U-Bahnlinie 4 (Hamburg)

U-Bahnlinie 4 (Hamburg)

Die Linie U4 der Hamburger U-Bahn ist eine U-Bahn-Linie, die die HafenCity mit der Hamburger Innenstadt und dem bestehenden Schnellbahnnetz der Hansestadt verbinden wird. Die Strecke der U4 befindet sich seit 2007 in Bau und wird voraussichtlich im Herbst 2012 an den Verkehr übergeben[1]. Der Verkehr soll weitgehend mit neu zu liefernden Fahrzeugen des Typs DT5 durchgeführt werden.

Unter dem Projektnamen U4 existierte eine weitgehend ausgearbeitete Planung für eine Strecke, die die Stadtteile Lurup und Osdorf mit der City Nord verbinden sollte.

Inhaltsverzeichnis

U4 (HafenCity-U-Bahn)

U-Bahn-Linie U4Hamburg U4.svg
BSicon uSTR.svg U2 von Mümmelmannsberg
BSicon uBHF.svg Billstedt U2Hamburg U2.svg
BSicon uHST.svg Legienstraße
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BSicon utBHF.svg Horner Rennbahn
BSicon utHST.svg Rauhes Haus
BSicon utBHF.svg Hammer Kirche
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BSicon utHST.svg Burgstraße
BSicon utABZlg.svg U3 von Barmbek
BSicon utBHF.svg Berliner Tor U3Hamburg U3.svg SS-Bahn-Logo.svg
BSicon utABZlf.svg U3 nach Hauptbahnhof Süd
BSicon utHST.svg Hauptbahnhof Nord FFernverkehr RRegionalbahn Signet HVV.svg SS-Bahn-Logo.svg
BSicon utBHF.svg 0,0 Jungfernstieg U1Hamburg U1.svg U2Hamburg U2.svg SS-Bahn-Logo.svg
BSicon utSTR.svg (via Passage ab Rathaus: Hamburg U3.svg)
BSicon uxtABZrf.svg U2 nach Niendorf Nord
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ab hier in Bau
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2,8 Überseequartier
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4,0 HafenCity Universität
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ab hier geplant
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Baakenhafen/Versmannstraße
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Elbbrücken/Chicago Square SS-Bahn-Logo.svg
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Veddeler Markt SS-Bahn-Logo.svg
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Kleiner Grasbrook
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Reiherstiegviertel
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Adolf-Menge-Platz
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Wilhelmsburg SS-Bahn-Logo.svg
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Kirchdorf Süd
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König-Georg-Deich
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Schloßinsel
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Harburg Rathaus SS-Bahn-Logo.svg
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(Streckenende)
Gleistrog am Jungfernstieg heute
Haltestelle Überseequartier im Rohbau

Die U4 ist im Wesentlichen eine Zweiglinie der U2, mit der sie den Großteil der Strecke teilt. Die Linie beginnt am bestehenden Bahnhof Billstedt und verläuft gemeinsam mit der U2 bis zur Station Jungfernstieg. Westlich der Station fädelt die U4 aus der bestehenden Strecke aus, unterquert die Innenstadt und erreicht nach rund 2,8 Kilometern die neue Haltestelle Überseequartier unterhalb des zentralen Bereichs der HafenCity. Die Strecke führt weiter zur vorläufigen Endhaltestelle HafenCity Universität im Elbtorquartier.

Die U4 nutzt an der Haltestelle Jungfernstieg die bisher nicht genutzten äußeren Gleiströge an den Bahnsteigen der Linie U2, die bereits in den 1970er Jahren als Vorleistung für die ursprünglich geplante Linie U4 angelegt wurden. Auf dem Rest der parallel mit der U2 bedienten Strecke benutzt die U4 die bestehenden Gleise. Die als Vorleistung für die alte U4 gebauten Bahnsteige am Hauptbahnhof Nord werden derzeit nicht genutzt. Eine spätere Reaktivierung erscheint zumindest unwahrscheinlich, da die Gleiströge durch nachträglich eingebaute Aufzüge blockiert werden.

