U-Bahn Eriwan

U-Bahn Eriwan

Die Metro Eriwan (armenisch Կարեն Դեմիրճյանի անվան Երևանի Մետրոպոլիտեն , Karen-Demirtschjan-Metropoliten Eriwan) ist das U-Bahn-System der armenischen Hauptstadt Eriwan. Sie wurde 1981 eröffnet und im Anschluss daran bis 1996 in südliche Richtung erweitert. Ursprünglich als eine unterirdische Trambahn gedacht, zwang der Bevölkerungsanstieg den Betreiber, diese zu einer vollständigen Metro auszubauen. Das Unternehmen ist eine geschlossene Aktiengesellschaft in Staatsbesitz.

Geschichte

U-Bahnhof Eritasardakan, eröffnet 1981

Mit dem Bau der ersten Linie wurde 1972 begonnen; als allerdings nach fünf Jahren erst 3,9 km fertiggestellt waren, erging 1977 vom Zentralausschuss der Kommunistischen Partei und dem Ministerialberater der Sondererlass „Bau der Metro von Eriwan“. Mit diesem Erlass wurden Bau- und Tunnelexperten anderer Städte wie Moskau, Leningrad, Tiflis oder Minsk in das Projekt mit einbezogen. Bekannte Architekten der U-Bahn sind A. Suchanow und A. Tuchamowitsch.

Sie wurde schließlich am 7. März 1981 eröffnet und anschließend über die Jahre sukzessive nach Süden hin erweitert. Die letzte Haltestelle (Tscharbach) wurde 1996 in Betrieb genommen. Die Passagierzahlen stiegen von anfänglich 14 Millionen Fahrgästen jährlich (1981) auf 31 Millionen 1987 (dies entsprach damals 9% aller Verkehrsmittel). Die neuesten Zahlen sind von 2001, denen zufolge es jährlich 15,5 Millionen Fahrgäste gab. Die Gesamtlänge der Metro Eriwan beträgt 13,4 km mit 10 Haltestellen. Diese liegen unterirdisch mit Ausnahme zweier Haltestellen zwischen Sorawar Andranik und Schengawit. Nach der Haltestelle Schengawit teilt sich die U-Strecke auf, um die beiden südlichen Endhaltestellen Gareguin Ndschdehi Hraparak und Tscharbach zu erreichen.

Umsteigemöglichkeit zur Staatseisenbahn: Sasunci David

Die Haltestellen haben eine Bahnsteiglänge von 100 m, was den Halt von Zügen mit fünf Waggons möglich macht; allerdings sind zur Zeit nur Züge mit zwei Waggons im Einsatz. Diese gehören dem Typ 81-714 und 81-717 an, welche noch oft in Moskau und anderen früheren sowjetischen Städten im Dienst sind. Die Züge verkehren im 5-Minutentakt in der Hauptzeit, sonst alle 15 Minuten, mit einer Geschwindigkeit von etwa 35 km/h. Der Betrieb wird täglich um ca. 23 Uhr eingestellt. Derzeit ist der Bau am nördlichen Ende bis zum Fluss Hrasdan abgeschlossen. Dieser wird mittels einer Brücke überquert.

Die Metro befindet sich seit dem Ende der Sowjetunion in einer tiefen Krise. Die allgemein zurückgegangene Mobilität durch Arbeitslosigkeit und Verarmung und das neu entstandene verzweigte Liniennetz privater Kleinbusunternehmen machen der kurzen Metrolinie stark zu schaffen. Finanzmittel für den weiteren Ausbau der Metro, die das Verkehrsmittel konkurrenzfähig machen könnten, sind nicht absehbar. Stattdessen wird der Takt immer weiter ausgedünnt, was eine noch geringere Attraktivität zur Folge hat.

Zukünftige Erweiterungen

Eine zweite Linie vom Stadtzentrum bis ins nordöstliche Jeras ist derzeit geplant. Des Weiteren stehen folgende Erweiterungen zu Diskussion:

  • Verlängerung der Linie 1 weiter nach Nordwesten
  • Verlängerung der Linie 2 weiter nach Nordosten und Süden
  • Bau einer Linie 3 in ost-westlicher Richtung, mit der Haltestelle Jeritasardakan als Umsteigebahnhof zur Linie 1

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Metro Eriwan — Die Metro Eriwan (armenisch Կարեն Դեմիրճյանի անվան Երևանի Մետրոպոլիտեն , Karen Demirtschjan Metropoliten Eriwan) ist das U Bahn System der armenischen Hauptstadt Eriwan. Sie wurde 1981 eröffnet und im Anschluss daran bis 1996 in südliche Richtung …   Deutsch Wikipedia

  • Kaukasien — (hierzu Karte »Kaukasien«), russ. Generalgouvernement im westlichen Asien (von einigen auch zu Europa gerechnet), der Isthmus zwischen dem Asowschen und Schwarzen Meer im W., dem Kaspischen Meer im O. und beiderseits des Kaukasus. Die politische… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Türkisches Reich [2] — Türkisches Reich (Gesch.). Das jetzt schlechtweg Türken, eigentlich Osmanen genannte Volk ist blos ein Zweig des großen Volksstammes der Türken (s.d.). Diese kommen bereits bei Plinius u. Mela als Turcä vor u. wohnten damals in Sarmatien in den… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • O-Bus — Oberleitungsbus Landskrona in Schweden 1882 …   Deutsch Wikipedia

  • Oberleitungsomnibus — Oberleitungsbus Landskrona in Schweden 1882 …   Deutsch Wikipedia

  • Obus — Oberleitungsbus Landskrona in Schweden 1882 …   Deutsch Wikipedia

  • Trolleybus — Oberleitungsbus Landskrona in Schweden 1882: Elektromote – der erst …   Deutsch Wikipedia

  • Russisches Reich [1] — Russisches Reich. A) Lage, Grenzen u. Größe. Ausgebreitetstes Reich der Erde u. größtes, welches je die Welt sah (das Römische Reich war kaum 1/4 so groß); erstreckt sich über Osteuropa u. Nordasien, sowie über mehre Inseln zwischen Asien u.… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Athener — Präfekturbezirk Athen Νομαρχία Αθηνών Basisdaten Staat: Griechenland …   Deutsch Wikipedia

  • Athinai — Präfekturbezirk Athen Νομαρχία Αθηνών Basisdaten Staat: Griechenland …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”