht und seit 1968 unabhängig ist. Kleine Minderheiten bilden die Siebenten-Tags-Adventisten (1,4-3 %), Bahai (1-3 %), Zeugen Jehovas (2 %) und Katholiken (1 %).[12][13]

Politik

Tavau Teii: stellvertretender Premierminister (2007)

Politisches System

Tuvalu ist eine parlamentarische Monarchie. Staatsoberhaupt ist der britische Monarch, derzeit Königin Elisabeth II. Ein Generalgouverneur vertritt die Monarchin auf den Inseln, welcher allerdings nur repräsentative Aufgaben hat. Iakoba Italeli nimmt seit seiner Ernennung durch die Königin am 16. April 2010 diese Aufgabe wahr. Der Generalgouverneur wird auf Empfehlung des Premierministers ernannt.

Der Regierungschef ist der Premierminister, der die Richtlinien der Politik vorgibt. Der Premierminister wird vom Einkammerparlament gewählt. Aus den Parlamentswahlen vom 14. August 2006 ging eine Regierung unter Apisai Ielemia hervor, der am 29. September 2010 durch Maatia Toafa ersetzt wurde. Nach einem Misstrauensvotum seines bisherigen Außenministers Willy Telavi übernahm dieser am 24. Dezember 2010 selbst die Regierungsführung. Das aus höchstens fünf Parlamentariern bestehende Ministerkabinett wird auf Vorschlag des Premierministers vom Generalgouverneur ernannt.

Das Parlament (Fale i Fono) hat 15 Sitze. Sieben Inseln stellen jeweils zwei Mitglieder, Nukulaelae ein Mitglied. Das Parlament wird spätestens alle vier Jahre direkt vom Volk gewählt, jeder über 18 Jahren ist wahlberechtigt. Politische Parteien existieren in Tuvalu nicht; statt dessen gibt es Sippenverbände.[13]

Mitgliedschaften

ACP, AOSIS, AsEB, Commonwealth of Nations, ESCAP, ITU, IWF, OPCW, PIF, Sparteca, SPC, UNESCO, UPU, Vereinte Nationen, WHO, WTO

Tuvalu ist nicht Mitglied von militärischen Bündnissen. Es verfügt über keine eigenen Streitkräfte. Eine Überwachung der Hoheitsgewässer und der exklusiven maritimen Wirtschaftszone erfolgt durch gelegentliche Aufklärungsflüge der neuseeländischen Luftwaffe (ohne vertragliche Grundlage) und durch ein von Australien geliefertes Patrouillenboot.

Wirtschaft

Wirtschaftliche Situation

Die meisten Menschen auf Tuvalu leben von der Landwirtschaft und der Fischerei. Haupterträge der Ernten sind Kokosnüsse, Taro, Kopra und Bananen.

Viele werden auch als Seeleute angeheuert. Auf Funafuti gibt es eigens eine Schule zur Ausbildung von Seeleuten. Hauptexportgüter sind Kopra und Briefmarken. Tuvalu importiert vor allem von Australien und Fidschi Nahrung, Ölprodukte, Baustoffe und Industriegüter. Diese gelangen über eine kleine Hafenanlage in der Lagune der Hauptinsel ins Land, welche die Möglichkeit zur Entladung und Lagerung von einigen wenigen Containern bietet und nahebei befinden sich Tanks für Flüssigbrennstoffe. Die Versorgung der Nebeninseln geschieht mit dem von Japan bereitgestellten Schiff Nivaga II, welches die Waren aufnimmt und mithilfe von mitgeführten Booten an die Strände der Nebeninseln bringt. Hauptexportpartner des Landes ist Deutschland mit einem Anteil von 35 % am Exportaufkommen, gefolgt von Italien und Fidschi.

Top-Level-Domain

Internationale Bekanntheit erreichte Tuvalu durch den glücklichen Zufall, dass die Internationale Organisation für Normung dem Inselstaat das Länderkennzeichen TV zugewiesen hat, welches auch als Top Level Domain (TLD) verwendet wird. Der Verkauf dieser TLD-Rechte an DotTV brachte dem Inselstaat, neben weltweiten Schlagzeilen, auch eine dringend benötigte Einnahmequelle. Das Unternehmen verpflichtete sich zur Zahlung von 50 Millionen US-Dollar, zahlbar in jährlichen Raten von 5 Millionen US-Dollar.[14] Tuvalu würdigte den Domainverkauf sogar mit einer eigenen Briefmarke. Tuvalus Regierung beschaffte von dem Geld IT-Infrastruktur für die wichtigsten staatlichen Einrichtungen und entrichtete die Aufnahmegebühr für die Vereinten Nationen.[15]

Staatshaushalt

Der Staatshaushalt umfasste 2006 Ausgaben von umgerechnet 23 Mio. US-Dollar, dem standen Einnahmen von umgerechnet 21,5 Mio. US-Dollar gegenüber. Daraus ergibt sich ein Haushaltsdefizit in Höhe von ca. 5–6 % des BIP.[16]

Verkehr

Seit 2002 verfügt Tuvalu über 8 km asphaltierte Straßen und ist damit das Land mit den wenigsten Straßenkilometern der Welt.[17][18] Die restlichen Verkehrswege sind nicht asphaltiert. Die Verbindung zwischen den einzelnen Atollen wird durch einen Fährbetrieb sichergestellt.