Bauausführung

Anfang 2007 begannen die Bauarbeiten mit dem Vorbetonieren der Wände der Haltestelle Überseequartier. Am 8. Juni 2007 wurde der Bauvertrag zwischen der Hamburger Hochbahn und der Stadt Hamburg unterzeichnet. Am selben Tag vergab die Hochbahn die Aufträge für den Rohbau in einem Volumen von 200 Millionen Euro an das Projektkonsortium aus insgesamt vier beteiligten Bauunternehmen[2]. Der offizielle Baubeginn erfolgte mit dem ersten Spatenstich durch den Ersten Bürgermeister Ole von Beust am 23. August 2007. Rund 2,8 der insgesamt 4 Kilometer langen Neubaustrecke werden mit dem Tunnelbohrer VERA (= Von der Elbe Richtung Alster) im Schildvortriebsverfahren hergestellt[3]. Für die Bauarbeiten war es Anfang 2009 notwendig, den Betrieb der Linie U2 für ein halbes Jahr im Innenstadtbereich einzustellen. In dieser Zeit wurden die Anschlüsse zur U4 in der Haltestelle Jungfernstieg in einer offenen Baugrube hergestellt. Während der Sperrung wurde auch der Linientausch der Linien U2 und U3 vorbereitet, der Bahnsteig der U2 und U4 in der Station Jungfernstieg barrierefrei ausgebaut und das neue Stellwerk City Ost in Betrieb genommen[4].

Am 13. Oktober 2009 erfolgte die erste Schildeinfahrt der Tunnelbohrmaschine am Jungfernstieg, am 6. Januar folgte der Beginn des Schildvortriebs für die zweite Tunnelröhre, der im Januar 2011 abgeschlossen wurde. Im Sommer 2010 begann der Innenausbau der Haltestellen Überseequartier und HafenCity Universität.

Erweiterungen

Die Verlängerung der U4 über ihren zurzeit vorgesehen Endhaltepunkt HafenCity Universität hinaus war von Beginn an Bestandteil der Planungen. Zunächst sollten hierfür an der Station HafenCity Universität bauliche Vorleistungen erbracht werden, auf die die Hochbahn jedoch zuletzt in Hinblick auf die Kostenentwicklung verzichtete. Insgesamt sehen die Überlegungen eine Verlängerung in südliche Richtung vor, um die Stadtteile Wilhelmsburg und Veddel besser an das Nahverkehrsnetz anzuschließen. Letztlich soll die U4 bis nach Harburg weitergeführt werden, als möglicher Endpunkt wird die bestehende S-Bahn-Station Harburg Rathaus genannt.

In einem Zeitungsinterview kündigte Bürgermeister Olaf Scholz hingegen am 6. November 2011 die Fortsetzung des Baus Richtung Süden für Mitte 2013 an. Die nächste Station soll den Namen Chicago Square haben. [5]

Planungen der HafenCity Hamburg GmbH

Die HafenCity Hamburg GmbH präsentierte im Rahmen der Vorstellung des überarbeiteten Masterplans der östlichen HafenCity Planungen, die eine Verlängerung der U4 in das Teilquartier Elbbrücken vorsehen. Die Trassierung erfolgt östlich von HafenCity Universität zunächst weiter unterirdisch, im Osten erreicht die Strecke die Oberfläche und ihre ebenfalls oberirdisch gelegene Endstation mit dem vorläufigen Namen Elbbrücken im Bereich der Norderelbbrücken. Alternativ dazu wird die Möglichkeit einer Station im Übergangsbereich zum Nachbarquartier Baakenhafen mit dem vorläufigen Namen Baakenhafen untersucht. Favorisiert wird vorerst eine Lage in Nähe der Elbbrücken, da hier ein Verknüpfungspunkt mit der S-Bahn angelegt werden kann. Da der unterirdische Streckenabschnitt der Erweiterung im Gegensatz zum Streckenabschnitt bis HafenCity Universität größtenteils in offener Bauweise hergestellt werden kann, wären die Baukosten gegenüber dem ersten Teilstück wesentlich geringer bzw. wären die durchschnittlichen Kosten pro Streckenkilometer geringer.

