Tłumaczów

Tłumaczów
Tłumaczów
Wappen von ????
Tłumaczów (Polen)
Tłumaczów
Tłumaczów
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Niederschlesien
Landkreis: Kłodzko
Gmina: Radków
Geographische Lage: 50° 33′ N, 16° 25′ O50.5516.416666666667Koordinaten: 50° 33′ 0″ N, 16° 25′ 0″ O
Höhe: 350 m n.p.m
Einwohner:
Telefonvorwahl: (+48) 74
Kfz-Kennzeichen: DKL
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Breslau

Tłumaczów (deutsch Tuntschendorf) ist ein Dorf im polnischen Powiat Kłodzki in der Wojewodschaft Niederschlesien. Es gehört zur Stadt- und Landgemeinde Radków (Wünschelburg).

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Tuntschendorf liegt im Tal der Steine, sechs Kilometer südwestlich von Nowa Ruda (Neurode). Westlich des Ortes befindet sich der Grenzübergang Tłumaczów – Otovice nach Tschechien. Südwestlich erhebt sich der 556 m hohe Gardzień (Hupprich). Nachbarorte sind Tłumaczówek und Rudawa im Norden, Sarny im Osten, Ścinawka Górna im Südosten, Gajewo und Janików im Süden sowie das tschechische Otovice im Westen.

Geschichte

Tuntschendorf wurde erstmals 1348 erwähnt und gehörte zum Glatzer Land, mit dem es die Geschichte seiner politischen und kirchlichen Zugehörigkeit von Anfang an teilte. Für 1384 ist es in einem Verzeichnis des Erzbistums Prag mit einer Pfarrkirche verzeichnet. Es bestand ursprünglich aus mehreren Anteilen, die meistens über verschiedene Besitzer verfügten:

  • Das Rittergut Reichenbach war zunächst ein Lehen, das später in ein freies Erbgut umgewandelt wurde. 1536 gehörte es dem Glatzer Burggrafen Heinrich von Haugwitz, 1580 dem Carl von Tschischwitz, 1610 dem Caspar von Reichenbach, 1654 dem Wolfgang Heinrich von Schenkendorf, 1664 dem Hauptmann der Herrschaft Politz, Johann Georg Mathäs. 1665 erwarb es der Glatzer Landeshauptmann Johann Georg von Götzen aus der katholischen schlesischen Linie derer von Götzen.
  • Besitzer des sogenannten Pannwitz'schen Ritterguts waren: 1560 Heinrich von Predel, 1570 W. von Haugwitz, 1609 Ernst von Schaffgotsch auf Kynast, 1618 Tobias von Elbel, 1625 Hans Heinrich von Langenau, 1637 Ernst Christian von Pannwitz, 1654 Wolfgang Heinrich von Schenkendorf, 1684 Johann Ernst von Götzen, ein Sohn des Johann Georg von Götzen.
  • Besitzer des Freirichterguts waren nach mehreren Besitzerwechseln Maximilian von Kochtizky auf Scharfeneck, ab 1661 Johann Georg von Götzen.

Nachdem die Linie der katholischen schlesischen Reichsgrafen von Götzen 1771 mit Johann Joseph (Leonhard) im Mannesstamme erlosch, kamen deren vorstehende Besitzungen 1780 an Anton Alexander von Magnis auf Eckersdorf.

  • Der sogenannte Rittersitz Turmgut war ein Lehen, das im 14. Jahrhundert bis 1470 im Besitz der Familie von Maltwitz war. Später eigneten es die von Tscheterwang, von Haugwitz, von Reichenbach, von Kochtitzky und ab 1661 Johann Georg von Götzen und dessen Nachkommen. Nachdem 1763 die Grafschaft Glatz an Preußen übergegangen war, fiel das Turmgut nach dem Tod von Johann Joseph (Leonhard) von Götzen als erledigtes Lehen an den preußischen König Friedrich den Großen zurück. Er schenkte dieses Lehen seinem Generaladjutanten und Gouverneur von Glatz Friedrich Wilhelm von Götzen d. Ä. aus der evangelischen schlesischen Linie derer von Götzen. Nach dessen Tod erbte das Tuntschendorfer Lehngut sein ältester Sohn Adolf Sigismund Graf von Götzen († 1847).

Nach den Schlesischen Kriegen kam Tuntschendorf zusammen mit der Grafschaft Glatz 1763 mit dem Hubertusburger Frieden an Preußen. Nach der Neugliederung Preußens gehörte Tuntschendorf seit 1815 zur Provinz Schlesien, die in Landkreise aufgeteilt wurde. 1816–1853 war der Landkreis Glatz, 1854–1932 der Landkreis Neurode zuständig. Nach dessen Auflösung 1933 gehörte Tuntschendorf bis 1945 wiederum zum Landkreis Glatz.

Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Tuntschendorf 1945 an Polen und wurde in Tłumaczów umbenannt. Die deutsche Bevölkerung wurde vertrieben. Die neu angesiedelten Bewohner waren zum Teil Heimatvertriebene aus Ostpolen. 1975–1998 gehörte Tłumaczów zur Woiwodschaft Wałbrzych.

Sehenswürdigkeiten

  • Die schon 1384 erwähnte Pfarrkirche St. Peter und Paul 1717 im Barockstil neu errichtet. Sie enthält eine reiche Innenausstattung.

Literatur


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