Der Flughafen Funafuti wird von den Fidschi-Inseln aus regelmäßig angeflogen.[19]

Die Handelsmarine Tuvalus verfügt über knapp 50 Schiffe mit mehr als eintausend Bruttoregistertonnen, darunter Tank-, Fracht- und Containerschiffe. Der Großteil der Schiffe fährt dabei zwar unter tuvaluischer Flagge, hat aber ausländische Eigner.

Medien

Es existiert ein Rundfunksender mit Programmen auf Englisch und Tuvaluisch sowie einen Radiosender (Radio Tuvalu) und eine Zeitung (Tuvalu Echoes), die von der Regierung herausgegeben wird.

Die Top-Level-Domain von Tuvalu, .tv, wird gerne für Internetpräsenzen von Fernsehsendern verwendet (siehe auch Zweckentfremdungen von Top-Level-Domains).

Bildung

Tuvalu betreibt zusammen mit elf anderen Inselstaaten die University of the South Pacific (USP; deutsch: „Universität des Südpazifiks“), eine Universität, die sich auf verschiedene Standorte im Südpazifik verteilt.

Literatur

  • GEO März 2004: Südsee: Ruhe vor dem Sturm.
  • Gerd Koch: Die materielle Kultur der Ellice-Inseln. Berlin, 1961.

Filme

  • Marianne Aschenbrenner, Bernd Niebügge (2003): „Der Untergang von Tuvalu”, Dokumentation, Arte-TV, 90 min.
  • Christopher Horner, Gilliane Le Gallic (2004): „The Disappearing of Tuvalu: Trouble In Paradise“, Dokumentation, 75 min.
  • Elizabeth Pollock (2005): „Tuvalu: That Sinking Feeling“, Dokumentation, PBS Rough Cut, 16 min.
  • Ulli Weissbach, Werner Zeppenfeld (2007): „Eine Insel verschwindet (nicht mehr online verfügbar)“, Reportage, Das Erste (Weltspiegel), 21. Januar 2007, 6 min.

Einzelnachweise

  1. CIA – The World Factbook – Tuvalu
  2. a b Der Fischer Weltalmanach 2010: Zahlen Daten Fakten, Fischer, Frankfurt, 8. September 2009, ISBN 978-3-596-72910-4
  3. www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID6322218_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html (nicht mehr online verfügbar)
  4. www.nature.com/news/2006/060403/pdf/440734a.pdf
  5. a b www.tuvaluislands.com/news/, 20. Februar 2006
  6. Tuvalu: Evakuierungspläne wegen steigendem Meeresspiegel - Globale Erwärmung wird Atolle in 30 Jahren unbewohnbar machen, pressetext.at, 20. Februar 2006
  7. Arthur P. Webb, Paul S. Kench: The dynamic response of reef islands to sea level rise: evidence from multi-decadal analysis of island change in the central pacific, in: Global and Planetary Change doi:10.1016/j.gloplacha, 3. Mai 2010.
  8. 'Shape-shifting islands defy sea-level rise' von Wendy Zukerman Newscientist (vom 2. Juni 2010)
  9. vgt. dazu: http://english.aljazeera.net/news/asia-pacific/2011/10/201110364857797250.html sowie http://wetter.t-online.de/pazifik-suedseeparadiese-leiden-unter-trinkwassermangel/id_50323600/index
  10. http://english.aljazeera.net/news/asia-pacific/2011/10/2011108103627660410.html
  11. Siehe https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/geos/tv.html
  12. Siehe http://www.state.gov/g/drl/rls/irf/2003/24325.htm
  13. a b Länderinformationen des Auswärtigen Amtes zu Tuvalu
  14. Meldung bei heise.de: Inselstaat Tuvalu sahnt ab mit .tv, 4. September 2000
  15. Vgl. Top-Level-Domain: Zweckentfremdungen
  16. The World Factbook
  17. Die zehn ... längsten Straßennetze der Welt. Spiegel Online, 25. August 2008, abgerufen am 8. September 2010.
  18. Die größten Straßennetze der Welt. Statista, abgerufen am 8. September 2010.
  19. Tuvalu Official Tourism Website

Weblinks

 Commons: Tuvalu – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary Wiktionary: Tuvalu – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wikiatlas Wikimedia-Atlas: Tuvalu – geographische und historische Karten
-7.475178.00555555556

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