Planungen der Hamburger Hochbahn AG

Die Planungen der Hochbahn sehen ergänzend zum von der HafenCity Hamburg GmbH vorgeschlagenen Verlauf eine Verlängerung der Strecke nach Südwesten auf den Kleinen Grasbrook vor. Für die Anzahl und Verteilung der Stationen prüft die Hochbahn zwei Varianten:

  1. Die Haltestelle Elbbrücken wird von der Hochbahn unter dem Namen Chicago Square realisiert und erhält einen Übergang zur geplanten S-Bahn-Station Elbbrücken, die Strecke verläuft über die Elbbrücken bis zum Kleinen Grasbrook. Die Station Baakenhafen wird nicht realisiert.
  2. Die von der HafenCity Hamburg GmbH vorgeschlagene Haltestelle Baakenhafen wird als Versmannstraße realisiert, die Station Chicago Square entfällt und wird durch eine weiter südlich gelegene Station Veddeler Markt ersetzt, an der ebenfalls ein Übergang zu einer neuen S-Bahn-Station eingerichtet werden soll, die Strecke verläuft bis zum Kleinen Grasbrook[6].

Zu berücksichtigen ist, dass der Kleine Grasbrook gegenwärtig vorwiegend hafen- und lagerwirtschaftlich genutzt wird und der Bedarf nach einer Schnellbahnanbindung aktuell kaum gegeben ist. Sofern das Projekt die Zustimmung der Bürgerschaft findet und die Finanzierung gewährleistet wird, könnte das Vorhaben frühestens ab 2013 in Bau gehen und bei einem idealen Verlauf der Bauarbeiten 2016 an den Verkehr übergeben werden.

Kostenentwicklung

Im September 2008 wurde mit einem Baupreis in Höhe von 298 Millionen Euro gerechnet, von denen der Bund über das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz 126 Millionen Euro (42 % der prognostizierten Kosten) trägt[7]. Im April 2009 wurde eine Kostensteigerung von 3 Mio. Euro gegenüber dieser Planung bekannt[1]. Eine Schätzung von Oktober 2009 geht von einer erneuten Steigerung der Kosten auf aktuell 323,6 Mio. Euro aus[8].

Kritik

Der Südteil des Überseequartiers im September 2010, im Vordergrund die Zugänge zur gleichnamigen U-Bahn-Station; die Zugänge liegen auf der finalen Geländehöhe

Der Bau ist insbesondere in Hinblick auf die Gesamtkosten und die Kostenentwicklung umstritten. Bereits die vor Baubeginn prognostizierten Kosten von 298 Millionen Euro wurden als unverhältnismäßig hoch für eine rund vier Kilometer lange Strecke mit lediglich zwei Stationen angesehen[9]. Ein weiterer Kritikpunkt betrifft den Streckenverlauf, der in einem großen Bogen mit mehr als 180° Richtungswechsel und ohne Zwischenhalt unter der Innenstadt entlangführt. Nach Ansicht von Kritikern wäre eine Anbindung auch über einen 700 Meter langen Abzweig der Linie U1 von der Station Meßberg möglich gewesen.

Die Hochbahn führte an, in den vorbereitenden Untersuchungen 34 Streckenvarianten zur Erschließung der HafenCity untersucht zu haben und die zur Realisierung ausgewählte als betrieblich beste und leistungsfähigste identifiziert zu haben. Die zunächst erwogene Anlegung der Strecke als Hochbahn wurde aufgrund der komplizierten Trassierung im Bereich der Kehrwiederspitze und aus betrieblichen Gründen verworfen: die Hochbahn wollte die Erschließung der HafenCity nicht von der U3-Ringstrecke abzweigen lassen, zumal auf dieser Linie wegen der im Vergleich zum restlichen Netz kürzeren Bahnsteige nur 90 Meter lange Züge eingesetzt werden können und zudem eine aufwändige Ausfädelungskonstruktion am Baumwall erforderlich gewesen wäre.

Der bis 2001 regierende rot-grüne Senat hatte für die Erschließung der HafenCity den Bau einer Stadtbahn-Strecke vorgesehen. Nach dem Regierungswechsel im Jahr 2001 wurden die Stadtbahnplanungen vorerst aufgegeben und eine Erschließung durch eine U-Bahn präferiert.

Ein weiterer Kritikpunkt an der gewählten Trasse besteht darin, dass die Elbphilharmonie als eine der Hauptattraktionen der HafenCity nicht im Einzugsbereich der Haltestellen der U4 liegen wird. Die nächstgelegene Schnellbahnstation ist die rund 430 Meter[10] nordöstlich der Elbphilharmonie gelegene Station Baumwall der Linie U3.

U4 alt (Planung der 1970er Jahre)

Liniennummer der U4 alt in Beige

In den 1960er und 1970er Jahren war eine völlig andere Streckenführung der U4 geplant, die ab Mitte der 1970er Jahre gebaut werden sollte. Da die Stadt Hamburg zu dieser Zeit in einer massiven Finanzkrise steckte, wurden die Vorbereitungen trotz mehrerer bereits errichteter Teile (Vorleistungen) 1974 gestoppt und bis heute nicht wieder aufgenommen.

Verlauf

Linienführung der U4 (alt)
U-Bahn-Linie Hamburg U4 alt.svg (alt)
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Sengelmannstraße U1Hamburg U1.svg
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Jahnring (City Nord)
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Borgweg U3Hamburg U3.svg
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Jarrestraße
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Beethovenstraße
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Winterhuder Weg
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Mundsburger Brücke
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Lange Reihe
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Hauptbahnhof Nord U2Hamburg U2.svg
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Jungfernstieg U1Hamburg U1.svg U2Hamburg U2.svg SS-Bahn-Logo.svg
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Großneumarkt
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St. Pauli U3Hamburg U3.svg
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Brunnenstraße
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Altona SS-Bahn-Logo.svg
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Ottensen
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Daimlerstraße
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Von-Sauer-Straße
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Ebertallee
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Stadionstraße
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Rugenbarg
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Lurup
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Osdorfer Born
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(Streckenende)

Die Linie sollte am U-Bahnhof Sengelmannstraße beginnen, an dem die Fahrgäste von und zu der U1 hätten umsteigen können. Anschließend wäre die U4 unter der City Nord mit einer gleichnamigen Haltestelle nördlich des Jahnrings und dem Stadtpark über Borgweg (Übergang zur Ringlinie U3) bis zur Jarrestadt geführt worden. Im Flächennutzungsplan ist die Haltestelle hier unter der Barmbeker Straße etwa zwischen Jarrestraße und Gertigstraße vorgesehen. Weiter wären die Züge unter der Uhlenhorst und Hohenfelde mit den Haltestellen Winterhuder Weg und Mundsburger Brücke östlich der Alster bis St. Georg gefahren. Hier war der Bau eines U-Bahnhofs Barcastraße vorgesehen. Im Bahnhof Hauptbahnhof Nord sollte die neue Linie auf die U2 stoßen und ihr auf deren Trasse für eine Station bis Jungfernstieg folgen. Hier hätte man die U4 wieder ausgefädelt und über St. Pauli zum Bahnhof Altona und anschließend via Ottensen und Lurup bis Osdorfer Born gebaut. Für den Westabschnitt Altona-Lurup waren 1973 folgende Haltestellen vorgesehen:

  • Altona (Übergang zur S-Bahn)
  • Große Brunnenstraße
  • Daimlerstraße
  • Von-Sauer-Straße
  • Ebertallee
  • Stadionstraße
  • Rugenbarg
  • Lurup
  • Osdorfer Born

Das Teilstück Altona – Osdorfer Born sollte als Erstes errichtet werden, mangels Verbindung zum restlichen U-Bahn-Netz hätten die Züge auf Tiefladern angeliefert und zur Wartung in die Werkstätten transportiert werden müssen. Ziel des Vorziehens dieses Abschnittes war vermutlich, den Bau einer bundeseigenen S-Bahn zwischen Altona und Osdorfer Born zugunsten der stadteigenen U-Bahn zu verhindern.

Angedacht war nach Fertigstellung der hier skizzierten Strecke eine nördliche Verlängerung von Sengelmannstraße bis zum Flughafen Hamburg, der aber seit 2008 über eine S-Bahn-Verbindung erreicht wird.

Die Fahrzeit zwischen Sengelmannstraße und Hauptbahnhof sollte 15 bis 16 Minuten betragen.

Vorleistungen

An mehreren Stellen existieren größere Vorleistungen für die neue Linie, die meist während des Ausbaus anderer U-Bahn-Strecken in den späten 1960er und frühen 70er Jahren errichtet wurden:

  • Der oberirdische Bahnhof Sengelmannstraße an der U1 besitzt einen weiteren Mittelbahnsteig neben dem in Betrieb befindlichen, der für die Ausfädelung der Linie U4 benötigt werden würde (Richtungsbahnsteige). Er ist mittlerweile großteils von Unkraut bewuchert und wird als Stellfläche für Werbeplakate genutzt. Züge der U1 in Richtung Innenstadt benutzen heute das Gleis, auf dem die ankommenden Züge der U4 aus Richtung Innenstadt gefahren wären. Der Betrieb wäre bei gebauter U4 also mit dem am Umsteigebahnhof Wandsbek-Gartenstadt zu vergleichen.
  • Die in großer Tiefe gelegene Station Hauptbahnhof Nord erhielt von Anfang an vier Bahnsteigröhren. Nur die beiden mittleren davon sind derzeit für die U2 in Betrieb. Die ungenutzten Teile des Bahnhofs waren nur kurz nach der Eröffnung zugänglich und sind schon lange verschlossen, allerdings einsehbar. Die nördliche Röhre wird zur Kunstausstellung genutzt, die durch Absperrgitter betrachtet werden kann. Beim barrierefreien Ausbau der Station im Jahre 2006 wurden die Fahrstuhlschächte in die ungenutzten, äußeren Gleiströge eingebaut.
  • Am Knoten Jungfernstieg existieren auf der untersten Bahnhofsebene ebenfalls vier Gleiströge an zwei (Richtungs-)Bahnsteigen. Die beiden inneren werden auch hier von der U2 genutzt, die äußeren blieben ohne Gleise. Diese Vorleistung ist für die Benutzer der U2 gut zugänglich, Absperrgitter wurden erst in die beginnenden Tunnelabschnitte hinter den ungenutzten Trögen eingebaut. Ab 2012 wird dieser Teil von der HafenCity-U4 genutzt werden. Als Vorbereitung wurden 2009 bereits Gleise in die zuvor ungenutzten Tröge gelegt.
  • Im Bahnhof Altona soll unter den Bahnsteigen der City-S-Bahn eine Betondecke eingezogen worden sein, um darunter leichter eine Station für die U-Bahn errichten zu können.
  • Eine ähnliche Vorleistung wurde unter der Autobahn A7 bei der Anschlussstelle Hamburg-Bahrenfeld ausgeführt.
  • Die Straße Bornheide soll auf Pfählen errichtet worden sein, um darunter leichter den U-Bahn-Tunnel bauen zu können.

Bauweise

Bis auf wenige, kurze Stücke wie im Bahnhofsbereich Sengelmannstraße und zwei Abschnitten in Lurup sollte die U4 unterirdisch gebaut werden. In weiten Teilen wäre zum Bau der Tunnel das Schildvortriebsverfahren nötig gewesen, das kurz zuvor auch beim Bau der U2-Innenstadtstrecke zwischen Berliner Tor und Schlump eingesetzt wurde. Entsprechend existieren in der bereits als Vorleistung errichteten Station Jungfernstieg (siehe Bild rechts) Anfahrtsschächte für die Tunnelbohrmaschinen. Diese werden nun für den Bau der neuen U4 in die HafenCity vom Tunnelbohrer V.E.R.A. genutzt.

Die U-Bahn-Station Winterhuder Weg sollte sich, ähnlich den Berliner U-Bahnhöfen Schloßstraße und Jungfernheide, über zwei Bahnsteigebenen mit jeweils zwei Gleisen im Richtungsbetrieb erstrecken. Die U4 hätte dabei auf jeder Bahnsteigebene ein Gleis befahren. Die jeweils zweiten Gleise auf jeder Ebene waren für eine Zweigstrecke in Richtung Goldbekplatz vorgesehen, die Teil des Alsterhalbrings werden sollte.

Heutige Realisierungschancen

Bedingt durch den Bau der „U4 neu“ ab Jungfernstieg ist eine Realisierung der „U4 alt“ auf dem westlichen Teilstück zwischen Jungfernstieg und Osdorfer Born nicht mehr ohne Weiteres möglich. Es könnte allerdings stattdessen zwischen Altona und Osdorfer Born eine S-Bahn-Strecke gebaut und diese anschließend mit der ebenfalls vorgesehenen Strecke nach Rahlstedt und Ahrensburg als Linie S4 verbunden werden. Diese Möglichkeit war auch bereits in den 1970er Jahren im Gespräch. Lediglich die dritte Ost-West-Verbindungsstrecke zwischen der Hamburger Innenstadt und Altona (neben der Verbindungsbahn und dem City-Tunnel) würde dann nicht realisiert.

Das östliche Stück der „U4 alt“ zwischen Hauptbahnhof Nord und Sengelmannstraße könnte dagegen weiterhin problemlos mit den alten Planungen verträglich errichtet werden. Eine Realisierung ist im Verkehrsentwicklungsplan der Stadt Hamburg noch immer vorgesehen, gleichwohl sie aufgrund der weiterhin angespannten Finanzlage wohl erst in einigen Jahrzehnten durchgeführt werden kann.

Siehe auch

Literatur

  • Ulrich Alexis Christiansen: Hamburgs dunkle Welten. Der geheimnisvolle Untergrund der Hansestadt. Hamburg 2008, ISBN 3-8615-3473-8

Einzelnachweise

  1. a b „Die U 4 kommt frühestens 2012 - und wird teurer“, Hamburger Abendblatt vom 1. April 2009
  2. Bau der neuen U4 kann beginnen – HOCHBAHN Aktuell
  3. Daten und Fakten rund um den Bau der U4 – U4.Hochbahn.de
  4. HOCHBAHN bündelt im ersten Halbjahr 2009 vier Großprojekte
  5. Bürgermeister Scholz: Weiterbau Mitte 2013
  6. Straßenbahn Magazin (Hrsg.): „Verlängerung der U4 über die Elbe geplant“. In: Straßenbahn Magazin 7/2010, S. 9, GeraMond, München 2010
  7. Pressemitteilung der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt zur Finanzierung
  8. "Neue U-Bahn in Hamburg: 323,6 Millionen Euro! Auch die U4 wird teurer als geplant", Hamburger Abendblatt online
  9. U4 wird um 43 Millionen Euro teurer aus: Hamburger Abendblatt, 22. März 2007
  10. Hamburger Abendblatt vom 17. Oktober 2007

Weblinks


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